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Nachnutzung des U-Bahnhofs Französische Straße?
geschrieben von Marienfelde 
Mit der Verlängerung der U-Bahnlinie 5 zum Hauptbahnhof wird mit dem neuen U-Bahnhof Unter den Linden eine Umsteigemöglichkeit zwischen den Linien 5 und 6 geschaffen.

Der nahe gelegene U-Bahnhof Französische Straße wird in diesem Zusammenhang am 4.12.2020 für die Fahrgäste geschlossen. Ich selbst werde mich im Laufe der nächsten Zeit von diesem U-Bahnhof, der den Berliner/innen ja immerhin bald hundert Jahre gute Dienste geleistet hat, verabschieden.

Es ergibt sich die Frage, ob eine Nachnutzung des Bahnhofs evtl. doch denkbar wäre. Dazu einführend noch einmal die von Thomas Krickstadt im "U5-Thread" ja bereits Mitte Februar 2020 verlinkte Anfrage des Abgeordneten Jahnke (SPD) im Abgeordnetenhaus: [pardok.parlament-berlin.de]

Frage 1: Bei der Verlängerung der U-Bahnlinie 5 und der damit verbundenen Eröffnung des Umsteigebahnhofs Unter den Linden zwischen der U5 und der U6 soll der bisherige Bahnhof Französische Straße an der U6 aufgegeben werden. Welche genauen Planungen für das Prozedere der Bahnhofsschließung gibt es derzeit?

Antwort zu 1.: Die BVG teilt hierzu mit: "Mit Inbetriebnahme der U5 wird der Bahnhof Französische Straße gemäß Planfeststellungsbeschluss am selben Tag außer Betrieb genommen."

Frage 2: Wird der U-Bahnhof Französische Straße in irgendeiner Form zugänglich bleiben?

Antwort zu 2.: Die BVG teilt hierzu mit: "Mit der Schließung erhält der Bahnhof den Rechtsstatus eines Tunnelbauwerks und ist somit nicht mehr öffentlich zugänglich."

Frage 3: Wird der Bahnhof von den Zügen der U6 - wie bereits zwischen 1961 und 1989 - als "Geisterbahnhof" durchfahren, d. h. bleibt er vom Zug aus sichtbar oder soll er beseitigt bzw. entlang des Bahnsteigs vermauert werden?

Antwort zu 3.: Die BVG teilt hierzu mit: "Der Bahnsteig wird teilweise rückgebaut, da im Tunnel Sicherheitsräume und Fluchtwege eingerichtet werden müssen."

Frage 4: Gibt es Überlegungen für eine Nachnutzung des U-Bahnhofs Französische Straße beispielsweise kultureller Art?

Antwort zu 4.: Die BVG teilt hierzu mit: "Nein, da hierfür erhebliche brandschutzseitige Anforderungen erfüllt werden müssen."

Frage 5: Ist daran gedacht, die markanten U-Bahneingänge im Straßenbild sichtbar zu erhalten, die - bis auf die Zeit der Teilung Berlins - das Bild der Friedrichstraße seit den 20er Jahren prägten?

Antwort zu 5.: Die BVG teilt hierzu mit: "Hierzu laufen derzeit Abstimmungen mit den beteiligten Fachverwaltungen (Denkmalschutz, Tiefbauamt, Straßenverkehrsbehörde)."


Gibt es dazu inzwischen einen neueren Stand? Wenn es nach mir ginge, würde man versuchen, sowohl unten als auch oben die zwischen 1961 und 1989 gegebene Situation möglichst originalgetreu nachzustellen, um insbesondere jüngeren Generationen (und auch Touristen), die sich die Spaltung unserer Stadt kaum noch vorstellen können, die damalige Lage zu verbildlichen.

Außerdem würde ich mir eine gelegentliche Zugänglichkeit des Bahnhofs, z.B. im Rahmen von Führungen (der Verein "Berliner Unterwelten" wäre hierfür der evtl. denkbare Partner), wünschen.

