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Das Ende der Blech-Else: Hier kommt der Grauel (oder das Grauen?)
geschrieben von Lehrter Bahnhof 
Hallo,

wird der Grauel ab Montag dann auch bei der S-Bahn zu hören sein? Hat es schon jemand vernommen?

[www.rnd.de]

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Nicht-dynamische Signatur
Im Text heißt es doch:

Zitat
Redaktionsnetzwerk Deutschland
Ab dem Wochenende wird die Durchsage ausgerollt, bis sie ab Montag aus den Lautsprechern von rund 500 Bahnhöfen erschallt - vier Mal pro Stunde. […] Wann er an allen rund 5700 Bahnhöfen bundesweit zu hören sein wird, steht noch nicht fest.

Ob ausgerechnet die Berliner S-Bahn gleich am Anfang dran kommt? Wichtiger fände ich, dass er hiesige geographische Bezeichnung ("Treptower Park", "Karlshorst", "Adlershof") richtig ausspricht und betont und nicht solche Zumutungen produziert wie seine offensichtlich miserabel gebriefte Vorgängerin (ich mache der Sprecherin selbst keinen Vorwurf, Ortsnamen sind nun mal eine sehr regionale Sache). Lieber noch ein paar Monate den alten Schmarrn als auf Jahre hinaus neuen...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.06.2020 16:41 von def.
Hmm da sehe ich eher schwarz. Ihm wurde ja lediglich diverse Sätze über alles außer Stationsnamen zum Einsprechen gegeben. Eine Sprachsoftware soll dann die Silben extrahieren und daraus synthetisch jeden beliebigen Inhalt zusammensetzen. Wie sich diese Technik in den letzten Jahren weiter entwickelt hat, werden wir dann hören.
Zitat
PassusDuriusculus
Hmm da sehe ich eher schwarz. Ihm wurde ja lediglich diverse Sätze über alles außer Stationsnamen zum Einsprechen gegeben. Eine Sprachsoftware soll dann die Silben extrahieren und daraus synthetisch jeden beliebigen Inhalt zusammensetzen. Wie sich diese Technik in den letzten Jahren weiter entwickelt hat, werden wir dann hören.

Ziemlich stark, mit den Computerstimmen von vor 10, 15 Jahren hat heutiges Text-to-Speech nicht mehr viel zu tun. Man hört durchaus noch, dass es synthetisch ist, aber die Betonungen stimmen. Die ÖBB haben z.B. inzwischen Chris Lohner auf den meisten Bahnhöfen digitalisiert. Die Stimme klingt nun etwas tiefer und zuweilen etwas leiernd, aber an den Betonungen kann man wenig aussetzen. Hörprobe:

Vorher
Nachher
Wunschdenken und PR! Da ist erstmal nix mit Text to Speech in der Region. Die Ansagen bzw. Sprachbausteine wurden mit der neuen Stimme Heiko aufgenommen, und sind wie bisher hier in der Region und bundesweit als .wav Dateien auf den Ansagegeräten abgelegt.

Wirkliche Text to Speech Ansagen gibt es in Berlin frühstens im III. Quartal 2021.
Mir sind manuelle Ansagen lieber.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
bb-bahn
Wunschdenken und PR! Da ist erstmal nix mit Text to Speech in der Region. Die Ansagen bzw. Sprachbausteine wurden mit der neuen Stimme Heiko aufgenommen, und sind wie bisher hier in der Region und bundesweit als .wav Dateien auf den Ansagegeräten abgelegt.

Wirkliche Text to Speech Ansagen gibt es in Berlin frühstens im III. Quartal 2021.

Die Hoffnung, dass man ihm dann wenigstens mitgeteilt hat, wie bestimmte Namen ausgesprochen und betont werden, stirbt zuletzt... und ansonsten kann man es immerhin frühestens ab Q3/21 korrigieren...
Synthetisch meinte ich gar nicht negativ. Das synthetisch zusammengesetzte Sprachbausteine heute ganz anders klingen als vor 10 Jahren ist klar. In einem Seminar über "Stimme" haben wir uns in einer Sitzung mal von den Anfängen synthetischer Sprache (z. B. [youtu.be]) bis heute beschäftigt.

