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Grundsatzdiskussion Niederflurstraßenbahnen, zukünftige Beschaffungen etc.
geschrieben von J. aus Hakenfelde 
Um den Bilderthread etwas zu entlasten, erstelle ich mal kurzerhand dieses Thema, damit die Diskussionen zu den Bereichen "Abneigung einiger Foristen gegenüber Niederflurwagen", "Grundsätzliches zur Niederflurtechnik, Unzulänglichkeiten, Probleme etc." sowie etwas Spekulatius über die Flexity-Nachfolger etwas kanalisiert werden können und ihren gebührenden Platz erhalten.

Zum Kontext, hier zunächst einmal die relevanten Beiträge, die ich hierhermigriert habe:

Zitat

Zitat
T6Jagdpilot
Bei solchem Wetter+ sich zum Gt6 fotografieren durchzuringen da ist schon viel Enthusiasmus nötig.
Hoffentlich folgert aus dem Bild ( und der DSO-Fotostrecke dazu) nicht wieder jemand ganz bestimmtes,
das sind ganz tolle Wagen für die die Käufer Schlange stehen würden...

T6JP

Zitat
Slighter
Ich musste auch ein bisschen schmunzeln, als beim Thema "richtig gemütliche Straßenbahn" erstmal ein Bild eines einzelnen GT6 kam :)

Zitat
J. aus Hakenfelde
Ich werde diese Abneigung gegenüber Niederflurwagen wohl nie nachvollziehen.
Ja, sie mögen einen schmaleren Durchgang und (zumindest über den Fahrwerken) keinen Platz unter den Sitzen haben, aber die Räder müssen nunmal irgendwo hin und Niederflur entspricht eben den aktuellen Bedürfnissen bzw. Notwendigkeiten.
Niemand kann mir ernsthaft erzählen, Hochflurer wären zeitgemäß, den Niederflurern überlegen und ein moderner Betrieb würde sie heutzutage als Neuware bestellen (außer bei reinen Hochflurnetzen, wo entsprechende Infrastruktur vorhanden ist). Kein Fahrgast würde nach wie vor freiwillig Stufen steigen, Kinderwagen usw. hochhieven oder von der Beförderung praktisch ausgeschlossen sein (Rollstuhl) wollen, wenn es auch (nahezu) barrierefrei geht und 100% NF-Anteil seit fast 30 Jahren technisch möglich ist.

Diejenigen, die ständig davon davon schwafeln, dass sog. "echte", "richtige" oder "wahre" Straßenbahnen hochflurig seien und diese Attribute den modernen Fahrzeugen absprechen, verschließen sich m.M.n. dem Wandel der Zeit (und der damit einhergehen Notwendigkeiten, Bedürfnissen sowie dem sich stets fortentwickelnden Stand der Technik) und sind mit ihrer Mentalität irgendwo in den 80ern steckengeblieben.

Die Welt dreht sich eben weiter und die Entwicklung des ÖPNV zieht logischerweise nach, was völlig richtig ist. Ein attraktiver, moderner Nahverkehr würde mit Tatras und Gothawagen einfach nicht funktionieren.

Zitat
B-V 3313
+1

Zitat
Philipp Borchert
Zitat
J. aus Hakenfelde
Ich werde diese Abneigung gegenüber Niederflurwagen wohl nie nachvollziehen.

Wenn überhaupt war hier eigentlich nur eine Abneigung gegenüber dem GT6N zu lesen.

Zitat
J. aus Hakenfelde
Hier nicht, aber in anderen Threads kriegen die Flexis genauso viel ab, wenn nicht sogar mehr.

Insgesamt kann man im Berlin-Forum bei bestimmten Usern eine generell ablehnende Stimmung gegen Niederflurfahrzeuge allgemein oder zumindest gegen GT6N und Flexity vernehmen. Oft geschieht es subtil und unterschwellig, aber die Wortwahl der jeweiligen Foristen verrät es eindeutig, insbesondere wenn diese benutzt wird, um Hochflurer vermeintlich positiv abzugrenzen ("endlich eine richtige Straßenbahn" -> KT4D usw.).

Dieses basiert nicht auf einzelnen Beiträgen, die ich mal eben rausgepickt habe, sondern auf Beobachtungen über einen längeren Zeitraum. Beispiel: wenn es um das Thema Flexity bzw. breitere Bahnen vs. Köpenicker Teilnetz und Gleisabstände ging, wurden abfällige Bemerkungen gegenüber NFern oder Gerede in der Art von "hoffentlich bleibt Köpenick noch lange Zeit davon (also von Flexis und Nachfolgern) verschont" des öfteren abgelassen.

Zitat
der weiße bim
Zitat
J. aus Hakenfelde
Insgesamt kann man im Berlin-Forum bei bestimmten Usern eine generell ablehnende Stimmung gegen Niederflurfahrzeuge allgemein oder zumindest gegen GT6N und Flexity vernehmen. Oft geschieht es subtil und unterschwellig, aber die Wortwahl der jeweiligen Foristen verrät es eindeutig, insbesondere wenn diese benutzt wird, um Hochflurer vermeintlich positiv abzugrenzen ("endlich eine richtige Straßenbahn" -> KT4D usw.).

Das kommt ganz automatisch, wenn ausgereifte Fahrzeugkonstruktionen einer früheren Generation der mit Entwicklungsproblemen kämpfenden Nachfolgegeneration gegenüber gestellt werden.
Zunächst überwiegen für viele Leute die Nachteile weitaus die Vorteile, dazu kommt regelmäßig ein höherer Anschaffungspreis und eventuell höhere Werkstatt- bzw. Wartungskosten, dazu Folgekosten bei größerem Verschleiss oder Ansprüche an die Bahninfrastruktur. Bis sich der Fortschritt gegenüber der Tradition durchsetzt, dauert es ... mitunter sehr lange.

Das war übrigens noch nie anders. Ich höre noch die damals Alten bei der Einführung der Tatras verkünden: auf so eine elektronische Kiste werde ich mich niemals setzen ...
Ein Jahr später von der gleichen Person: Überstunden bitte nur noch auf Tatradiensten!

Zitat
J. aus Hakenfelde
Zitat
der weiße bim
Das kommt ganz automatisch, wenn ausgereifte Fahrzeugkonstruktionen einer früheren Generation der mit Entwicklungsproblemen kämpfenden Nachfolgegeneration gegenüber gestellt werden.

Verständlich, aber es sind mittlerweile doch fast 30 Jahre vergangen, da sollte es längst kein Thema mehr sein, NF-Fahrzeuge sind verbreitet, bekannt, die Technologie kein Neuland und insgesamt kein Hexenwerk mehr. Wieso wird es aber nach wie vor als solches behandelt?

