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Neuer BVG-Verkehrsvertrag ab 1. 9. 2020
geschrieben von nicolaas 
Zitat
Alter Köpenicker
Es wäre ja schonmal ein grosser Schritt, sich endlich von diesem unsäglichen 20-Minuten-Grund-Takt zu verabschieden und stattdessen einen 15-Minuten-Grundtakt zu installieren.

Achnöö, bitte nicht 15er Grundtakt.
Wenn ich mal in einer Stadt mit 15er Grundtakt bin, und absehen kann, dass ich früher/später an der Haltestelle bin, als ursprünglich geplant, muss ich jedes Mal rechnen, ob sich Rennen lohnt, weil ich 'ne Bahn früher bekommen kann. Den 20er Grundtakt mit seiner Verdichtung auf 10 Minuten hab ich dagegen sofort im Blick, weil die Einerstelle der Minute immer gleich bleibt.
Und die weitere Verdichtung des 20er Takts auf 7/7/6 fällt bei mir dann schon unter „Bahn kommt eh gleich“.
Ich habe mal aus reiner Neugierde den Nahverkehrsplan angeschaut, genauer gesagt die Auflistung der vorgesehenen Straßenbahnstrcken im ÖPNV-Bedarfsplan und die zugehörigen groben Kostenschätzungen. Alle dort aufgeführten Projekte (also vordringlicher, dringlicher und weiterer Bedarf) kommen auf insgesamt ca. 2,265 Mrd. Euro. Natürlich sagt das noch nicht viel aus, schließlich sind es nur Schätzungen und es kann sich noch vieles ändern. Insgesamt könnte es mit dem im Vertrag festgelegten Kontingent von 2 Mrd für den Bau neuer Straßenbahnstrecken eng werden (zumindest wenn man alle Projekte verwirklichen möchte), zumal man mit dem Geld noch den Neubau zusätzlicher Betriebshöfe finanzieren müsste, es sei denn man würde die fehlenden Mittel aus anderen Töpfen zusammenkreigen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.07.2020 19:56 von J. aus Hakenfelde.
Alle Straßenbahnprojekte kosten 2 Billionen €?
Habe noch keine PM der IGEB gefunden, aber es gibt eine Reaktion.

Zitat von rbb24.de

"Der Fahrgastverband IGEB kritisierte, dass keine ausreichenden Sanktionen bei schlechten Leistungen der BVG vorgesehen seien. Die BVG habe mit dem Vertrag kaum einen Anreiz, besser und pünktlicher zu werden, sagt Jens Wieseke vom Fahrgastverband. Im Regionalverkehr könnten bei nicht erbrachten Leistungen 16 Prozent der Zuschüsse einbehalten werden, bei der BVG sei es nur ein Prozent."

1% Strafzahlung. Donnerwetter. Ironie aus.
Zitat
J. aus Hakenfelde
Ich habe mal aus reiner Neugierde den Nahverkehrsplan angeschaut, genauer gesagt die Auflistung der vorgesehenen Straßenbahnstrcken im ÖPNV-Bedarfsplan und die zugehörigen groben Kostenschätzungen. Alle dort aufgeführten Projekte (also vordringlicher, dringlicher und weiterer Bedarf) kommen auf insgesamt ca. 2.265 Mrd. Euro. Natürlich sagt das noch nicht viel aus, schließlich sind es nur Schätzungen und es kann sich noch vieles ändern. Insgesamt könnte es mit dem im Vertrag festgelegten Kontingent von 2 Mrd für den Bau neuer Straßenbahnstrecken eng werden (zumindest wenn man alle Projekte verwirklichen möchte), zumal man mit dem Geld noch den Neubau zusätzlicher Betriebshöfe finanzieren müsste, es sei denn man würde die fehlenden Mittel aus anderen Töpfen zusammenkreigen.

Na gut, die Frage, wie weit man mit dem im Verkehrsvertrag genannten 2 Mrd. € kommt, kann zum jetzigen Zeitpunkt kein Mensch seriös beantworten. In der Masse dürfte es sich übrigens ohnehin nicht um "Eigenmittel" handeln, sondern insbesondere auch um Mittel aus dem GVFG, hier noch mal ein "Einstiegslink" zu diesem Thema: [www.bahninfo-forum.de]

Was mich aber freut, ist die Verankerung eines so großen Betrags für den Tramausbau im Verkehrsvertrag, was für mich die politische Absicht unterstreicht, das Netz der Berliner Straßenbahn umfangreich zu erweitern.
Zitat
PassusDuriusculus
Alle Straßenbahnprojekte kosten 2 Billionen €?
Sollte ein Komma sein, habe aber etwas verwechselt und die amerikanische Notation angewendet.
Zitat
micha774
Habe noch keine PM der IGEB gefunden, aber es gibt eine Reaktion.