Die erste Frage wäre: Ginge das denn?
Die zweite Frage, die mir einfällt: Wie sind Eure Meinungen?

Nachtrag: In der "Netzspinne" gäbe es konsequenterweise einen "Bahnhof, auf dem die Züge nicht halten".



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.10.2020 08:08 von Marienfelde.
Zitat
Marienfelde
[...]
Wenn es nach mir ginge, würde man versuchen, sowohl unten als auch oben die zwischen 1961 und 1989 gegebene Situation möglichst originalgetreu nachzustellen, um insbesondere jüngeren Generationen (und auch Touristen), die sich die Spaltung unserer Stadt kaum noch vorstellen können, die damalige Lage zu verbildlichen.

Außerdem würde ich mir eine gelegentliche Zugänglichkeit des Bahnhofs, z.B. im Rahmen von Führungen (der Verein "Berliner Unterwelten" wäre hierfür der evtl. denkbare Partner), wünschen.

Die erste Frage wäre: Ginge das denn?
Die zweite Frage, die mir einfällt: Wie sind Eure Meinungen?

Nachtrag: In der "Netzspinne" gäbe es konsequenterweise einen "Bahnhof, auf dem die Züge nicht halten".

Die Idee mit der Situation der Teilung finde ich gut! Wäre also auch dafür, den Bahnhof zu erhalten.

Wie meinst du das mit der Netzspinne und dem Bahnhof, an dem keine Züge halten? (Mir ist klar, dass die Züge durch fahren) Ich dachte, dass der Bahnhof dann aus dem Liniennetz verschwindet


Zum Rückbau der Bahnsteige hoffe ich, dass dafür die Strecke nicht wieder gesperrt werden muss. Wäre ja peinlich kurz nach der Eröffnung von Unter den Linden wieder ne Unterbrechung der U6 da zu haben.
Zitat
Krumme Lanke
(...)

Wie meinst du das mit der Netzspinne und dem Bahnhof, an dem keine Züge halten? (Mir ist klar, dass die Züge durch fahren) Ich dachte, dass der Bahnhof dann aus dem Liniennetz verschwindet

(...)

Man würde einfach die Darstellung der BVG-West aus "Mauerzeiten" wieder aufgreifen, sh. zum Beispiel diese "Netzspinne" aus dem Jahr 1985: [berliner-u-bahn.info]

Nebenbei würde ich das damalige BVG-Symbol, das an Bushaltestellen in den Westsektoren ja gelegentlich noch zu finden ist, am liebsten auch unter Denkmalschutz stellen - an den S-Bahnbetrieb der BVG-West erinnere ich mich gerne zurück.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.10.2020 09:46 von Marienfelde.
Zitat
Krumme Lanke
Zitat
Marienfelde
[...]
Wenn es nach mir ginge, würde man versuchen, sowohl unten als auch oben die zwischen 1961 und 1989 gegebene Situation möglichst originalgetreu nachzustellen, um insbesondere jüngeren Generationen (und auch Touristen), die sich die Spaltung unserer Stadt kaum noch vorstellen können, die damalige Lage zu verbildlichen.

Außerdem würde ich mir eine gelegentliche Zugänglichkeit des Bahnhofs, z.B. im Rahmen von Führungen (der Verein "Berliner Unterwelten" wäre hierfür der evtl. denkbare Partner), wünschen.

Die erste Frage wäre: Ginge das denn?
Die zweite Frage, die mir einfällt: Wie sind Eure Meinungen?

Nachtrag: In der "Netzspinne" gäbe es konsequenterweise einen "Bahnhof, auf dem die Züge nicht halten".

Die Idee mit der Situation der Teilung finde ich gut! Wäre also auch dafür, den Bahnhof zu erhalten.