Ich kann es irgendwie nachvollziehen, dass der GT6N der erste Niederflurwagen der BVG ist und der Stand der Technik mehr oder weniger den 90ern entspricht, somit teilweise nach wie vor den Status der "unausgereiften Nachfolgegeneration" und des "Neulands" innehaben könne, aber ist es tatsächlich so, dass man heutzutage mit den selben Problemen zu kämpfen hat wie am Anfang? Welche Entwicklungsprobleme gab es damals und welche sind bis heute geblieben, ohne zwischenzeitlich nachgebessert worden zu sein?
Mir ist eigentlich nur die Problematik der Z-Stellung bzw. des Ausschwenkens / Schkingerns in den Kurven bekannt, aber meines Wissens wurde dies mit der Zeit nachgebessert und die Dämpfung an den Drehgestellen bzw. Gekenken / Knickschutz verstärkt. Gibt es darüberhinaus noch weitere Probleme?

Frankfurt am Main hat 1993 ähnlich aufgebaute Fahrzeuge (aber mit einigen kleinen Unterschieden, wie z.B. Radnabenmotoren an den äußeren Drehgestellen, das mittlere war antriebslos) von Siemens-Duewag bestellt, ohne Prototypen oder Vorserie, da es schnell gehen musste und man binnen kürzester Zeit etwas vorzeigbares haben wollte, und hatte teilweise mit ähnlichen Problemen (Schlingern, Entgleisungen), aber auch mit weiteren (z.B. an der Wasserkühlung der Motoren) zu kämpfen.

Dass die Flexis einen stärkeren Verschleiß hervorrufen, ist nicht dem Fahrzeug an sich bzw. seiner "Unausgereiftheit" anzulasten, sondern ist fester Bestandteil der Multigelenkbauweise, alle Multigelenker dürften mit demselben Problem zu kämpfen haben.


Zitat

Zunächst überwiegen für viele Leute die Nachteile weitaus die Vorteile, dazu kommt regelmäßig ein höherer Anschaffungspreis und eventuell höhere Werkstatt- bzw. Wartungskosten, dazu Folgekosten bei größerem Verschleiss oder Ansprüche an die Bahninfrastruktur. Bis sich der Fortschritt gegenüber der Tradition durchsetzt, dauert es ... mitunter sehr lange.

Doch hat man mit den Flexitys einen erheblichen Rückschritt getan. Diese verschließen die Gleise konzeptbedingt, aufgrund der hohen Achslasten und der ungünstigen Kräfteverteilung durch die schwebenden Mittelteile. Daran wird sich nichts ändern, andere Fahrzeugkonzepte oder die Rückkehr zum Bewährten (hier: Kurzgelenkwagen / "Bauart Bremen" aka GTxN) müssen her. Der GT6N hat sich bewährt und dessen Bauweise wurde zwischenzeitlich auch weiterentwickelt (GT8N2, Avenio), sodass die Kosten nun nicht so hoch sein dürften wie am Anfang. Da die Kurzgelenkbauweise erwiesenermaßen gleisschonender ist als die Multigelenkbauweise, so dürften die Folgekosten auch niedriger werden als die durch die Flexis hervorgerufenen.

Ich bekenne mich offen dazu, dass der Siemens Avenio m.M.n. einer der am besten geeigneten Kandidaten für die kommende Fahrzeuggeneration wäre, einerseits als ein gebührender GT6N-Ersatz, als dessen "Nachfolger im Geiste", nur eben weiterentwickelt; andererseits, da mit dem GT6N genügend Erfahrung gesammelt wurde, man weiß was man hat, mit welchen Kosten für die Instandhaltung man ungefähr rechnen muss, sodass man die Erfahrungswerte auf ein ähnlich aufgebautes Fahrzeug übertragen könnte.

Multigelenker mögen (wahrscheinlich) kostengünstiger, da einfacher aufgebaut, sein und vor allem in den schwebenden Mittelteilen mehr Platz bieten, aber im Hinblick auf den Fahrkomfort und die Auswirkungen auf die Infrastruktur sind sie ein technologischer Rückschritt beziehungsweise eine Sackgasse.

Zitat
der weiße bim
Zitat
J. aus Hakenfelde
Multigelenker mögen (wahrscheinlich) kostengünstiger, da einfacher aufgebaut, sein und vor allem in den schwebenden Mittelteilen mehr Platz bieten, aber im Hinblick auf den Fahrkomfort und die Auswirkungen auf die Infrastruktur sind sie ein technologischer Rückschritt beziehungsweise eine Sackgasse.

Mit technologischen Rückschritten hat die Berliner Straßenbahn jahrzehntelange Erfahrungen gesammelt.

1924 kam mit dem später als "T24/B24" bezeichneten fahrgestellosen Zweiachsern eine Generation der technischen Anspruchslosigkeit in vielhundertfacher Ausfertigung zum Einsatz. Ein klarer Rückschritt gegenüber ihren direkten Vorgängern, den 1920 in Serie gelieferten "HAWA-Wagen", später als TF20/29 bezeichnet sowie den 1916 und 1921 in Hamburg gefertigten Triebwagen TF21S. Diese besaßen, wie das "F" in der Typenbezeichnung aussagt, ein separates Fahrgestell. So einen "Luxus" gab es erst wieder 1959, bei den in Gotha hergestellten TF59, die schon 10 Jahre später nach Potsdam und leipzig verkauft wurden. Sie machten den ebenfalls ab 1959 gelieferten Reko-Wagen Platz, die direkt auf den fahrgestelllosen Untergestellen der T24/B24 und T25/B25 aufbauten. Die Rekowagen bestimmten noch bis 1995 den Wagenpark der BVB-Straßenbahn maßgeblich mit. Somit erreichten die technisch rückschrittlichen T24 teilweise sagenhafte 70 Einsatzjahre!

Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
J. aus Hakenfelde
Zitat
der weiße bim
Das kommt ganz automatisch, wenn ausgereifte Fahrzeugkonstruktionen einer früheren Generation der mit Entwicklungsproblemen kämpfenden Nachfolgegeneration gegenüber gestellt werden.

Verständlich, aber es sind mittlerweile doch fast 30 Jahre vergangen, da sollte es längst kein Thema mehr sein, NF-Fahrzeuge sind verbreitet, bekannt, die Technologie kein Neuland und insgesamt kein Hexenwerk mehr. Wieso wird es aber nach wie vor als solches behandelt?

Ich kann es irgendwie nachvollziehen, dass der GT6N der erste Niederflurwagen der BVG ist und der Stand der Technik mehr oder weniger den 90ern entspricht, somit teilweise nach wie vor den Status der "unausgereiften Nachfolgegeneration" und des "Neulands" innehaben könne, aber ist es tatsächlich so, dass man heutzutage mit den selben Problemen zu kämpfen hat wie am Anfang? Welche Entwicklungsprobleme gab es damals und welche sind bis heute geblieben, ohne zwischenzeitlich nachgebessert worden zu sein?
Mir ist eigentlich nur die Problematik der Z-Stellung bzw. des Ausschwenkens / Schkingerns in den Kurven bekannt, aber meines Wissens wurde dies mit der Zeit nachgebessert und die Dämpfung an den Drehgestellen bzw. Gekenken / Knickschutz verstärkt. Gibt es darüberhinaus noch weitere Probleme?

