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ÖPNV-Strategie für die Corona-Zeit nach den Ausgangsbeschränkungen
geschrieben von DaniOnline 
Zitat
DaniOnline
bleiben die Fahrzeuge nach wie vor sehr voll.

Diesen Eindruck habe ich auf meinen Touren nicht. Die Züge, die ich bewege, sind jeweils am Vor- und Nachmittag für eine Stunde voll (sonst jeweils für 3).
Genau. Außerdem auch bei der Lockerung kommt erstmal der Sommer, der ja bekanntlich im ÖPNV eher leerer ist, Touristen werden weniger in Berlin und somit im ÖPNV sein und außerdem werden die Leute nach Lockerungen zwar mehr rausgehen, aber vielleicht nach wie vor den einen oder anderen Weg vermeiden. Z.B. den Besuch bei der Schwiegermutter (natürlich nur aus Sicherheitsgründen ;-p )

Wenn Masken Pflicht werden um die Gesellschaft vor Covid-19 zu schützen, warum werden dann nicht Autos mit Abgasen verboten? Das reduziert doch nach neuerster Forschung auch die Gefährdung an der Erkrankung?
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Railroader
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Florian Schulz
Nunja, das war ja meine Frage warum ein Gebot erst kontrolliert werden muss damit es akzeptiert wird.

Weil es eben sonst nicht hinreichend akzeptiert wird. Siehe Alkoholgelage in den Zügen oder eben das Rauchen. In Städten, wo man das Alkohol- oder Rauchverbot strikt kontrolliert und ahndet, halten sich die Leute auch zum großen Teil dran.

Du meinst also, die Pandemie ist vergleichbar mit dem Alkohol- und Zigarettenkonsum? Infizieren Raucher also auch im Schnitt drei ihrer Mitmenschen mit Nikotin und Akohol? Und erkranken sie auch nach etwa 5 Tagen an Raucherbein oder Fettleber? Sind ältere Menschen stärker von Lungenkrebs befangen und bleibt das Rauchen bei Kindern auch folgenlos?


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Railroader
Ein Gebot/Verbot, das nicht kontrolliert und geahndet wird, garantiert aber nichts. Selbst mit Ahndung hat man keine Garantie. Die aus deiner Sicht geordneten Bahnen erfüllt mE bereits der von dir erwähnte soziale Druck und die gesellschaftliche Akzeptanz der Masken.

Ein Gebot garantiert seine Wirkung nicht durch die Definition einer Kontrollinstanz, sondern durch das Befolgen der Regeln durch die Menschen die sich im innerhalb des Geltungsbereichs bewegen. Kontrollen dienen dazu, den Abweichlern Einhalt zu gebieten und wenn nötig zu sanktionieren. Ehrlich gesagt fehlt mir die Erklärung, warum man sich auf die Abweichler konzentriert und nicht auf den Großteil der Leute, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und sich aus eigenem Antrieb heraus an die Maskenpflicht halten werden. Wie gesagt, sehe ich das selbe Argumentationsmuster, warum sich Raser nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten (wollen). Ich halte das Rechtsverständnis für bemerkenswert.


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Railroader
Das Gefühl einer Sicherheit wird mE durch die Masken unverhältnismäßig ansteigen. Man wird den recht geringen Schutz überbewerten, ggf. dafür anderen Vorkehrungen gelassener gegenüberstehen. Diese Erkenntnis gab es eben auch schon beim Fahrradhelm.

