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Eingleisigkeiten auf der S2 (Dresdner und Stettiner Bahn)
geschrieben von DerMichael 
Zitat
Heidekraut
Die Freihaltung für das zweite Gleis muss vom Land mitbestellt werden und zwar grundsätzlich. Oder verstehe ich Verkehrswende falsch?

Nein, muss sie nicht. Die Bahn könnte auch selbst mitdenken und sich nicht ihre eigene Infrastruktur verbauen. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass diese ganze Infrastruktur Bund und Bahn gehört, und nicht dem Land. Leider halten beide nicht so viel von "Eigentum verpflichtet". Ich schlage aber vor, diese Komplett-OT-Diskussion nun zu beenden, neue Erkenntnisse komme ohnehin nicht mehr raus.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.06.2020 23:15 von stv. Forumleiter.
@Mariosch: Nein, wir reden über die S2-Nord zwischen Buch und Bernau.

PS: Und ob "Die Bahn" oder "Das Land" hinterher die Mehrkosten trägt, ist egal - es sind Steuergelder.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.06.2020 18:43 von Jay.
Zitat
Jay
@Mariosch: Nein, wir reden über die S2-Nord zwischen Buch und Bernau.
Dann muß ich den Abzweig verpasst haben - die letzten Referenzen auf Örtlichkeiten die ich beim Überfliegen gefunden habe erwähnten Kamenzer Damm und Buckower Chaussee... :)

Zitat
Jay
PS: Und ob "Die Bahn" oder "Das Land" hinterher die Mehrkosten trägt, ist egal - es sind Steuergelder.
Für dich und mich ist es egal - letztlich sind es Steuergelder, richtig.

Die Bahn aber interessiert sich für ihre eigenen Geschäftsbücher, aus deren Sicht ist es also durchaus egal, ob der spätere zweigleisige Ausbau einer S-Bahn nun 10, 100 oder 500 Millionen kostet, solange das Geld nicht in den eigenen Geschäftsbüchern auftaucht bzw. als direkte Kompensation wieder reinkommt. Wenn sie "auf eigene Faust" aber mehr tut, wird das ggf nicht kompensiert, kommt also eben aus den eigenen Finanzmitteln.

Ich halte so eine Herangehensweise auch für falsch.
Da ist aber die Politik gefragt, beim Bestellen der heutigen Infrastruktur entsprechende Vorgaben zur Trassenfreihaltung / Ausbaufähigkeit etc zu machen - und natürlich die dadurch entstehende geringen Mehrkosten (wie eben zb etwas längere Rampenbauwerke, Widerlage etc) dann auch zu tragen.

~ Mariosch
Zitat
Mariosch
Die Bahn aber interessiert sich für ihre eigenen Geschäftsbücher, aus deren Sicht ist es also durchaus egal, ob der spätere zweigleisige Ausbau einer S-Bahn nun 10, 100 oder 500 Millionen kostet, solange das Geld nicht in den eigenen Geschäftsbüchern auftaucht bzw. als direkte Kompensation wieder reinkommt. Wenn sie "auf eigene Faust" aber mehr tut, wird das ggf nicht kompensiert, kommt also eben aus den eigenen Finanzmitteln.

Ich halte so eine Herangehensweise auch für falsch.
Da ist aber die Politik gefragt, beim Bestellen der heutigen Infrastruktur entsprechende Vorgaben zur Trassenfreihaltung / Ausbaufähigkeit etc zu machen - und natürlich die dadurch entstehende geringen Mehrkosten (wie eben zb etwas längere Rampenbauwerke, Widerlage etc) dann auch zu tragen.

Nochmal: Nein! Der Ausbau der Stettiner Bahn und der Dresdener Bahn sind ebenfalls komplett Bundesprojekte. Die Folgen einer Trassenfreihaltung oder die begründete geringfügige Änderung der Bauwerke wären somit ebenfalls Bundesmittel, und keine Gelder der Bahn. Die Bahn hat es aber nicht einmal versucht, entsprechende Vorkehrungen ins Projekt aufzunehmen! Stattdessen fokussieren die verantwortlichen Bahnplaner und Bahn-Projektleiter ausschließlich auf ihr Projekt, alles was sonst noch ansteht oder danach kommt, ist ihnen sch… egal. Selbst in persönlichen Gesprächen mit ebendiesen mehrfach erlebt.

