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TXL - Schließung und Nachnutzung / Urban Tech Republic Tegel
geschrieben von RF96 
Ich weiß auch nicht, wie man für ein Entwicklungsgebiet auf den Namen "Republik" kommt. Das verunsichert noch mehr als "Urban" und die komische Abkürzung "Tech". Auch wenn es gedauert hat bis ich verstanden habe, was ein "TechnoTerrain" sein soll. Hatte gar nichts mit 'ner Clubkultur zu tun.

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Zitat
T6Jagdpilot
Oder gleich einen brauchbaren Namen in Deutsch festlegt. Die Zeiten der Besatzungsmächte sind vorbei....

Es gab wohl nur eine Besatzungsmacht, die drei Westalliierten waren dann doch eher Schutzmächte. Reinickendorf war übrigens Französischer Sektor, dein Argument ist also doppelt unpassend.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
T6Jagdpilot
Oder gleich einen brauchbaren Namen in Deutsch festlegt. Die Zeiten der Besatzungsmächte sind vorbei....

T6JP

Du verstehst nicht, worum es geht - Die Urban Tech Republic soll auch international vermarktet werden. Englisch ist bei Verhandlungen Weltsprache. Jeder jüngere Chinese lernt Englisch, wohlwissend, dass man mit Chinesisch weder in Afrika noch in Südamerika Geschäfte machen kann.

Wenn die New York Times über ein Berliner Stadtentwicklungsprojekt schreibt, reden wir nicht mehr von der WISTA oder dem Tempelhofer Feld, sondern von einer deutlich größeren Nummer:

[www.nytimes.com]

OB es am Ende so kommt und das Areal sich rasant füllen wird, werden wir sehen. Hängt vor allem an der Konjunktur und diese kann man nicht planen. Was aber deutlich geworden ist: Die Nähe von Forschung und Entwicklung und Produktion ist ein bedeutender Standortfaktor für gewerbliche Ansiedlungen, erst einmal unabhängig davon, ob Start-Up oder alteingesessenes Unternehmen. Dazu kommt die Verfügbarkeit von schnellem Internet, eine gute verkehrliche (auch ÖPNV!) Anbindung und Fördermöglichkeiten. All das ist, zum Teil begrenzt, in Tegel vorhanden bzw. wird geschaffen.

Wir kommen aber langsam von den verkehrlichen Themen hier weg, das ist nicht im Sinne des Forums.
Zitat
B-V 3313
Zitat
T6Jagdpilot
Oder gleich einen brauchbaren Namen in Deutsch festlegt. Die Zeiten der Besatzungsmächte sind vorbei....

Es gab wohl nur eine Besatzungsmacht, die drei Westalliierten waren dann doch eher Schutzmächte. Reinickendorf war übrigens Französischer Sektor, dein Argument ist also doppelt unpassend.

Besetzt ist besetzt. Wie man das Tier dann genannt hat, ist etwas anderes. Es gab in Westberlin genug Fälle bei denen die Besatzungsmächte klar dem Senat die Grenzen aufgezeigt haben.
...Aber zurück zum Thema
Erstens gab es keine Stadt namens "Westberlin" und zweitens ist der Status egal. Es ging um das Verhältnis der Berliner zu den Soldaten.

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Zitat
B-V 3313
Erstens gab es keine Stadt namens "Westberlin" und zweitens ist der Status egal. Es ging um das Verhältnis der Berliner zu den Soldaten.
Erbsenzählerei. Im Sprach- und Schriftgebrauch gab es "Westberlin" ebenso wie "Berlin-West" beides war verständlich und gültig. Egal ob Presse oder Volksmund. Ob der Rechtschreibduden es mochte ist unwichtig.

Zitat
m7486
Du verstehst nicht, worum es geht - Die Urban Tech Republic soll auch international vermarktet werden. Englisch ist bei Verhandlungen Weltsprache. Jeder jüngere Chinese lernt Englisch, wohlwissend, dass man mit Chinesisch weder in Afrika noch in Südamerika Geschäfte machen kann.

