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BVG-Geschäftsbericht 2019
geschrieben von Marienfelde 
Nunmehr ist der BVG-Geschäftsbericht 2019 zugänglich: [unternehmen.bvg.de]

Der Tagesspiegel ist darauf in einem Artikel vom 11.05.20 eingegangen: [www.tagesspiegel.de]

Daran anknüpfend einige Punkte, die mir aufgefallen sind:

0. Der für einen kurzen Überblick hilfreiche BVG-Zahlenspiegel ist (wie auch im Vorjahr) noch nicht abrufbar.

1. Nochmals höhere Fahrgastzahlen (S. 11): Im Jahr 2019 stiegen die Fahrgastzahlen von 1.101,8 Mio. um 23,7 Mio. auf 1.125,5 Mio. (+ 2,15%).

Zum Vergleich: Die S-Bahn meldete 485 Mio. Fahrgäste für 2019 (Vorjahr 478,1 Mio.).

2. Höhere Fahrgelderträge (S. 11): Trotz ausgefallener Tariferhöhung erhöhten sich die Einnahmen aus Fahrgeldern von 734,9 Mio. € um 4,3% auf 766,3 Mio. €. Bezogen auf die jeweilige Fahrgastzahl ergab sich diesmal eine Steigerung von rund 66,8 Cent auf rund 68,1 Cent je Fahrgastfahrt. Meines Erachtens eine ausgesprochen positive Entwicklung der Erlöse. Vielleicht spielen hier aber auch "Mitnahmeeffekte" (vorgezogener Kauf von Karten für 2020 im Jahr 2019 wegen der Tariferhöhung zum 1.01.2020) eine Rolle.

3. Mehr Personenkilometer, weniger Nutzkilometer bei Tram und Bus (S. 10):
Die Personenkilometerleistungen sind offenbar weiterhin Schätzwerte auf Basis der Fahrgastentwicklung. Der Erhöhung der Fahrgastzahl entsprechend wird auch die Leistungsentwicklung in Pkm angegeben, nämlich mit 4,9061 Mrd. (Vorjahr 4,8026 Mrd.; zum Vergleich: Die Leistung der S-Bahn lag im Jahr 2019 bei etwa 4,668 Mrd. Pkm).

Auch für die einzelnen Betriebsbereiche werden jeweils gleiche prozentuale Steigerungen der Personenkilometerleistungen angegeben (U-Bahn 2,7089, Tram 0,6413, Bus 1,5559, jeweils in Mrd. Pkm).

Bei den Nutzzugkilometern blieb die U-Bahn mit 21,6 Mio. stabil, während es bei der Tram von 20,0 auf 19,8 Mio. und den Nutzwagenkilometern beim Bus von 91,5 auf 91 Mio. leicht abwärts ging.

Insgesamt ergab sich also ein Rückgang der Nutzzug-/Nutzwagenkilometer von rund 133,1 Mio. auf rund 132,4 Mio. Mehrleistungen gab es demnach nicht, sondern (wenn auch geringe) Minderleistungen.

Die durchschnittliche Auslastung (Personenkilometer : Platzkilometer) hat sich von 19,2 auf 19,5% erhöht. Auf einen Kleinprofilzug der Baureihe IK (8 Wagen) "übersetzt": Gesamtplatzzahl 660, davon 144 Sitzplätze, bei einer Auslastung von 19,5% mit 129 Personen besetzt - würde man die durchschnittliche Auslastung mit Bezug auf die Sitzplätze angeben, ergäbe sich eine Quote von 89 oder 90% (zugegeben ein Negativbeispiel, weil z.B. bei den Großprofilbaureihen F und H der Sitzplatzanteil etwa 1/3 betragen dürfte).

4. Deutlich mehr Beschäftigte (S. 20 u. 58): Die Mitarbeiterzahlen stiegen wieder deutlicher, vor allem bei der "Alt-BVG". Im Konzern erhöhte sich Zahl der Fahrerinnen und Fahrer von 6.726 auf 6.865, einen ähnlichen Zuwachs gab es auch im Bereich Technik und Werkstätten. Den größten (relativen) Zuwachs gab es aber bei den "sonstigen Funktionen", nämlich (im Konzern) von 929 auf 1.077. Was sich hinter diesen Zahlen verbirgt, weiß ich leider nicht.