Zitat von rbb24.de

"Der Fahrgastverband IGEB kritisierte, dass keine ausreichenden Sanktionen bei schlechten Leistungen der BVG vorgesehen seien. Die BVG habe mit dem Vertrag kaum einen Anreiz, besser und pünktlicher zu werden, sagt Jens Wieseke vom Fahrgastverband. Im Regionalverkehr könnten bei nicht erbrachten Leistungen 16 Prozent der Zuschüsse einbehalten werden, bei der BVG sei es nur ein Prozent."

1% Strafzahlung. Donnerwetter. Ironie aus.

Darauf hätte ich wetten können, dass das ein kuschelweicher Vertrag für die BVG wird. Ein Vertrag mit einem landeseigenen Unternehmen ist ohnehin für die Tonne, da die gesamte Sanktionsseite nicht wirksam wird (egal, wieviel Prozent man vereinbart). Würde mich nicht wundern, wenn das Pünktlichkeitsfenster bei der U-Bahn ebenfalls bei 5 Minuten bleibt.
Zitat
Marienfelde
Die vorgesehene Aufstockung der U-Bahnbestellungen auf 1.500 Wagen ist meines Erachtens weiterhin nicht gesichert. Ob die Aufstockung unter den mit der Pandemie verschlechterten finanziellen Rahmenbedingungen möglich gemacht werden kann, wird man sehen. Es wird besser, aber an eine U-Bahnflotte mit nur drei Baureihen glaube ich nicht, halte das aber auch für keine Katastrophe.

Wenn die J und JK komplett ausgeliefert sind wird die U-Bahnflotte höchstwahrscheinlich aus den Typen HK, IK und JK im Kleinprofil bzw. H und J im Großprofil bestehen. Das sind schon fünf verschiedene Baureihen.
Zitat
micha774
Abends am U Alt-Tegel, in Spandau am Rathaus, S Lankwitz? Das sollten Punkte sein wo sich Buslinien nach Plan treffen. Zumindest abends und Sonntagfrüh.

Nach Goethe: Grau, teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum. Bloß, dass nächtens für den müden und dennoch gehetzten BVG-Kunden alles nur schwarz erscheinen muss, wenn er/sie als Mitarbeiter/in des Waldkrankenhauses mit dem M37 ankommt und nur noch die Rücklichter beispielsweise des 134 erblickt. Ja, der hat gewartet, bestimmt zwei Minuten. Genau die zwei Minuten, die er einfach zu früh eingetroffen ist... Spätabends, nach 81/2 Stunden anstrengendem Dienst im Krankenhaus müde und erschöpft bei Wind und Wetter in nicht gerade gastlicher Umgebung fast 20 Minuten warten - da sagst du dir: "Warum habe ich mir kein Auto angeschafft?" Na klar: Weil doch in den Bahn-Foren alle User nur die meisten Fachleute über den bösen MIV schimpfen! :-/



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.2020 01:32 von Bw Steg.
Zitat
micha774
Habe noch keine PM der IGEB gefunden, aber es gibt eine Reaktion.

Zitat von rbb24.de

"Der Fahrgastverband IGEB kritisierte, dass keine ausreichenden Sanktionen bei schlechten Leistungen der BVG vorgesehen seien. Die BVG habe mit dem Vertrag kaum einen Anreiz, besser und pünktlicher zu werden, sagt Jens Wieseke vom Fahrgastverband. Im Regionalverkehr könnten bei nicht erbrachten Leistungen 16 Prozent der Zuschüsse einbehalten werden, bei der BVG sei es nur ein Prozent."

1% Strafzahlung. Donnerwetter. Ironie aus.