Richtig, davor warnen auch die Viorologen und Epidemiologen, dass Masken eine falsche Sicherheit vorgaukeln und andere Maßnahmen wie Hände waschen und Abstand vernachlässigt würden. Allerdings sagen die selben Experten auch, dass das Tragen von Masken die Wahrscheinlichkeit verringert, andere Menschen zu infizieren. Zu einer Virusübertragung gehören immer mindestens zwei Personen. Einer der das Virus verbreitet und ein anderer der sich infizieren lässt. Beide Seiten können durch geeignete Maßnahmen ihr individuelles Risiko minimieren. Wie in anderen Bereichen gilt auch hier der Grundsatz, dass eine Maßnahme allein nicht ausreicht sondern erst der Blumenstraß aller Maßnahmen die erwünschten Effekte erzeugen kann. Also: Nach der Öffinutzung bitte erst die Maske abnehmen und dann die Hände waschen. Nicht umgekehrt :-)


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Railroader
Hinzu kommen viele Anwendungsfehler: einfache Papiermasken werden tagelang getragen, es bilden sich Keime, Stoffmasken nicht oft genug bei entsprechenden Temperaturen gewaschen und gewechselt. Dieser Umstand wird dadurch begünstigt, dass es gegenwärtig einfach nicht genügend Masken gibt. Maske im ÖPNV rauf, dann wieder runter, dann wieder rauf, dann wieder runter. Wenn wir die 30 Grad-Marke erreicht haben, fließt auch wieder der Schweiß und es juckt im Gesicht. Maske richten, etc. pp. Im Endeffekt fasst man sich wieder mehr ins Gesicht als ohne Maske, was man aber eben vermeiden sollte.

Nun, Masken wechseln, richtiger Sitz und die Reinigung sind alles beherrschbare Probleme. Im Gegensatz zu der Virusverbreitung. Mein Verhalten habe ich der Maskennutzung bereits angepasst :-) Zumal es keine reine Maskenpflicht ist, sondern auch Schals und Tücher das Gebot bereits erfüllen.


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Railroader
Vor gut einer Woche wurden Staubsaugerbeutel als geeignetes Material für einen Mundschutz empfunden. Die Leute kauften sich dann Staubsaugerbeutel und bastelten sich Masken daraus. Nun warnt DM vor den gefährlichen Inhaltsstoffen dieser Beutel. Und spätestens hier wird es absurd. Man muss solche Dinge einfach auch hinterfragen, nicht alles was toll klingt, ist auch toll. Purer Aktionismus führt auch zu nichts.

Im Übrigen gab es im Februar noch zahlreiche Presseartikel, die die negativen Folgen entsprechender Masken in den Fokus stellten und den Nutzen einiger Materialien anzweifelten. Heute finden es hingegen alle geil und wir sind bei Staubsaugerbeuteln. ;-)

Eine Erklärung könnte das trial-and-error-Pronzip sein. Wir haben es hier mit einer Pandemie zu tun, die in den letzten Monaten so dermaßen in das gesellschaftliche Leben eingriff, dass unsere bisherigen Rezepte nahezu komplett versagten. Die Wissenschaft steht da genauso am Anfang und muss sich anhand von Fallstudien und dem im Vergleich zur Influenza fehlenden Erkenntnisse erst durcharbeiten. Logisch, dass es die Ideallösung noch nicht geben kann und sich ausprobiert werden muss. Die meisten Mediziner sind sich dessen auch bewusst, und ich habe den Eindruck dass diese Unsicherheit auch bei den Politikern angekommen ist sodass sie ihre Maßnahmen nach entsprechend kurzen Zeitträumen evaluieren und korrigieren. Rahmen gebend ist der an die Inkubationszeit angelehnte bekannte Zwei-Wochen-Zeitraum, der sich auch in den nun fortgeschriebenen Alltagsbeschränkungen wiederfindet.

Viele Grüße
Florian Schulz

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
PassusDuriusculus
Wenn Masken Pflicht werden um die Gesellschaft vor Covid-19 zu schützen, warum werden dann nicht Autos mit Abgasen verboten? Das reduziert doch nach neuerster Forschung auch die Gefährdung an der Erkrankung?

Zitat von hier: "Whataboutism … kein einziger Corona-Toter lässt sich dadurch leichter verschmerzen, dass man theoretisch auch im Straßenverkehr oder durch weniger Feinstaub Menschenleben retten könnte."

