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Warnstreiks im ÖPNV am Dienstag (29.9.20)
geschrieben von Jay 
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Nemo
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Bd2001
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micha774
Ein Ausfall ist ein Ausfall ist ein Ausfall. Vor 3 Uhr. Fall für den Garantieschein und da nachts, sogar mit Taxirechnung. Verlasst euch aber nicht drauf.

Ja es ist ein Ausfall. Aber die Garantie greift nur, wenn die Ursache bei der BVG liegt. Und hier wird sich das Verkehrsunternehmen herauswinden und den Garantieschein ablehnen.

Streik zählt immer als höhere Gewalt, wenn die BVG hier also nicht kulant ist, dann muss sie sich nichtmal besonders winden, um da raus zu kommen.

Streik ja, aber hier geht es darum, dass die BVG die Busse und Bahnen bereits vor Streikbeginn von den Linien abzieht...
Zitat
VvJ-Ente
Streik ja, aber hier geht es darum, dass die BVG die Busse und Bahnen bereits vor Streikbeginn von den Linien abzieht...

Was soll man auch machen? Die Fahrzeuge ungeschützt auf der Straße stehen lassen?

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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B-V 3313
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VvJ-Ente
Streik ja, aber hier geht es darum, dass die BVG die Busse und Bahnen bereits vor Streikbeginn von den Linien abzieht...

Was soll man auch machen? Die Fahrzeuge ungeschützt auf der Straße stehen lassen?

Sieht sicher schön aus. Man kann ja alle Busse und Trams auf dem Alex parken, sollte für fast alle reichen und viele Nachtlinien kommen da ja eh vorbei.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.2020 00:00 von Bumsi.
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Nemo
Streik zählt immer als höhere Gewalt

Ein Umstand, den ich nie verstehen werde. Anders als bei Naturkatastrophen, brennenden Häusern, Notarzt- und Polizeieinsätzen hat doch ein Verkehrsunternehmen durchaus Einfluss darauf, ob ein Streik stattfindet (ja, ich weiß, bevor der ewig korintenkackende Linienbus aus Spandau kommt: im konkreten Fall sind es die Arbeitgeber als Ganzes - ändert aber wenig an der Grundaussage).

Das Problem ist, dass dadurch ziemlich viel Druck von den Arbeitgebern genommen und auf unbeteiligte Dritte umgelenkt wird. Was wohl passierte, wenn Streiks nicht mehr als höhere Gewalt gelten würden? Es würde sicher weitaus weniger Streiks geben; und die Gewerkschaften hätten auch was davon, wenn der Druck die richtigen trifft. (Und um dem besserwissenden Korinthenkacker aus Spandau vorzubeugen: es geht natürlich um Streiks im Unternehmen selbst, nicht bei Dritten, die zu Einschränkungen führen.)
Meines Wissens gilt Streik im eigenen Unternehmen gerade nicht als höhere Gewalt. Es ist ja kein unabwendbarer Einfluss von außen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Jetzt war ich mir auch unsicher und habe eine aufwändige Langzeitrecherche angestellt, wie man sie sonst nur von Querdenkern kennt (sprich: ich google und schaue, welcher Treffer in mein persönliches Weltbild passt).

Ergebnis: Zumindest in der Luftfahrt gilt Streik als höhere Gewalt. Nun zur Einordnung der Quelle in die Fragestellung (liebe Querdenker, ist gar nicht so schwer und tut auch nicht weh): Ich habe keine Ahnung, inwiefern dieses Urteil auf den ÖPNV übertragbar ist.
Na def, schlecht geschlafen?

Was sollte denn deiner Meinung nach geändert werden? Heute stehen der BVG selbst die Einnahmeverluste (Bestellergelder und Fahrscheine*) und der erhöhte Aufwand nachher den Betrieb wieder ins Laufen zu bringen, die Einsparungen an Lohn-, Kraftstoff- und Energiekosten gegenüber.
Würde man nun die BVG zu finanziellen Haftungen verdonnern, zahlen es am Ende auch die Kunden durch erhöhte Fahrpreise und die Steuerzahler. Der Verlust wäre größer und damit würde der Streik als Druckmittel an Bedeutung gewinnen. Die Gewerkschaften könnten immer höhere und auch ausverschämte Forderungen stellen. Eine teilweise Einstellung der Tätigkeit, um nur das Unternehmen aber nicht die Fahrgäste zu treffen (etwa Einstellung des Fahrscheinverkaufs), ist durch das Streikrecht nicht gedeckt und hätte arbeitsrechtliche Konsequenzen.


*mit Ausnahme der Zeitkarten

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.2020 08:12 von B-V 3313.
Zitat
B-V 3313
Na def, schlecht geschlafen?