Wenn die New York Times über ein Berliner Stadtentwicklungsprojekt schreibt, reden wir nicht mehr von der WISTA oder dem Tempelhofer Feld, sondern von einer deutlich größeren Nummer:
Ja, da ist das Problem. Wenn ich nach Spanien, Frankreich, Italien oder sogar nach Hongkonk fahre ist dort bei weitem nicht so viel Englisch vertreten wie in Deutschland. Ich weiß nicht ob wir uns für unsere Sprache schämen müssen. Aber ich bemerke seit Jahren zunehmend, dass wir für jeden Scheiß Englisch nehmen (Hausmeister = Facility Manager, was soll das?) In Frankreich nannte man den Walkman in den 1980er schon "Baladeur". Und gerade die Franzosen sind sehr eigen mit ihrer Sprache. Wo ist das Problem das Gebiet z.B. "Innovationsstad Tegel" zu nennen und der Chinese übersetzt es sich mit seinem G4-Handy? Sorry, aber vieles in Deutschland wird nicht aus Rücksicht der Internationalität (oder der tollen Globalisierung) englisch benannt sondern eher weil es cool international klingt. "Sale".... Kannte ich ich als Sommerschlußverkauf. Aber in der Steglitzer Schloßstr. kauft vermutlich die ganze Welt ein. Man sollte endlich mal unsere Sprache ein wenig bewahren Egal ob Firmen, Handel oder Werbung....meine Meinung.
Zitat
GraphXBerlin
Ja, da ist das Problem. Wenn ich nach Spanien, Frankreich, Italien oder sogar nach Hongkonk fahre ist dort bei weitem nicht so viel Englisch vertreten wie in Deutschland. Ich weiß nicht ob wir uns für unsere Sprache schämen müssen. Aber ich bemerke seit Jahren zunehmend, dass wir für jeden Scheiß Englisch nehmen (Hausmeister = Facility Manager, was soll das?) In Frankreich nannte man den Walkman in den 1980er schon "Baladeur". Und gerade die Franzosen sind sehr eigen mit ihrer Sprache. Wo ist das Problem das Gebiet z.B. "Innovationsstad Tegel" zu nennen und der Chinese übersetzt es sich mit seinem G4-Handy? Sorry, aber vieles in Deutschland wird nicht aus Rücksicht der Internationalität (oder der tollen Globalisierung) englisch benannt sondern eher weil es cool international klingt. "Sale".... Kannte ich ich als Sommerschlußverkauf. Aber in der Steglitzer Schloßstr. kauft vermutlich die ganze Welt ein. Man sollte endlich mal unsere Sprache ein wenig bewahren Egal ob Firmen, Handel oder Werbung....meine Meinung.

Letzter Satz dazu, weil Off-Topic: Es geht eben bewusst darum, auch eine internationale Zielgruppe anzusprechen. "Innovationsstadt Tegel", meinst du, das kann man ernsthaft als eine Marke in China, Russland oder den USA verkaufen? Genau darum geht es ja auch: Etwas, an dem man sich reibt. Ein Stück weit auch provoziert, wie oben an der Kritik der "Republic" bereits angeklungen. Außerdem sollen (wissenschaftliche) Kooperationen mit internationalen Institutionen angestrebt werden, auch dieser Fokus ist klar international und geht weit darüber hinaus, was in üblichen Gewerbeparks geplant ist.