Viele Grüße
Florian Schulz

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz

Du meinst also, die Pandemie ist vergleichbar mit dem Alkohol- und Zigarettenkonsum? Infizieren Raucher also auch im Schnitt drei ihrer Mitmenschen mit Nikotin und Akohol? Und erkranken sie auch nach etwa 5 Tagen an Raucherbein oder Fettleber? Sind ältere Menschen stärker von Lungenkrebs befangen und bleibt das Rauchen bei Kindern auch folgenlos?

Jetzt drehst du mir die Worte im Mund um. Es ging um die Frage, wann ein Gebot/Verbot akzeptiert wird. Gerade mit deinem Argument, dass ein Verstoß gegen die Maskenpflicht viel weitreichendere Folgen hat, sollte es entsprechend kontrolliert und geahndet werden. Und ja, Raucher scheinen ihren Mitmenschen erheblichen Schaden zuzufügen, weshalb es mittlerweile ein weitreichendes Rauchverbot gibt, das auch, abgesehen von den Bahnhöfen, im entsprechenden Maße durchgesetzt wird. Im Restaurant zündet sich keiner mehr ne Fluppe an.


Zitat
Florian Schulz
Ein Gebot garantiert seine Wirkung nicht durch die Definition einer Kontrollinstanz, sondern durch das Befolgen der Regeln durch die Menschen die sich im innerhalb des Geltungsbereichs bewegen.

Ich halte es eben für naiv zu glauben, dass nahezu alle Menschen das im entprechenden Maße tun, wenn es keine Sanktionen gibt.


Zitat
Florian Schulz
Kontrollen dienen dazu, den Abweichlern Einhalt zu gebieten und wenn nötig zu sanktionieren. Ehrlich gesagt fehlt mir die Erklärung, warum man sich auf die Abweichler konzentriert und nicht auf den Großteil der Leute, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und sich aus eigenem Antrieb heraus an die Maskenpflicht halten werden.

Weil diejenigen, die davon überzeugt sind, schon heute eine Maske tragen, auch wenn es nur eine Empfehlung ist und diejenigen, die das nicht verstehen, auch Montag keine Maske tragen werden und sich bestätigt fühlen, wenn es keiner kontrolliert.




Zitat
Florian Schulz
Also: Nach der Öffinutzung bitte erst die Maske abnehmen und dann die Hände waschen. Nicht umgekehrt :-)

Was denkst du denn, wie viele Menschen mit der korrekten Anwendung der Maske wirklich vertraut sind und die Regeln befolgen, gerade, wenn es wieder etwas wärmer wird? Ich sehe in meinen Schichten und auf dem Weg zur Arbeit und nach Hause in der Bahn viele Leute mit Masken: Maske rauf, Maske runter, Maske richten.

Zitat
Florian Schulz
Nun, Masken wechseln, richtiger Sitz und die Reinigung sind alles beherrschbare Probleme. Im Gegensatz zu der Virusverbreitung. Mein Verhalten habe ich der Maskennutzung bereits angepasst :-)

Ja, du. Aber das ist doch nicht repräsentativ. Meine Mutter musste ich heute erstmal zurechtstutzen, weil sie seit 2 Wochen ein und dieselbe Papiermaske trägt. Sie wusste es nicht besser. Und ich glaube kaum, dass meine Mutter da ein Ausnahmefall ist.



Zitat
Florian Schulz
Eine Erklärung könnte das trial-and-error-Pronzip sein.

Ich bitte dich. Man wusste auch im Feburar, wie sich ein Virus überträgt und welcher Schutz geeignet oder ungeeignet ist.

Ein weiterer Nachteil der Masken ist übrigens, dass sie dem medizinischen Personal fehlen, wenn jetzt jeder Ottonormalbürger welche hortet.
Zitat
Florian Schulz

Zitat von hier: "Whataboutism …

Whataboutism ist aber auch immer ein Argumt, Verhältnismäßigkeiten totzuschlagen. Es ist auch um jeden Patienten schade, der an Krebs stirbt. Dennoch gibt es keine Pflicht, zur Krebsvorsorge zu gehen und Einige in meinem Bekanntenkreis, die wegen Corona Panik schieben, tun das auch nach wie vor nicht. Dabei ist Krebs die häufigste Todesursache.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.2020 23:03 von Railroader.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
PassusDuriusculus
Wenn Masken Pflicht werden um die Gesellschaft vor Covid-19 zu schützen, warum werden dann nicht Autos mit Abgasen verboten? Das reduziert doch nach neuerster Forschung auch die Gefährdung an der Erkrankung?