Frankfurt am Main hat 1993 ähnlich aufgebaute Fahrzeuge (aber mit einigen kleinen Unterschieden, wie z.B. Radnabenmotoren an den äußeren Drehgestellen, das mittlere war antriebslos) von Siemens-Duewag bestellt, ohne Prototypen oder Vorserie, da es schnell gehen musste und man binnen kürzester Zeit etwas vorzeigbares haben wollte, und hatte teilweise mit ähnlichen Problemen (Schlingern, Entgleisungen), aber auch mit weiteren (z.B. an der Wasserkühlung der Motoren) zu kämpfen.

Dass die Flexis einen stärkeren Verschleiß hervorrufen, ist nicht dem Fahrzeug an sich bzw. seiner "Unausgereiftheit" anzulasten, sondern ist fester Bestandteil der Multigelenkbauweise, alle Multigelenker dürften mit demselben Problem zu kämpfen haben.


Zitat

Zunächst überwiegen für viele Leute die Nachteile weitaus die Vorteile, dazu kommt regelmäßig ein höherer Anschaffungspreis und eventuell höhere Werkstatt- bzw. Wartungskosten, dazu Folgekosten bei größerem Verschleiss oder Ansprüche an die Bahninfrastruktur. Bis sich der Fortschritt gegenüber der Tradition durchsetzt, dauert es ... mitunter sehr lange.

Doch hat man mit den Flexitys einen erheblichen Rückschritt getan. Diese verschließen die Gleise konzeptbedingt, aufgrund der hohen Achslasten und der ungünstigen Kräfteverteilung durch die schwebenden Mittelteile. Daran wird sich nichts ändern, andere Fahrzeugkonzepte oder die Rückkehr zum Bewährten (hier: Kurzgelenkwagen / "Bauart Bremen" aka GTxN) müssen her. Der GT6N hat sich bewährt und dessen Bauweise wurde zwischenzeitlich auch weiterentwickelt (GT8N2, Avenio), sodass die Kosten nun nicht so hoch sein dürften wie am Anfang. Da die Kurzgelenkbauweise erwiesenermaßen gleisschonender ist als die Multigelenkbauweise, so dürften die Folgekosten auch niedriger werden als die durch die Flexis hervorgerufenen.

Ich bekenne mich offen dazu, dass der Siemens Avenio m.M.n. einer der am besten geeigneten Kandidaten für die kommende Fahrzeuggeneration wäre, einerseits als ein gebührender GT6N-Ersatz, als dessen "Nachfolger im Geiste", nur eben weiterentwickelt; andererseits, da mit dem GT6N genügend Erfahrung gesammelt wurde, man weiß was man hat, mit welchen Kosten für die Instandhaltung man ungefähr rechnen muss, sodass man die Erfahrungswerte auf ein ähnlich aufgebautes Fahrzeug übertragen könnte.

Multigelenker mögen (wahrscheinlich) kostengünstiger, da einfacher aufgebaut, sein und vor allem in den schwebenden Mittelteilen mehr Platz bieten, aber im Hinblick auf den Fahrkomfort und die Auswirkungen auf die Infrastruktur sind sie ein technologischer Rückschritt beziehungsweise eine Sackgasse.

Es ist ja nicht nur die Konstruktion des Gt6, die hier kritisiert wird-
mit all ihren Nachteilen, die wir schon hundertmal diskutiert haben.
genauso wie die Milliardenschweren Kosten an Infrastrukur etc, die dieses Fahrzeug nach sich zog, wie keines zuvor.
Nachwievor hab ich diesen Satz im Hinterkopf" 70% Niederflur ist schei...,Berlin hat 100% Nf"..da ist viel dran.
Dazu kommt neben der Unbequemlichkeit im Fahrzeuginneren ein ganz entscheidener Punkt,den hier im Forum nur eine Handvoll user nachvollziehen kann-
die Unbequemlichkeit und Unübersichtlichkeit der Fahrerkabinen nebst dem völlig verbauten technischen Teil-
das man leicht überspitzt den halben Wagen demontieren muß, um an ein bestimmtes Teil heranzukommen ( und das nicht 1x in 10 Jahren).
Dazu kommt ein Aussehen, wo ich mich grad beim Flexi frage, wer so bekifft war, dafür einen Preis zu verleihen.
Sicher haben alle Fahrzeugneuentwicklungen ihre Kinderkrankheiten gehabt egal ob Vorkriegsbaureihen, Gotha ,Tatra oder Duewags,
aber bei keinem hat man solange herumgedoktert wie beim Gt6,
und teilweise immer noch-das entzieht sich jedoch dem Nahverkehrsthoretiker.
Ein Beispiel: Niemals hat ein Tatra soviel Sand verbraucht wie ein Gt6, und hatte in seiner Sandstreuanlage solche Probleme.
usw...usf..
Jedem, der die Möglichkeit hätte ein Jahr solche Kisten zu fahren oder instand zu halten, wirst Du andere Töne entlocken,
als mit leuchtenden Augen vor einen Tubevideo oder Bildern zu sitzen und dann zu sagen, sind doch tolle Wagen...

T6JP

Zitat
Slighter
Ich kann zwar nicht viel über deren Bedienung sagen aber so aus Nutzersicht ist mir nicht ganz klar, warum man die GT6 den Flexities bevorzugt. Als Innenstädtler bin ich eigentlich ganz froh, dass die Kisten inzwischen fast überall zu finden sind. Sie haben ein deutlich angenehmeres Raumgefühl durch ihre Breite, sind ruhiger und fühlen sich einfach moderner und frischer an. Mit dem Fahrrad dabei sind die praktischer, alleine hat man es auf einen der breiten Sitze bequemer. Das sind alles Aspekte, die mich die Flexities sehr schätzen lassen.

Nicht dass die GT jetzt schlecht wären, aber im Vergleich ziehen sie doch den Kürzeren.

Zitat
J. aus Hakenfelde
@ Slighter:
Es gab einige Untersuchungen zum Verschleißverhalten von Kurzgelenkwagen (GT6N und Konsorten), dort wurde nachgewiesen, dass diese die Gleise weniger beanspruchen als Multigelenkwagen (z.B. Combino, Variobahn, Flexity Berlin usw.); letztere fügen der Infrastruktur größeren Schaden zu, unter anderem wegen der höheren Achslasten und der ungünstigen Kräfteverteilung in Kurven, hervorgerufen durch die Bauweise mit quasi-starren Achsen und schwebenden Mittelteilen.

