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Neuer BVG-Verkehrsvertrag ab 1. 9. 2020
geschrieben von nicolaas 
Diese "Verfrühungsdebatte" ist durchaus wichtig, und ich kann auch die anderen Sichten durchaus verstehen.

Für ungleich wichtiger halte ich aber den mit diesem Verkehrsvertrag verbundenen "programmatischen Sprung", der dem ÖV endlich den ihm zustehenden Stellenwert einräumt ("i2030" geht auch in diese Richtung). Ein Senat, der sich jedenfalls darum bemüht, diese Programmatik in praktische Politik umzusetzen, verdient unsere Unterstützung,

meint Marienfelde.
Kannst du den "programmatischen Sprung" mal beschreiben?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Mike485
Ich habe eher ein logistisches Problem. Jeder stark verfrühte Wagen(zug) schadet einer durch den Takt angestrebten Gleichverteilung der Fahrgäste. Wenn er durchzieht, bleibt er verfrüht und die Taktlücke bleibt bis Fahrtende vergrößert. Schlimmstenfalls wirkt er wie ein Ausfall: Der Nachfolger hat nun das Problem, daß der pünktliche bis kurz vor knapp auflaufende Fahrgäste des Vorgängers mitnehmen muß. Folge: Er wird unnötig stark aufgefüllt und verspätet sich.

Genau! Und diesen sehr simplen Zusammenhang verstehen leider viele Busfahrer und noch mehr U-Bahnfahrer nicht, oder sind beim Nachdenken noch nie so weit gekommen.

Der umgedrehte Fall ist leider sehr oft an den Anfangsbahnhöfen der U-Bahn zu sehen: Da schlürft der U-Bahn-Fahrer maximal gemütlich zum Fahrerstand, quatscht gerne noch bisschen mit anderem Personal, und beginnt seine Tour dann mit 1..1,5 Minuten Verspätung. Dass diese "unbedeutende" Unpünktlichkeit die Ursache dafür ist, dass der Zug bei einem 5-Minuten-Takt dann automatisch 20..30% voller ist als normal und dadurch immer mehr Verspätung aufsammelt, erschließt sich diesen Kollegen offensichtlich nicht. Oder is ihnen egal, was genauso dumm wäre.
Zitat
Marienfelde
Ein Senat, der sich jedenfalls darum bemüht, diese Programmatik in praktische Politik umzusetzen, verdient unsere Unterstützung,

*LOL* Ich finde auch, dass dieser Senat stets sehr bemüht ist.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.07.2020 23:03 von andre_de.
Zitat
andre_de

Genau! Und diesen sehr simplen Zusammenhang verstehen leider viele Busfahrer und noch mehr U-Bahnfahrer nicht, oder sind beim Nachdenken noch nie so weit gekommen.

Der umgedrehte Fall ist leider sehr oft an den Anfangsbahnhöfen der U-Bahn zu sehen: Da schlürft der U-Bahn-Fahrer maximal gemütlich zum Fahrerstand, quatscht gerne noch bisschen mit anderem Personal, und beginnt seine Tour dann mit 1..1,5 Minuten Verspätung. Dass diese "unbedeutende" Unpünktlichkeit die Ursache dafür ist, dass der Zug bei einem 5-Minuten-Takt dann automatisch 20..30% voller ist als normal und dadurch immer mehr Verspätung aufsammelt, erschließt sich diesen Kollegen offensichtlich nicht. Oder is ihnen egal, was genauso dumm wäre.

Und die bösen Rollstuhlfahrer erst, die durch ihre Mitfahrt eben diese verzögern ;-)
Zitat
micha774
Zitat
andre_de

Genau! Und diesen sehr simplen Zusammenhang verstehen leider viele Busfahrer und noch mehr U-Bahnfahrer nicht, oder sind beim Nachdenken noch nie so weit gekommen.

Der umgedrehte Fall ist leider sehr oft an den Anfangsbahnhöfen der U-Bahn zu sehen: Da schlürft der U-Bahn-Fahrer maximal gemütlich zum Fahrerstand, quatscht gerne noch bisschen mit anderem Personal, und beginnt seine Tour dann mit 1..1,5 Minuten Verspätung. Dass diese "unbedeutende" Unpünktlichkeit die Ursache dafür ist, dass der Zug bei einem 5-Minuten-Takt dann automatisch 20..30% voller ist als normal und dadurch immer mehr Verspätung aufsammelt, erschließt sich diesen Kollegen offensichtlich nicht. Oder is ihnen egal, was genauso dumm wäre.