Was sollte denn deiner Meinung nach geändert werden? Heute stehen der BVG selbst die Einnahmeverluste (Bestellergelder und Fahrscheine*) und der erhöhte Aufwand nachher den Betrieb wieder ins Laufen zu bringen, die Einsparungen an Lohn-, Kraftstoff- und Energiekosten gegenüber.
Würde man nun die BVG zu finanziellen Haftungen verdonnern, zahlen es am Ende auch die Kunden durch erhöhte Fahrpreise und die Steuerzahler. Der Verlust wäre größer und damit würde der Streik als Druckmittel an Bedeutung gewinnen. Die Gewerkschaften könnten immer höhere und auch ausverschämte Forderungen stellen. Eine teilweise Einstellung der Tätigkeit, um nur das Unternehmen aber nicht die Fahrgäste zu treffen (etwa Einstellung des Fahrscheinverkaufs), ist durch das Streikrecht nicht gedeckt und hätte arbeitsrechtliche Konsequenzen.


*mit Ausnahme der Zeitkarten

Worin besteht der erhöhte Aufwand den Betrieb wieder ins Laufen zu bringen. Also ich meine gibt es da einen erhöhten finanziellen Aufwand? Arbeitet da mehr Personen als die die sonst zu der Zeit eingeteilt sind?

Einnahmen für Zeitkarten (ja, schriebst du auch selbst) einschließlich der kostenlosen Schülertickets erhält die BVG ja weiterhin das Geld. Für die Einnahmeaufteilgung bleiben solche Tage ebenfalls unberücksichtigt.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
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Logital
Worin besteht der erhöhte Aufwand den Betrieb wieder ins Laufen zu bringen. Also ich meine gibt es da einen erhöhten finanziellen Aufwand? Arbeitet da mehr Personen als die die sonst zu der Zeit eingeteilt sind?

Mehr Personen nicht unbedingt, aber neben der während des Streikes liegen gebliebenden Arbeit (z.B. in den Werkstätten), müssen die Busse und Bahnen erstmal zu ihren Einsatzorten kommen und entsprechend disponiert werden.

Zitat
Logital
Für die Einnahmeaufteilgung bleiben solche Tage ebenfalls unberücksichtigt.

Ein Pech für die nicht streikenden Unternehmen, ein Glück für die Unternhemen, die den ganzen Betriebstag streiken.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Ob man nun die BVG finanziell in Haftung nimmt, oder es die 4.8% mehr Gehalt gibt, zahlen werden es eh die Kunden.
Zitat
micha774
Ob man nun die BVG finanziell in Haftung nimmt, oder es die 4.8% mehr Gehalt gibt, zahlen werden es eh die Kunden.

Nein, der Landeshaushalt.

ÖPNV ist keine WG-Küche, wo man die Kosten einfach so auf die Bewohner (die Kunden) verteilt. Die Kunden zahlen einen gewissen Anteil, der politisch vorgeben ist.
Zitat
def
Zitat
Nemo
Streik zählt immer als höhere Gewalt

Ein Umstand, den ich nie verstehen werde. Anders als bei Naturkatastrophen, brennenden Häusern, Notarzt- und Polizeieinsätzen hat doch ein Verkehrsunternehmen durchaus Einfluss darauf, ob ein Streik stattfindet (ja, ich weiß, bevor der ewig korintenkackende Linienbus aus Spandau kommt: im konkreten Fall sind es die Arbeitgeber als Ganzes - ändert aber wenig an der Grundaussage).

Das Problem ist, dass dadurch ziemlich viel Druck von den Arbeitgebern genommen und auf unbeteiligte Dritte umgelenkt wird. Was wohl passierte, wenn Streiks nicht mehr als höhere Gewalt gelten würden? Es würde sicher weitaus weniger Streiks geben; und die Gewerkschaften hätten auch was davon, wenn der Druck die richtigen trifft. (Und um dem besserwissenden Korinthenkacker aus Spandau vorzubeugen: es geht natürlich um Streiks im Unternehmen selbst, nicht bei Dritten, die zu Einschränkungen führen.)

Besonders irritierend finde ich die Tatsache, dass ein Streik für ein Verkehrsunternehmen stets als höhere Gewalt gilt, der Arbeitnehmer sich bei Verzögerungen im Zuge seiner Anreise zum Arbeitsplatz nicht auf höhere Gewalt berufen darf. Übrigens kann es statt der Anreise zum Arbeitsplatz auch jede andere Anreise zu einem Termin (Kino, Flughafen, ICE, ...) sein.
Zitat
def
Anders als bei Naturkatastrophen, brennenden Häusern, Notarzt- und Polizeieinsätzen hat doch ein Verkehrsunternehmen durchaus Einfluss darauf, ob ein Streik stattfindet ...
Das Problem ist, dass dadurch ziemlich viel Druck von den Arbeitgebern genommen und auf unbeteiligte Dritte umgelenkt wird.

