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City-Ticket der Bahn gilt bald in ganz Berlin
geschrieben von Marienfelde 
Eigentlich wäre das wohl eher ein Thema für das Deutschlandforum, ich bringe die Meldung aber dennoch einmal hier: Ab Sonntag, dem 14. Juni 2020 gilt das "City-Ticket" der Bahn auch im gesamten Berliner Tarifgebiet B.

Hier noch ein Link dazu: [www.berlin.de]

Ich bin positiv überrascht,
Marienfelde
Das ist doch back to the roots. Ich war gewohnt mit jedem Reichsbahnticket die gesamte Berliner S-Bahn im Anschluss an die Fernfahrt zu nutzen.
Zitat
Heidekraut
Das ist doch back to the roots. Ich war gewohnt mit jedem Reichsbahnticket die gesamte Berliner S-Bahn im Anschluss an die Fernfahrt zu nutzen.

Jein. Die Regelung war damals nicht so verschieden von der heutigen. Gebiet der Stadt-, Ring, und Nordsüdbahn.
Durch die Mauer wurde das dann natürlich geteilt.

Allerdings, damals galten Fernfahrkarten zu *allen* Berliner Fernverkehrsbahnhöfen, also auch Schönefeld, Schöneweide
oder Karlshorst. Damit war ein Großteil des S-Bahn-Netzes abgedeckt

Gerade durch Schönefeld gabs viele Station, die drinwaren.

Es war aber nicht alles drin. Mit einer Fahrkarten nach "Berlin Stadtbahn" wäre man nicht legal (außer aus der jeweiligen Richtung) nach Köpenick gekommen, nach Spindlersfeld auch nicht. Ebensowenig östlich von Lichtenberg oder hinter Karlshorst, oder Grünau.

Zum Nachlesen:
"Fahrausweise des Fernverkehrs mit dem Aufdruck 'Berlin Stadtb' berechtigen zur Fahrt von einem Berliner Fernbahnhof zu einen in den Bereich Berlin Stadtbahn einbezogenen S-Bahnhof oder umgekehrt. Zur Stadtbahn gehören die Streckenabschnitte Berlin Friedrichstraße - Ostkreuz und Schönhauser Allee - Treptower Park." Kursbuch (1989/90, gabs aber jahrelang so), Reiseinformationen für den Binnenverkehr.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.2020 15:14 von Global Fisch.
o.w.T



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.2020 15:12 von Global Fisch.
Der große Unterschied ist, dass das City-Ticket nicht nur in der S-Bahn, sondern auch bei der BVG gilt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Heidekraut
Das ist doch back to the roots. Ich war gewohnt mit jedem Reichsbahnticket die gesamte Berliner S-Bahn im Anschluss an die Fernfahrt zu nutzen.

Schwein gehabt! Daran hat sich ja nicht viel geändert und das wird auch so beibehalten. Es geht hier aber um Fahrkarten mit dem Ziel "Berlin+City", die zusätzlich auch noch in Bus, U- und Straßenbahn gelten. Diese Fahrkarten sind aktuell nur im Tarifbereich Berlin A gültig und das wird sich am kommenden Sonntag ändern. Wenn Du so eine Fahrkarte hast, kannst Du dann auch ganz legal im Tarifbereich B mit der S-Bahn fahren.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Das bedeutet also, dass BahnCard 100-Inhaber jetzt kein VBB-Ticket mehr innerhalb Berlins benötigen.
Zitat
DaniOnline
Das bedeutet also, dass BahnCard 100-Inhaber jetzt kein VBB-Ticket mehr innerhalb Berlins benötigen.

Ja.

Inoffiziell soll das schon lange per Kulanz bei der BVG anerkannt worden sein, aber wenn der Kontrolleur das nicht weiß...

Bei der S-Bahn galt BC100 natürlich schon immer.
Zitat
Global Fisch
Inoffiziell soll das schon lange per Kulanz bei der BVG anerkannt worden sein, aber wenn der Kontrolleur das nicht weiß...