Und die bösen Rollstuhlfahrer erst, die durch ihre Mitfahrt eben diese verzögern ;-)

Nein!
Zitat
andre_de
Zitat
Marienfelde
Ein Senat, der sich jedenfalls darum bemüht, diese Programmatik in praktische Politik umzusetzen, verdient unsere Unterstützung,

*LOL* Ich finde auch, dass dieser Senat stets sehr bemüht ist.

Ja, aber die Bemühungen dieses Senats werden über kurz oder lang (ja: eher lang) erfolgreich sein. Die bestellten neuen U-Bahnzüge werden vsl. geliefert werden, wodurch eine Stabilisierung und eine Verbesserung des Angebots in diesem Betriebsteil absehbar möglich wird. Beim Kleinprofil sieht es sogar jetzt schon etwas besser aus.

Auch bei der S-Bahn wird es mit den neuen Zügen vsl. weiter etwas besser. Bei der Straßenbahn ist jedenfalls die Leistungsausweitung in Adlershof und Schöneweide bereits vorhersehbar, im Fall der Wiederaufnahme des Betriebs zur Turmstraße erahnbar.

Bis 2014 gab es hier einen Senat, dessen praktische Politik z.B. darauf hinauslief, das U-Bahnnetz vor allem mit Zügen aus dem Bestand zu befahren, die dummerweise die Angewohnheit haben, zu altern - womit die Abwärtsentwicklung der U-Bahn vorbestimmt war.

Die damalige ach so untergrundbahnfreundliche BVG-Spitze war zu feige, hier energisch gegenzuhalten. Genau an der Stelle, an der diese Spitze wirklich Farbe bekennen mußte für unsere U-Bahn, hat sie versagt.

Seit 2014 (als sich die damalige Abgeordnetenhausmehrheit endlich einmal dazu verstand, ihre Feigheit zu überwinden, und die Wowereits und Nußbaums in die Schranken zu weisen) gab es Akzentverschiebungen zugunsten des ÖPNV, die dann in die Neuorientierung nach der Wahl 2016 mündeten.

Die Erfolge dieser Neuorientierung, die dem ÖPNV (dem Umweltverbund überhaupt) mehr Aufmerksamkeit entgegenbringt, werden sich schon irgendwann einstellen - wenn auch nicht so schnell, wie womöglich sogar von denen erwünscht, die für die heutige Situation (die für deutsche Verhältnisse dennoch gar nicht so schlecht ist) mitverantwortlich sind.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.07.2020 07:45 von Marienfelde.
Zitat
andre_de
Zitat
Mike485
Ich habe eher ein logistisches Problem. Jeder stark verfrühte Wagen(zug) schadet einer durch den Takt angestrebten Gleichverteilung der Fahrgäste. Wenn er durchzieht, bleibt er verfrüht und die Taktlücke bleibt bis Fahrtende vergrößert. Schlimmstenfalls wirkt er wie ein Ausfall: Der Nachfolger hat nun das Problem, daß der pünktliche bis kurz vor knapp auflaufende Fahrgäste des Vorgängers mitnehmen muß. Folge: Er wird unnötig stark aufgefüllt und verspätet sich.

Genau! Und diesen sehr simplen Zusammenhang verstehen leider viele Busfahrer und noch mehr U-Bahnfahrer nicht, oder sind beim Nachdenken noch nie so weit gekommen.
(...)

Ohne jetzt ins Detail zu gehen: Diese Sichten, denen zufolge viele Busfahrer und noch mehr U-Bahnfahrer Deppen sind, finde ich immer wieder köstlich. Womöglich funktioniert diese Argumentation ja auch leitungsbezogen.
Zitat
Marienfelde
Die Erfolge dieser Neuorientierung, die dem ÖPNV (dem Umweltverbund überhaupt) mehr Aufmerksamkeit entgegenbringt, werden sich schon irgendwann einstellen - wenn auch nicht so schnell (...)

Natürlich nicht. Die Entscheidungen, die zu den in den letzten Jahren überall sichtbaren Personalproblemen geführt haben, wurden ja auch zehn, zwanzig Jahre zuvor getroffen.

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