Wie meinst du das mit der Netzspinne und dem Bahnhof, an dem keine Züge halten? (Mir ist klar, dass die Züge durch fahren) Ich dachte, dass der Bahnhof dann aus dem Liniennetz verschwindet


Zum Rückbau der Bahnsteige hoffe ich, dass dafür die Strecke nicht wieder gesperrt werden muss. Wäre ja peinlich kurz nach der Eröffnung von Unter den Linden wieder ne Unterbrechung der U6 da zu haben.

Ja das hoffe ich auch...das hätte man ja eigentlich bei der derzeitigen Vollsperrung zwischen Naturkundemuseum und Hallesches Tor gleich mit erledigen können, so das die U6 pünktlich zum 4.12. "fertig" ist...Also Vollsperrung bis 3.12. und derweil Rückbau des Bhf. Französische Straße...dabei vielleicht noch andere anstehende Arbeiten miterledigen?...natürlich könnte die Vollperrung eingeengt werden ab 26.10. und zwar nur noch zw. Hallesches Tor und Friedrichstraße.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.10.2020 09:51 von BobV.
Die Berliner U-Bahn und deren Netzpläne sind doch kein "Disneyland". Soll als Mahnmal für den letzten Krieg vielleicht auch wieder Stralauer Tor auf den Netzplänen erscheinen? Was ist mit Nürnberger Platz? Nein, Französische Straße wird gestrichen und gut ist. Als Veranstaltungsort ist der schmale Bahnsteig auch nicht wirklich geeignet, zumal nicht barrierefrei erreichbar.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Die Berliner U-Bahn und deren Netzpläne sind doch kein "Disneyland". Soll als Mahnmal für den letzten Krieg vielleicht auch wieder Stralauer Tor auf den Netzplänen erscheinen? Was ist mit Nürnberger Platz? Nein, Französische Straße wird gestrichen und gut ist. Als Veranstaltungsort ist der schmale Bahnsteig auch nicht wirklich geeignet, zumal nicht barrierefrei erreichbar.

Sehe ich auch so! Und oben sollte lediglich ein Schachtgitter zu sehen sein, worunter sich an den ehem. Zugängen dann Nottreppen befinden, mehr nicht! Wenn oben alles so bleibt, dann ist das irreführend für die Leute....da sähe man einen Bahnhof wo gar keiner mehr ist!
Also auf den alten Bahnsteigresten dürfen gerne Pappgrenzer aufgestellt werden als Mahnmal. Dazu dann noch irgendwo (wahrscheinlich online) Infotexte...

Außerhalb des Tunnels wäre es dann aber zu viel des Guten.
Zitat
PassusDuriusculus
Also auf den alten Bahnsteigresten dürfen gerne Pappgrenzer aufgestellt werden als Mahnmal. Dazu dann noch irgendwo (wahrscheinlich online) Infotexte...

Nein, dürfen nicht. Denn "Grenzer" gab es auf Französische Straße schlichtweg nie. Diese saßen nur an den Grenzbahnhöfen, auf der U6 also auf "Walter-Weltjugend-Stadion" und Stadtmitte. Auf Französische Straße saßen nur die Trapos.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.10.2020 11:40 von B-V 3313.
i
Zitat
BobV
Zitat
B-V 3313
Die Berliner U-Bahn und deren Netzpläne sind doch kein "Disneyland". Soll als Mahnmal für den letzten Krieg vielleicht auch wieder Stralauer Tor auf den Netzplänen erscheinen? Was ist mit Nürnberger Platz? Nein, Französische Straße wird gestrichen und gut ist. Als Veranstaltungsort ist der schmale Bahnsteig auch nicht wirklich geeignet, zumal nicht barrierefrei erreichbar.

Sehe ich auch so! Und oben sollte lediglich ein Schachtgitter zu sehen sein, worunter sich an den ehem. Zugängen dann Nottreppen befinden, mehr nicht! Wenn oben alles so bleibt, dann ist das irreführend für die Leute....da sähe man einen Bahnhof wo gar keiner mehr ist!