Zitat von hier: "Whataboutism … kein einziger Corona-Toter lässt sich dadurch leichter verschmerzen, dass man theoretisch auch im Straßenverkehr oder durch weniger Feinstaub Menschenleben retten könnte."

Viele Grüße
Florian Schulz

Nun, es geht um die Leute, die wegen der schlechten Luft den schweren Krankheitsverlauf abbekommen haben. In einem Luftkurort hätten sie die Krankheit vielleicht nichtmal bemerkt.

Gegen Tuberkulose gab es lange kein Mittel - dennoch war man mit dem Bau von Tuberkolose-Sanatorien mit guter Luft irgendwann dann doch sehr erfolgreich und wesentlich später mit der Pharmazie - von daher ist das auch nicht nur eine Theorie mit der schlechten Luft.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
von daher ist das auch nicht nur eine Theorie mit der schlechten Luft.

Hier mal ein Link:

[www.br.de]
Mein Abgasvergleich bezog ich ausschließlich auf Corona-Tote:


[www.google.com]

[www.google.com]

und diverse weitere Artikel...


Von wegen Whataboutism. Ich rede hier konkret von Reduktion der gesundheitlichen Corona-Folgen. Da gehören Abgasfrage genau wie Maskenfragen dazu.



Die (ursprünglich eigentlich mal) 2 Meter-Abstandsregel begründet sich ja durch die Strecke, die infizierte Tröpfchen beim Husten und Niesen zurücklegen. (bzw. 1 Meter beim Sprechen). Wenn man also in der U-Bahn einfach stumm dasitzt. Kann quasi gar nichts passieren. Selbst die Übertragung durch gemeinsames Anfassen von Türen, Klinken, Haltegriffen ist ja schon seit einiger Zeit für den Coronavirus ausgeschlossen worden.

In sofern halte ich ein freiwilliges Maskentragen für eine nette Zusatzoption (z.B. falls man wegen Heuschnupfen niesen muss) aber eine Pflicht über das Ziel hinaus geschossen.



Edith: Danke an die schnelleren für ihre Links und Erklärungen :-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.2020 23:32 von PassusDuriusculus.
Zitat
Railroader
Zitat
Florian Schulz
Du meinst also, die Pandemie ist vergleichbar mit dem Alkohol- und Zigarettenkonsum? Infizieren Raucher also auch im Schnitt drei ihrer Mitmenschen mit Nikotin und Akohol? Und erkranken sie auch nach etwa 5 Tagen an Raucherbein oder Fettleber? Sind ältere Menschen stärker von Lungenkrebs befangen und bleibt das Rauchen bei Kindern auch folgenlos?

Jetzt drehst du mir die Worte im Mund um. Es ging um die Frage, wann ein Gebot/Verbot akzeptiert wird. Gerade mit deinem Argument, dass ein Verstoß gegen die Maskenpflicht viel weitreichendere Folgen hat, sollte es entsprechend kontrolliert und geahndet werden. Und ja, Raucher scheinen ihren Mitmenschen erheblichen Schaden zuzufügen, weshalb es mittlerweile ein weitreichendes Rauchverbot gibt, das auch, abgesehen von den Bahnhöfen, im entsprechenden Maße durchgesetzt wird. Im Restaurant zündet sich keiner mehr ne Fluppe an.

Wenn die Wirksamkeit des Rauchverbots inwzischen so weitreichend ist, dann scheint es ja doch was gebracht zu haben. Trotz der Abweichler und der angeblich mangelhaften Kontrollen. Vielleicht können wir uns drauf einigen, dass die Zeiträume bis zum Einritt einer Erkrankung und die Auswirkungen zwischen Rauchen und Corona doch zu unterschiedlich sind, um das Rauchverbot als Maßstab zu nehmen.