Ich finde 1% ganz schön viel im Vergleich mit dem Zahlungsanspruch in Höhe von 0%, den die BVG gegenüber der Verwaltung z.B. wegen jahrzehntelanger Nichtgewährung des Vorrangs von Tram und Bus an Ampelanlagen hat - und kann den prozentualen Unterschied gar nicht in einer Zahl ausdrücken.
Zitat
Marienfelde
Zitat
micha774
Habe noch keine PM der IGEB gefunden, aber es gibt eine Reaktion.

Zitat von rbb24.de

"Der Fahrgastverband IGEB kritisierte, dass keine ausreichenden Sanktionen bei schlechten Leistungen der BVG vorgesehen seien. Die BVG habe mit dem Vertrag kaum einen Anreiz, besser und pünktlicher zu werden, sagt Jens Wieseke vom Fahrgastverband. Im Regionalverkehr könnten bei nicht erbrachten Leistungen 16 Prozent der Zuschüsse einbehalten werden, bei der BVG sei es nur ein Prozent."

1% Strafzahlung. Donnerwetter. Ironie aus.

Ich finde 1% ganz schön viel im Vergleich mit dem Zahlungsanspruch in Höhe von 0%, den die BVG gegenüber der Verwaltung z.B. wegen jahrzehntelanger Nichtgewährung des Vorrangs von Tram und Bus an Ampelanlagen hat - und kann den prozentualen Unterschied gar nicht in einer Zahl ausdrücken.

Das Gejammere um die arme BVG, die den Ampelschaltungen hilflos ausgeliefert ist, kaufe ich euch jedoch nicht ab. DIe BVG hat doch eh kein Interesse daran Fahrzeitprofile zu kürzen. Wird Busbereich nicht sogar nach "Busstunden" vergütet? Gegen zu frühes Abfahren wird genauso wenig unterneommen. Gerade die BVG, ein Staat im Staate, hat -behaupte ich- mehr Möglichkeiten auf die Ampelprogramme einzuwirken als sie nach außen hin glauben macht.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Zitat
Marienfelde
Zitat
micha774
Habe noch keine PM der IGEB gefunden, aber es gibt eine Reaktion.

Zitat von rbb24.de

"Der Fahrgastverband IGEB kritisierte, dass keine ausreichenden Sanktionen bei schlechten Leistungen der BVG vorgesehen seien. Die BVG habe mit dem Vertrag kaum einen Anreiz, besser und pünktlicher zu werden, sagt Jens Wieseke vom Fahrgastverband. Im Regionalverkehr könnten bei nicht erbrachten Leistungen 16 Prozent der Zuschüsse einbehalten werden, bei der BVG sei es nur ein Prozent."

1% Strafzahlung. Donnerwetter. Ironie aus.

Ich finde 1% ganz schön viel im Vergleich mit dem Zahlungsanspruch in Höhe von 0%, den die BVG gegenüber der Verwaltung z.B. wegen jahrzehntelanger Nichtgewährung des Vorrangs von Tram und Bus an Ampelanlagen hat - und kann den prozentualen Unterschied gar nicht in einer Zahl ausdrücken.

Das Gejammere um die arme BVG, die den Ampelschaltungen hilflos ausgeliefert ist, kaufe ich euch jedoch nicht ab. DIe BVG hat doch eh kein Interesse daran Fahrzeitprofile zu kürzen. Wird Busbereich nicht sogar nach "Busstunden" vergütet? Gegen zu frühes Abfahren wird genauso wenig unterneommen. Gerade die BVG, ein Staat im Staate, hat -behaupte ich- mehr Möglichkeiten auf die Ampelprogramme einzuwirken als sie nach außen hin glauben macht.

1. Um beim "Adlershof-Beispiel" zu bleiben: Der Kollege oder die Kollegin auf der 61, die vom S-Bf Adlershof in den eingleisigen Abschnitt in der Dörpfeldstraße einfahren will, ist der Ampelschaltung hilflos ausgeliefert, ebenso der Kollege oder die Kollegin des dadurch evtl. warten müssenden Gegenzugs nach Adlershof. Beim Bus ist es natürlich etwas besser (wegen der "Nichtgleisgebundenheit").

Hier geht es zunächst auch nicht um Fahrzeitkürzungen, sondern um Fahrplanstabilität. Sicherlich gibt es irgendwo auch Zahlen über die Eintreffzeiten der 61 in Rahnsdorf. Eine Ursache für das Verspätungsgeschehen auf dieser Linie ist die besagte Ampelanlage, in deren Schaltung sich das Desinteresse der zuständigen Verwaltungsstellen an einem pünktlichen Tram- und Busbetrieb dokumentiert.