Der anhaltende Versuch einiger hier, die Bahn mit Verweis auf ihre wirtschaftlichen Zielstellungen oder politischen Rahmenbedingungen in Schutz zu nehmen, läuft komplett fehl. Weder hätte eine etwas weitsichtigere Planung wirtschaftliche Folgen für die Bahn, noch sind deren Verantwortliche durch politische Vorgaben zu solcher Kurzsichtigkeit angehalten. Wer gegenteiliges behauptet, zeige mir bitte eine einzige Planfeststellung, wo das EBA eine von der Bahn berücksichtigte sinnvolle Trassenfreihaltung oder gar Vorleistung wieder rausgestrichen hat!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.06.2020 20:38 von andre_de.
Zitat
andre_de
Nochmal: Nein! Der Ausbau der Stettiner Bahn und der Dresdener Bahn sind ebenfalls komplett Bundesprojekte. Die Folgen einer Trassenfreihaltung oder die begründete geringfügige Änderung der Bauwerke wären somit ebenfalls Bundesmittel, und keine Gelder der Bahn.
Ist das so?
Wenn also der Bund einen eingleisigen Ausbau bestellt, die Bahn aber von sich aus ein, zwei Millionen mehr in breitere Brücken (oder auch nur entsprechend verschobene Rampenbaumwerke) investiert, dann zahlt das der Bund einfach so ohne zu murren? Da bin ich mir nicht sicher.

Zitat
andre_de
Stattdessen fokussieren die verantwortlichen Bahnplaner und Bahn-Projektleiter ausschließlich auf ihr Projekt, alles was sonst noch ansteht oder danach kommt, ist ihnen sch… egal.
Natürlich, dass ist ja das Problem. Aber nur dass des Bahnnutzers und Steuerzahlers (also unseres)
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht der Bahn ist es halt keines, weil es denen sch... egal sein kann, ob der spätere Ausbau nun doppelt so teuer kommt und die Planung dafür doppelt so lange dauert - weil sie's ja eben nicht bezahlen müssen, wenn es denn mal so kommt.
Und weil es die Bahn nicht interessiert, ist halt die Politik gefragt, entsprechende Vorgaben zu machen bzw sinnvolle Ausbauoptionen direkt bei der Bestellung berücksichtigen zu lassen.

Der Bahn würde es natürlich gut zu Gesicht stehen, im Zweifel zumindest mal beim Auftraggeber vorzuschlagen und nachzufragen, ob nicht evtl die kostengünstige Berücksichtigung solcher Ausbauoptionen sinnvoll wären.

~ Mariosch
Ah, die Moderation hat das ausufernde Thema offenbar aus der "Heidekrautbahn" herausgelöst. Vielen Dank!

Zum Thema zurück:
Zitat
Mariosch
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht der Bahn ist es halt keines, weil es denen sch... egal sein kann, ob der spätere Ausbau nun doppelt so teuer kommt und die Planung dafür doppelt so lange dauert - weil sie's ja eben nicht bezahlen müssen, wenn es denn mal so kommt.

In einer kurzfristigen Betrachtung mag es so sein. In einer längerfristigen Betrachtung darf es der Bahn eben nicht egal sein, weil sie natürlich davon profitiert, wenn es höhere Kapazitäten gibt und weniger Beeinträchtigungen durch erneute Bauarbeiten.

Aber aus eigener Anschauung kann ich sagen, dass es ein ewiger Kampf mit der Finanzierung ist, um (an und für sich) sinnvolle Trassenfreihaltungen durchzusetzen. Wenn man geschickt ist, kann man die Trassenfreihaltung irgendwie "verstecken", oder ein bisschen mehr Reserven vorsehen, als eigentlich erforderlich wäre. Vorleistungen (wie z.B. die zahllosen U-Bahnsteige in Berlin, die nie in Betrieb genommen wurden) sind vollkommen unmöglich, so lange es keine Finanzierung dafür gibt.

Es ist halt zu oft vorgekommen, dass man viel Geld für Vorsorgemaßnahmen ausgegeben hat, die auch 50 Jahre später noch immer ungenutzt herumliegen. Ein prominentes Beispiel aus dem Verkehrsbereich (aber nicht aus dem Bahnbereich) ist z.B. das Autobahnkreuz Schöneberg...
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