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Kurzmeldungen September 2020
geschrieben von andre_de 
Deutsch ist nun mal eine schwierige Sprache. Drei zum Teil naturgegenlaufende grammatische Geschlechter (wo eins genügt), vier Fälle (wo eins genügt), komplizierte Deklinationsregeln für Substantive und für Adjektive (überflüssig), Großschreibung der Substantiven (altmodisch und überflüssig). Dann kam die Rechtschreibereform, die versuchte einiges zu vereinfachen und dabei vieles komplizierter machte. "Zurzeit": wirklich? Wie bescheuert ist daß denn? Wer spricht "zur Zeit" als ein Wort aus?
Naja besser als auch noch die Adjektivendungen zu verändern, wie in Romanischen Sprachen oder Vor- und Nachnamen zu deklinieren, wie im Polnischen oder vor einigen Jahrhunderten im Deutschen.


Aber Vorsicht. Off-Topic Gefahr
Zitat
Ruhlebener
Deutsch ist nun mal eine schwierige Sprache. Drei zum Teil naturgegenlaufende grammatische Geschlechter (wo eins genügt), vier Fälle (wo eins genügt), komplizierte Deklinationsregeln für Substantive und für Adjektive (überflüssig), Großschreibung der Substantiven (altmodisch und überflüssig).

Merkwürdig, dass die allermeisten Sprachen unabhängig voneinander unterschiedliche Geschlechter, Fälle und Deklinationen rausgebildet haben. Aber vielleicht waren die auch alle nur bisschen bescheuert und hatten zu viel Zeit. Wobei, macht es vielleicht doch einen Unterschied, ob ich "in einen Bus laufe" oder "in einem Bus laufe"? Tipp: "wo" vs. "wohin", und eins davon tut mehr weh als das andere.

Zitat
Ruhlebener
Dann kam die Rechtschreibereform, die versuchte einiges zu vereinfachen und dabei vieles komplizierter machte.

So, was machte sie denn "vieles" komplizierter?

Zitat
Ruhlebener
"Zurzeit": wirklich? Wie bescheuert ist daß denn? Wer spricht "zur Zeit" als ein Wort aus?

Ich. Und ganz viele andere Menschen offensichtlich auch, denn so wird es nun mal geschrieben. Lustigerweise waren in der alten Rechtschreibung beide Schreibweisen zulässig ("zurzeit" und "zur Zeit"), in der neuen Rechtschreibung hat man dieses "jeder schreibt, wie er will" getilgt und es ist in diesem Kontext nur noch "zurzeit" richtig (siehe hier). Bisschen doof jetzt, weil es so gar nicht in Deine Argumentationskette passt ;-)

Und wie bescheuert ist es denn, ein "ß" zu benutzen, wenn es genau so ausgesprochen wird wie "ss"? Und noch dazu in einem Wort, das an dieser Stelle weder mit "ß" noch mit "ss" geschrieben wird?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.09.2020 00:39 von andre_de.
Zitat
Ruhlebener
Deutsch ist nun mal eine schwierige Sprache. Drei zum Teil naturgegenlaufende grammatische Geschlechter (wo eins genügt), vier Fälle (wo eins genügt), komplizierte Deklinationsregeln für Substantive und für Adjektive (überflüssig), Großschreibung der Substantiven (altmodisch und überflüssig).

Schwierig ja, ich würde aber nicht behaupten, dass die Schwierigkeiten deshalb überflüssig sind. Wären sie es, wären sie ja nicht entstanden; meine Theorie ist, dass sie (akustische) Missverständnisse verhinder(te)n, wenn z.B. ähnliche klingende Wörter verschiedenen Geschlechts sind, und/oder einfach kürzere Sätze erlaubt haben ("Das ist Karls Bier" ist nun mal kürzer als "Das ist das Bier von Karl"). Und spätestens bei "der See" und "die See" oder "der Leiter" und "die Leiter" zeigt sich, dass das grammatikalische Geschlecht selbst heute zuweilen einen Bedeutungsunterschied verdeutlicht.