Die Schuld für so eine Schaltung der BVG zuzuschieben, hielte ich für reichlich weit hergeholt. Schuld sind die Radfahrer/innen, na klar.

2. Wer zahlt denn im Ergebnis das eine Prozent "Vertragsstrafe"?

3. Ich behaupte: Der Schaden, den die zuständige Verwaltung des Landes durch nicht zugunsten des ÖV optimierte LSA-Schaltungen anrichtet, ist ungleich größer als der von der BVG angerichtete Schaden durch Verfrühungen - die selbstverständlich dennoch ein vermeidbares Ärgernis sind.

Allerdings verstehe ich auch hier die Perspektive des Fahrpersonals: Ein am Kamenzer Damm um zwei Minuten verfrühter Bus der Linien X 83, 181 oder 283 ist nach dem durchfahren der Paul-Schneider-Straße in Lankwitz Kirche womöglich nicht vier, sondern nur zwei Minuten verspätet. Solche Dinge sollte man auch bedenken, bevor man auf die BVG einprügelt,

meint Marienfelde.
Zitat
Marienfelde

Allerdings verstehe ich auch hier die Perspektive des Fahrpersonals: Ein am Kamenzer Damm um zwei Minuten verfrühter Bus der Linien X 83, 181 oder 283 ist nach dem durchfahren der Paul-Schneider-Straße in Lankwitz Kirche womöglich nicht vier, sondern nur zwei Minuten verspätet. Solche Dinge sollte man auch bedenken, bevor man auf die BVG einprügelt,

Das ist richtig. Dennoch ist es auch richtig, auch in solchen Situationen auf die BVG einzuprügeln. Das Problem mag da, rechtfertigt trotzdem nicht verfrühte Abfahrten!

(Selbst abgesehen von dem Schaden durch die verfrühten Abfahren selbst: so etwas ist nur ein Versuch, Symptome zu mildern. Es beiseitigt keinerlei Ursachen).

Und ja: natürlich gibt es bei Bus und Straßenbahn diverse externen Verspätungsursachen. Aber im U-Bahn-Bereich ja auch nicht mehr als bei der S-Bahn. Mindestens da wären deutlichere Bonus/Malus-Regelungen angebracht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.2020 10:20 von Global Fisch.
Zitat
Marienfelde
[...]
Allerdings verstehe ich auch hier die Perspektive des Fahrpersonals: Ein am Kamenzer Damm um zwei Minuten verfrühter Bus der Linien X 83, 181 oder 283 ist nach dem durchfahren der Paul-Schneider-Straße in Lankwitz Kirche womöglich nicht vier, sondern nur zwei Minuten verspätet. Solche Dinge sollte man auch bedenken, bevor man auf die BVG einprügelt,

meint Marienfelde.

Genau diese Einstellung ist Teil des Problems und nicht der Lösung. Es ist nicht Aufgabe des Fahrpersonals Mängel am Fahrplan durch Fehlverhalten auszugleichen! Verfrühung mag verlockend sein, ist aber ein absolutes Nogo. Und genau hier bot der bisherige Verkehrsvertrag (bzw. die fehlende Pönalisierung von Verstößen) keine Anreize entsprechend einzuwirken. Und das geht zu Lasten der Fahrgäste, egal in welcher Form der Steuerzahler dafür aufkommt. Genau dieser Aspekt geht in deiner Betrachtung völlig unter. Die BVG fährt nicht aus Eigennutz, weil es so toll ist auf Kosten der Steuerzahler Geld zu verbrennen, sondern um Personen zu befördern. Und zwar nicht irgendwann nach Lust und Laune, sondern nach einem kommunizierten Fahrplan. Da fehlen aktuell aber jegliche Anreize. "Schwer erkämpfte" Minuten wurden in der Vergangenheit viel zu oft eben nicht wieder aus dem Fahrplan genommen, auch wenn der Grund entfallen ist. Mit der Folge, dass vermehrt Verfrühungen auftreten.