Ich wurde einmal mit BahnCard 100 auf der U7 zwischen Spandau und Jungfernheide kontrolliert und dies wurde nicht bemängelt. Erst im Nachhinein fiel mir überhaupt ein, dass ich streng genommen schwarz gefahren wäre.

Entsprechend hatte ich meine BahnCard auch selbstbewusst und nicht so zögerlich vorgezeigt, als wäre ich mir unsicher. Ich war bisher eher davon ausgegangen, dass dem Kontrolleur die Besonderheit, dass die BahnCard 100 als einzige Zeitkarte hier nicht gilt, nicht präsent war. Es kann aber natürlich auch sein, dass ihm diese Kulanzregelung bekannt war.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Global Fisch
Inoffiziell soll das schon lange per Kulanz bei der BVG anerkannt worden sein, aber wenn der Kontrolleur das nicht weiß...

Ich wurde einmal mit BahnCard 100 auf der U7 zwischen Spandau und Jungfernheide kontrolliert und dies wurde nicht bemängelt. Erst im Nachhinein fiel mir überhaupt ein, dass ich streng genommen schwarz gefahren wäre.

Entsprechend hatte ich meine BahnCard auch selbstbewusst und nicht so zögerlich vorgezeigt, als wäre ich mir unsicher. Ich war bisher eher davon ausgegangen, dass dem Kontrolleur die Besonderheit, dass die BahnCard 100 als einzige Zeitkarte hier nicht gilt, nicht präsent war. Es kann aber natürlich auch sein, dass ihm diese Kulanzregelung bekannt war.

Was soll sowas eigentlich sein? Eine nicht veröffentlichte Kulanzregelung? Das heißt doch nur dass der, der dreist ist wieder einmal gewinnt. Im Zweifel besteht bei sowas aber immer die Gefahr, dass man dann an den Falschen oder Richtigen gerät und dann gibt es halt einen 60er. Bei Spezialtariffragen gehe ich nach meinen Erfahrungen mit Kontrolleuren eher von absoluter Ahnungslosigkeit aus als von der Bekanntheit einer geheimen Kulanzregelung!

Jedenfalls ist es gut, dass man das jetzt mal geändert hat!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.06.2020 11:39 von Nemo.
Der Vollständigkeit halber hier die

Zitat
Pressemitteilung des VBB

Das von der Deutschen Bahn angebotene City-Ticket gilt ab dem 14. Juni dieses Jahres nun auch in Berlin für den Tarifteilbereich B, d. h. im gesamten Stadtgebiet Berlin.
Bei Sparpreis- und Flexpreis-Fahrkarten im DB-Fernverkehr mit einer Reiseweite von über 100 Kilometern ist das City-Ticket in aktuell 130 Städten inklusive.
Bisher wurde das City-Ticket in Berlin nicht für das gesamte Stadtgebiet, sondern nur für den Tarifteilbereich Berlin A (innerhalb des S-Bahn-Ringes) angeboten. Jetzt ist eine Lösung gefunden.