5. Weniger Investitionen: (S. 19): Durch den Rechtsstreit um die "große Bestellung" neuer U-Bahnen gab es in diesem Bereich einen Einbruch von 112,7 auf nur noch 26,6 Mio. € (zum Vergleich: Abschreibungen 39,8 Mio. €).

Deutliche (aber wohl "geplante" und "unkritischere") Rückgänge gab es auch bei der Tram, während es beim Bus von 29 auf 79 Mio. € aufwärts ging - leider noch abgesehen von den dringend benötigten Doppeldeckern.

Für das U-Bahnnetz findet sich die Angabe von 159,6 Mio. € (nach 137,7 Mio. im Vorjahr; im Vergleich zu den Abschreibungen von 87,6 bzw. 87,5 Mio. €).

6. Ausbleibende Beschleunigung (S. 23): Wie bereits im Vorjahr wird die unzureichende Umsetzung von Beschleunigungsmaßnahmen bei der Straßenbahn und dem Autobus durch das Land wieder thematisiert (diesmal auf Seite 23, im Vorjahr auf Seite 40):

"Um bei den höheren Fahrzeiten die verkehrsvertraglich geregelten Taktzeiten abzudecken, besteht zusätzlicher Fahrzeugbedarf sowie Mehrbedarf an Fahrpersonal bei Straßenbahn und Omnibus. Weitere Verlangsamungen in den nächsten Jahren führen sofort zu deutlichen Aufwandssteigerungen und schlechteren Jahresergebnissen.

Mit einer sehr hohen Eintrittswahrscheinlichkeit wird es weitere Verlangsamungen im
Oberflächenverkehr geben, wenn nicht aktiv der Vorrang für den ÖPNV realisiert wird."

Der letzte Satz war wörtlich auch im Geschäftsbericht für 2018 enthalten - mit einem Unterschied: Das dritte Wort ("sehr") wurde hinzugefügt.

7. Verlust von 58,7 Mio. € (S. 11/12): Erwartbar wurde für 2019 ein Verlust von 58,7 Mio. € (bzw. 58,1 Mio. € im Konzern) ausgewiesen (im Vorjahr + 12,9 bzw. 13,2 Mio. €). Als zentrale Ursache wird der Tarifabschluss benannt, der im Konzern zu zusätzlichen Mehraufwendungen von 90 Mio. € geführt hat.

Unter den gegebenen Rahmenbedingungen (insbesondere der ja wohl noch ungeklärten (anteiligen) Übernahme der Mehrbelastungen aus dem Tarifabschluss) hätte das Ergebnis durchaus schlechter ausfallen können.

Ein schönes Wochenende wünscht Euch
Marienfelde



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.05.2020 09:25 von Marienfelde.
Zitat
Marienfelde
0. Der für einen kurzen Überblick hilfreiche BVG-Zahlenspiegel ist (wie auch im Vorjahr) noch nicht abrufbar.

Deine Kritik wurde erhört.
Hier ist er: [unternehmen.bvg.de]

so long

Mario
>>2. Höhere Fahrgelderträge (S. 11): Trotz ausgefallener Tariferhöhung erhöhten sich die Einnahmen aus Fahrgeldern von 734,9 Mio. € um 4,3% auf 766,3 Mio. €. Bezogen auf die jeweilige Fahrgastzahl ergab sich diesmal eine Steigerung von rund 66,8 Cent auf rund 68,1 Cent je Fahrgastfahrt. Meines Erachtens eine ausgesprochen positive Entwicklung der Erlöse. Vielleicht spielen hier aber auch "Mitnahmeeffekte" (vorgezogener Kauf von Karten für 2020 im Jahr 2019 wegen der Tariferhöhung zum 1.01.2020) eine Rolle. <<

Nein, das kann nicht sein. Natürlich müssen die Abo-Einnahmen über die Monate periodengerecht verteilt werden.

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
der weiße bim
Zitat
Marienfelde
0. Der für einen kurzen Überblick hilfreiche BVG-Zahlenspiegel ist (wie auch im Vorjahr) noch nicht abrufbar.