Und natürlich kann ich auch ein Beispiel für das Problem benennen: Die M2 hat vom Alex zum Prenzlauer Tor im Regelfahrplan 4 Minuten (für 2 Stationen). Bei Baustellen, wie aktuell, wurde sogar schon eine 5. Minute dazu gegeben. Der Großteil der Fahrten benötigt für dieser Strecke 3 Minuten. Resultat: Die meisten Fahrten sind an der Mollstr./Prenzlauer Allee zu früh. Im Extremfall hab ich da schon 2 Minuten vor Plan erlebt. Insbesondere dann, wenn die Herrn Fahrer bereits am Alex vor Plan abfahren - meist 15-30 Sekunden. Diese Problematik spricht für fehlende Sensibilisierung und ist erstmal unabhängig von mehr oder weniger gut funktionierenden Ampelschaltungen.

Im Übrigen sind die Regionalverkehrsunternehmen auch "hilflos" gegenüber Störungen. Die Pönalisierung trifft sie trotzdem und das ist auch richtig so. Für das Verhältnis mit dem Infrastrukturbetreiber braucht es eigene Regeln.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Marienfelde

Schuld sind die Radfahrer/innen, na klar.



meint Marienfelde.

Hä, wieso denn bitte das?
Zitat
Marienfelde

1. Um beim "Adlershof-Beispiel" zu bleiben: Der Kollege oder die Kollegin auf der 61, die vom S-Bf Adlershof in den eingleisigen Abschnitt in der Dörpfeldstraße einfahren will, ist der Ampelschaltung hilflos ausgeliefert, ebenso der Kollege oder die Kollegin des dadurch evtl. warten müssenden Gegenzugs nach Adlershof. Beim Bus ist es natürlich etwas besser (wegen der "Nichtgleisgebundenheit").

Gerade das Beispiel liebe ich. Die BVG selbst lässt die Züge seit Jahren laut Fahrplan in der Eingleisigkeit kreuzen. Soll den Fahrplan jetzt auch noch die Verkehrslenkung schreiben oder kriegt zumindest das die BVG noch irgendwann mal selbst hin? Folge: Die Straßenbahn aus Köpenick Richtung Wista steht sich da immer ca ne Minute die Räder am Marktplatz eckig, oder der Kollege aus der Wista fährt schon zu früh ab dem Marktplatz ab. Und nein @weiße Bim, da muss man jetzt nicht auf den Ausbau der Zweigleisigkeit warten um dieses Problem zu lösen.

Zitat
Marienfelde
2. Wer zahlt denn im Ergebnis das eine Prozent "Vertragsstrafe"?

Niemand. Es ist eher eine Frage ob das Geld gerade beim Landeshaushalt liegt oder beim Schattenhaushalt der landeseigenen öffentlichen Anstalt. Es ist eher ein Zahlenspiel für die Anreizwirkung.

Zitat
Marienfelde
3. Ich behaupte: Der Schaden, den die zuständige Verwaltung des Landes durch nicht zugunsten des ÖV optimierte LSA-Schaltungen anrichtet, ist ungleich größer als der von der BVG angerichtete Schaden durch Verfrühungen - die selbstverständlich dennoch ein vermeidbares Ärgernis sind.

Ich behaute beide spielen sich gegenseitig die Schuld zu. Und alle 3 Jahre wird irgendein Pilot zur Messung und Auswertung der Fahrzeitverliuste und Verbesserung auf irgendeiner Linie angekündigt.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.07.2020 12:11 von Logital.
Zitat
Jay
Zitat
Marienfelde
[...]
Allerdings verstehe ich auch hier die Perspektive des Fahrpersonals: Ein am Kamenzer Damm um zwei Minuten verfrühter Bus der Linien X 83, 181 oder 283 ist nach dem durchfahren der Paul-Schneider-Straße in Lankwitz Kirche womöglich nicht vier, sondern nur zwei Minuten verspätet. Solche Dinge sollte man auch bedenken, bevor man auf die BVG einprügelt,

meint Marienfelde.