Nach mehrjährigen Verhandlungen ist es so weit: Ab dem 14. Juni dieses Jahres gilt die City-Ticket-Option eines Fernverkehrstickets der Deutschen Bahn auch für den Tarifteilbereich B. Bisher war dies nur für den Tarifteilbereich A (innerhalb des S-Bahn-Ringes), einschließlich der S-Bahnhöfe Nöldnerplatz und Berlin-Lichtenberg sowie des U-Bahnhofes Magdalenenstraße. gültig. Durch die neue Regelung der Fernverkehrstickets ergibt sich eine deutliche Verbesserung für die Fahrgäste aus den Berliner Außenbezirken und insbesondere am Fernverkehrsbahnhof Berlin-Spandau, aber auch für alle anderen Fahrgäste mit Start bzw. Ziel im Tarifteilbereich AB.
Gemeinsam haben alle Beteiligten – die Deutsche Bahn, die BVG A. ö. R., die VBB GmbH und die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) als Aufgabenträger für den ÖPNV im Land Berlin – engagiert daran gearbeitet, das Angebot für Fernreisende von und nach Berlin komfortabler zu machen und das City-Ticket auf das gesamte Stadtgebiet auszuweiten. Dies ist nun gelungen. Mit der neuen Regelung braucht man für die gesamte Reise nur ein einziges Ticket, das damit die gesamte Anschlussmobilität im Berliner Stadtgebiet sicherstellt. Mit der kostenfreien Weiterfahrt, mit allen lokalen Bussen und Bahnen am Start- und Zielort, ist so ein wesentliches Qualitätsmerkmal des ÖPNV erfüllt. Auch Besitzer*innen der BahnCard 100 können ab dem 14. Juni alle öffentlichen Verkehrsmittel im gesamten Berliner Stadtgebiet nutzen.

Jedes Jahr nutzen bundesweit rund 15 Millionen Kunden ihr City-Ticket der DB für eine kostenlose An- oder Weiterfahrt im ÖPNV. Der Rahmenvertrag der Deutschen Bahn und den 130 Partnerstädten ist durch den Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) organisiert. Im VBB-Land sind außer Berlin auch Potsdam und Cottbus Partner des Rahmenvertrages. Fernreisen, die in diesen beiden Städten beginnen und enden, werden ebenfalls mit dem City-Ticket abgerundet.

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des VBB:
„Endlich! Lange Verhandlungen liegen hinter uns, aber es hat sich gelohnt, für die Fahrgäste immer dran zu bleiben. Nun haben sich alle Beteiligten verständigt und die Anerkennung des City-Tickets im Tarifteilbereich B in Berlin für sinnvoll und logisch erklärt. Durch die Ausweitung des City-Tickets wird der ÖPNV, besonders aus der Sicht der Fahrgäste, pragmatisch und lösungsorientiert gestärkt und verbessert. Eine gute Lösung für das VBB-Land!“

Bertold Huber, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn:
„Jeder Schritt, der Bahnfahren für die Menschen einfacher macht, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Mit der Ausweitung des City-Tickets wird die Reise in die Hauptstadt für viele Touristen komfortabler und preiswerter. Vor allem profitieren davon aber auch die vielen Kunden, die im Tarifbereich B wohnen und deren Bahnreise nun unkompliziert schon an der eigenen Haustür beginnt. Pünktlich zu den Ferienmonaten werden wir so sicherlich noch mehr Reisende für die umweltfreundliche Bahn gewinnen können.“
Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz:
„Das ist eine gute Nachricht für alle, die mit Bahn und ÖPNV unterwegs sind: der Anschlussfahrschein für die öffentlichen Verkehrsmittel gilt jetzt in ganz Berlin. Gerade für Fahrgäste aus den Berliner Außenbezirken ist das ein Gewinn und ein zusätzlicher Anreiz, entspannt mit dem ÖPNV zum Bahnhof zu fahren. Damit machen wir den Öffentlichen Nahverkehr komfortabler und attraktiver.“

Dr. Jan Schilling, VDV-Geschäftsführer ÖPNV:
„Das City-Ticket ist eine Erfolgsgeschichte. Es führt den öffentlichen Nah- und Fernverkehr kundenfreundlich zusammen. Dass wir jetzt die komplette Hauptstadt in das Angebot aufnehmen konnten, ist ein wichtiger Schritt für die Verkehrswende. Die Reise beginnt und endet meist nicht am Hauptbahnhof, sondern in Spandau oder Köpenick.“

Peter Cornelius, Vorsitzender des LV PRO BAHN Berlin-Brandenburg e.V.:
„Wir freuen uns, dass wir auf diesem Langstreckenlauf nun unser Ziel erreicht haben! Jetzt wird es darum gehen, möglichst viele Berliner und Berlin-Besucher mit dem Neustart des Reisens am 14.Juni 2020 wieder zu Bahnfahrern zu machen. Attraktive Angebote wie das City-Ticket für die ganze ungeteilte Stadt Berlin kommen dafür nun zur richtigen Zeit. Herzlichen Dank an DB, Senat, BVG und VBB! Wir wünschen viele Fahrgäste!“


Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
DaniOnline
Das bedeutet also, dass BahnCard 100-Inhaber jetzt kein VBB-Ticket mehr innerhalb Berlins benötigen.

