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Neue lange Straßenbahnen für die BVG
geschrieben von Micha 
Zitat
ECG7C

Irgendwo muß bei der Fahrzeuglänge und Fahrzeugmasse auch mal Schluß sein. Das Ende der Fahnenstange ist halt erreicht. Die Tram in Berlin ist doch keine Modelleisenbahnplatte wo man nach Belieben immer noch ein Hänger hinten dran hängen und im Kreis fahren lassen kann!

Man kann auch die Fahnenstange verlängern. Mir erscheinen da weitere 6m nicht sonderlich problematisch. Bei 6m/s Geschwindigkeit bräuchte die Straßenbahn dafür 1s. Dementsprechend wäre die Räumzeit 1s länger. Ich glaube kaum, dass wegen 1s der ganze Verkehr zusammenbricht. 6m/s sind übrigens 22 km/h, also durchaus eine Geschwindigkeit, die auch bei Langsamfahrstellen gefahren werden kann.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Wenn man die Trams nicht mehr verlängern kann, bleibt dann die Taktverdichtung als Instrument der Kapazitätssteigerung.
Zitat
DaniOnline
Wenn man die Trams nicht mehr verlängern kann, bleibt dann die Taktverdichtung als Instrument der Kapazitätssteigerung.

Oder doch endlich die U-Bahn! ;P
Zitat
ECG7C
Irgendwo muß bei der Fahrzeuglänge und Fahrzeugmasse auch mal Schluß sein. Das Ende der Fahnenstange ist halt erreicht. Die Tram in Berlin ist doch keine Modelleisenbahnplatte wo man nach Belieben immer noch ein Hänger hinten dran hängen und im Kreis fahren lassen kann!

Weiß jemand wie schwer diese neuen 50 Meter langen Zügen eigentlich werden sollen?

Nein, auch der Kollege vom IGEB kennt die BOStrab und die Grenzmaße für straßenabhängige Bahnen. Er wird keine Ruhe geben, bevor nicht 75 m lange und 2,65 m breite Einheiten in Betrieb sind. Dabei sind 60 m lange Zugeinheiten auf der M4 doch längst Alltag, ist nur einigen Journalisten und Politikern aus ihrer Dienstwagen-Windschutzscheibenperspektive noch nie aufgefallen.

Hauptproblem bei der Innenraumgestaltung ist die fehlende Breite. Jeder Omnibus von Stange bringt 2,55 m auf die Straße bzw. Busspur. Dass Straßenbahnwagen in Berlin nur 2,40 m breit sein sollen (in der Residenzstadt Potsdam gar nur 2,30 m) ist das eigentliche Problem. Schon einseitig Doppelsitze führen in Verbindung mit den Podesten über den Fahrwerken zu Einschränkungen in der Durchgangsbreite. Je nach Sitztyp verbleiben nur 600 bis 900 mm. Dabei sind zumindest die zentralen Linien längst für 2,50 m breite Fahrzeuge geeignet.
Die BVG-Ost hatte schon 1952 einen 2,50 m breiten Großraumzug bestellt und getestet. Leider wurden die Fahrzeugingenieure damals schnell wieder zurückgepfiffen. Man konnte die wegweisenden Fahrzeuge nur auf der Schmöckwitzer Uferbahn Linie 86E einsetzen und ließ sie bei der Kombinatsbildung 1969 verschrotten. In der DDR konnten nur Karl-Marx-Stadt Chemnitz und Schwerin 2,50 m breite Tatras einsetzen, da fahren heute ganz selbstverständlich 2,65 m breite und sehr geräumige Gelenkwagen.

Masse/Gewicht der neuen XLZ und MZ wird sich kaum von den Flexity Berlin unterscheiden. Schon die F8Z bringen über 51,5 t Leermasse auf die Gleise. Hochgerechnet auf 50 m Fahrzeuglänge dürften es 65 t werden. Vielleicht noch etwas mehr, denn man möchte gern Akkus für eine kurze Fahrstrecke ohne Fahrdraht bzw. ohne Fahrspannung zusätzlich einbauen lassen.