D.h. so wie ich das System verstanden habe, werden sämtliche Ansagen aus einzelnen Lauten=Silben zusammengesetzt. Man musste also nicht dem neuen Sprecher sagen, wie man Magdeburg, Stralsund oder Zoologischer Garten betont, sondern der Computer muss die passenden Silbenklänge auswählen...
Das habe ich auch so verstanden (und deshalb führte ich auch die ÖBB als Beispiel an*). Deshalb meinte ich, dass eventuell falsch ausgesprochene Ortsnamen frühestens ab Q3/21 (eben wenn Text-to-Speech eingeführt wird) korrigiert werden könnten.
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* Der Artikel ist in mehrfacher Hinsicht interessant: Einmal, dass die ÖBB überhaupt auf Beschwerden über eine landesuntypische Betonung reagiert haben. Der DB scheint es ja (in Bezug auf Regionen) ziemlich egal zu sein, die Motivation für die neue Stimme ist offensichtlich nicht die Beseitigung solch verabscheuungswürdiger Dämlichkeiten wie "Trepptower Park" oder "KARLShorst". Aber ihr ist ja auch die Gestaltung ihrer Bahnhöfe ziemlich egal, siehe die Tiefgarage, die sich "Stadtbahnebene Ostkreuz" schimpft oder der Atombunker "Nordzugang Baumschulenweg".

Einmal, dass die von vielen Österreichern abgelehnte zwischenzeitlich auf einigen Bahnhöfen zu hörende synthetische Stimme ob ihrer Grausamkeit als "Petra aus Cottbus" bezeichnet wurde und es somit sogar einen Bezug zu Berlin-Brandenburg gibt.

Unter dem Artikel sind übrigens auch alle drei Stimmen nochmal zu hören, und zwar für die gleiche Ansage und deshalb sehr gut vergleichbar.
Zitat
PassusDuriusculus
D.h. so wie ich das System verstanden habe, werden sämtliche Ansagen aus einzelnen Lauten=Silben zusammengesetzt. Man musste also nicht dem neuen Sprecher sagen, wie man Magdeburg, Stralsund oder Zoologischer Garten betont, sondern der Computer muss die passenden Silbenklänge auswählen...

Aber auch in diesem Fall muss man bei bestimmten Wörtern – insbesondere Eigennamen – dem Computer mitteilen, dass er nicht sie Silbenklänge auswählen soll, die die Buchstabenreihung nahelegen würde.

Wobei ich mir das nicht sooo schwierig vorstelle, zumindest für Leute, die sich professionell damit beschäftigen. Inzwischen dürfte es doch für ziemlich jedes Wort und auch jeden Eigennamen irgendwo schon eine Übersetzung in Lautschrift geben, sodass der Computer nur noch einen Zwischenschritt machen machen muss. Also statt: geschriebener Text „Ziesar“ --> automatische Aussprache „ts'i:zA:r“ die drei Stufen: geschriebener Text „Ziesar“ --> auszusprechen wie „Zi-esar“ --> automatische Aussprache „ts'i:'e:zA:r“. Oder man hinterlegt halt für jedes Wort direkt die Aussprache: geschriebener Text „Ziesar“ --> Aussprache „ts'i:'e:zA:r“.


Als Aussprache habe ich nicht das reguläre Internationale Phonetische Alphabet, sondern eine Abwandlung davon, die mit ASCII-Zeichen auskommt, verwendet.
Ich erinnere mal an das Bernau-Desaster ganz am Anfang. In Brandenburg war ja lange die bayerische Variante zu hören.
Zitat
Lehrter Bahnhof
Mir sind manuelle Ansagen lieber.

Das wundert hier niemanden...
Zitat
Lehrter Bahnhof
Mir sind manuelle Ansagen lieber.

Ich hingegen präferiere orale.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.06.2020 19:01 von Global Fisch.
Zitat
Global Fisch
Zitat
Lehrter Bahnhof
Mir sind manuelle Ansagen lieber.

Ich hingegen präferiere orale.

Wäre dann aber ein Schritt zur Barrierefreiheit.
Händisch mein' ich.
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