Ja, ich selbst war über diese gute Nachricht sehr positiv überrascht. Mein langfristiger Wunsch ist natürlich weiterhin so ein Angebot, wie im Vorbildland: [www.sbb.ch]
Zitat
Marienfelde
Zitat
DaniOnline
Das bedeutet also, dass BahnCard 100-Inhaber jetzt kein VBB-Ticket mehr innerhalb Berlins benötigen.

Ja, ich selbst war über diese gute Nachricht sehr positiv überrascht. Mein langfristiger Wunsch ist natürlich weiterhin so ein Angebot, wie im Vorbildland: [www.sbb.ch]

Du meinst eher im Vorbildland:

https://kurier.at/politik/inland/finanzierung-fuer-oesterreichweites-1-2-3-ticket-ab-2021-steht/400935029

;)
Zitat
schallundrausch
Zitat
Marienfelde
Zitat
DaniOnline
Das bedeutet also, dass BahnCard 100-Inhaber jetzt kein VBB-Ticket mehr innerhalb Berlins benötigen.

Ja, ich selbst war über diese gute Nachricht sehr positiv überrascht. Mein langfristiger Wunsch ist natürlich weiterhin so ein Angebot, wie im Vorbildland: [www.sbb.ch]

Du meinst eher im Vorbildland:

https://kurier.at/politik/inland/finanzierung-fuer-oesterreichweites-1-2-3-ticket-ab-2021-steht/400935029

;)

Nein, ich meine das Vorbildland Schweiz (und Liechtenstein). In Österreich würde ich vom Bedienungsniveau her außer Wien zum Beispiel Vorarlberg nennen (zwar wenig Eisenbahn, aber dafür eine Menge recht guter Busangebote).

Beim Vorbildland Schweiz fällt mir sofort die aus deutscher Sicht schon teilweise utopisch erscheinende Bedienungshäufigkeit in vielen Dörfern ein, die den ÖV dort zu einer wirklichen Alternative zum MIV machen.

Ein Dorf in der Schweiz, in der es am Sonntag kein Busangebot gibt, habe ich bei meinen Reisen in dieses Land nicht kennengelernt - klar, ich war natürlich längst nicht überall.

Das Generalabo in der Schweiz ist vor allem auch deswegen eine gute Sache, weil es "rund um die Woche" ein gutes Angebot gibt, auch auf dem Land.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.06.2020 18:09 von Marienfelde.
Zitat
Marienfelde
Ein Dorf in der Schweiz, in der es am Sonntag kein Busangebot gibt, habe ich bei meinen Reisen in dieses Land nicht kennengelernt - klar, ich war natürlich längst nicht überall.

Dafür gibt es dort durchaus Buslinien, bei denen sich die Benutzung unter der Woche bisweilen sehr schwierig gestaltet, wie dieser Fahrplanaushang der Postauto-Linie 113 im TNW (Tarifverbund Nordwestschweiz) eindrucksvoll vor Augen führt.

Aber sonst hast Du natürlich vollkommen recht, am Angebot des öffentlichen Personenverkehrs in der Schweiz kann sich jedes andere Land eine große Scheibe abschneiden. Nur den Nachtverkehr müssen die Eidgenossen noch etwas üben. Der läßt selbst in den vier größten Städten des Landes sehr zu wünschen übrig.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Haha, ja! Sorry @marienfelde, ich wollte Dich nicht trollen, sondern nur auf den unfassbar günstigen Preis der Österreichischen Jahresnetzkarte (zukünftig) hinweisen. Das GA kostet ja mehr als das Dreifache! Die Bedienungsqualität kommt (außerhalb der sehr gut erschlossenen Ballungsräume) sicherlich nicht an Schweizer Niveau heran. Insbesondere Tirol hat große Defizite. Trotzdem bin ich überzeugt, dass es bei pauschal knapp 1100 Euro in ganz Europa kein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis gibt.