Englisch ist DIE Weltsprache, nicht Russisch, nicht Französisch, nicht Chinesisch. Sie ist einfach zu lernen, noch dazu für einen Deutschen. Die Skandinavier und Niederländer sind uns wiederum noch weit hinaus, was ihre Englischkenntnisse betrifft. Für die jungen Menschen in diesen Ländern ist es wie eine zweite Muttersprache. Und auch in Italien, Spanien und Osteuropa holt man enorm auf - es wird langsam fast zum Standortnachteil, da in Deutschland z.B. bis heute keine Filme in Originalsprache und mit Untertiteln gesendet werden. Dafür schaut niemand aus meinem Freundeskreis noch englischsprachige Produktionen via Netflix, Prime und Co in deutscher Übersetzung, auch hier hat ein enormer Wandel eingesetzt.
Und ja, es verbindet auch, denn man kann sich weltweit mit einer Vielzahl von Menschen verständigen. Etwas, das es so in dieser Form noch nie gegeben hat und was auch dazu beiträgt, Barrieren und Grenzen abzubauen. Umso schöner, wenn man deshalb vielleicht letztendlich in ein anderes Land zieht und dann auch noch dessen eigentliche Muttersprache lernt, oder? Jetzt aber Ende damit, die Diskussion wird seit Jahrzehnten geführt und in 50 Jahren kräht hoffentlich auch kein Hahn mehr danach.
Zitat
B-V 3313
Erstens gab es keine Stadt namens "Westberlin" und zweitens ist der Status egal. Es ging um das Verhältnis der Berliner zu den Soldaten.

Die Situation in Westberlin war genau die gleiche wie in der Hauptstadt der DDR, beide waren besetzt. Gerade Du legst doch darauf immer so viel Wert! Und über das Verhältnis der Bevölkerung der DDR zu "ihrer" Besatzungsmacht kannst Du als Eingemauerter doch maximal spekulieren ;-)

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Zitat
B-V 3313
Erstens gab es keine Stadt namens "Westberlin" und zweitens ist der Status egal. Es ging um das Verhältnis der Berliner zu den Soldaten.

Die Situation in Westberlin war genau die gleiche wie in der Hauptstadt der DDR, beide waren besetzt. Gerade Du legst doch darauf immer so viel Wert! Und über das Verhältnis der Bevölkerung der DDR zu "ihrer" Besatzungsmacht kannst Du als Eingemauerter doch maximal spekulieren ;-)

Viele Grüße
André

+1

T6jp
Zitat
andre_de
Die Situation in Westberlin war genau die gleiche wie in der Hauptstadt der DDR, beide waren besetzt.

Beides sind reine Phantasiegebilde gewisser Machthaber. ,-)

Zitat
andre_de
Gerade Du legst doch darauf immer so viel Wert! Und über das Verhältnis der Bevölkerung der DDR zu "ihrer" Besatzungsmacht kannst Du als Eingemauerter doch maximal spekulieren ;-)

Eingemauert waren doch wohl jene Menschen, auf die die Waffen der Grenzer gerichtet waren.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313


Eingemauert waren doch wohl jene Menschen, auf die die Waffen der Grenzer gerichtet waren.

Sachlich falsch- um Ostberlin herum war keine Mauer.

Eingemauerte-das waren die, die mit schlotternden Knieen die Transitstrecken befahren haben
und wo der Sonntagsspaziergang am Wannsee oder der krummen Lanke endeten-je im 14 tägigen Wechsel...

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Sachlich falsch- um Ostberlin herum war keine Mauer.

Das hat auch niemand behauptet. Aber auf welcher Seite war Republikflucht nochmal eine Straftat? Der Schießbefehle richtet sich gegen die Bevölkerung auf welcher Seite?

Zitat
T6Jagdpilot
Eingemauerte-das waren die, die mit schlotternden Knieen die Transitstrecken befahren haben
und wo der Sonntagsspaziergang am Wannsee oder der krummen Lanke endeten-je im 14 tägigen Wechsel...

Schlotternde Knie? Weder bei der U-Bahnfahrt unter dem Sowjetsektor noch bei Transitfahrten mit dem PKW oder der Eisenbahn hatte man schlotternde Knie. Dazu waren die sächselnden Marionetten an der Grenze einfach zu komisch. Allerdings konnten sie natürlich gut schikanieren, anscheinend eine deutsche Spezialität.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Eins verstehe ich nicht, und warum hat jetzt Hitler die Mauer gebaut?
Zitat
T6Jagdpilot


Eingemauerte-das waren die, die mit schlotternden Knieen die Transitstrecken befahren haben
und wo der Sonntagsspaziergang am Wannsee oder der krummen Lanke endeten-je im 14 tägigen Wechsel...