Übrigens, es ist durchaus interessant, sich anzuschauen, welche Erfahrungen einige Betriebe gemacht haben, die früher Kurzgelenkwagen eingesetzt haben und heute bei der dritten Niederflurgeneration angekommen sind:

Beispiel Bremen
Letzte Hochflurgeneration - GT4(d)/ "Wegmannwagen", Bauart Kurzgelenkwagen
1. Niederflurgeneration - GT8N, Bauart Kurzgelenkwagen
2. Niederflurgeneraton - GT8N-1 / Flexity Classic, 70%-NF mit aufgesattelten Endmodulen
3. Niederflurgeneraton - GT8N-2 / Siemens Avenio, Bauart Kurzgelenkwagen

Beispiel München
Letzte Hochflurgeneration - P-Wagen, Bauart Kurzgelenkwagen
1. Niederflurgeneration - R-Wagen / GT6N (später GT8N2), Bauart Kurzgelenkwagen
2. Niederflurgeneraton - S-Wagen / Stadler Variobahn, Bauart Multigelenkwagen
3. Niederflurgeneraton - T-Wagen / Siemens Avenio, Bauart Kurzgelenkwagen

Ob sich da ein Muster feststellen lässt, dem Berlin möglicherweise folgen könnte...?

Letzte Hochflurgeneration - KT4D , Bauart Kurzgelenkwagen
1. Niederflurgeneration - GT6N, Bauart Kurzgelenkwagen
2. Niederflurgeneraton - Flexity Berlin, Bauart Multigelenkwagen
3. Niederflurgeneraton - ?

Nebenbei bemerkt, Jena hat nach den GT6M gleich auf Kurzgelenkwagen gesetzt und die Solaris Tramino bestellt, ähnlich wie Braunschweig.

Aus Fahrgastsicht mögen die Multigelenkwagen ihre Vorteile haben, aber das Verschleißverhalten spricht eine klare Sprache. Ich bin für meinen Teil schon lange nicht mehr mit einer Berliner Straßenbahn, und damit auch Flexity, gefahren, da ich nunmal im äußersten Westen wohnen und wohl noch eine Menge Wasser die Spree und Havel herunterfließen werden, ehe das Netz bis hierhin erweitert wird, allerdings bin ich regelmäßig in Potsdam unterwegs und finde, dass die dortigen Combinos und Variobahnen nicht wirklich komfortabel sind, weniger wegen des Platzangebots, sondern eher wegen des Fahrgefühls, man spürt jede kleinste Unebenheit des Oberbaus und jede kleinste Kurve...

Zitat
B-V 3313
München (und damit auch Nürnberg) können nicht als Vorbild herhalten, da spielen zu viele andere Gründe rein.

Zitat
Tramy1
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
J. aus Hakenfelde
Zitat
der weiße bim
Das kommt ganz automatisch, wenn ausgereifte Fahrzeugkonstruktionen einer früheren Generation der mit Entwicklungsproblemen kämpfenden Nachfolgegeneration gegenüber gestellt werden.

Verständlich, aber es sind mittlerweile doch fast 30 Jahre vergangen, da sollte es längst kein Thema mehr sein, NF-Fahrzeuge sind verbreitet, bekannt, die Technologie kein Neuland und insgesamt kein Hexenwerk mehr. Wieso wird es aber nach wie vor als solches behandelt?

Ich kann es irgendwie nachvollziehen, dass der GT6N der erste Niederflurwagen der BVG ist und der Stand der Technik mehr oder weniger den 90ern entspricht, somit teilweise nach wie vor den Status der "unausgereiften Nachfolgegeneration" und des "Neulands" innehaben könne, aber ist es tatsächlich so, dass man heutzutage mit den selben Problemen zu kämpfen hat wie am Anfang? Welche Entwicklungsprobleme gab es damals und welche sind bis heute geblieben, ohne zwischenzeitlich nachgebessert worden zu sein?
Mir ist eigentlich nur die Problematik der Z-Stellung bzw. des Ausschwenkens / Schkingerns in den Kurven bekannt, aber meines Wissens wurde dies mit der Zeit nachgebessert und die Dämpfung an den Drehgestellen bzw. Gekenken / Knickschutz verstärkt. Gibt es darüberhinaus noch weitere Probleme?

Frankfurt am Main hat 1993 ähnlich aufgebaute Fahrzeuge (aber mit einigen kleinen Unterschieden, wie z.B. Radnabenmotoren an den äußeren Drehgestellen, das mittlere war antriebslos) von Siemens-Duewag bestellt, ohne Prototypen oder Vorserie, da es schnell gehen musste und man binnen kürzester Zeit etwas vorzeigbares haben wollte, und hatte teilweise mit ähnlichen Problemen (Schlingern, Entgleisungen), aber auch mit weiteren (z.B. an der Wasserkühlung der Motoren) zu kämpfen.

Dass die Flexis einen stärkeren Verschleiß hervorrufen, ist nicht dem Fahrzeug an sich bzw. seiner "Unausgereiftheit" anzulasten, sondern ist fester Bestandteil der Multigelenkbauweise, alle Multigelenker dürften mit demselben Problem zu kämpfen haben.


Zitat

Zunächst überwiegen für viele Leute die Nachteile weitaus die Vorteile, dazu kommt regelmäßig ein höherer Anschaffungspreis und eventuell höhere Werkstatt- bzw. Wartungskosten, dazu Folgekosten bei größerem Verschleiss oder Ansprüche an die Bahninfrastruktur. Bis sich der Fortschritt gegenüber der Tradition durchsetzt, dauert es ... mitunter sehr lange.

Doch hat man mit den Flexitys einen erheblichen Rückschritt getan. Diese verschließen die Gleise konzeptbedingt, aufgrund der hohen Achslasten und der ungünstigen Kräfteverteilung durch die schwebenden Mittelteile. Daran wird sich nichts ändern, andere Fahrzeugkonzepte oder die Rückkehr zum Bewährten (hier: Kurzgelenkwagen / "Bauart Bremen" aka GTxN) müssen her. Der GT6N hat sich bewährt und dessen Bauweise wurde zwischenzeitlich auch weiterentwickelt (GT8N2, Avenio), sodass die Kosten nun nicht so hoch sein dürften wie am Anfang. Da die Kurzgelenkbauweise erwiesenermaßen gleisschonender ist als die Multigelenkbauweise, so dürften die Folgekosten auch niedriger werden als die durch die Flexis hervorgerufenen.

Ich bekenne mich offen dazu, dass der Siemens Avenio m.M.n. einer der am besten geeigneten Kandidaten für die kommende Fahrzeuggeneration wäre, einerseits als ein gebührender GT6N-Ersatz, als dessen "Nachfolger im Geiste", nur eben weiterentwickelt; andererseits, da mit dem GT6N genügend Erfahrung gesammelt wurde, man weiß was man hat, mit welchen Kosten für die Instandhaltung man ungefähr rechnen muss, sodass man die Erfahrungswerte auf ein ähnlich aufgebautes Fahrzeug übertragen könnte.

Multigelenker mögen (wahrscheinlich) kostengünstiger, da einfacher aufgebaut, sein und vor allem in den schwebenden Mittelteilen mehr Platz bieten, aber im Hinblick auf den Fahrkomfort und die Auswirkungen auf die Infrastruktur sind sie ein technologischer Rückschritt beziehungsweise eine Sackgasse.