Unten mal der geplante Grundriss des XLZ-Prototypen: Roter Punkt - breiter Familiensitz (früher oft als "Big-Mama-Sitz" bezeichnet, was heutzutage diskriminierend empfunden wird), blauer Punkt - Einzelsitz als Doppelsitz (quer im 3., 5. und 7. Modul) oder Vierfachsitz (längs im 4. und 6. Modul), grüner Punkt - Anlehnhilfe, immerhin 32 Stück, außerdem Stehplatzflächen laut Hersteller für 216 Menschen. Witzig, dass im 2. und im 8. Modul nur ein einziger Sitzplatz ist. Wer eine Chance auf Sitzen haben möchte, sollte also unbedingt die beiden mittleren Türen nehmen.

so long

Mario


Zitat
Nemo
6m/s sind übrigens 22 km/h, also durchaus eine Geschwindigkeit, die auch bei Langsamfahrstellen gefahren werden kann.

Wo lebst denn du?
Die Straßenbahn der BVG hat (Stand heute) folgende, vor allem gleiszustandsbedingte Langsamfahrstellen:
- 245 m Einzel-Gleis mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 5 (FÜNF) km/h,
- 840 m mit 10 km/h,
- 3795 m mit 20 km/h, und
- 290 m mit 30 km/h.
Achte mal auf die niedlichen kleinen Schildchen mit 0,5, 1, 2 oder 3 am Spanndraht ...

Die von der VLB bzw. Nachfolger angeordneten Limits wegen Lärmschutz sind in diesen Zahlen übrigens nicht enthalten.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Zitat
Nemo
6m/s sind übrigens 22 km/h, also durchaus eine Geschwindigkeit, die auch bei Langsamfahrstellen gefahren werden kann.

Wo lebst denn du?
Die Straßenbahn der BVG hat (Stand heute) folgende, vor allem gleiszustandsbedingte Langsamfahrstellen:
- 245 m Einzel-Gleis mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 5 (FÜNF) km/h,
- 840 m mit 10 km/h,
- 3795 m mit 20 km/h, und
- 290 m mit 30 km/h.
Achte mal auf die niedlichen kleinen Schildchen mit 0,5, 1, 2 oder 3 am Spanndraht ...

Die von der VLB bzw. Nachfolger angeordneten Limits wegen Lärmschutz sind in diesen Zahlen übrigens nicht enthalten.

Tja, wenn der Autoverkehr wegen einer Langsamfahrstelle von 5 km/h und der daraus resultierenden zu langen Räumzeit an der Ampel zusammenbricht, dann wird die BVG sicherlich auf Anweisung des Senats diese Langsamfahrstellen schnell beseitigen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Tja, wenn der Autoverkehr wegen einer Langsamfahrstelle von 5 km/h und der daraus resultierenden zu langen Räumzeit an der Ampel zusammenbricht, dann wird die BVG sicherlich auf Anweisung des Senats diese Langsamfahrstellen schnell beseitigen.

Die von dir beschriebene Situation (Stau) hat es schon mehrmals gegeben und wird es immer wieder geben (Spitzenreiter natürlich die M4). Und tatsächlich sorgt das dafür das durch entsprechende Baumaßnahmen derlei Langsamfahrstellen schnellstmöglich beseitigt werden. Dummerweise kann man Weichen oder Weichenteile (auf Kreuzungen zumeist hier Langsamfahrstellen) nicht wie eine Pizza quer über die Straße bestellen .... das dauert halt alles immer paar Monate.

Das mit den Zuglängen, Räumzeiten, Ampelprogrammen darf gerne ernst genommen werden. Insofern Danke auch für die Erläuterung an die Nichtbetriebsuserschaft hinsichtlich der niedlichen kleinen Schildchen ;-)

PS: Ist bei den neuen Straßenbahnen auch der einzelne tiefergelegene Sitz unmittelbar zwischen Fahrkartenautomaten und Tür wieder vorgesehen?
Re: Mockup des XLZ
29.07.2021 22:47
Zitat
der weiße bim
Unten mal der geplante Grundriss des XLZ-Prototypen: Roter Punkt - breiter Familiensitz (früher oft als "Big-Mama-Sitz" bezeichnet, was heutzutage diskriminierend empfunden wird), blauer Punkt - Einzelsitz als Doppelsitz (quer im 3., 5. und 7. Modul) oder Vierfachsitz (längs im 4. und 6. Modul), grüner Punkt - Anlehnhilfe, immerhin 32 Stück, außerdem Stehplatzflächen laut Hersteller für 216 Menschen. Witzig, dass im 2. und im 8. Modul nur ein einziger Sitzplatz ist. Wer eine Chance auf Sitzen haben möchte, sollte also unbedingt die beiden mittleren Türen nehmen.