Und wie PassusDuriusculus zurecht anmerkte, sind andere Sprachen auch nicht einfacher. Hast Du Dich mal mit der Sprache unserer östlichen Nachbarn beschäftigt? Im Polnischen werden selbst Ortsnamen dekliniert - weshalb die automatischen Ansagen auf den Bahnhöfen übrigens immer "do stacji ...", "zur Station ...", sagen, weil sie sich die Deklination so ersparen und so diverse einzusprechende Versionen (dekliniert wird nun nämlich statt des Zielbahnhofs, der einfach im ersten Fall bleibt, das Wort "stacja"). Denn "do", "nach", erfordert einen anderen Fall als "przez", "über", und die bloße Nennung des hiesigen Namens dann nochmal einen anderen.

Noch verrückter: wenn man fünf Eimer hat, steht "Eimer" in einem anderen Fall als wenn man derer zwei hat. Und wenn man Hunde mag, stehen Hunde in einem anderen Fall als wenn man sie nicht mag. (Auch hier könnte ich mir vorstellen, dass es ursprünglich mal um den Ausschluss von Missverständnissen ging, weil die Verneinung durch den Wechsel des Falles betont wird.) Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass dafür die Zuordnung des grammatikalischen Geschlechts im Polnischen sehr viel logischer ist als im Deutschen.

Auch das oft unterschätzte Englisch hat seine Fallen: "I regret to tell you that we have a problem" ist etwas ganz anderes als "I regret telling you that we have a problem". Im ersten Satz bedauert man, dem Gegenüber mitteilen zu müssen, dass wir ein Problem haben, im zweiten Satz, dass man ihm mitgeteilt hat, dass wir ein Problem haben. Im Geschäftsleben ein durchaus relevanter Unterschied. :)

Zitat
Ruhlebener
Dann kam die Rechtschreibereform, die versuchte einiges zu vereinfachen und dabei vieles komplizierter machte. "Zurzeit": wirklich? Wie bescheuert ist daß denn? Wer spricht "zur Zeit" als ein Wort aus?

Einiges wurde tatsächlicher einfacher und logischer (ich denke v.a. an die Regelungen zur s-/ss-/ß-Schreibung), gerade bei der Getrennt- und Zusammenschreibung ist aber viel schiefgelaufen. "Zurzeit" und "Zur Zeit" ist dafür aber nicht das beste Beispiel, denn es kennzeichnet einen kleinen, aber feinen Bedeutungsunterschied: "Zurzeit ist Angela Merkel Bundeskanzlerin" vs. "Zur Zeit Goethes gab es viele deutsche Staaten".



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.09.2020 05:37 von def.
Zitat
def
Hast Du Dich mal mit der Sprache unserer östlichen Nachbarn beschäftigt?

Tak jest - moja "lepsza polowa" jest Polka. Und der (die? das?) polnische usus, sogar Personennamen zu deklinieren, kenne ich auch (und für mich kommt es irgendwie etwas unhöflich vor, persönliche Namen derart wegen Grammtik zu ändern).

Ja, das mit "daß", "das" und "dass" vertüddel' ich öfters. Auch Geschlechter und Deklinationen versaue ich ab und zu mal. Ich sag' schon: kompliziert. Ist ja nicht meine Muttersprache. Meine Muttersprache kennt eben kein grammatisches Geschlecht (mehr), keine Deklinationen (mehr) (ausnahmen ausgeschlossen), keine anpassung der Adjektiven - und kommt ohne dies Fiesheiten bestens durch.

Ich habe mich öfters gefragt, wie diese komplizierte grammatische Regeln überhaupt zu Stande (nicht "zustande"?) kamen. Vielleicht hatten manche in der Anitquität tatsächlich zu viel Zeit, oder wollten die Sprache komplizerter machen damit nur Experten sich damit auseinanderstezten konnten.