Deine Kritik wurde erhört.
Hier ist er: [unternehmen.bvg.de]

Vielen Dank für die frischen Zahlen - genau meine Abteilung!
Einige Gedanken zu den Zahlen habe ich mir auch wieder gemacht:

1. Für die Betriebsteile sehen die wie immer gerundeten Beförderungsfallzahlen für 2019 so aus:

U-Bahn: 596 Mio. (Vorjahr 583 Mio.)
Tram: 208 Mio. (204 Mio.)
Bus+Schiff: 466 Mio. (456 Mio.)
- davon Schiff: 1 Mio. (wie Vorjahr)
neu: Fahrten BerlKönig: 1,35 Mio. (---)

2. Der Wagenbestand bei der U-Bahn wird gleichbleibend mit 1.302 (1.302) angegeben, aber eben leider mit einem wiederum etwas geringerem Bestand bei den Großprofilwagen (756, Vorjahr 772), während es beim Kleinprofil weiterhin besser aussieht (546 nach 530 Wagen im Vorjahr).

3. "Differenziert aufwärts" ging es beim Bus: Der Bestand ist auf 1.492 (Vorjahr 1.440) gewachsen. Für die Doppeldecker gilt das leider (noch?) nicht: Ihre Zahl wird mit kümmerlichen 351 (im Vorjahr noch 383) Wagen angegeben. Fast keine Straßenbahnen in den Westsektoren, und dann noch nicht mal 1.000 Doppeldecker als (dennoch unzureichender) Ersatz - das ist ja wohl ein Skandal!

Wenigstens hat der Bestand bei den noch am ehesten als Doppeldeckerersatz in Frage kommenden Gelenkbussen weiter zugenommen, nämlich auf 672 (im Vorjahr 636) Wagen. Wünschen würde ich mir einen "offensiveren" Einsatz von Gelenkbussen auf Linien, die "eigentlich" mit Doppeldeckern bedient werden sollten. Jedenfalls vor Covid 19 konnte ein Doppeldecker auf der Linie 282 (Breitenbachplatz - Mariendorf, Dardanellenweg) durch ersatzweise fahrende Standardbusse nicht annähernd ersetzt werden. Solche Negativbeispiele ließen sich sicher stadtweit finden.

Wenn es beim Einsatz von Gelenkbussen Beschränkungen durch die Aufsichtsbehörden gibt, sollte die BVG ihre Position klar und deutlich vertreten - auch beim (nicht überall geliebten) Bus geht es immerhin um Daseinsvorsorge, find ich.

Die Standardbusse haben sich auch etwas vermehrt, auf 429 (407) Wagen. Die Zahl der Elektrobusse wird mit 31 (Vorjahr 5) angegeben, die Anzahl der zuverlässigen Oberleitungsomnibusse liegt weiterhin bei 0, am Schluß bleiben noch 9 Sonderwagen, wie im Vorjahr.

Das "Mittelding" zwischen Gelenk- und Standardbus, der 15-Meter-Bus, wird nicht mehr erwähnt, was ich persönlich bedauerlich finde. Bei einem derart großen Betrieb wie der BVG ließen sich auch für so einen Bus weiterhin Einsatzfelder finden.

4. Die mittlere Reisegeschwindigkeit beim Bus soll sich bei 18 km/h (im Vorjahr 17,9 km/h) stabilisiert haben; bei der Straßenbahn werden unverändert 18,8 km/h angegeben. Auch nach den "offiziellen" Angaben ist der Bus deutlich langsamer als die Straßenbahn (was jedenfalls nach den "offiziellen" Zahlen lange nicht so war). Die Tram ist aber nicht schneller geworden, sondern der Bus wurde langsamer.

Die weiter ausstehende Beschleunigung der Oberflächenverkehrsmittel kostet viel Geld, was unter den sich abzeichnenden schwierigen Haushaltsbedingungen sinnvoller eingesetzt werden könnte.

Um mich zu wiederholen: Tram und Bus müssen endlich Vorrang erhalten.