T6JP

Diese "Eingemauerten" hatten allerdings die Möglichkeit per Transitwege oder Flughäfen den Rest der Welt ohne Probleme zu erreichen, auf der anderen Seite ging das m. W. nicht so einfach...

Beste Grüße
Harald Tschirner
@GraphX: Ich würde es schon etwas differenzierter sehen. Schon immer wanderten Wörter und Begriffe zwischen Sprachen, und derzeit ist dabei das Englische eben dominant - noch vor 200 Jahren war es das französische, übrigens auch in der Anfangszeit der Eisenbahn und bei Eisenbahnbegriffen. "Perron" und "Billet" waren ja durchaus auch in Deutschland üblich (und sind z.B. im Polnischen in veränderter Schreibweise - peron und bilet - bis heute).

Ein Wort oder ein Begriff hat m.E. gute Chancen, sich dauerhaft durchzusetzen, wenn es/er mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt:

1. Es/Er bietet eine zusätzliche Bedeutungsebene ("shoppen" ist z.B. etwas anderes als "einkaufen").
2. Es/Er ist kürzer und prägnanter als das "traditionelle" deutsche Wort.

Und dabei trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Andere Begriffe, die irgendwer aus vermeintlichen Coolness-Gründen mal benutzt hat, diese Voraussetzungen aber nicht erfüllen, setzen sich dann eher selten durch.

Zitat
GraphXBerlin
"Sale".... Kannte ich ich als Sommerschlußverkauf.

Und der fand im November statt? Also Punkt 1 - zusätzliche Bedeutungsebene. Sommer- und Winterschlußverkauf (ich nutze bei diesen veralteten Begriffen mal die alte Rechtschreibung) sind als Begriffe außerdem in einer konkreten Rechtslage entstanden, in der solche Rabattaktionen saisonal begrenzt waren. Das ist ja seit über 15 Jahren Vergangenheit. Nun hätte man also für jede Art solcher Rabattaktionen einen eigenen Begriff einführen können - oder man übernimmt einen kurzen und prägnanten Begriff, der eh bekannt ist und international verstanden wird (oder soll in der Schloßstraße anders gesprochen werden als am Ku'damm?).

Zitat
GraphXBerlin
Hausmeister = Facility Manager, was soll das?

Das ist sowohl ein Beispiel für Punkt 1 als auch für sinnfreie Anglizismen. Denn ein Facility Manager hat eigentlich ein viel breiteres Aufgabenfeld als ein Hausmeister (folglich heißt "Hausmeister" im Englischen auch nicht Facility Manager, sondern caretaker bzw. janitor). Leider gibt es aber einige pseudocoole und ahnungslose Unternehmen, die ihre Hausmeister ein Facility Manager bezeichnen. So (falsch) angewandt ist es selbstverständlich ein sinnfreier Anglizismus.

Zitat
GraphXBerlin
Wo ist das Problem das Gebiet z.B. "Innovationsstad[t] Tegel" zu nennen und der Chinese übersetzt es sich mit seinem G4-Handy?

Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Ich weiß ja nicht, was Deine Reaktion ist, wenn Du eine chinesische Werbung siehst: "Oh, ich übersetze mir das mal" oder Ignorieren. Ich würde in den meisten Fällen zu letzterem tendieren und habe den blöden Verdacht, dass es viele andere auch so täten.

Fun Fact am Rande Das Wort "Innovation" ist übrigens erst im 19. Jahrhundert ins Deutsche gekommen, wahrscheinlich über den Umweg des... Englischen!

Zitat
m7486
Dafür schaut niemand aus meinem Freundeskreis noch englischsprachige Produktionen via Netflix, Prime und Co in deutscher Übersetzung, auch hier hat ein enormer Wandel eingesetzt.

... was ich aber nur halb so positiv sehe wie Du. Es ist doch Ausdruck eines gewissen Risses durch die Gesellschaft. Das ist halt eine kleine Blase in der Gesellschaft. Und leider mag sich diese Blase international vernetzen, sie schottet sich aber innerhalb der eigenen Stadt immer weiter ab. Es ist doch wahrscheinlicher, einen Freund aus Friedrichshain, Neukölln oder Kreuzberg zufällig auf der Straße in den üblichen Hipster-Vierteln von Barcelona, Wien, Paris oder London zu treffen als in Hellersdorf oder im Falkenhagener Feld. Das macht ja diese Pseudo-Weltgewandtheit oft so lächerlich: die ewig gleich aussehenden Hipster-Viertel kennt man quer über den Kontinent, die Vielfalt der Stadt, in der man lebt, nicht.

