Zitat
Nemo

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Arnd Hellinger

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andre_de
Zur Verkehrslösung Mahlsdorf liefert eine Kleine Anfrage ein Update zum Sachstand:

https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-25903.pdf

Ähm, ohne jetzt den Oberlehrer oder Hilfs-Moderator geben zu wollen: So lange es zur "Verkehrslösung Mahlsdorf" kein formal eröffnetes PFV mit Veränderungssperre etc. gibt, hat das Thema in diesem Thread eigentlich nichts zu suchen - zu Mahlsdorf haben wir schon vor Jahren einen speziellen Baum gepflanzt... :-)

Das Planfeststellungsverfahren ist ja noch komplett offen, sogar so offen, dass man nichtmal weiß ob es eins geben wird. Ansonsten müsste der Thread ja "laufende Planfeststellungsverfahren" heißen. Möglicherweise war aber genau das gemeint.

Man bezeichnet Gerichts- oder wie hier Verwaltungsverfahren gemeinhin als "offen", so lange sie zwar formal eingeleitet oder eröffnet sind, aber noch nicht durch Urteil/Einstellungsbeschluss bzw. Verwaltungsakt (hier PFB) abgeschlossen wurden. Synonym kann man natürlich auch "laufend" sagen.

Für Mahlsdorf ist/wird dagegen derzeit das PFV nur "angestrebt" oder in Aussicht gestellt...

Viele Grüße
Arnd

Hier gibt es etwas zur Turmstraße:

[www.uvp-verbund.de]

Beste Grüße
Harald Tschirner

Zitat
Harald Tschirner
Hier gibt es etwas zur Turmstraße:

[www.uvp-verbund.de]

"Etwas" ist etwas ziemlich bescheiden ausgedrückt, lieber Harald. :-)

Dieses "Etwas" umfasst nämlich einen sofort vollziehbaren PFB mit sämtlichen Unterlagen, Erläuterungen und Plänen. Rechtlich gesehen könnte also jetzt schon gebaut werden, weshalb die BVG das Ganze ja auch schon ausgeschrieben hat...

Viele Grüße
Arnd

Heute (am 22.01.21) ist die Bekanntmachung des PFV nun auch in der Berliner Zeitung (Seite 8) enthalten. Ich hatte geglaubt, diese übersehen zu haben.

Hallo,

der Tagesspiegel thematisiert die Verzögerung beim Planfeststellungsverfahren der Tram zur Turmstraße sowie die das Scheitern von RRG an den anderen "unverzüglichen" Vorhaben bzgl. Straßenbahnausbau:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/ende-2020-sollte-sie-fertig-sein-warum-sich-der-bau-der-neuen-strassenbahn-in-berlin-moabit-so-verzoegert/26845408.html

Wenig sachlich im Artikel von Herrn Hasselmann sind allerdings Aussagen zu "lautem Qutietschen", "infernalischem Geräusch" sowie dem Einsatz von Öl (!) zwischen Rad und Schiene.

Viele Grüße
André

Ja, das Niveau ist manchmal recht seltsam.

Wenn er damit anfängt, soll er aber Mal einen Artikel über weggeworfene Zigarettenkippen bringen.
[naturschutzbund.at]
[www.br.de]

Aber so ein Artikel ist natürlich kein Balsam auf der Seele der Leser des
Tagesspiegels. Dann lieber auf die böse Straßenbahn draufhauen :-)

Gummireifen gehörten dann aber auch verboten...

Insgesamt fehlt mir mehr journalistische Tiefe. Was sind die Ursachen. Ist ja auch
egal, ob es U5, S21 oder M10 ist. Warum dauert alles so lange? Auch die TVO ist
schon länger geplant. Es ist mir zu einseitig, hier jemandem wegen eines Themas
Versagen vorzuwerfen. Insgesamt ist Deutschland, was Infrastrukturprojekte angeht,
einfach inzwischen Entwicklungsland. Erinnert euch and die Verlängerung der Bahnsteige
entlang des RE1. Wie lange brauchen die dafür? Jahre nachdem die neuen, längeren
Züge fahren, werden die Bahnsteige dafür erst fertig...

