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U-Bahn: Seit Corona und 10-Minuten-Takt mehr Belästigungen?
geschrieben von Lehrter Bahnhof 
Zitat
Lehrter Bahnhof
Ich kann grundsätzlich nichts dazu sagen, weil ich seit Mitte März nicht mehr mit den ÖPNV unterwegs war.

Manchmal ist Schweigen wirklich die bessere Wahl.

Zum Thema: Die U8 war bei einer Mitfahrt am Freitagnachmittag wirklich noch krasser als normal, eigentlich waren da nur noch die Ausgestoßenen unserer Gesellschaft drin, die durch die ausbleibende Durchmischung umso mehr ins Auge fallen.
Aber auch auf einem Bahnhof der nördlichen U9 hatte ich schon zu Beginn des eingeschränkten Fahrplans eine sehr unschöne Begegnung mit einer offensichtlich psychisch kranken Frau, die ich auch schon 1-2-mal an anderen Stationen in der Nähe sah. War für mich dann aber der ausschlaggebende Grund die U-Bahn dieser Tage eher zu meiden, zumal die Übergangszeiten zur S-Bahn auf meinem Arbeitsweg eher suboptimal sind.
Bei dieser ist mir so krass noch nichts aufgefallen: Die Stadtbahn wirkt etwas entspannter als der Ring, sowohl im Hinblick auf die Befüllung als auch die Durchmischung, aber das dürfte Business as usual sein.
Zitat
eiterfugel
Zum Thema: Die U8 war bei einer Mitfahrt am Freitagnachmittag wirklich noch krasser als normal, eigentlich waren da nur noch die Ausgestoßenen unserer Gesellschaft drin, die durch die ausbleibende Durchmischung umso mehr ins Auge fallen.
Eine Erklärung hierfür wäre auch, dass nahezu alle der Hilfs-/Betreuungseinrichtungen für Obdachlose auch auch schließen mussten. Viele nutzen diese ja sonst - und dabei handelt es sich nicht nur um Übernachtungsmöglichkeiten (die m.E: noch teilweise funktionieren). Insofern suchen die Betroffenen jetzt andere Aufenthaltsmöglichkeiten - auch, wenn diese im Sinne der Vermeidung der Ausbreitung des Virus kontraproduktiv sind, wie eben das Herumfahren mit der U-Bahn etc.

Die Medien berichten auch recht viel über das grundsätzliche Problem:

[www.sueddeutsche.de]
[www.dw.com]
[taz.de]
[www.mdr.de]
[www.faz.net]

Ingolf
3 bis 5 Bettler/Verkäufer hab ich pro Tag auf meinem Weg in S+U-Bahn.

Würde ich jedem 50 Cent geben wären es 42€ im Monat.
Zitat
micha774
3 bis 5 Bettler/Verkäufer hab ich pro Tag auf meinem Weg in S+U-Bahn.

Würde ich jedem 50 Cent geben wären es 42€ im Monat.

Wenn die von jedem 50ct bekommen würden, hätten die ein wesentlich höheres Einkommen als ich!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
micha774
3 bis 5 Bettler/Verkäufer hab ich pro Tag auf meinem Weg in S+U-Bahn.

Würde ich jedem 50 Cent geben wären es 42€ im Monat.

Aus diesem Grunde behauptete ich bislang immer, mein ganzes Geld bereits ausgeteilt zu haben. Seit etwa einem Jahr bezahle ich bevorzugt kontaktlos und führe daher so gut, wie gar kein Bargeld mehr mit. Seitdem sage ich Bettlern immer, ich hätte das Geld abgeschafft.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
micha774
3 bis 5 Bettler/Verkäufer hab ich pro Tag auf meinem Weg in S+U-Bahn.

Würde ich jedem 50 Cent geben wären es 42€ im Monat.

Aus diesem Grunde behauptete ich bislang immer, mein ganzes Geld bereits ausgeteilt zu haben. Seit etwa einem Jahr bezahle ich bevorzugt kontaktlos und führe daher so gut, wie gar kein Bargeld mehr mit. Seitdem sage ich Bettlern immer, ich hätte das Geld abgeschafft.

Irgendwann zieht dann einer der Bettler ein Kreditkartenlesegerät!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
...
Irgendwann zieht dann einer der Bettler ein Kreditkartenlesegerät!
Ist mir in den USA mit Hare Krishna schon passiert!
Henner
Zitat
Nemo
Irgendwann zieht dann einer der Bettler ein Kreditkartenlesegerät!

Warum auch nicht? Inzwischen gibt es technische Dienstleister, die weniger als 1 % der Umsätze als Gebühren verlangen und ein taschenrechnerartiges Gerät für den Preis eines Billighandys voraussetzen.
Zitat
Ingolf
Insofern suchen die Betroffenen jetzt andere Aufenthaltsmöglichkeiten - auch, wenn diese im Sinne der Vermeidung der Ausbreitung des Virus kontraproduktiv sind, wie eben das Herumfahren mit der U-Bahn etc.