Das ganze wird dann garniert mit der Verächtlichmachung anderer: wehe, jemand spricht kein gestochen scharfes Oxford-English! Und wehe, er kennt am Ende nicht für jedes englische Wort noch fünf Synonyme. Ich selbst boykottiere übrigens Lokale, die ausschließlich auf Englisch beschriften (es gibt da z.B. diesen Asiaten am Hbf, beim Burger King), weil ich es falsch finde. (Und nein, nichts gegen zweisprachige Beschriftung.)

(Nichts gegen Deinen Freundeskreis, vielleicht seid ihr ja die löblichen Ausnahmen.)

Synchronisation ist außerdem eine Kulturtechnik, und es gibt ja durchaus Filme, bei denen die deutsche Version dadurch gewonnen hat.

Zitat
m7486
Umso schöner, wenn man deshalb vielleicht letztendlich in ein anderes Land zieht und dann auch noch dessen eigentliche Muttersprache lernt, oder?

Schön wär's ja. In der Realität wurschteln sich die Angehörigen dieses Milieus doch - oft in eben jenen ewig gleich aussehenden Hipster-Vierteln - auf Englisch durch und machen sich nicht im entferntesten die Mühe, die Landessprache zu lernen. Oft genug wird der Aufenthalt ja eh nur als wichtiger Punkt im Lebenslauf angesehen, der den eigenen Marktwert erhöht, am Arbeitsmarkt ebenso wie am Beziehungsmarkt. (Beziehungen im weiteren Sinne als die amouröse und sexuelle Bedeutung. Und ja, ich finde es auch furchtbar, Beziehungen als Markt zu sehen.) Lustigerweise wird denen das auch nicht übel genommen - aber wehe die Verkäuferin in der Bäckerei macht einen Grammatikfehler!

(Anekdote am Rande: als ich mal in Wien beim Bäcker war, war vor mir ein Deutscher, Typ Ich-bin-wichtig-BWL'ler, oder kürzer: ein Oaschloch. Er wollte eine Semmel und bestellte ein Brötchen. Die nicht aus Österreich stammende Verkäuferin war irritiert, weil Brötchen in [Ost?-] Österreich Schnittchen bezeichnen. Und dann hielt der Idiot, der seinerseits das landestypische Wort nicht kannte, ihr einen Vortrag, dass sie erstmal Deutsch lernen solle, bevor sie in Österreich arbeite. Leider war ich völlig perplex, ich ärgere mich bis heute, diesem Idioten nicht die Meinung gesagt zu haben.)

Bei meinem eigenen Erasmus-Semester haben mich Kommilitoninnen mit großen Augen angeschaut, wenn ich doch tatsächlich in Landessprache ein Essen bestellt oder eine Fahrkarte gekauft habe. (Und nein, ich habe weder in einem deutschsprachigen Land noch in Großbritannien Erasmus gemacht.)
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
B-V 3313


Eingemauert waren doch wohl jene Menschen, auf die die Waffen der Grenzer gerichtet waren.

Sachlich falsch- um Ostberlin herum war keine Mauer.

Eingemauerte-das waren die, die mit schlotternden Knieen die Transitstrecken befahren haben
und wo der Sonntagsspaziergang am Wannsee oder der krummen Lanke endeten-je im 14 tägigen Wechsel...

T6JP

Wie fängt ein Mathematiker einen Löwen?
Er baut einen Käfig, setzt sich rein und definert dann das äußere als innen und das innere als außen!

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Danke def für deinen guten und differenzierten Beitrag.