Zitat
andre_de
Hallo,

der Tagesspiegel thematisiert die Verzögerung beim Planfeststellungsverfahren der Tram zur Turmstraße sowie die das Scheitern von RRG an den anderen "unverzüglichen" Vorhaben bzgl. Straßenbahnausbau:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/ende-2020-sollte-sie-fertig-sein-warum-sich-der-bau-der-neuen-strassenbahn-in-berlin-moabit-so-verzoegert/26845408.html

Wenig sachlich im Artikel von Herrn Hasselmann sind allerdings Aussagen zu "lautem Qutietschen", "infernalischem Geräusch" sowie dem Einsatz von Öl (!) zwischen Rad und Schiene.

Viele Grüße
André

Wie immer im Tagesspiegel-Forum, toppen die Leserkommentare alles. Aber ich vergaß, wir Straßenbahnbefürworter sind ja die Bösen, die die armen Tunnelfreunde drangsalieren. ;)

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!

Ist das mit dem Öl tatsächlich eine Sache, die in Planung ist? Oder ist das nur irgendeine Idee?

Zitat
TomB
Was sind die Ursachen. Ist ja auch
egal, ob es U5, S21 oder M10 ist. Warum dauert alles so lange? Auch die TVO ist
schon länger geplant. Es ist mir zu einseitig, hier jemandem wegen eines Themas
Versagen vorzuwerfen. Insgesamt ist Deutschland, was Infrastrukturprojekte angeht,
einfach inzwischen Entwicklungsland. Erinnert euch and die Verlängerung der Bahnsteige
entlang des RE1. Wie lange brauchen die dafür? Jahre nachdem die neuen, längeren
Züge fahren, werden die Bahnsteige dafür erst fertig...

Ich denke, man kann nicht alles auf das "langsame Deutschland" schieben. Sicher gäbe es einige Formalien, die sich vereinfachen und beschleunigen ließen. Das ist mir insbesondere für die anhaltende Schläfrigkeit bei Berliner Projekten aber zu simpel. Anbei ein Beispiel aus BaWü (entnommen einem kürzlichen Vortrag am EWS der TU Berlin). Dort wurde nachträglich mit dem Bahnhof Merklingen ein kompletter Überholbahnhof an der Neubaustrecke Wendlingen - Ulm bestellt und eingeplant! 2 Jahre von Wunsch bis Planfeststellungsbeschluss, nicht mal ein Jahr später Baubeginn, inzwischen baulich fertig und geht mit der NBS im nächsten Jahr in Betrieb.

Man vergleiche dies mit der von Berlin und Brandenburg verpennten Bestellung der Bahnsteigverlängerung am RE1, mit den aus purer "Verwaltungs-Angst" weiterhin nicht bestellten Stationen an der Dresdener Bahn und an der Perleberger Brücke, mit den jahrelangen Untersuchungen der diversen i2030-Projekte, dem Totalausfall von RRG bei den eigenen Zielen zum Straßenbahnausbau usw. Das ist in erster Linie örtliche Unfähigkeit in Politik und Verwaltung, kein Zwangspunkt des angeblichen "Entwicklungslandes Deutschland".

Viele Grüße
André

Zitat
andre_de
Das ist in erster Linie örtliche Unfähigkeit in Politik und Verwaltung, kein Zwangspunkt des angeblichen "Entwicklungslandes Deutschland".

So kann man das eigentlich gut zusammenfassen. Die Berliner Verwaltung
hat, was Mobilität außerhalb des MIV angeht, in den letzten 20 Jahren geschlafen
und nicht wirklich viel vorangebracht. Das, was kam (wie z. B. Mobilitätsgesetz),
wurde von unten initiiert. Das Pilzkonzept mit dem neuen Fernbahntunnel,
die A100, A113 und die U5 kam dagegen von oben (Bund).



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.01.2021 21:02 von TomB.

Zitat
Slighter
Ist das mit dem Öl tatsächlich eine Sache, die in Planung ist? Oder ist das nur irgendeine Idee?

Nennt sich Spurkranzschmierung und ist eigentlich eher sowas wie Stand der Technik.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.01.2021 21:53 von Nemo.

Zitat
Nemo

Zitat
Slighter
Ist das mit dem Öl tatsächlich eine Sache, die in Planung ist? Oder ist das nur irgendeine Idee?

Nennt sich Spurkranzschmierung und ist eigentlich eher sowas wie Stand der Technik.