Zitat
Railroader
Ich halte es eben für naiv zu glauben, dass nahezu alle Menschen das im entprechenden Maße tun, wenn es keine Sanktionen gibt.

Ähnliches wurde vor der Umsetzung der Kontaktsperren auch prognostiziert. Dass sich in Supermärkten und auf Straßen nicht an die Abstands- und Hygieneregeln gehalten wird. Vier Wochen später hat sich das Straßenleben merklich verändert und die Menschen überbieten sich gegenseitig im Bogenlaufen.


Zitat
Railroader
Zitat
Florian Schulz
Kontrollen dienen dazu, den Abweichlern Einhalt zu gebieten und wenn nötig zu sanktionieren. Ehrlich gesagt fehlt mir die Erklärung, warum man sich auf die Abweichler konzentriert und nicht auf den Großteil der Leute, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und sich aus eigenem Antrieb heraus an die Maskenpflicht halten werden.

Weil diejenigen, die davon überzeugt sind, schon heute eine Maske tragen, auch wenn es nur eine Empfehlung ist und diejenigen, die das nicht verstehen, auch Montag keine Maske tragen werden und sich bestätigt fühlen, wenn es keiner kontrolliert.

Die Frage ist, welche der beiden Gruppen die Mehrheit bilden wird. Ich bin da optimistischer.


Zitat
Railroader
Was denkst du denn, wie viele Menschen mit der korrekten Anwendung der Maske wirklich vertraut sind und die Regeln befolgen, gerade, wenn es wieder etwas wärmer wird? Ich sehe in meinen Schichten und auf dem Weg zur Arbeit und nach Hause in der Bahn viele Leute mit Masken: Maske rauf, Maske runter, Maske richten.

Es ist vielleicht zuviel verlangt von allen 3,6 Millionen Einwohnern zu verlangen, dass sie auf Anhieb den korrekten Umgang mit Schutzmasken in ihren Alltagsablauf integriert bekommen. Dagegen hilft Aufklärung und sich gegenseitig helfen und ein bisschen zeiticher Vorlauf zur Eingewöhnung. Auch wenn Oma Erna die Maske links herum trägt, so trägt sie allein durch das Tragen derselben zum Infektionsschutz bei.


Zitat
Railroader
Zitat
Florian Schulz
Mein Verhalten habe ich der Maskennutzung bereits angepasst :-)

Ja, du. Aber das ist doch nicht repräsentativ. Meine Mutter musste ich heute erstmal zurechtstutzen, weil sie seit 2 Wochen ein und dieselbe Papiermaske trägt. Sie wusste es nicht besser. Und ich glaube kaum, dass meine Mutter da ein Ausnahmefall ist.

Deine Mutter ist da genauso wenig repräsentativ, also unentschieden.


Zitat
Railroader
Zitat
Florian Schulz
Eine Erklärung könnte das trial-and-error-Pronzip sein.

Ich bitte dich. Man wusste auch im Feburar, wie sich ein Virus überträgt und welcher Schutz geeignet oder ungeeignet ist.

An meiner Aussage, dass wir es mit einem völlig neuem Virus zu tun haben mit dem entsprechenden medizinischen Kenntnisstand, sehe ich nichts falsches, sondern sagen das die Virologen. Im Februar wusste man weder, wie man 82 Millionen Menschen auf einmal schützt, noch wer in Deutschland zu den Hochrisikogruppen gehört noch konnte man die genaue Verbreitung des Virus abschätzen. Hätte man das alles gewusst, würden wie jetzt nicht mehr über die Maskenpflicht reden sondern hätten sie schon seit mindestens vier Wochen.


Zitat
Railroader
Ein weiterer Nachteil der Masken ist übrigens, dass sie dem medizinischen Personal fehlen, wenn jetzt jeder Ottonormalbürger welche hortet.