Infolge der jetzigen Krise, die zur Insolvenz eines Teils der Wirtschaftsunternehmen (besonders Kleinstunternehmen, Scheinselbständige) und zu einem massiven Arbeitsplatzabbau in größeren Unternehmen führen wird, ist mit einem starken Anstieg der Zahl der Hilfsbedürftigen zu rechnen, während in öffentlichen Kassen nichts mehr drin sein wird, diese Not zu lindern. Auch aus diesem Blickwinkel sind für die Verkehrsunternehmen künftig große Schwierigkeiten zu erwarten.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Zitat
Ingolf
Insofern suchen die Betroffenen jetzt andere Aufenthaltsmöglichkeiten - auch, wenn diese im Sinne der Vermeidung der Ausbreitung des Virus kontraproduktiv sind, wie eben das Herumfahren mit der U-Bahn etc.

Infolge der jetzigen Krise, die zur Insolvenz eines Teils der Wirtschaftsunternehmen (besonders Kleinstunternehmen, Scheinselbständige) und zu einem massiven Arbeitsplatzabbau in größeren Unternehmen führen wird, ist mit einem starken Anstieg der Zahl der Hilfsbedürftigen zu rechnen, während in öffentlichen Kassen nichts mehr drin sein wird, diese Not zu lindern. Auch aus diesem Blickwinkel sind für die Verkehrsunternehmen künftig große Schwierigkeiten zu erwarten.

Es ist jedoch in diesem Land möglich auch in Arbeitslosigkeit sich mit Hygienemitteln zu versorgen, diese anzuwenden und das eigene Verhalten gesellschaftsfähig zu belassen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Als wir in Deutschland noch hohe Arbeitslosigkeit hatten (ca. 2002 bis 2007), gab es praktisch keine Obdachlosen zu sehen. Das begann erst mit der EU-Freizügigkeit für Rumänen und Bulgaren. Ab ca. 2012 wurde man ganz offen nach Geld gefragt, die Elendsgestalten in den Fußgängerzonen gab es schon seit ca. 2010, seit ca. 2014 werden die Banken und Supermärkte belagert.

Hat also eher wenig mit der wirtschaftlichen Situation zu tun.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
Als wir in Deutschland noch hohe Arbeitslosigkeit hatten (ca. 2002 bis 2007), gab es praktisch keine Obdachlosen zu sehen.

Bist du vorher blind durch die Stadt gegangen oder liegt die verblasste Erinnerung an deinem jungen Alter?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.2020 19:47 von B-V 3313.
Drücken wir es so aus: Es gab früher kaum Obdachlose zu sehen...seit Fall des eisernen Vorhangs kamen massiv gescheiterte Gestalten aus dem Ostblock nach Deutschland,
genauso wie "Fachkräfte für Eigentumsverlagerung", "Autotransporteure", lästige Zigeunerkapellen etc.
Es ballte sich nicht mehr am Bf Zoo, sondern war faktisch in der gesamten Innenstadt auffällig geworden.
Hat man früher im Innenstadtbereich "West" oder am Alex ein paar Bettler erlebt, ist jetzt man vor dem Volk nicht mal mehr zwischen Hirschgarten und Ostbahnhof verschont.

T6JP
Dann bist du noch nie am Ostbahnhof ausgestiegen.
Zitat
eiterfugel
Zitat
Lehrter Bahnhof
Ich kann grundsätzlich nichts dazu sagen, weil ich seit Mitte März nicht mehr mit den ÖPNV unterwegs war.

Manchmal ist Schweigen wirklich die bessere Wahl.

Zum Thema: Die U8 war bei einer Mitfahrt am Freitagnachmittag wirklich noch krasser als normal, eigentlich waren da nur noch die Ausgestoßenen unserer Gesellschaft drin, die durch die ausbleibende Durchmischung umso mehr ins Auge fallen.
Aber auch auf einem Bahnhof der nördlichen U9 hatte ich schon zu Beginn des eingeschränkten Fahrplans eine sehr unschöne Begegnung mit einer offensichtlich psychisch kranken Frau, die ich auch schon 1-2-mal an anderen Stationen in der Nähe sah. War für mich dann aber der ausschlaggebende Grund die U-Bahn dieser Tage eher zu meiden, zumal die Übergangszeiten zur S-Bahn auf meinem Arbeitsweg eher suboptimal sind.
Bei dieser ist mir so krass noch nichts aufgefallen: Die Stadtbahn wirkt etwas entspannter als der Ring, sowohl im Hinblick auf die Befüllung als auch die Durchmischung, aber das dürfte Business as usual sein.