Bei der Straßenbahn kommen Laufflächenkonditionierungsanlagen zum Einsatz. Und die funktionieren nach meinem Verständnis mit Wasser, nicht mit Öl.

Viele Grüße
André

Zitat
andre_de

Zitat
Nemo

Zitat
Slighter
Ist das mit dem Öl tatsächlich eine Sache, die in Planung ist? Oder ist das nur irgendeine Idee?

Nennt sich Spurkranzschmierung und ist eigentlich eher sowas wie Stand der Technik.

Bei der Straßenbahn kommen Laufflächenkonditionierungsanlagen zum Einsatz. Und die funktionieren nach meinem Verständnis mit Wasser, nicht mit Öl.

Viele Grüße
André

Ja, das ist, was mich stutzig gemacht hat. Spurkranzschmierung bei U-/S-Bahn ist das Eine, aber bei einem straßenbündigen Verkehrsmittel Öl zu verwenden erscheint mir etwas "gewagt".

Zitat
andre_de

Anbei ein Beispiel aus BaWü (entnommen einem kürzlichen Vortrag am EWS der TU Berlin). Dort wurde nachträglich mit dem Bahnhof Merklingen ein kompletter Überholbahnhof an der Neubaustrecke Wendlingen - Ulm bestellt und eingeplant! 2 Jahre von Wunsch bis Planfeststellungsbeschluss, nicht mal ein Jahr später Baubeginn, inzwischen baulich fertig und geht mit der NBS im nächsten Jahr in Betrieb.


Viele Grüße
André

Wobei dann am Ende zwischen Beginn der Potentialanalyse (aka Wunsch) und Ende der Bauarbeiten auch gut 10 Jahre gelegen haben werden.

Aber es stimmt schon. Hierzulande würde nach Ende der Potentialanalyse erstmal Vorplanung, Entwurfsplanung, Planungsplanung, Planfeststellung, 2. Planfestellung, 3. Planfeststellung und (mit etwas Heidekrautpech nach 20 weiteren Jahren) dann Baubeginn (eines Teilstücks) erfolgen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.2021 12:25 von Slighter.

Hallo zusammen,

Laufflächenkonditionierung und Spurkranzschmierung sind nicht ein und dasselbe.

Bei der Spurkranzschmierung werden (biologisch abbaubare) Fette auf die Spurkranzflanke aufgetragen. Dabei muss zuverlässig sichergestellt sein, dass diese nicht auf die Lauffläche geraten, denn sonst würde es in der Tat rutschig.

Die Spurkranzschmierung wird typischerweise auf der Bogenaußenseite angewendet. Dies vermindert Verschleiß und Quietschgeräusche, wenn der Spurkranz im Bogen an die Schienenflanke anläuft.

Bei der Laufflächenkonditionierung (falls selektiv, dann typischerweise auf der Bogeninnenseite) werden andere Mittel verwendet, welche den Reibwert nur unwesentlich beeinträchtigen und dafür einen Zulassungsprozess durchlaufen müssen. Hier geht es um den Schlupf der Lauffläche auf dem Schienenkopf, der ebenfalls Quietschgeräusche verursachen kann.

Niemand muss befürchten, dass sich durch die Laufflächenkonditionierung die Bremswege verlängern oder die Rillenschienen für andere Verkehrsteilnehmer rutschiger werden. Sonst würden derartige Mittel überhaupt nicht zugelassen. Was da in den Kommentarspalten zu lesen ist, ist aus Unwissenheit und teils wohl auch aus ideologischen Motiven absichtlich verbreiteter Unsinn.

Spurkranzschmierung ist seit mindestens 50 Jahren Stand der Technik. Die Laufflächenkonditionierung ist eine relativ neue Technologie, was sicherlich auch an der Herausforderung liegt, geeignete Mittel zu finden.

Viele Grüße
Manuel

Zitat
Nemo

Zitat
Slighter
Ist das mit dem Öl tatsächlich eine Sache, die in Planung ist? Oder ist das nur irgendeine Idee?

Nennt sich Spurkranzschmierung und ist eigentlich eher sowas wie Stand der Technik.

2 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.2021 01:11 von manuelberlin.