Das ist nicht der Nachteil der Masken sondern dem Umstand geschuldet, dass es für solche Masken im Alltagsleben vor Corona bisher keine Notwendigkeit gab wie wir sie jetzt haben. Dementsprechend sind auch die Produktionsketten dimensioniert. Daher geht Berlin einen eigenen Weg und verhängt kein allgemeines Schutzmaskengebot sondern ruft quasi nur zum Vermummen auf und das auch nur im ÖPNV. Wobei es auch Mediziner gibt, die das generelle Tragen von Masken was abgewinnen können, weil sie die Infektionswahrscheinlichkeit aller möglicher sich über die Atemwege verbreitenden Krankheiten reduziert.

Viele Grüße
Florian Schulz

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.04.2020 00:29 von Florian Schulz.
Zitat
B-V 3313
Die Frage ist auch, ob nach der Krise überhaupt noch alle Fahrten nötig sind. Wer z.B. wegen einer Firmenpleite seinen Arbeitsplatz verliert, der hat u.U. zehn Fahrten weniger in der Woche zu unternehmen.

Dann muss man sehen, ob beim vollen Fahrplan nach der Krise die Fahrgastzahlen noch so hoch sind wie früher. Wenn nicht, dann kann man doch jederzeit die Fahrten reduzieren.
Zitat
Railroader
Zitat
Florian Schulz

Zitat von hier: "Whataboutism …

Whataboutism ist aber auch immer ein Argumt, Verhältnismäßigkeiten totzuschlagen. Es ist auch um jeden Patienten schade, der an Krebs stirbt. Dennoch gibt es keine Pflicht, zur Krebsvorsorge zu gehen und Einige in meinem Bekanntenkreis, die wegen Corona Panik schieben, tun das auch nach wie vor nicht. Dabei ist Krebs die häufigste Todesursache.

ich halte das gegeneinander Aufrechnen von Krankheiten für nicht zielführend und bringt uns bei Corona auch kein Stück weiter.

Viele Grüße
Florian Schulz

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Flexist
Ab Montag gilt in Berlin Maskenpflicht im ÖPNV!
Zum Artikel

Ich finde, dass Maskenpflicht deutschlandweit im ÖPNV und in Geschäfte eingeführt werden sollte.

ÖPNV benutze ich seit der Krisenzeit nicht mehr und beim Einkaufen trage ich seitdem einen Mundschutz.
@PassusDuriusculus

Aber man kann doch die Toten jetzt nicht gegenseitig aufrechnen und sagen, würden wir mehr Maßnahmen zur Feinstaubvermeidung treffen, bräuchten wir keine Schutzmasken gegen Corona. Nicht mal Christian Drosten wagt den Vergleich, weil da irre viele Indikatoren zu berücksichtigen sind. Und auch Epidermiologen sehen die Korrelationen kritisch, weil es dazu Langzeitstudien mit Zeitverlauf von Monaten und Jahren bedarf um verlässliche Kausalitäten zu ermitteln. Der Grenzwert für Feinstaub zum Beispiel basiert auf epidermiologischen Langzeitstudien mit Untersuchungszeiträumen um die 30 Jahre.

Viele Grüße
Florian Schulz

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.2020 23:55 von Florian Schulz.
Zitat
Florian Schulz
@PassusDuriusculus

Aber man kann doch die Toten jetzt nicht gegenseitig aufrechnen und sagen, würden wir mehr Maßnahmen zur Feinstaubvermeidung treffen, bräuchten wir keine Schutzmasken gegen Corona. Nicht mal Christian Drosten wagt den Vergleich, weil da irre viele Indikatoren zu berücksichtigen sind. Und auch Epidermiologen sehen die Korrelationen kritisch, weil es dazu Langzeitstudien mit Zeitverlauf von Monaten und Jahren bedarf um verlässliche Kausalitäten zu ermitteln.

Viele Grüße
Florian Schulz


Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen.

Den das Gleiche gilt auch für Masken.