Kannst Du Dir ein gedankliches Gerüst bauen, unter welchen Voraussetzungen die BVG Einfluss darauf haben könnte, ob ein Streik stattfindet? Letztendlich lebt die BVG nur von den staatlichen Zuschüssen und den preislich vorgegebenen Ticketentgelten. Soll die BVG nach Deiner Meinung eher darauf hin arbeiten, dass die Ticketentgelte erhöht werden? Oder würdest Du es präferieren, dass die BVG dem Berliner Parlament wegen höherer Zuschüsse die Pistole auf die Brust setzt? Oder sollte die BVG lieber keine Investitionen tätigen?

Mit besten Grüßen

phönix
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Jay
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lkf
Wie läuft das eigentlich betrieblich ab? Wenn ab 3 Uhr gestreikt wird, dann rücken die Nachtbusse sicher früher ein, was aber passiert mit den Metrolinien? Bleiben die bis zum Streikende an den Endhaltestellen stehen oder rücken die auch ein?

.....

Dann wird Verdi seine (illegale) Folklore starten und Busse/Bahnen quer in die Betriebshofszufahrt stellen, um das Tor zu blockieren und somit zu verhindern, dass nicht organisierte Fahrer trotzdem ihren Dienst antreten.

.....

Hahaha ;-D,

das möchte/würde ich doch glatt mal sehen wollen! ;-p
Zitat
Zektor
Zitat
Jay
Bahnen quer in die Betriebshofszufahrt stellen,

das möchte/würde ich doch glatt mal sehen wollen! ;-p

Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, ohne jedoch zu einem Ergebnis zu kommen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Anonymer Benutzer
Re: Warnstreiks im ÖPNV am Dienstag (29.9.20)
29.09.2020 21:24
Ich fand es ja "süß", dass schon 11:50 die Haltestellen gut besucht waren. Also sind doch tatsächlich sehr viele davon ausgegangen, dass die Busse und Bahnen punkt 12 Uhr an ihrer Haltestelle aufploppen? Besonders kurios, die M13-Strecke Ri. Warschauer Straße auf der Osloer Straße... Wäre die Trasse frei wären die ersten Bahnen in der Richtung wohl erst 13 Uhr da gewesen.

Ich glaube es wurde ja auch soweit kommuniziert, dass es planmäßig erst ab 14 Uhr sein wird. Aber, dass trotzdem viele schon zu 12 Uhr an ihrer Haltestelle standen... okay.
Der normale Fahrgast kann und muss auch nicht wissen wo die Bertiebshöfe sind und wie lange die Ein- und Aussetzwege sind.

Das kannst du "süß" finden, ich halte aber deine Sichtweise eher Arrogant.
Zitat
Nahverkehrsplan
Ich fand es ja "süß", dass schon 11:50 die Haltestellen gut besucht waren. Also sind doch tatsächlich sehr viele davon ausgegangen, dass die Busse und Bahnen punkt 12 Uhr an ihrer Haltestelle aufploppen? Besonders kurios, die M13-Strecke Ri. Warschauer Straße auf der Osloer Straße... Wäre die Trasse frei wären die ersten Bahnen in der Richtung wohl erst 13 Uhr da gewesen.

Ich glaube es wurde ja auch soweit kommuniziert, dass es planmäßig erst ab 14 Uhr sein wird. Aber, dass trotzdem viele schon zu 12 Uhr an ihrer Haltestelle standen... okay.

Nein, es wurde eben nicht sinnvoll kommuniziert. Die einzige Aussage, die überall zu hören war: Um 12 Uhr ist der Streik vorbei. Dass es dann noch dauert, bis alles wieder fährt, wurde maximal nebenbei erwähnt. Auch der Twitter-Account der BVG tat das erst um 12 Uhr. Vorher hieß es nur "schnellstmöglich".

Ich finde es auch ziemlich peinlich für die 'preisgekrönte' BVG, dass die S-Bahn seit Streikankündigung über ihre Socialmedia-Kanäle kommunizierte und Zusatzfahrten organisierte, während die BVG schwieg und erst im Laufe des Tages vor dem Streik überhaupt in der Lage war die Linien der fahrenden Subunternehmer zu benennen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Sehr kritisch sehe ich das mit den Nachtverkehr. Einige Fahrten fielen weit vor 3:00 aus, damit auch jeder Bus/Bahn rechtzeitig am Hof ist.

Leider wird dies nicht kommuniziert, dabei müsste es auch ein Plan geben welche Fahrten wegen der Aussetzerei und co. schon vorher ausfallen. Die Fahrer werden ja nicht Frei Schnauze ausgesetzt haben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.2020 22:56 von Barnimer.
Hmm Arrogant wäre es zusagen, dass um 12:20 Uhr Leute so "dumm" seien schon mal an der Haltestelle auf eine erste Fahrt zu hoffen.

Wenn um 11:50 Leute an der Haltestelle stehen ist das schon süß. Schließlich dauert es selbst, wenn die Bahnen an den Endhaltestellen und wichtigen Umsteigepunkten aufploppen würden noch mindestens 10-20 Minuten bis die erste Bahn käme.
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