Es ist ja nicht nur die Konstruktion des Gt6, die hier kritisiert wird-
mit all ihren Nachteilen, die wir schon hundertmal diskutiert haben.
genauso wie die Milliardenschweren Kosten an Infrastrukur etc, die dieses Fahrzeug nach sich zog, wie keines zuvor.
Nachwievor hab ich diesen Satz im Hinterkopf" 70% Niederflur ist schei...,Berlin hat 100% Nf"..da ist viel dran.
Dazu kommt neben der Unbequemlichkeit im Fahrzeuginneren ein ganz entscheidener Punkt,den hier im Forum nur eine Handvoll user nachvollziehen kann-
die Unbequemlichkeit und Unübersichtlichkeit der Fahrerkabinen nebst dem völlig verbauten technischen Teil-
das man leicht überspitzt den halben Wagen demontieren muß, um an ein bestimmtes Teil heranzukommen ( und das nicht 1x in 10 Jahren).
Dazu kommt ein Aussehen, wo ich mich grad beim Flexi frage, wer so bekifft war, dafür einen Preis zu verleihen.
Sicher haben alle Fahrzeugneuentwicklungen ihre Kinderkrankheiten gehabt egal ob Vorkriegsbaureihen, Gotha ,Tatra oder Duewags,
aber bei keinem hat man solange herumgedoktert wie beim Gt6,
und teilweise immer noch-das entzieht sich jedoch dem Nahverkehrsthoretiker.
Ein Beispiel: Niemals hat ein Tatra soviel Sand verbraucht wie ein Gt6, und hatte in seiner Sandstreuanlage solche Probleme.
usw...usf..
Jedem, der die Möglichkeit hätte ein Jahr solche Kisten zu fahren oder instand zu halten, wirst Du andere Töne entlocken,
als mit leuchtenden Augen vor einen Tubevideo oder Bildern zu sitzen und dann zu sagen, sind doch tolle Wagen...

T6JP

Wie ich erst gestern Früh gehört habe von einem Kollegen, war so ein Gespräch: Lieber diesen GT6NU (trotz Gejaule), als diese GT6Nzr. Sobald es Heiß wird, Rutschen diese Kisten ohne Ende, was ein U nicht macht.
Egal.
Diese Flexi wurden Angeschafft, aber durch diese noch schlimmeren "Schienenfresser" sind die kosten höher im Gesamten, als wenn man diese "Multilenker" nicht geholt hätte.
Kann ja nicht sein, das die Gleise öfters ausgetauscht werden müssen, als vorher, bevor diese Flexi da waren.
Da verstehe ich nicht, das diese ganzen BWLer der BVG, die das nicht berücksichtigt haben.
Diese BWLer haben ja bekanntlich die BVG fast Pleite gemacht und das nicht nur die BVG, sondern Berlin als Stadt sowieso, durch Sparen...Sparen..Sparen.. .

Ps.: Wenn ich jetzt in Sachen Flexi daneben liege, Bitte schreiben. Ich habe es auf jeden Fall von sehr vielen BVGern so gehört, das der Verschleiß der Gleise durch diese Flexi extrem höher ist, als vorher.

Danke.

Zitat
Untergrundratte
Frage dazu: Kann man nicht Schienen einbauen, die härter sind und damit länger durchhalten als die bisher verbauten?

Zitat
Greifswalder89
Hallo
als Nutzer der M4 finde ich bemerkenswert, welch positiver Unterschied zwischen den unmodernisierten und überarbeiteten GT6 zu hören und zu merken ist. Seit die Fahrzeuge eine neue Steuerung bekommen haben, laufen sie - nach meinem laienhaften - Eindruck ungleich ruhiger, so z.B. scheint ihnen die Neigung, sehr leicht Flachstellen zu bilden, ausgetrieben; auch kommen sie fast ruckfrei zum Stehen.
Inzwischen fahre ich auch lieber mit solchen Wagen, als mit den Flexis. Die haben zwar eine bessere Innenraumaufteilung, konstruktionsbedingt. Aber sie entwickeln sehr unangenehme Geräusche, die v.a. von der Steuerung kommen. Ich hatte vor Jahren die Möglichkeit, in Toronto mit bauartverwandten Fahrzeugen zu fahren und bin seitdem nachhaltig erschüttert, welch schlechte Fahrzeuge sich die BVG mit den Flexity Berlin angeschafft hat.
Hoffentlich gibt es für die nächste Generation einen Lernprozess.
Spannend ist die Frage, wie die geänderten Rahmenbedingungen mit der Übernahme von Bombardier und dem recht breiten Portfolio von Stadler den politischen Hintergrund für die nächste Beschaffungsentscheidung beeinflussen werden.
Eigentlich könnte es ja nur besser werden nach den Flexity ...
Ob es aber, wie oben aufgelistet, auf eine konsequente Beschaffung des Avenio hinausläuft, glaube ich irgendwie nicht so recht.

Soweit,
Gruß von der Greifswalder

Zitat
Greifswalder89
Zitat
Untergrundratte
Frage dazu: Kann man nicht Schienen einbauen, die härter sind und damit länger durchhalten als die bisher verbauten?

Gab es doch mal vor ein paar Jahren kurz in den Medien Berichte, dass auch Berlin Geschädigte des sog. Schienenkartells war?!
Aber irgendwo glaube ich gelesen zu haben, dass der Einbau härterer Schienen nicht automatisch alle Verschleißprobleme verändert. Es können wohl auch ganz neue ungewollte Probleme entstehen deswegen durch ein verändertes Schwingungsverhalten.

Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Untergrundratte
Frage dazu: Kann man nicht Schienen einbauen, die härter sind und damit länger durchhalten als die bisher verbauten?

Dann verschleißen die Spurkränze (noch) schneller-
und die beiden vorhandenen Radsatzdrehbänke sind schon sehr gut ausgelastet...
T6JP

Zitat
Nemo
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Untergrundratte
Frage dazu: Kann man nicht Schienen einbauen, die härter sind und damit länger durchhalten als die bisher verbauten?

Dann verschleißen die Spurkränze (noch) schneller-
und die beiden vorhandenen Radsatzdrehbänke sind schon sehr gut ausgelastet...
T6JP

Während der Reprofilierung kann man die Fahrgäste wenigstens mit anderen Fahrzeugen befördern - beim ständigen Auswechseln der Gleise gibt es nur SEV - also aktive Fahrgastvertreibung. Aber so kann man das Problem des Verschleißes ja auch lösen, wenn die Wagen dann leichter werden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es billiger ist, häufig die Gleise zu wechseln anstatt die Räder ständig zu reprofilieren und sich häufiger neue Radsätze zu kaufen - auch wenn diese nicht billig sind.

Grundsätzlich erscheint es mir aber sinnvoller "einfach" gleisschonende Fahrzeuge anzuschaffen.