Genau diese Einstellung ist Teil des Problems und nicht der Lösung. Es ist nicht Aufgabe des Fahrpersonals Mängel am Fahrplan durch Fehlverhalten auszugleichen! Verfrühung mag verlockend sein, ist aber ein absolutes Nogo. Und genau hier bot der bisherige Verkehrsvertrag (bzw. die fehlende Pönalisierung von Verstößen) keine Anreize entsprechend einzuwirken. Und das geht zu Lasten der Fahrgäste, egal in welcher Form der Steuerzahler dafür aufkommt. Genau dieser Aspekt geht in deiner Betrachtung völlig unter. Die BVG fährt nicht aus Eigennutz, weil es so toll ist auf Kosten der Steuerzahler Geld zu verbrennen, sondern um Personen zu befördern. Und zwar nicht irgendwann nach Lust und Laune, sondern nach einem kommunizierten Fahrplan. Da fehlen aktuell aber jegliche Anreize. "Schwer erkämpfte" Minuten wurden in der Vergangenheit viel zu oft eben nicht wieder aus dem Fahrplan genommen, auch wenn der Grund entfallen ist. Mit der Folge, dass vermehrt Verfrühungen auftreten.

Und natürlich kann ich auch ein Beispiel für das Problem benennen: Die M2 hat vom Alex zum Prenzlauer Tor im Regelfahrplan 4 Minuten (für 2 Stationen). Bei Baustellen, wie aktuell, wurde sogar schon eine 5. Minute dazu gegeben. Der Großteil der Fahrten benötigt für dieser Strecke 3 Minuten. Resultat: Die meisten Fahrten sind an der Mollstr./Prenzlauer Allee zu früh. Im Extremfall hab ich da schon 2 Minuten vor Plan erlebt. Insbesondere dann, wenn die Herrn Fahrer bereits am Alex vor Plan abfahren - meist 15-30 Sekunden. Diese Problematik spricht für fehlende Sensibilisierung und ist erstmal unabhängig von mehr oder weniger gut funktionierenden Ampelschaltungen.

Im Übrigen sind die Regionalverkehrsunternehmen auch "hilflos" gegenüber Störungen. Die Pönalisierung trifft sie trotzdem und das ist auch richtig so. Für das Verhältnis mit dem Infrastrukturbetreiber braucht es eigene Regeln.

Ich stimme Dir in vielerlei Hinsicht zu, aber objektiv läuft Deine Position u.a. darauf hinaus, Mängel am Fahrplan vom Fahrpersonal durch Pausenverzicht auszugleichen. Die Leute, deren Einfluß auf Entscheidungen in der BVG und in der Politik insgesamt eher begrenzt sein dürfte, tragen also die Folgen einer falschen (Unternehmens-) Politik.

Meines Erachtens ist die Leitung eines Unternehmens durchaus wichtig. Im Idealfall ist sie inhaltlich kompetent, hat ein Ohr für die Beschäftigten, ... - ist also in der Lage, das Unternehmen wirklich zu führen.

Die Hauptursache für die geschilderten Probleme würde ich in der Spitze der BVG suchen. Wenn die IGEB die derzeitige BVG-Spitze für unfähig halten sollte, den Laden verantwortlich zu führen, sollte sie komplette Ablösung dieser Spitze verlangen, nicht irgendwelche höheren Strafzahlungen, die diese Spitze vermutlich nicht treffen - sondern die Allgemeinheit (wenn die BVG wegen einer Vertragsstrafe 30 Mio.€ an das Land zurückzahlt, nimmt sie dafür vermutlich einen Kredit auf, wodurch dem Land insgesamt ein Zinsschaden entsteht. Daher hielte ich höhere Vertragsstrafen für schwachsinnig).
Zitat
Marienfelde
Zitat
Jay
Zitat
Marienfelde
[...]
Allerdings verstehe ich auch hier die Perspektive des Fahrpersonals: Ein am Kamenzer Damm um zwei Minuten verfrühter Bus der Linien X 83, 181 oder 283 ist nach dem durchfahren der Paul-Schneider-Straße in Lankwitz Kirche womöglich nicht vier, sondern nur zwei Minuten verspätet. Solche Dinge sollte man auch bedenken, bevor man auf die BVG einprügelt,

Genau diese Einstellung ist Teil des Problems und nicht der Lösung. Es ist nicht Aufgabe des Fahrpersonals Mängel am Fahrplan durch Fehlverhalten auszugleichen!

Ich stimme Dir in vielerlei Hinsicht zu, aber objektiv läuft Deine Position u.a. darauf hinaus, Mängel am Fahrplan vom Fahrpersonal durch Pausenverzicht auszugleichen. Die Leute, deren Einfluß auf Entscheidungen in der BVG und in der Politik insgesamt eher begrenzt sein dürfte, tragen also die Folgen einer falschen (Unternehmens-) Politik.