Disclaimer: Da ist natürlich noch Luxemburg, das mir Kopfzerbrechen bereitet, weil ich nicht durch Null dividieren will. Aber für Null Euro in Luxemburg bekommt man eben... halt Luxemburg.
:'-D
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Marienfelde
Ein Dorf in der Schweiz, in der es am Sonntag kein Busangebot gibt, habe ich bei meinen Reisen in dieses Land nicht kennengelernt - klar, ich war natürlich längst nicht überall.

Dafür gibt es dort durchaus Buslinien, bei denen sich die Benutzung unter der Woche bisweilen sehr schwierig gestaltet, wie dieser Fahrplanaushang der Postauto-Linie 113 im TNW (Tarifverbund Nordwestschweiz) eindrucksvoll vor Augen führt.

Aber sonst hast Du natürlich vollkommen recht, am Angebot des öffentlichen Personenverkehrs in der Schweiz kann sich jedes andere Land eine große Scheibe abschneiden. Nur den Nachtverkehr müssen die Eidgenossen noch etwas üben. Der läßt selbst in den vier größten Städten des Landes sehr zu wünschen übrig.

Ja, mit so einem Beitrag von Dir habe ich selbstverständlich rechnen müssen, daher auch die vorsichtige Formulierung. Das (allerdings große) Dorf Röschenz (Kanton Baselland) selbst wird aber vor allem durch die TNW-Linie 112 bedient: [www.tnw.ch]

Nur zum Paß selbst (Challhöchi, ist aber nicht sehr hoch) gibt es wohl nur die Buslinie 113.

Die enorme Strahlkraft des GA auf Leute wie mich besteht in der großen Vereinfachung: Einmal im Jahr gekauft, ist landesweit jeder "normale" Zug meiner, ich kann in jede Tram einsteigen, ohne mich mit Tarifen, Billetautomaten und Entwertern beschäftigen zu müssen, außerdem auch in fast alle Busse - nur bei Seilbahnen oder z.B. der Jungfraubahn wird es teuer (Rat eines Kollegen vor einer Schweizreise: "Nehmt Geld mit!").

Außerdem gibt es in der Schweiz ein Netz im öffentlichen Verkehr. Zurück in die märkische Heimat: Gibt es ein Eisenbahnnetz in Brandenburg, zu dem auch Falkenberg (Elster) gehört?

Klar, ein deutschlandweit gültiges GA müßte auch irgendwie finanziert werden. Beim jetzigen Preisstand der Bahncard 100 (die aber eben kein GA ist!) und den Einkommen in Deutschland ist es für die meisten Leute unbezahlbar - obwohl es neuerdings ja laufend billiger wird. Auch kann ich die vermutete Angst der DB vor "Freizeitbahnkunden", die für wenige Cents je Kilometer vierstellige Kilometerzahlen pro Wochenende abfahren und die (teuren) ICE überfüllen, ein gutes Stück nachvollziehen.

Umgekehrt können "Normalbeschäftigte" aber auch nicht täglich 1.000 Kilometer Bahn fahren. Auch tägliche 1.000 Kilometer "Freizeitfahrten" mit der Bahn dürften wohl eher die Ausnahme sein - dann würde man sein Leben ja nur noch in vollen Zügen verbringen!

Vielleicht wären länder- oder regionsbezogene GA in Deutschland zu günstigeren Preisen eine denkbare Möglichkeit, wobei die daraus entstehenden Einnahmeausfälle ersetzt werden müßten (wie auch bei Tarifverbünden üblich).