Zitat
J. aus Hakenfelde
@Greifswalder89: Bitte bedenke, dass Verschleiß keine einseitige Angelegenheit ist, neben Schienen verschließen auch Fahrzeuge, insbesondere die Räder, wie der Jagdpilot es eben schrieb. Bei Multigelenkwagen wird dies durch durch die höheren Achslasten zusätzlich verstärkt. Die schwebenden Mittelteile, die in die Fahrwerksmodule eingehängt sind erzeugen zudem weitere Belastungen in den Gelenken. Bei Kurvenfahrten sorgt die ungünstige Kräfteverteilung für eine weitere Verstärkung dieser negativen Effekte und vergrößert die Instandhaltungskosten bzw. verkürzt die Wartungsintetvalle.

@Nemo: Das höhere Fahrzeuggewicht ist eher eine indirekte Problemursache, wichtiger sind die Achslasten; je mehr Fahrwerke ein Fahrzeug bei gegebenem Gewicht / Länge besitzt, desto geringer wird das Problem. Außerdem sind Drehgestelle ohnehin besser als die quasi-starren Fahrwerke von Multigelenkern.

Zitat
Nemo
Zitat
J. aus Hakenfelde
@Nemo: Das höhere Fahrzeuggewicht ist eher eine indirekte Problemursache, wichtiger sind die Achslasten; je mehr Fahrwerke ein Fahrzeug bei gegebenem Gewicht / Länge besitzt, desto geringer wird das Problem. Außerdem sind Drehgestelle ohnehin besser als die quasi-starren Fahrwerke von Multigelenkern.

Klar, dasselbe Fahrzeug mit weniger Fahrgästen wird aber in jedem Fall leichter sein, so lange nicht 100 Kleinwüchsige durch 50 Mitglieder von Adipositas e.V. ersetzt werden. Daher weniger Verschleiß. ;)

Zitat
Tramy1
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Untergrundratte
Frage dazu: Kann man nicht Schienen einbauen, die härter sind und damit länger durchhalten als die bisher verbauten?

Dann verschleißen die Spurkränze (noch) schneller-
und die beiden vorhandenen Radsatzdrehbänke sind schon sehr gut ausgelastet...
T6JP

Jetzt dazu meine Frage.
Sorry, keine Lust zu suchen und nichts zu finden. Lieber von euch als Experten, diese Antwort.
Sind beim Flexi die Räder im Drehgestell Einzeln laufend (wie beim GT6x) oder wie beim Kt usw. auf der Achse fest?

Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Tramy1
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Untergrundratte
Frage dazu: Kann man nicht Schienen einbauen, die härter sind und damit länger durchhalten als die bisher verbauten?

Dann verschleißen die Spurkränze (noch) schneller-
und die beiden vorhandenen Radsatzdrehbänke sind schon sehr gut ausgelastet...
T6JP

Jetzt dazu meine Frage.
Sorry, keine Lust zu suchen und nichts zu finden. Lieber von euch als Experten, diese Antwort.
Sind beim Flexi die Räder im Drehgestell Einzeln laufend (wie beim GT6x) oder wie beim Kt usw. auf der Achse fest?

Es sind Einzelräder.

T6JP

So, jetzt geht's hier weiter :-)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2020 00:19 von J. aus Hakenfelde.
(Platzhalter-Beitrag, wird später entsprechend ergänzt)
Wenn man mal beobachtet, wo sich die Fahrgäste im Eindecker und Gelenkbus hinsetzen, dann fällt schnell auf, dass die erhöhten Sitze bevorzugt werden.

Ich unterstütze durchaus, dass Niederflurbahnen gut für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste oder Fahrgäste mit Gepäck sind. Dennoch empfinde ich die erhöhte Sitzposition als angenehmer.

Ein Kompromiss wäre hier eventuell die Lösung, zukünftige Niederflurbahnen auch mit erhöhten Sitzpositionen auszustatten (analog zu den Hamsterbacken im Regionalverkehr).
Zitat
DaniOnline
Wenn man mal beobachtet, wo sich die Fahrgäste im Eindecker und Gelenkbus hinsetzen, dann fällt schnell auf, dass die erhöhten Sitze bevorzugt werden.

Ich unterstütze durchaus, dass Niederflurbahnen gut für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste oder Fahrgäste mit Gepäck sind. Dennoch empfinde ich die erhöhte Sitzposition als angenehmer.

Ein Kompromiss wäre hier eventuell die Lösung, zukünftige Niederflurbahnen auch mit erhöhten Sitzpositionen auszustatten (analog zu den Hamsterbacken im Regionalverkehr).

Meinst du etwa sowas?
Bestimmt. Und das finde ich Avenio auch wirklich toll. Zugegeben, es schreckt erst einmal ab, denn durch diese Sitz- und Podestlandschaft wirkt das Fahrzeug (bei 2,30 in München) relativ eng und verbastelt, noch viel stärker als unsere GT6N. Die GT6N/M, die diese deutlich niedrigeren Podeste haben sind da irgendwo zwischen. Auch der Tango, wie er in Basel herum fährt, ist ein einziges unübersichtliches Ebenenwirrwar, hinzu kommen wie beim Avenio und unseren GT6N auch teils massive technische Einbauten, die den Fahrgastraum weiter einengen.

ABER: Wer sitzt denn nicht gern in 'ner gemütlichen Nische? Am besten noch etwas höher als direkt auf der untersten Ebene? Dadurch sitzt man etwas separiert von wuseligen 'Fluktuationsbetrieb' und damit deutlich ruhiger. Wie abartig hingegen sind die ersten Sitze hinter einem Multifunktionsabteil, auf denen man diesem zugewandt platziert ist. Das ist doch was für Leute die Wimmelbilder mögen. Die Sitze im GT6N-ZR und im Flexity, bei denen man seine Beine quasi im Türbereich hat. Da hat man doch nie seine Ruhe.

Für Langstreckenfahrgäste sind solche Sitze hochattraktiv. Weshalb aber auch Leute unglaublich gern auf den Klappsitzen in der S-Bahn und - noch viel schlimmer - in den Regionalbahn-Triebzügen direkt vor'm Klo hocken, kann ich mir weniger erklären.

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Sie befinden sich HIER.
Bei vielen aktuellen Fahrzeugen, wie auch dem Avenio, sind die Plattformen bei den Vierer-Sitzgruppen darin begründet, dass die Motoren sich seitlich zwischen den Achsen, also unter dem Fußboden zwischen den Fensterplätzen, befinden. Da der Durchgang trotzdem niederflurig und stufenfrei bleiben sollte, waren die Plattformen unvermeidlich.

Beim AEG/Adtranz GTxN/M/S(2) befinden sich die Motoren ja außerhalb des Drehgestells, unter der Sitzbank gegenüber der Tür am Gelenk. Die Übertragung der Antriebskraft erfolgt über eine Kardanwelle und drei Getriebe.

