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City-Ticket der Bahn gilt bald in ganz Berlin
geschrieben von Marienfelde 
Zitat
schallundrausch
Man kann ja über die konkreten Preise verhandeln, aber der Ansatz, in Ländern, nicht in Verkehrsverbünden zu denken, pauschale, günstige Angebote bereitzustellen und grenzüberschreitendes Pendeln nicht mit absurden Mehrkosten zu bestrafen, alls die geht in die richtige Richtung.

Das mag für manche Regionen gelten, aber für viele dann auch nicht. Nicht wenige Verkehrsverbünde beziehen sich - teils ländergrenzenüberschreitend - auf funktionale Ballungsräume und berücksichtigen dabei die räumlichen Verknüpfungen deutlich sinnvoller als es bei Bundesländern der Fall ist.

Dazu kommt: die österreichischen Bundesländer sind deutlich kleiner als die deutschen. Niederösterreich als größtes Bundesland läge in Deutschland im unteren Mittelfeld der Flächenländer, die kleinsten österreichischen Flächenländer (Burgenland und Vorarlberg) sind zusammen etwa so groß wie der Kreis Mecklenburgische Seenplatte.
Vor allem: Konkret in Berlin habe ich nicht den Eindruck, dass Pendler finanziell bestraft werden. Der Unterschied zwischen AB und ABC nun nicht so groß. Vorallem nicht eine Verdopplung (365€ Bundesland Berlin, 730€ ganz Berlin Brandenburg, nur weil man täglich von Mahlow nach Berlin reinpendeln muss, oder von Mitte nach Wildau)

Zweitens bin ich der Ansicht, dass die Qualität stimmen muss.

Dichtere Takte - sodass tagsüber keine Umsteigebeziehungen warten müssen, sondern einfach konsequent so pünktlich wie möglich abgefahren werden kann.
Z.B.
Mo-Fr 5-20 Uhr
glatte 2,5-Minuten-Takte auf den Hauptstrecken (Stadtbahn, U-Bahn etc.)
generell* im 10-Minuten-Takt im AB-Bereich (Ausnahmen wie Tram 61 in Rahnsdorf, Bus 218 etc. mal ausgenommen)
Generell mind. 4 Fahrten pro Stunde im C-Bereich (z.B. Zubringerbus zu jeder zweiten S-Bahn (alle 20 Minuten) sowie zum Regio - Zusatzbusfahrt alle 60 Minuten)

*gerne auch öfter, so wie es heute ja schon an vielen Stellen ist. (z.B. a. 7/6/7 Minuten Schöneweide <> FEZ, oder 6 Busfahrten die Stunde im Berufsverkehr zwischen Michendorf und Potsdam)

bessere Anschlusssicherung abends/am Wochenende auf Linien, die alle 20 Minuten oder seltener verkehren.

weitere Sachen wie Straßenbahnneubaustrecken, Ausbau der bestehenden Infrastruktur und evtl..Verbesserung in Sauberkeit etc.

Preislich halte ich unser aktuelles Tarifwerk für schon ziemlich gut.

Ich kann die Euphorie über das österreichische Ticketsystem total nachvollziehen :) , sehe hier bei uns aber ganz andere Baustellen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.06.2020 17:46 von PassusDuriusculus.
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schallundrausch
Ein Bundesland für 1 Euro am Tag (365 Euro)
2 Bundesländer für 2 Euro am Tag (730 Euro)
Ganz Österreich für 3 Euro am Tag (1095 Euro),
jeweils als Jahreskarte.

Mit der Einteilung in Bundesländer habe ich so meine Probleme. Damit werden die Leute in Randregionen benachteiligt, die gleich eine Fahrkarte für zwei Länder (oder in der Region Lenzen oder Dannenberg gleich 4 Länder brauchen). Wobei man solche Exoten wie Wismar (bei Strasburg), das auf der Straße (und Schiene, da aber ohne Halt) nur von Meck-Pomm aus erreichbar ist, sicher Sonderregelungen einführen könnte.

Aber wenn eh eine Art bundesweiter Verkehrsverbund geschaffen werden soll, würde ich eher ein System wie die mancherorts verfügbaren Hoppertickets (ausgehend vom Startort ist eine gewisse Strecke fahrbar) favorisieren. Dabei würde ich kleinere Einheiten als die Bundesländer zugrundelegen, z.B. Gemeinden, maximal Landkreise. Die Preisstufe 1 (=1 Euro pro Tag) gilt dann für die eigene Gemeinde/Landkreis und die direkten Nachbarn. Mit jeder weiteren Preisstufe kämen weitere Gemeinden/Landkreise dazu.
Sicher wären für Deutschland auch mehr als 3 Preisstufen angebracht – Deutschland ist nunmal deutlich größer als Österreich. Vielleicht 10 Preisstufen, dann wäre man grob im Bereich der BC100 mit dem Preis.
Zitat
schallundrausch
Übrigens gibt es dort auch dieselbe tarifliche Nicht-Unterscheidung zwischen Nah-und Fernverkehr, ich musste erst eine Wette verlieren, bevor ich's geglaubt habe. Mit einem VOR-Zonenticket kann man in Wien und Umland problemlos Railjet und ICE fahren, wenn man keine Lust auf S-Bahn hat.

Ja, so ist es überall in Österreich.

Bei uns:
wenn Du heute bei bahn.de eine Verbindung von Elsterwerda oder Doberlug-Kirchhain nach Berlin eingibst, wirst Du parallel zu den IC in gleicher Zeitlage RE finden, wo alle Nahverkehrstickets gelten. D.h., die IC-Züge und der Railjet werden dort gleichzeitig als IC/RJ und RE (Linien RE 17 und RE 27 geführt). Danach werden N-V-Tickets also zwischen Berlin und Elsterwerda nun seit dem Wochenende anerkannt (wie schon nach Prenzlau oder dem einen IC nach Cottbus), doch ...

...Pustekuchen! "Das gildet nicht!"

Anscheinend sind die Verhandlungen über die Anerkennung von Nahverkehrsfahrausweisen im letzten Moment geplatz. Die Verbindungen sind aber schon/noch in der Fahrplanauskunft drin.

community.bahn.de

Nach einem Bericht der Lausitzer Rundschau hat das Land Berlin im letzten Moment einen Rückzieher gemacht.
Vermutlich drohten zuviele Landeiner in die Stadt zu kommen.

Bericht, leider nur zu erahnen, da hinter der Bezahlschranke.

Lausitzer Rundschau
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