Allseits einen schönen Feiertag wünscht Euch
Marienfelde


Nachtrag: Den noch vorhandenen Bestand der immerhin jahrzehntelang das (Ost-) Berliner Stadtbild mitprägenden KT4D nicht mit der Zahl (39?) zu erwähnen, ist schon ein Hammer.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.05.2020 08:41 von Marienfelde.
Zitat
Marienfelde
3. "Differenziert aufwärts" ging es beim Bus: Der Bestand ist auf 1.492 (Vorjahr 1.440) gewachsen. Für die Doppeldecker gilt das leider (noch?) nicht: Ihre Zahl wird mit kümmerlichen 351 (im Vorjahr noch 383) Wagen angegeben. Fast keine Straßenbahnen in den Westsektoren, und dann noch nicht mal 1.000 Doppeldecker als (dennoch unzureichender) Ersatz - das ist ja wohl ein Skandal!

Das Jahr 1993, als es am Jahresanfang letztmals etwas über 1000 Doppeldecker im BVG-Bestand gab, haben wohl nur die älteren User hier noch miterlebt.

Zitat
Marienfelde
Jedenfalls vor Covid 19 konnte ein Doppeldecker auf der Linie 282 (Breitenbachplatz - Mariendorf, Dardanellenweg) durch ersatzweise fahrende Standardbusse nicht annähernd ersetzt werden. Solche Negativbeispiele ließen sich sicher stadtweit finden.

Der Hof C hat nicht genügend Platz für so viele Gelenkbusse.

Zitat
Marienfelde
Das "Mittelding" zwischen Gelenk- und Standardbus, der 15-Meter-Bus, wird nicht mehr erwähnt, was ich persönlich bedauerlich finde. Bei einem derart großen Betrieb wie der BVG ließen sich auch für so einen Bus weiterhin Einsatzfelder finden.

Nicht wirklich. Wo 12m zu wenig sind, sollten Doppeldecker oder 18m-Wagen fahren.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.05.2020 09:16 von B-V 3313.
Zitat
B-V 3313
Der Hof C hat nicht genügend Platz für so viele Gelenkbusse.

Dann Kapazität schaffen, in dem in der gesamten Cicerostr. Halteverbot (BVG frei) angeordnet wird. Wenn das nicht reicht, abschnittsweise Nestor- und Westfälische und Paulsborner Straße dazunehmen.
Und für die zusätzliche Werkstatthalle wird die Hochmeisterkirche gesprengt? ;-)

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Marienfelde
und dann noch nicht mal 1.000 Doppeldecker als (dennoch unzureichender) Ersatz - das ist ja wohl ein Skandal!

Warum soll das ein Skandal sein? Wir haben doch hier von den Fachleuten regelmäßig gehört, dass die Doppeldeckerbusse wesentlich teurer in Anschaffung und auch Unterhalt sind, als vergleichbare andere Busse. Insoweit ist die Entscheidung, eher auf Schlenkis zu setzen, für mich sehr gut nachzuvollziehen.

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
Warum soll das ein Skandal sein? Wir haben doch hier von den Fachleuten regelmäßig gehört, dass die Doppeldeckerbusse wesentlich teurer in Anschaffung und auch Unterhalt sind, als vergleichbare andere Busse. Insoweit ist die Entscheidung, eher auf Schlenkis zu setzen, für mich sehr gut nachzuvollziehen.

Das kann man nicht pauschalisieren. Das wartungsaufwändige Gelenk fällt beim Doppeldecker z.B. weg. Die aktuell beschafften Mercedes-Gelenkbusse - mit ihrem Kampfpreis von 20% unter dem von Solaris - glänzen dadurch nicht gerade durch hochwertige Qualität.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Aus Fahrgastsicht sind sie aber wesentlich besser und geräumiger als die Solaris- Kisten.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
Aus Fahrgastsicht sind sie aber wesentlich besser und geräumiger als die Solaris- Kisten.

Nicht aus Fahrgastsicht, sondern aus deiner subjektiven Weltsicht.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Ich bin ja Fahrgast.

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Ein einziger von zig Millionen.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Das kann man nicht pauschalisieren. Das wartungsaufwändige Gelenk fällt beim Doppeldecker z.B. weg. Die aktuell beschafften Mercedes-Gelenkbusse - mit ihrem Kampfpreis von 20% unter dem von Solaris - glänzen dadurch nicht gerade durch hochwertige Qualität.