Dadurch kommt man ohne Podeste aus und die Einbauten sind insgesamt kleiner.
Die einzige denkbare Alternative, um Einbauen über den Drehgestellen (und somit die Podeste) so klein wie nur möglich zu halten, wären Radnabenmotoren, aber diese sind offensichtlich nicht besonders beliebt (Gründe? Ungefederte Masse oder sonst noch was?).

Übrigens, dadurch, dass beim GT6N jeweils eine Achse pro Drehgestell angetrieben wird und der Stützpunkt des Wagenkastens sich nicht genau mittig, sondern bei 2/3, näher an der angetriebenen Achse, befindet, könnte man diesen als einen modernen Nachfolger der klassischen Maximumtriebwagen sehen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2020 11:58 von J. aus Hakenfelde.
Zitat
Philipp Borchert
Weshalb aber auch Leute unglaublich gern ... in den Regionalbahn-Triebzügen direkt vor'm Klo hocken, kann ich mir weniger erklären.

Akute Magen-Darm-Probleme? :-/
Zitat
Philipp Borchert
Bestimmt. Und das finde ich Avenio auch wirklich toll. Zugegeben, es schreckt erst einmal ab, denn durch diese Sitz- und Podestlandschaft wirkt das Fahrzeug (bei 2,30 in München) relativ eng und verbastelt, noch viel stärker als unsere GT6N. Die GT6N/M, die diese deutlich niedrigeren Podeste haben sind da irgendwo zwischen. Auch der Tango, wie er in Basel herum fährt, ist ein einziges unübersichtliches Ebenenwirrwar, hinzu kommen wie beim Avenio und unseren GT6N auch teils massive technische Einbauten, die den Fahrgastraum weiter einengen.

Da die Flexity-Nachfolger 2,5m breit sein sollen (diese Fahrzeugbreite wurde bereits im BVG-Lichtraumprofil Stand 2009 vorgesehen und die Strecken sollten bei folgenden Umbauarbeiten auf diese Breite ausgelegt werden) dürfe dies nicht so sehr ins Gewicht fallen bzw. der Innenraum nicht so sehr zugebaut aussehen.

Bei 2+2-Bestuhlung dürfte der Durchgang nach wie vor eher eng ausfallen (man sehe sich die Potsdamer Variobahnan an, diese sind bereits 2,40m breit, da würden die 10cm mehr kaum etwas ausmachen), aber bei 2+1,5 wäre es gewiss etwas geräumiger.

Wenn es aber darum ginge, auf Einbauten und Podeste weitestgehend zu verzichten sowie obendrein noch die Möglichkeit zu haben, die Sitze wirklich freizügig anzuordnen (und dazu noch Platz unter fast allen Sitzen zu haben), dann würde ich in diesem Fall die Skoda Forcity Alfa (15T) ins Rennen bringen. Diese Straßenbahnen sind recht einzigartig, da sie über Jakobs-Drehgestelle bei 100% Niederflurigkeit verfügen.

Da sich die Drehgestelle in den Gelenken befinden, gibt es keine störenden Einbauten in den eigentlichen Wagenkästen und die Sitze können völlig freizügig angeordnet werden, bei Einrichtungsfahrzeugen ist es damit möglich, so gut wie alle Sitze in Fahrtrichtung anzuordnen und es gibt Platz unter praktisch allen Sitzen. Darüberhinaus können die Türen ebenfalls freizügiger angeordnet und an die Bedürfnisse des jeweiligen Verkehrsbetriebs angepasst werden.

Nachteile: Der Durchgang in den Gelenken ist wegen der Jakobs-Drehgestelle recht schmal und das erste sowie letzte Drehgestell befinden sich an den Wagenenden (ob es in Kurven zu Problemen mit dem Berliner Lichtraumprofil kommen könnte?), darüberhinaus werden die Räder meines Wissens von getriebelosen Radnabenmotoren angetrieben (Problem der ungefederten Masse).

Bei einer Breite von 2.46m würden diese Bahnen das Ziel-Lichtraumprofil fast optimal ausnutzen. Der kleinste befahrbare Kurvenradius liegt bei 18m.

[de.m.wikipedia.org]

[www.skoda.cz]

Außerdem habe ich eine folgende Präsentation gefunden, leider liegt sie in tschechischer Sprache vor, allerdings erlauben die Grafiken einige Einblicke in die Drehgestelltechnologie.

Daraus konnte ich entnehmen, dass:
- die Drehgestelle über echte Drehzapfen verfügen (im Gegensatz zu GT6N, Avenio etc.), die Drehpunkte befinden sich auf Platten, die ihrerseits sich über Sekundärfedern auf dem Drehgestellrahmen abstützen (ähnlich wie bei KT4D);
- auch die angetriebenen Räder allesamt über Scheibenbremsen verfügen;
- im Gegensatz zu klassischen Jakobswagen hier jeder Wagenteil über einen eigenen Dreh- und Stützpunkt verfügt, welcher sich über der jeweils benachbarten Achse befindet.

[www.sdp-cr.cz]



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2020 13:36 von J. aus Hakenfelde.
Zitat
J. aus Hakenfelde

Wenn es aber darum ginge, auf Einbauten und Podeste weitestgehend zu verzichten sowie obendrein noch die Möglichkeit zu haben, die Sitze wirklich freizügig anzuordnen (und dazu noch Platz unter fast allen Sitzen zu haben), dann würde ich in diesem Fall die Skoda Forcity Alfa (15T) ins Rennen bringen. Diese Straßenbahnen sind recht einzigartig, da sie über Jakobs-Drehgestelle bei 100% Niederflurigkeit verfügen.

Gefordert waren 50m-Bahnen, da scheidet der Typ schon aus.
Laut [en.m.wikipedia.org] ist der Fünfteiler 50,6m lang, es passt also.

Übrigens, ich habe den vorigen Beitrag von mir um einen weiteren (m.M.n. recht interessanten) Link ergänzt, falls es dir entgangen sein sollte.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2020 13:37 von J. aus Hakenfelde.
Zitat
J. aus Hakenfelde
(...) man sehe sich die Potsdamer Variobahnan an, diese sind bereits 2,40m breit (...)

Das glaub' ich nicht, Tim! Sie sind 2,30 breit (oder schmal, je nach Sichtweise).

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Sie befinden sich HIER.
Echt? Aus irgendeinem Grund ist mir in diesem Zusammenhang die Zahl 2,40 im Kopf hängengeblieben...

Wie dem auch sei, die Potsdamer Variobahnen sind über den Fahrwerken arg zugebaut, der Durchgang ist sehr eng und insbesondere zur HVZ wird es unschön, da echt niemand in diesen Bereich aufrücken / weitergehen will sowie ein Vorankommen ohnehin nur äußerst schleppend vonstatten gehen kann, wenn selbst eine Person dort gerade mal so passt. Solche Zustände wird niemand in Berlin haben wollen, daher halte ich eine 2+2-Bestuhlung für kontraproduktiv, auch bei knapp 20cm mehr Breite bzw. 2,46 bis 2.50m.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2020 14:38 von J. aus Hakenfelde.
Zitat
J. aus Hakenfelde

Übrigens, dadurch, dass beim GT6N jeweils eine Achse pro Drehgestell angetrieben wird und der Stützpunkt des Wagenkastens sich nicht genau mittig, sondern bei 2/3, näher an der angetriebenen Achse, befindet, könnte man diesen als einen modernen Nachfolger der klassischen Maximumtriebwagen sehen.