Übrigens habe ich auf der Straße das Gefühl der einzige zu sein, der sich an die Abstandsregeln hält. Also Leute rennen in mich rein und gucken mich ganz irritiert an, wenn ich dann im letzten Wand mich in die Hauswand reinsauge, weil die Person zu fein ist einen halben Meter von ihrer Laufbahn in der Mitte des Bürgersteihs abzuweichen...
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
Florian Schulz
@PassusDuriusculus

Aber man kann doch die Toten jetzt nicht gegenseitig aufrechnen und sagen, würden wir mehr Maßnahmen zur Feinstaubvermeidung treffen, bräuchten wir keine Schutzmasken gegen Corona. Nicht mal Christian Drosten wagt den Vergleich, weil da irre viele Indikatoren zu berücksichtigen sind. Und auch Epidermiologen sehen die Korrelationen kritisch, weil es dazu Langzeitstudien mit Zeitverlauf von Monaten und Jahren bedarf um verlässliche Kausalitäten zu ermitteln.


Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen.

Den das Gleiche gilt auch für Masken.

Bitte? Schutzmasken gibt es doch nicht erst seitdem es Corona gibt, sonst ergäbe die Schlussfolgerung ja vielleicht Sinn. Insbesondere für den asiatischen Raum existieren entsprechende Studien über die Wirksamkeit von Schutzmasken in der Öffentlichkeit. Mich würde es nicht wundern, wenn sich die Erkenntniskette sogar bis zur Spanischen Grippe zurückverfolgen ließe. Eigentlich braucht man nur in eine beliebige Arztpraxis zu schauen um zu erkennen, dass man über die Wirksamkeit von Schutzmasken sicherlich mehr weiß als über Corona. Also nein, den Schluss halte ich für fragwürdig.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz
Ich halte das Rechtsverständnis für bemerkenswert.

Nun ja, zum Rechtsverständnis gehört auch Rechtssicherheit.
Nicht geregelter Aktionismus bringt Unsicherheiten. Weitere sponatane oder regelmäßige Nutzer werden dem ÖPNV den Rücken kehren.

Zuerst müssten die VBB-Beförderungsbedingungen dringend geändert werden. Die Pflichten des Fahrgasts sind schon heute beim besten Willen nicht einzuhalten. Nur weil auch die Kontrolltätigkeiten eingestellt wurden, bleibt das folgenlos.

In allen Bussen ist der Erwerb eines Fahrausweises unmöglich, in einigen Wagen selbst das Entwerten eines im Vorverkauf erworbenen.

Die Maskenpflicht müsste ebenso in die Beförderungsbedingungen aufgenommen und ganz konkret geregelt werden. Wer muss Masken tragen, vom Neugeborenen im Kinderwagen bis zu armlosen oder blinden oder nichthörenden behinderten Menschen? Muss die Maske schon beim Betreten des Bahnhofs-/Haltestellenbereichs angelegt sein? Muss das Betriebspersonal Fahrgästen ohne Maske eine solche verkaufen, erklären, beim Anlegen unterstützen? Wo werden überhaupt Masken angeboten, da die Kundenzentren geschlossen sind? Werden sie in den Wagen oder Bahnhöfen/Haltestellen ausgelegt? Muss die Maskierung bestimmte Vorgaben, Normen, CE-Zeichen aufweisen? Wie ist die Kontrolle und die Sanktionierung bei Nichtbeachtung geregelt? Kann ich die Maske abnehmen wenn ich wie jetzt oft allein bin im Wagen?

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.04.2020 00:21 von der weiße bim.
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Florian Schulz
Vielleicht können wir uns drauf einigen, dass die Zeiträume bis zum Einritt einer Erkrankung und die Auswirkungen zwischen Rauchen und Corona doch zu unterschiedlich sind, um das Rauchverbot als Maßstab zu nehmen.