Ich weiß ja nicht, ob man es so plant, aber am Hermannplatz fehlt seit einiger Zeit eines dieser klassischen Nordsüdbahn-U-Bahneingangsschilder - wäre doch naheliegend, wenn man das von der Französischen Straße dorthin tragen würde.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Den Rückbau des Bahnsteigs halte ich für rausgeschmissenes Geld. Auch wenn der Bahnhof dann regulär ein Tunnel ist, kann der Bahnhof doch durch U-Bahnpersonal problemlos überquert werden. Oder müssen im Tunnel immer diese gelben Stangen für den Sicherheitsbereich stehen? Ich fürchte, hier werden wieder Pahagrafen zu Tode geritten.
Eine Nachnutzung als Geisterbahnhof, wäre auf jeden Fall sehr anschaulich.

Gruß O-37
Was bedeutet denn in diesem Fall "Rückbau"? 5-10cm von der Bahnsteigkante absägen, um ein breiteres Durchfahrtsprofil für höhere Geschwindigkeiten zu ermöglichen? An den Bahnsteigenden gibt es doch vermutlich sowieso Treppen.
Das bedeutet den kompletten Abbau der Bahnsteigkanten.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
300 Meter Entfernung von der Friedrichstraße zum Bahnhof Unter den Linden, Respekt. Einmal anfahren und rollen lassen. :D



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.10.2020 14:32 von Flexist.
Zitat
Flexist
300 Meter Entfernung von der Friedrichstraße zum Bahnhof Unter den Linden, Respekt. Einmal anfahren und rollen lassen. :D

Wird damit eigentlich dann Ku'damm - Zoo als kürzester Bahnhofsabstand abgelöst?
Zitat
B-V 3313
Die Berliner U-Bahn und deren Netzpläne sind doch kein "Disneyland". Soll als Mahnmal für den letzten Krieg vielleicht auch wieder Stralauer Tor auf den Netzplänen erscheinen? Was ist mit Nürnberger Platz? Nein, Französische Straße wird gestrichen und gut ist. Als Veranstaltungsort ist der schmale Bahnsteig auch nicht wirklich geeignet, zumal nicht barrierefrei erreichbar.

Etwas anders ist es hier natürlich schon, weil der Bahnhof Französische Straße im Gegensatz zu den von Dir genannten früheren Stationen ja baulich vorhanden ist.

Einen Eintrag als Baudenkmal hat der Bahnhof natürlich auch, sh. hier: [www.stadtentwicklung.berlin.de]
Zitat
def
Zitat
Flexist
300 Meter Entfernung von der Friedrichstraße zum Bahnhof Unter den Linden, Respekt. Einmal anfahren und rollen lassen. :D

Wird damit eigentlich dann Ku'damm - Zoo als kürzester Bahnhofsabstand abgelöst?

Wenn es jemals der kürzeste Abstand war, dann ja. Aber die U2 müsste das mit Deutsche Oper - Bismarckstraße nochmal toppen. Dann wäre Gleichstand U2 und U6.
Um das Rätsel um den kürzesten Bahnhofsabstand zu lüften, hier die Daten:

U9 Zoo - Ku'damm 441m
U2 Dt. Oper - Bismarckstr 380m

U6 Friedrichstr - Unter den Linden 452m

EDIT: Wenn drei sich streiten freut sich der Vierte :-) Nicht zu vergessen ist ein weiterer neuer und kurzer Bahnhofsabstand:
U5 Alex - Rotes Rathaus 418m

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.10.2020 16:24 von Florian Schulz.
Was ist mit Tempelhof <-> Alt-Tempelhof?
Danke für die Aufklärung und die Quelle!
Zitat
micha774
Was ist mit Tempelhof <-> Alt-Tempelhof?

489 m laut Meyer-Kronthaler: „Berlins U-Bahnhöfe. Die ersten 100 Jahre“
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