PS. ja, klar, "polowa" müßte ein Strich durch's 'l' haben und "Polka" einen Ogonek am 'a', aber dieser Forumsoftware ist leider nicht Unicode-fähig.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.09.2020 21:01 von Ruhlebener.
Zitat
Ruhlebener
Und der (die? das?) polnische

den polnischen

Zitat
Ruhlebener
usus, sogar Personennamen zu deklinieren, kenne ich auch (und für mich kommt es irgendwie etwas unhöflich vor, persönliche Namen derart wegen Grammtik zu ändern).

Die Deklination von Personennamen ist in allen slawischen Sprachen üblich. Ich erinnere mich noch an meine Schulzeit, als es in einer Klassenarbeit im Fach Russisch galt, einen Text ins Deutsche zu übersetzen. Ein Großteil der Schüler scheiterte an einem seltenen russischen Vornamen, der durch die Deklination bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet war und natürlich in keinem Wörterbuch auftauchte. Nur die Wenigsten schlossen aus dem Kontext, daß es sich um eine Person handelte.

Zitat
Ruhlebener
Ja, das mit "daß", "das" und "dass" vertüddel' ich öfters.

Dir mag das zu verzeihen sein, aber daß ein Muttersprachler diese Wörter nicht auseinanderhalten kann, stößt bei mir auf wenig Verständnis. Schließlich ist doch die Bedeutung eine ganz andere, ebenso wie bei wieder/wider. Man muß sich doch beim Schreiben im Klaren darüber sein, was man zum Ausdruck bringen will.

Zitat
Ruhlebener
Vielleicht hatten manche in der Anitquität tatsächlich zu viel Zeit, oder wollten die Sprache komplizerter machen damit nur Experten sich damit auseinanderstezten konnten.

Ich glaube, es ist genau umgekehrt. Schau Dir doch mal viele alte Sprachen an. Ob Englisch oder Deutsch, beides war früher doch viel komplizierter und aufgeblähter. Den meisten Ballast hat in dieser Hinsicht meines Erachtens das Schwedische abgeworfen, da wird ja wirklich kaum noch dekliniert und schon gar nicht konjungiert.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Polizeieinsatz im Bereich Lankwitz.

S25 kehrt im Norden Potsdamer Platz (stabiler, pünktlicher Betrieb)

S26 kehrt im Norden Priesterweg (mit Verspätungen)

S25/26 pendeln zwischen Lichterfelde Ost und Teltow Stadt
Hallo,

eine Kleine Anfrage beschäftigt sich mit den anhaltenden Umbauarbeiten an der Tram-Haltestelle Landsberger Allee. Danach wird an der zusätzlichen Fußgängerampel bereits seit 2012 (!) geplant, fertig ist sie bekanntlich bis heute nicht.

https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-24615.pdf

Viele Grüße
André
Hallo,

die hier vor einiger Zeit diskutierte/kritisierte Werbung an BVG-Fahrzeugen wird lt. dieser Kleinen Anfrage nun durch den neuen Verkehrsvertrag finanziell kompensiert. Sprich: Die BVG verkauft die öffentlichen Busse nicht mehr als Werbeflächen und bekommt dafür auch noch einen finanziellen Ausgleich. Mal sehn, auf welche bescheuerte Idee die BVG-Anstalt als nächstes kommt, um sie sich dann im übernächsten Verkehrsvertrag wieder abkaufen zu lassen. Vielleicht Fahrgast-Beschallung mit bezahlter Werbung?

https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-24552.pdf

Viele Grüße
André
Moment, erstens gibt es natürlich weiterhin Werbungen und auch Vollwerbungen. Diese sind, ebenso wie die Beklebung der Fenster dabei, keine Erfindung der Anstalt. Das gab es schon vorher. Einzig die Beklebung der Fensterflächen wird reglementiert, es dürfen nur noch 25% der Gesamtfensterflächen eines Fahrzeugs beklebt werden. Die BVG-Sprüche "Fast so lang wie..." etc. und die Berlinboards sind damit weiterhin möglich.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Einzig die Beklebung der Fensterflächen wird reglementiert, es dürfen nur noch 25% der Gesamtfensterflächen eines Fahrzeugs beklebt werden.