Wieder anders herum: Mit günstigeren Tarifen können natürlich auch Fahrgäste gewonnen werden, was längst nicht überall zu Mehrkosten führen würde - zwischen Jüterbog und Falkenberg (Elster) habe ich noch immer einen Sitzplatz bekommen.
Außerdem: Wenn der ÖV unter anderem auch im Freizeitverkehr zulegt, ergeben sich Sparpotentiale für den MIV - und Entlastungen für die Umwelt.

Nachtrag: Immerhin ist meine heutige Umweltkarte "Berlin ABC" eine Art "Fast-GA" (ohne die Fähre in Hakenfelde und ohne ICE (IC), deren Nutzen in "Berlin ABC" aber auch eher begrenzt wäre), was historisch auch alles andere als selbstverständlich ist.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.06.2020 06:50 von Marienfelde.
Zitat
Marienfelde
Die enorme Strahlkraft des GA auf Leute wie mich besteht in der großen Vereinfachung: Einmal im Jahr gekauft, ist landesweit jeder "normale" Zug meiner, ich kann in jede Tram einsteigen, ohne mich mit Tarifen, Billetautomaten und Entwertern beschäftigen zu müssen, außerdem auch in fast alle Busse

Es gilt übrigens auch für viele Schiffsverbindungen auf den großen Seen (Thuner-, Brienzer-, Genfer-, Vierwaldstätter- und Bodensee).

Zitat
Marienfelde
nur bei Seilbahnen oder z.B. der Jungfraubahn wird es teuer (Rat eines Kollegen vor einer Schweizreise: "Nehmt Geld mit!").

Immerhin zahlt man für solche Bergbahnen dann nur noch die Hälfte. Und so voll, wie die Jungfraubahn immer ist, scheint auch der volle Preis keinerlei abschreckende Wirkung zu haben. Ich glaube, ich zahlte damals mit Halbtax immer noch über 80 Franken.

Zitat
Marienfelde
Außerdem gibt es in der Schweiz ein Netz im öffentlichen Verkehr. Zurück in die märkische Heimat: Gibt es ein Eisenbahnnetz in Brandenburg, zu dem auch Falkenberg (Elster) gehört?

Ich verstehe diese Frage nicht ganz. Es gibt in der Schweiz durchaus mehrere Netze, wie man ja teilweise schon an der unterschiedlichen Spurweite sehen kann. Da gibt es das große Netz der SBB, von dem kleinere Netze abzweigen bzw. anschließen, wie zum Beispiel die Rhätische Bahn (RhB), die Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) oder die Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS), um nur einige zu nennen. Darüberhinaus gibt es auch viele Verkehrsverbünde, genauso, wie bei uns. Falkenberg(Elster) gehört zum Netz der DB und zum Verkehrsverbund VBB.

Zitat
Marienfelde
Klar, ein deutschlandweit gültiges GA müßte auch irgendwie finanziert werden. Beim jetzigen Preisstand der Bahncard 100 (die aber eben kein GA ist!) und den Einkommen in Deutschland ist es für die meisten Leute unbezahlbar - obwohl es neuerdings ja laufend billiger wird.

So schön und praktisch so ein GA auch ist (gibt es in der Schweiz mittlerweile übrigens auch als Tageskarte für jedermann ab 52 Franken, allerdings ohne die Bergbahn-Vergünstigung), denke ich, daß Deutschland einfach eine Nummer zu groß für so etwas ist. Da könnte ich mir eher ein Modell vorstellen, das eine Mischung aus Halbtax und GA bildet: GA für den Nahverkehr bundesweit und für den Fernverkehr Halbtax, also ermäßigte Tarife.

Zitat
Marienfelde
Vielleicht wären länder- oder regionsbezogene GA in Deutschland zu günstigeren Preisen eine denkbare Möglichkeit, wobei die daraus entstehenden Einnahmeausfälle ersetzt werden müßten (wie auch bei Tarifverbünden üblich).