Korrekt Manuel, die Laufflächenkonditionierung ist das, was bei den Flexity schon vor mehreren Jahren erprobt wurde und seitdem eigentlich auch bei jedem neu ausgelieferten Fahrzeug ab Werk eingebaut werden sollte. Und auch "damals" hieß es schon, dass die Bestandsflotte nachgerüstet werden soll. Insofern finde ich eher erschreckend, dass da noch gar nichts passiert ist und erst jetzt überhaupt der Auftrag dazu erteilt wird.

Soweit ich das in Erinnerung habe, wird hier ein Gel/Paste verwendet, das biologisch abbaubar ist und in der Tat sollen keine Rückstände übrig bleiben, da es beim Rad-Schiene-Kontakt vollständig verpresst (unter Druck umgewandelt) wird.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!

Laut Text vor der Paywall müsse Ostkreuz neu ausgelegt werden, es sei ein neues Lärmschutzgutachten notwendig.
= Noch mehr Verzögerung

[www.morgenpost.de]

Zitat
TomB
Laut Text vor der Paywall müsse Ostkreuz neu ausgelegt werden, es sei ein neues Lärmschutzgutachten notwendig.
= Noch mehr Verzögerung

[www.morgenpost.de]

Ergänzend dazu noch ein Link zur Pressemitteilung von Sen UVK: [www.berlin.de]

Zum weiteren Ablauf wird ausgeführt:

"Die Anhörungsbehörde der SenUVK bereitet die erneute Auslegung, eine sogenannte Nachbeteiligung, derzeit gemeinsam mit der BVG vor. Die Planungsunterlagen werden – auch im Internet – voraussichtlich ab Ende Februar/Anfang März einen Monat lang einsehbar sein. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. Die Einreichungsfrist für Einwendungen endet zwei weitere Wochen später. Danach hat die Vorhabenträgerin neue oder ergänzende Einwendungen zu prüfen und zu erwidern. Liegen die überarbeiteten Planungsunterlagen, einschließlich möglicher Änderungen, vollständig vor, kann ein Erörterungstermin stattfinden, den die Anhörungsbehörde organisiert. Anschließend erarbeitet die Planfeststellungsbehörde der SenUVK den Planfeststellungsbeschluss (Baugenehmigung)."

Der Planfeststellungsbeschluss würde sich dadurch, abhängig von Zahl und Inhalt der Einwendungen, voraussichtlich auf das Jahresende (genannt wird das Jahr 2021) verschieben,

Marienfelde.

Zitat
Marienfelde
[...]

Der Planfeststellungsbeschluss würde sich dadurch, abhängig von Zahl und Inhalt der Einwendungen, voraussichtlich auf das Jahresende (genannt wird das Jahr 2021) verschieben,

Marienfelde.

Damit hat SenUVK (und BVG) einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nein, ich glaube nicht an den Weihnachtsmann. Angesichts des bisherigen Verfahrensverlaufes wird es erwartbar erneut heftiges Störfeuer geben, denn Ziel der Gegner ist es, das Verfahren maximalmöglich zu verzögern und genau das ist ihnen schon bisher recht erfolgreich gelungen.

Bisher hieß es, alles ginge seinen Gang und "bald" wäre es so weit. Dass nun ausgerechnet ein neues Lärmgutachten notwendig wurde, kommt so dermaßen aus dem Nichts, dass es schwer fällt dazu keine Verschwörungstheorien aufzustellen.

--- Signatur ---
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Ernstzunehmendes Störfeuer kann doch effektiv nur von den nachverdichteten Bereichen kommen, oder? Anwohner, die ihre Einwendung jetzt bereits vorgetragen haben, und deren Einwendung bereits bearbeitet wurde, können ja nicht damit rechnen, dass die Gleiche Einwendung jetzt samt Antwort nochmal komplett von Vorne bearbeitet wird. Sprich, Senatsverwaltung und BVG müssten jetzt nur noch die Reaktionen der Dachgeschossbewohner bearbeiten, wenn ich richtig liege.

Ist halt schon krass: Nach Auslage der Pläne hat es satte drei Jahre gedauert, um alle Einwendungen abzuarbeiten! In der Zwischenzeit hat sich die Lage dort derart verändert, dass wieder ausgelegt werden muss. Ich versuch' ja immer das Positive an allem zu sehen: Immerhin versucht man wirklich alle Betroffenen ins Boot zu holen :)