Es ging doch aber um eine Grundsatzfrage, nämlich die, wann ein Gebot/Verbot akzeptiert wird. Und die ist doch bei Corona nicht anders als beim Rauchen. Hier werden wir uns vermutlich nicht einig. Ich werde dir Montag berichten, ob ich eine signifikant steigende Anzahl von Maskentragenden auf dem Kreisel feststellen konnte. ;-)


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Florian Schulz
Ähnliches wurde vor der Umsetzung der Kontaktsperren auch prognostiziert. Dass sich in Supermärkten und auf Straßen nicht an die Abstands- und Hygieneregeln gehalten wird. Vier Wochen später hat sich das Straßenleben merklich verändert und die Menschen überbieten sich gegenseitig im Bogenlaufen.

Da habe ich andere Eindrücke. Die wenigsten Menschen waren unterwegs, als es nur die Empfehlung gab, zu Hause zu bleiben. Mittlerweile sind die Straßen und Parks wieder voller geworden, was wohl auch am Wetter liegt. Fahre mal um 16 Uhr zum Treptower Park. Da ist nichts mit Abstand. Die Polizei steht sogar seit Wochen daneben, unternimmt aber nichts.


Zitat
Florian Schulz
Auch wenn Oma Erna die Maske links herum trägt, so trägt sie allein durch das Tragen derselben zum Infektionsschutz bei.

Und infiziert sich selbst im Zweifel mit Keimen, die sich durch die falsche Anwendung gebildet haben? Hier kommen wir nicht überein.

Zitat
Florian Schulz
An meiner Aussage, dass wir es mit einem völlig neuem Virus zu tun haben mit dem entsprechenden medizinischen Kenntnisstand, sehe ich nichts falsches, sondern sagen das die Virologen.

Überträgt sich das Cornoavirus denn anders als andere bekannte Viren?

Zitat
Florian Schulz
Im Februar wusste man weder, wie man 82 Millionen Menschen auf einmal schützt

Das weiß man auch heute nicht. Und genau das ist die Gefahr: Die Maske wird als Allheilmittel gesehen, obwohl der Schutz sehr gering ist.


Zitat
Florian Schulz
Das ist nicht der Nachteil der Masken sondern dem Umstand geschuldet, dass es für solche Masken im Alltagsleben vor Corona bisher keine Notwendigkeit gab wie wir sie jetzt haben.

Da komme ich jetzt mit meinem Whatsaboutism. Bei den Toten durch Luftverschmutzung hätten Masken längst ihre Notwendigkeit gehabt. Das Thema ist aber nicht so präsent und daher verfallen die Menschen auch nicht in Panik.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.04.2020 00:53 von Railroader.
Zitat
Florian Schulz

ich halte das gegeneinander Aufrechnen von Krankheiten für nicht zielführend und bringt uns bei Corona auch kein Stück weiter.

Die Frage ist doch: Warum ausgerechnet Panik wegen Corona, nicht aber wegen Krebs, HIV usw. Also was veranlasst dich, wegen Corona in Panik zu verfallen, andere Erkrankungen, an denen sehr viele Menschen sterben, aber als Alltagsgeschehen wahrzunehmen? Ich denke, es liegt daran, dass Corona eben eine neue Gefahr ist, an die man sich erstmal gewöhnen muss.

Wenn ich jeden Tag von morgens bis abends damit beschallt würde, wie viele Menschen in Europa heute wieder an Darmkrebs gestorben sind, würde ich der großen Hafenrundfahrt sicher auch eher zustimmen. ;-) Hautkrebs ist auch ein großes Thema, medial aber nicht so präsent. Persönlich hat mich die Coronakrise nun dazu veranlasst, mal zur Hautkrebsvorsorge zu gehen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.04.2020 00:59 von Railroader.
Zitat
Railroader
Bei den Toten durch Luftverschmutzung hätten Masken längst ihre Notwendigkeit gehabt.

Normale medizinische Schutzmasken bremsen weder Feinstaub noch Stickoxide, Schwefeldioxid, Ozon und andere Luftschadstoffe. Die reduziert man wirksam an der Quelle. So müsste es bei Gesichtsmasken auch sein, Erkrankte oder Verdachtsfälle sollten sie verpflichtend tragen. Nicht jeden ÖPNV-Nutzer unter Verdacht stellen.

so long

Mario
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