Vielleicht ist das ein gutes Schlusswort für die zwei leicht abdriftenden Disskussionsfäden.
Zitat
Nemo
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
B-V 3313
Eingemauert waren doch wohl jene Menschen, auf die die Waffen der Grenzer gerichtet waren.
Sachlich falsch- um Ostberlin herum war keine Mauer.

Eingemauerte-das waren die, die mit schlotternden Knieen die Transitstrecken befahren haben
und wo der Sonntagsspaziergang am Wannsee oder der krummen Lanke endeten-je im 14 tägigen Wechsel...

Wie fängt ein Mathematiker einen Löwen?
Er baut einen Käfig, setzt sich rein und definert dann das äußere als innen und das innere als außen!

In der euklidischen Geometrie freilich wäre die Sichtweise des Jagdpiloten die richtige: die Mauer umschloss West-Berlin, nicht andersherum. Und rein topologisch hätte man vermutlich von Ost-Berlin nach sonstwo kommen können, ohne eine Mauer oder Zaun übersteigen zu müssen.

Inhaltlich sind natürlich beide Sichtweisen verständlich. Durch die Politik war eher das DDR-Volk in seiner Reisefreiheit eingeschränkt. Andererseits kenne ich durchaus auch West-Berliner, die die Möglichkeiten vermissten, einfach mal am Sonntag ins Umland zu fahren (und heilfroh waren, dass das nach und nach wenigstens mit Auto/ÖPNV/zu Fuß etwas einfacher wurde).



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.11.2020 14:53 von Global Fisch.
Danke, @def für Deinen Beitrag!


Zitat
def
Zitat
GraphXBerlin
"Sale".... Kannte ich ich als Sommerschlußverkauf.

Und der fand im November statt? Also Punkt 1 - zusätzliche Bedeutungsebene. Sommer- und Winterschlußverkauf (ich nutze bei diesen veralteten Begriffen mal die alte Rechtschreibung) sind als Begriffe außerdem in einer konkreten Rechtslage entstanden, in der solche Rabattaktionen saisonal begrenzt waren.

Wobei ich's immer wieder lustig finde, das Salé gleich neben Rabat liegt.
In Marokko. ;-)

Wobei es natürlich auch allgemeine deutsche Wörter wie Ausverkauf etc. gäbe.
Es kann natürlich Deutschen Blüten geben, ein "Männerschlussverkauf" etwa
ist für mich immer wieder Anlass zur Freude.

Zitat
def
Zitat
m7486
Dafür schaut niemand aus meinem Freundeskreis noch englischsprachige Produktionen via Netflix, Prime und Co in deutscher Übersetzung, auch hier hat ein enormer Wandel eingesetzt.

... was ich aber nur halb so positiv sehe wie Du. Es ist doch Ausdruck eines gewissen Risses durch die Gesellschaft. Das ist halt eine kleine Blase in der Gesellschaft. Und leider mag sich diese Blase international vernetzen, sie schottet sich aber innerhalb der eigenen Stadt immer weiter ab. Es ist doch wahrscheinlicher, einen Freund aus Friedrichshain, Neukölln oder Kreuzberg zufällig auf der Straße in den üblichen Hipster-Vierteln von Barcelona, Wien, Paris oder London zu treffen als in Hellersdorf oder im Falkenhagener Feld.

Unter Zustimmung zu def: nett (und durchaus plausibel beide Seiten beleuchtend und keine denunzierend): neulich im Tagesspiegel. Wie eine, nun ja, Hipsterin es nach Hellersdorf verschlug.

tagesspiegel
Zitat
PassusDuriusculus
Danke def für deinen guten und differenzierten Beitrag.

Vielleicht ist das ein gutes Schlusswort für die zwei leicht abdriftenden Disskussionsfäden.
Danke def für den guten Beitrag. Du hast durchaus Recht. Vielleicht fange ich auch nur an mit 48 schon wie unsere Vorgänger-Generationen über das gute Alte nachzudenken. Aber nichts destotrotz muß man nicht unbedingt Sprachen durch eine "Weltsprache" unnötig durchmischen. Sprachen sind auch Geschichts-, oder Weltkulturerbe.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.11.2020 23:30 von GraphXBerlin.
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