So etwas ähnliches gibt es ja schon, nur ist da leider der Fernverkehr mal wieder nicht mit im Boot. Das ist übrigens auch der riesengroße Unterschied zur Schweiz: Dort wird einfach nicht zwischen Nah- und Fernverkehr unterschieden. Für Einzelfahrten werden lediglich Streckenfahrkarten ausgegeben, die in allen Zügen gleichermaßen gelten. So kann man zum Beispiel innerhalb von Basel mit einer Straßenbahnfahrkarte auch den ICE nutzen.

Außerdem stößt so ein kleinteiliges, länder- oder regionsbezogene System schnell buchstäblich an seine Grenzen. Wer mit seinem "GA" für den VBB schnell mal an die Ostsee oder nach Leipzig oder Dresden will, hat schon wieder Aufwand für zusätzliche Fahrkarten.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Auch hier nochmal der Verweis auf das - meiner Ansicht nach unschlagbare Angebot, welches demnächst schrittweise in Österreich implementiert werden wird oder implementiert werden soll:
1-2-3-Ticket übersetzt sich in:
Ein Bundesland für 1 Euro am Tag (365 Euro)
2 Bundesländer für 2 Euro am Tag (730 Euro)
Ganz Österreich für 3 Euro am Tag (1095 Euro),
jeweils als Jahreskarte.
Komponente "1" existiert derzeit in Wien und Vorarlberg, Komponente "3" wird ab dem nächsten Jahr eingeführt. Sukzessive sollen alle Bundesländer mit einem "1"-Ticket nachziehen. Die Einführung des "2"-Tickets ist noch strittig. Hier sehr ich aber hohes Potenzial, insbesondere für Niederösterreich und Wien, die sehr ähnliche Strukturen haben wie Berlin und Brandenburg. Niederösterreich umschließt die Hauptstadt wie Brandenburg Berlin, bietet ein verhältnismäßig schlechte Nahverkehrsangebot zu hohen Preisen, der Grenzübertritt ist sehr teuer, Umlandpendler werden überproportional hoch belastet.

Man kann ja über die konkreten Preise verhandeln, aber der Ansatz, in Ländern, nicht in Verkehrsverbünden zu denken, pauschale, günstige Angebote bereitzustellen und grenzüberschreitendes Pendeln nicht mit absurden Mehrkosten zu bestrafen, alls die geht in die richtige Richtung.

Übrigens gibt es dort auch dieselbe tarifliche Nicht-Unterscheidung zwischen Nah-und Fernverkehr, ich musste erst eine Wette verlieren, bevor ich's geglaubt habe. Mit einem VOR-Zonenticket kann man in Wien und Umland problemlos Railjet und ICE fahren, wenn man keine Lust auf S-Bahn hat.
Zitat
schallundrausch
Auch hier nochmal der Verweis auf das - meiner Ansicht nach unschlagbare Angebot, welches demnächst schrittweise in Österreich implementiert werden wird oder implementiert werden soll:
1-2-3-Ticket übersetzt sich in:
Ein Bundesland für 1 Euro am Tag (365 Euro)
2 Bundesländer für 2 Euro am Tag (730 Euro)
Ganz Österreich für 3 Euro am Tag (1095 Euro),

Vom Preis her ist das Angebot unschlagbar, da kann ich Dir nur uneingeschränkt zustimmen. Dennoch kann die Qualität einfach nicht mit dem schweizerischen Angebot mithalten. Durch den integrierten Taktfahrplan mit seinen Verknüpfungspunkten kann man sich dort im Prinzip auf den Weg machen, ohne sich vorher mit dem Fahrplan auseinandersetzen zu müssen (Ausflugsziele wie Passhöhen mal ausgenommen). Die großen Agglomerationen sind im Halbstundentakt miteinander verknüpft und das Dreieck Bern - Basel - Zürich soll in naher Zukunft gar im Viertelstundentakt bedient werden.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
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