So ist es. Man hat anscheinend bei der Konstruktion des GT6n auf die Altvorderen nicht hören wollen bzw gar nicht gefragt.
Denn Gt6 und Maximum haben das gleiche schlechte Anfahr und Bremsverhalten wie der Maximumwagen-
bei beiden ging man davon aus, die zu 2/3 zur Motor"achse" verlagerte Abstützung des WGK zum DG erzeuge genügend Druck zur Kraftübertragung.
Weit gefehlt-musste man den Maximumwagen mit Schienenbremsen ausrüsten um bessere Bremswerte zu erzeugen
( welche allerdings im Bremsstromkreis lagen und daher beim überbremsen wirkungslos wurden)
wurde beim Gt6 mit der Sandstreuanlage herumgedoktert,um die ( wenn auch weitaus höheren) Drehmomente zu übertragen.
Das führt zu einem immensen Sandverbrauch,da es beim bremsen automatisch zum Sandschmeissen kommt
( heutige Fahrzeugbediener (das Wort Straßenbahnfahrer kommt mir dafür nicht mehr über die Lippen) schaffen es an einem Tag, so einen GTu leerzumachen)-
dafür wäre man zu Maximums Zeiten von Fahr und Werkstattmeister "gesteinigt" worden-und der Kutscher musste damals seinen Sand auch selber nachfüllen.
Allerdings waren zu Zeiten der Altbauwagen die Fahrzeiten weit entspannter, auch TDE/BDE waren zu Herbstzeiten feinfühligst beim Bremsen zu bedienen,
beim Kt4D das Bremspedal zu streicheln-sonst begann die Schlittenfahrt mit anschließendem Klöttern der Flachstellen beim Wiederanfahren.
Das geht den jungen Kollegen heute völlig ab, die Elektronik machts ja, und den Sand kann die Werkstatt schleppen:-/

T6JP
Zitat
J. aus Hakenfelde

Dadurch kommt man ohne Podeste aus und die Einbauten sind insgesamt kleiner.
Die einzige denkbare Alternative, um Einbauen über den Drehgestellen (und somit die Podeste) so klein wie nur möglich zu halten, wären Radnabenmotoren, aber diese sind offensichtlich nicht besonders beliebt (Gründe? Ungefederte Masse oder sonst noch was?).

.

Die ungefederten Massen sind das eine, auch ist die Baugröße und damit die Leistung irgendwo endlich, selbst bei Drehstrom.
Luftkühlung reicht dann nicht mehr, dann muss Wasserkühlung dazu wie beim Flex und auch da kochts in heissen Sommern.
Dazu kommt das man zum Wechseln der Radreifen den kompletten Motor zeitaufwendig an und abbauen muss-
da bricht sich die Lanze wieder für den klassischen Hochflurwagen ala Tatra.
Je weniger Technik und Computerschnickschnack verbaut wird, desto geringer Wartungskosten und Fehlersuchen.

Der einzige NF-Wagen, welcher mir bis jetzt von Aussehen, Sitzkomfort und vor allem dem Umstand schlechte Gleise befahren zu können zusagte,
war der Pesa Twist in der oberschlesischen Ausführung, wie die Buden durch den GOP geprügelt wurden, nötigte mir Anerkennung ab.

Genau an dem Punkt schlechte Gleise wird es scheitern, die Berliner Gt6 irgendwann schnell weiterzuveräußern,
ich erinnere nur an die zahlreichen Entgleisungen bei deren Inbetriebnahmen und dem herumgedokter dazu,
bzw das der Gt6 der zu Testzwecken zeitweise nach Warschau ging,dort nach einigen hundert Metern ab der Hofausfahrt sich festfuhr.
Weshalb sich Pesaprodukte im Ostblock recht gut verkaufen lassen, von Betrieben die neue westliche Produkte kauften,
kommen mir ganz spontan nur Budapest und Großwardein in den Sinn...
Das ist allerdings Wissen, was man durch Wikipedia oder Youtubevideos gucken nicht in Einklang bringen kann........

T6JP
Zitat
Philipp Borchert
Auch der Tango, wie er in Basel herum fährt, ist ein einziges unübersichtliches Ebenenwirrwar,

Das stimmt. Aber gerade dadurch lassen diese Fahrzeuge bei der Sitzplatzwahl so gut, wie keine Wünsche offen: Von der gemütlichen Couch im Wohnzimmer Heck über 4er-vis-á-vis-Sitzgruppen bis zum Doppel- und Einzelreihensitz sollte jeder nach seiner Fasson glücklich werden. Noch lieber bin ich dennoch in den alten Hochflurbahnen unterwegs, wie sie bisweilen noch auf den Linien 6, 17 und 21 anzutreffen sind.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Gibt es eigentlich schon Pläne und Ausschreibungen für neue Straßenbahnen, die die GT6-Generation (Also GTo/Zo/U) ersetzen soll?
Sollen die auch durch Flexitys ersetzt werden oder gibt es iwann dafür eine neue Ausschreibung?
Meinen Informationen nach (was ich im Forum so aufgeschnappt habe) soll die irgendwann in absehbarer Zeit kommen bzw. befindet sich in einer frühen Vorbereitungsphase, aber es gibt derzeit noch nichts konkretes. Es bleibt also beim Spekulatius ;-)
Zitat
J. aus Hakenfelde
Meinen Informationen nach (was ich im Forum so aufgeschnappt habe) soll die irgendwann in absehbarer Zeit kommen bzw. befindet sich in einer frühen Vorbereitungsphase, aber es gibt derzeit noch nichts konkretes. Es bleibt also beim Spekulatius ;-)

Ach so, okay! Ich wüsste da auch schon einen passenden Nachfolger! Und nein, keine Flexitys....sondern 2,40m breite und 45,4m lange, 7modulige, 100%ige Niederflurbahnen für 300 Fahrgäste. ;-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.08.2020 20:37 von BobV.
Glücklicherweise will man neben 30m-Bahnen 50m-Bahnen beschaffen. Daher ist deine Idee eh hinfällig weil unpassend.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Glücklicherweise will man neben 30m-Bahnen 50m-Bahnen beschaffen. Daher ist deine Idee eh hinfällig weil unpassend.

Also 30Meter UND 50Meter-Züge? Das ist toll!
Kann sein, das sich dann meine Idee als hinfällig erachtet...aber sie erfüllte wenigstens die Tatsache, das da genauso viele Fahrgäste rein passen wie in eine Doppeltraktion GT6-U/O/ZO, also 300 Leute. Das sollte Minimum sein. Ist schon ein Hersteller im Gepräch?
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