Ist das etwas neues? Mir war so, als gelten diese 25% schon länger und eine der bekloppteren Dinge an dieser Regelung ist, dass auch die für das Fahrpersonal relevanten Fenster mit einbezogen waren. Hat sich da jetzt etwas geändert?

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Sie befinden sich HIER.
Zitat
Philipp Borchert
..., dass auch die für das Fahrpersonal relevanten Fenster mit einbezogen waren. Hat sich da jetzt etwas geändert?

Nö, die Fenster der Fahrerräume dürfen nicht mit Folie beklebt werden. Inzwischen müssen auch die Frontseiten der Fahrzeuge komplett frei von Farbgestaltung sein.
Selbst bei frontseitiger Graffiti im U-Bahnbereich wird das betroffene Fahrzeug sofort der Werkstatt zugeführt, notfalls zunächst in Zugmitte gekuppelt.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Zitat
Philipp Borchert
..., dass auch die für das Fahrpersonal relevanten Fenster mit einbezogen waren. Hat sich da jetzt etwas geändert?

Nö, die Fenster der Fahrerräume dürfen nicht mit Folie beklebt werden. Inzwischen müssen auch die Frontseiten der Fahrzeuge komplett frei von Farbgestaltung sein.
Selbst bei frontseitiger Graffiti im U-Bahnbereich wird das betroffene Fahrzeug sofort der Werkstatt zugeführt, notfalls zunächst in Zugmitte gekuppelt.

Seit wann wird das so gemacht? Habe im letzten Monat auf der U9 einen Zug (Baureihe F) gesehen der hatte auf der Front ein Graffiti. Es waren nur die Lampen und die Nummer vom Graffiti befreit.
Zitat
S-Bahnberlin28
Habe im letzten Monat auf der U9 einen Zug (Baureihe F) gesehen der hatte auf der Front ein Graffiti. Es waren nur die Lampen und die Nummer vom Graffiti befreit.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Manchmal ist kein Zugprüfer für Kuppelarbeiten verfügbar oder kein Standzug vorhanden, der solange eingesetzt werden kann. Dennoch geht der Wagen schnellstmöglich zur Reinigung, sobald dadurch kein Ausfall entsteht.

so long

Mario
In den letzten Jahren habe ich schon häufiger bei allen Zügen gesehen, dass Graffitis nur an Wagennummer, Scheinwerfer und Fenster entfernt wurden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.09.2020 23:51 von Henning.
Zitat
Henning
In den letzten Jahren habe ich schon häufiger bei allen Zügen gesehen, dass Graffitis nur an Wagennummer, Scheinwerfer und Fenster entfernt wurden.

... bei deinen ständig stattfindenden Berlin-Besuchen oder in der Glaskugel auf der Schäl Sick?
Zitat
Henning
In den letzten Jahren habe ich schon häufiger bei allen Zügen gesehen, dass Graffitis nur an Wagennummer, Scheinwerfer und Fenster entfernt wurden.

Das kann schon deshalb nicht sein, weil gar nicht alle Züge bzw. Wagen mit Graffiti versehen sind.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Henning
In den letzten Jahren habe ich schon häufiger bei allen Zügen gesehen, dass Graffitis nur an Wagennummer, Scheinwerfer und Fenster entfernt wurden.

Was ist mit den Türklinken??
Die Türtaster sind mitunter auch zugesprüht, und werden zumindest nicht immer notdürftig von Graffiti befreit, gilt nach meinen Beobachtungen für S- und U-Bahn gleichermaßen.

Dennis
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