Ah, danke. Mit welchem Verbrauch an Diesel ist denn bei den aktuellen Baureihen bei Doppeldeckern und Schlenkis zu rechnen?
Zitat
phönix
Ah, danke. Mit welchem Verbrauch an Diesel ist denn bei den aktuellen Baureihen bei Doppeldeckern und Schlenkis zu rechnen?

Puuh, der Gelenkwagen müsste bei 55-60 Litern pro 100km liegen, zum neuen Doppeldecker kann ich dir noch nichts sagen. Der sollte aber auch in etwa in der Größenordnung sein, vielleicht etwas mehr.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Lehrter Bahnhof
Aus Fahrgastsicht sind sie aber wesentlich besser und geräumiger als die Solaris- Kisten.

Da kann ich teilweise beipflichten. Der Scania wirkt durch mehr Haltestangen zwar im ersten Moment deutlich unaufgeräumter als der Solaris, aber er bietet weitaus mehr vernünftige, in Fahrtrichtung angeordnete Sitzplätze. Im Solaris sind's mindestens fünf seitwärtige - sowas geht beim Bus m.E. mal gar nicht. Weshalb mir auch die 16er so sehr auf den Senkel gehen.

Wird Zeit, sich Busse mal wieder von innen anzuschauen.

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B-V 3313
Zitat
Lehrter Bahnhof
Aus Fahrgastsicht sind sie aber wesentlich besser und geräumiger als die Solaris- Kisten.

Nicht aus Fahrgastsicht, sondern aus deiner subjektiven Weltsicht.

Ich mag die C2G auch sehr - das sind Welten zu den alten(!) Solaris.
Ist das neu zu alt nicht immer?

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Philipp
Da kann ich teilweise beipflichten. Der Scania (...)

Sorry, um den ging es ja gar nicht...

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phönix
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Marienfelde
und dann noch nicht mal 1.000 Doppeldecker als (dennoch unzureichender) Ersatz - das ist ja wohl ein Skandal!

Warum soll das ein Skandal sein? Wir haben doch hier von den Fachleuten regelmäßig gehört, dass die Doppeldeckerbusse wesentlich teurer in Anschaffung und auch Unterhalt sind, als vergleichbare andere Busse. Insoweit ist die Entscheidung, eher auf Schlenkis zu setzen, für mich sehr gut nachzuvollziehen.

Ich schlage mal folgende Versuchsanordnungen vor:

1. Versuchsanordnung: 50 "repräsentativ gemischte" Fahrgäste sollen in einen Standardbus mit 30 Sitz- und 40 Stehplätzen einsteigen. Vermutlich werden alle 30 Sitz- und außerdem 20 Stehplätze besetzt sein.

2. Versuchsanordnung: 50 "repräsentativ gemischte" Fahrgäste sollen in einen Doppeldeckerbus mit 83 Sitz- und vielleicht 27 Stehplätzen einsteigen. Vermutlich werden etwa 45 Sitz- und 5 Stehplätze besetzt sein.

Es ergibt sich: Eine sehr große Mehrheit der Fahrgäste entscheidet sich für Sitzplätze - sofern sie in ausreichender Zahl vorhanden sind. Aus dieser Tatsache ergibt sich ein sehr wesentliches Attraktivitätsmerkmal des Doppeldeckers, auch die Möglichkeit, das Geschehen von "höherer Warte" aus zu beobachten, mag eine gewisse Anziehungskraft ausüben.

Mit dem attraktiven Doppeldecker kann man bei den Einnahmen "Prozente machen", wenn auch in Maßen. In der Anschaffung ist ein Doppelstockbus zwar teuer, er liegt aber, soweit ich weiß, bei den laufenden Betriebskosten ganz gut.

Meine flammenden Ausführungen für den Doppeldecker sprechen selbstverständlich nicht gegen den Gelenkbus, der auch seine Einsatzfelder hat. Besonders negativ ist mir bis heute die Entwicklung der Bestandszahlen nach der "Wende" im Gedächtnis geblieben: Weniger Doppeldecker und weniger Gelenkbusse, mehr Standardbusse - "große Busse" wurden weggespart und durch kleine Busse ersetzt.

Bekanntlich gab es vor der "Wende" eine ausgeprägte Vorherrschaft von Doppeldeckern im Westen und von (wenn auch etwas kürzeren) "Schlenkis" im Osten.
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