Das würde ich so 100% unterschreiben. Auch wenn ich auch Sicherheitskräfte zwischendurch gesehen habe, in der U-Bahn bleiben halt vor allem merkwürdige Gestalten übrig, die sonst auch nichts anderes zu tun haben.
Am Hermannplatz stand ich auf meinem Bahnsteig die ersten 5 min nach Verpassen der Bahn komplett alleine, nebenbei saßen nur eben diese Personen ohne Reiseabsicht auf ausnahmslos jeder Bank - wie es auch ohne Corona wäre - und quatschen gelegentlich die langsam eintrudelnden Menschen nach Spenden an.
Unterschied zu nachts: Tagsüber hat man in Bus und Bahn - auch auf der U8 - noch alleinreisende Frauen unter 50, die sich unter normalen Bedingungen sicher fühlen würden.

Zum S-Bahn-Vergleich: Die BVG bietet den entsprechenden Klientels schon seit Jahren ein willkommenes Zuhause (siehe Verfolgung eines Fahrers wegen dessen Erteilung eines Hausverbots gegen einen Zeitungsverkäufer - zumindest im Zeitungsartikel, Durchsetzung des Hausrechts bei Leuten ohne Reiseabsicht), da gibt es auch den Dank der entsprechenden Leute dafür.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Lehrter Bahnhof
Als wir in Deutschland noch hohe Arbeitslosigkeit hatten (ca. 2002 bis 2007), gab es praktisch keine Obdachlosen zu sehen.

Bist du vorher blind durch die Stadt gegangen oder liegt die verblasste Erinnerung an deinem jungen Alter?

Nein, es ist wirklich so. Es gab höchstens den alten Alkoholiker, der stand schon immer am Hardenbergplatz an den Bushaltestellen herum oder die nervigen Musikergruppe in der S-Bahn. Aber die haben ja wenigstens noch etwas geleistet und wollten dann dafür Geld haben. Aber dass Menschen unter Brücken schlafen (tlw. mitten quer auf dem Bürgersteig des Tauentziens!), auf dem Boden der Fußgängerzone rumsaßen - das gab es früher nicht. Oder wenn, dann waren das Aussteiger / Punks, die wollten das ein paar Jahre so. Die wollten nicht den Vorbeigehenden ein schlechtes Gewissen machen und ihre Armut vorführen. Was wir hier seit ein paar Jahren erleben, ist ja fast eine Übertragung aus der Dreigroschenoper.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
T6Jagdpilot
Hat man früher im Innenstadtbereich "West" oder am Alex ein paar Bettler erlebt, ist jetzt man vor dem Volk nicht mal mehr zwischen Hirschgarten und Ostbahnhof verschont.

Zitat
Lehrter Bahnhof
Die wollten nicht den Vorbeigehenden ein schlechtes Gewissen machen und ihre Armut vorführen. Was wir hier seit ein paar Jahren erleben, ist ja fast eine Übertragung aus der Dreigroschenoper.

Da hat man Euch ja mit Einführung von Reisefreiheit und Co. ganz schön was angetan. Vielleicht sollten wir die Mauer doch wieder aufbauen und gleichzeitig noch eine zwischen jedem der 96 Berliner Ortsteile. Schließlich gibt es in Friedrichshagen oder Mahlsdorf viel weniger Kriminelle als in ganz Berlin.
Ach komm, es ist einfach die Utopie, die Prärie irgendwo in Rumänien sei genauso Europa wie München und Mailand und alles müsse sofort gleich gemacht werden. Man hätte zunächst die Lebensbedingungen und Sozialleistungen etc. angleichen sollen. So wie es jetzt ist, nützt es vor allem der Wirtschaft (billige Bauarbeiter, Erntehelfer, Lkw-Fahrer, Prostituierte und Absatzmärkte für die deutschen Produkte), der Rest ist praktisch Beifang.

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Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.2020 21:13 von Lehrter Bahnhof.
Zitat
Lehrter Bahnhof
Ach komm, es ist einfach die Utopie, die Prärie irgendwo in Rumänien sei genauso Europa wie München und Mailand und alles müsse sofort gleich gemacht werden. Man hätte zunächst die Lebensbedingungen und Sozialleistungen etc. angleichen sollen.

So erfolgreich, wie es bis jetzt -- im Jahre 30 der Einheit -- in Neufünfland geglückt ist? Ach, Moment, München und Mailand. Das ist was anderes.

Zitat

So wie es jetzt ist, nützt es vor allem der Wirtschaft (billige Bauarbeiter, Erntehelfer, Lkw-Fahrer, Prostituierte und Absatzmärkte für die deutschen Produkte), der Rest ist praktisch Beifang.

Eben.
Zitat
md95129

Ist mir in den USA mit Hare Krishna schon passiert!
Henner

In China auch. Aber hierzulande kann man ja sogar in Restaurants oft nicht mal mit EC-Karte bezahlen, da braucht man mit Kreditkarte erst gar nicht anzukommen.
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