Ich hatte Dich so verstanden, dass die zu frühe Abfahrt die Motivation hätte, den Fahrgästen an anderer Stelle wenigstens eine halbwegs pünktliche Ankunft zu gewährleisten. Wenn es um vor allem um die Pausenzeiten des Fahrpersonals geht, macht es das Fehlverhalten um so schlimmer. Wenn es nicht genug Pausen bekommt, dann muss es das mit dem Arbeitgeber ausmachen. Aber nicht durch das Aufstellen von Privat"fahrplänen".

Zitat
Marienfelde
Die Hauptursache für die geschilderten Probleme würde ich in der Spitze der BVG suchen.

Wenn die Spitze dem Fehlverhalten des Personals mehr oder wenig tatenlos zusieht, ja.

Zitat
Marienfelde
sondern die Allgemeinheit (wenn die BVG wegen einer Vertragsstrafe 30 Mio.€ an das Land zurückzahlt, nimmt sie dafür vermutlich einen Kredit auf, wodurch dem Land insgesamt ein Zinsschaden entsteht. Daher hielte ich höhere Vertragsstrafen für schwachsinnig).

Ja, was aber am Konstrukt "Kommunales Unternehmen" liegt. Ein privates Unternehmen, dass durch von der Stadt verursachte Verkehrsprobleme Verspätungen einführe und deswegen Pönale zahlen müsste (die eigentlich in Verantwortung der Stadt liegen), würde (idealerweise) einen stärkeren Zugriff auf die Stadt haben, dass die Probleme beseitigt werden.
Bezüglich der Thematik Verfrühung hatte ich gestern auf dem 150er ziemlich genervte Fahrgäste.

Bedingt durch Ferienzeit und leerer Straßen war selbst in Blankenburg verkehrlich tote Hose.
Alt-Karow (als Verstärker) pünktlich los, 40 statt 50km/h da kein Fahrgastwechsel - Treseburger Str. der erste längere Halt, da +4 auf der Uhr standen. Dort bis zur Abfahrt gestanden, weiter gehts.
Alt-Blankenburg pünktlich erreicht. Sauber durch die Baustelle durch gekommen.

S-Bhf. Blankenburg wieder +4 gehabt. Hier kannst du mit dem Bus aber nicht stehen bleiben. Es entstehen teils haarsträubende Situationen durch überholende Autos/Lkws, welche fast die querenden Fußgänger umkacheln, da einigen leider die rote Ampel völlig egal ist. Also noch eine Station weiter gefahren bis Blankenburger Weg und dort die 4Min. abgestanden. Schon hier kam der Unmut der Fahrgäste auf. Trotz meiner Erklärung meinerseits via Bordmikro waren drei Leute der Meinung mich als fahrunfähigen Idioten zu titulieren. Aber Busfahrer hat ja Bärenfell. Dann wieder pünktlich los. Die Reise ging allerdings nur bis zur Idastr. Denn...auf der Uhr standen wieder Verfrühung. Diesmal +3min.

Eine Dame verlor nach meiner wiederholten Ankündigung das wir zu früh sind und hier 3 Minuten warten, völlig die Fassung. "Wofür bezahl ich eigentlich diesen Scheißhaufen? Fürs warten oder fahren?!"

Verließ wutentbrannt das Fahrzeug und ging zu Fuß. Auch das Gemurmel im Fahrgastraum wurde langsam lauter und mehr.
Idastr. bis zur Minute "0" gewartet und wieder abgelegt. Am Pastor-Niemöller-Platz dann 4min. Verspätung eingesammelt wegen Stau, Zusätzlich nochmal 3min. Verspätung wegen missglücktem Lkw-Rangiermanöver Hohe Papierstr.

Was die Fahrgäste jedes Mal total irritiert hatte, das ich bei jedem längeren Halt den Motor abgestellt habe. Manche dachten ich mach das aus Trotzreaktion auf irgendein Fehlverhalten von Fahrgästen. Sehr seltsam teilweise.

Letztendlich dann mit -5min. am U Osloer Str. angekommen.
Mir ist es diese Woche auch mehrfach passiert, dass der 200er rund um den Alex sehr schlich und genau die Abfahrtszeiten abwartete, dann aber - trotz freier Straßen etc. - zu spät an der Ecke Storkower Straße war.
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