Um Himmels Willen. Aber Dank dafür. Aus welchen Modulen wird wohl der MZ gebildet werden? 1, 2, 3, 8, 9? ;-)
Zitat
Mike485
Aus welchen Modulen wird wohl der MZ gebildet werden? 1, 2, 3, 8, 9? ;-)

Fast. 1,2,5 (die Mitte trägt den Stromabnehmer), 8, 9.
Um die vorgebene Sitzplatzzahl zu erreichen werden in den Endmodulen voraussichtlich drei Familiensitze auf einer Seite gegen zwei Einzelsitze/Doppelsitz getauscht. Das kann sich aber noch ändern, der erste MZ soll erst 2023 kommen.

so long

Mario
Werden diese neuen 117 Fahrzeuge die Wagennummer ab 5001 wie auf dem Foto bekommen? Wenn ja, dann kann man sie leicht mit den U-Bahnzügen der Baureihen H und IK verwechseln, da diese Fahrzeuge schon Teile dieser Nummerngruppe besitzen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.07.2021 23:52 von Henning.
Was kann man bei Straßenbahnwagen mit U-Bahnen verwechseln? Busnummern sind auch nur vierstellig und identisch zu anderen Verkehrsmitteln.
Viele Nummerngruppen sind auch identisch zu historischen Fahrzeugen. Deine Logik ist also falsch.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.07.2021 00:13 von GraphXBerlin.
Zitat
Henning
Werden diese neuen 117 Fahrzeuge die Wagennummer ab 5001 wie auf dem Foto bekommen? Wenn ja, dann kann man sie leicht mit den U-Bahnzügen der Baureihen H und IK verwechseln, da diese Fahrzeuge schon Teile dieser Nummerngruppe besitzen.

Die kann man nicht mal schwer verwechseln.
Im Gegensatz zu Euren vergrabenen Straßenbahnen haben Berliner U-Bahnen keinen Stromabnehmer aufm Dach......
das sollte Wagennummernfetischisten schon auffallen.


T6JP
Zitat
Slighter
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Nemo
[www.tagesspiegel.de]

Es gibt nun ein Holzmodell für die neue Bahn.

Interessant ist folgendes Zitat:

"Wie berichtet, hat die BVG die neuen Züge ohne Kupplungen bestellt. Überraschend kündigte Straßenbahnchef Rico Gast am Donnerstag an, dass darüber jetzt mit dem Hersteller verhandelt werde. Zwar sei noch nichts unterschrieben, "wir werden aber eine Lösung finden", versicherte Gast."

Alles Spezialisten im weissen Haus zu Lichtenberg ;-))
Die supertolle neue Technik geht nie kaputt, braucht nie geschleppt oder geschoben werden, was braucht es da Kupplungen.
Das ganze Werkstattpersonal liegt grad am Boden vor Lachen.

T6JP

Ich hätte jetzt gedacht, dass gerade Absprachen mit den Werkstatt- und Fahrpersonal der Grund war, wieso da jetzt umgedacht wurde. Oder habt ihr eure Wasserköppe etwa nicht beraten? ;)

Wenn die auf die Leute in der Werkstatt gehört hätten,
brauchte man nicht das halbe DG zu zerlegen, damit man an ein bestimmtes Bauteil herankommt-
das man früher bei richtigen Straßenbahnen einfach abschrauben konnte....

T6JP
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Nemo
"Wie berichtet, hat die BVG die neuen Züge ohne Kupplungen bestellt. Überraschend kündigte Straßenbahnchef Rico Gast am Donnerstag an, dass darüber jetzt mit dem Hersteller verhandelt werde. Zwar sei noch nichts unterschrieben, "wir werden aber eine Lösung finden", versicherte Gast."

Alles Spezialisten im weissen Haus zu Lichtenberg ;-))
Die supertolle neue Technik geht nie kaputt, braucht nie geschleppt oder geschoben werden, was braucht es da Kupplungen.

Schon Reinhard Mai wusste in den frühen 1980ern zu singen, man müsse oder dürfe nicht Alles sofort glauben, nur weil es in der Zeitung steht...

Natürlich geht es nicht um die Nachbestellung von Notkupplungen, die gesetzlich eh vorgeschrieben sind und ohne die es keine Abnahme durch die TAB gäbe, sondern um im Fahrgastbetrieb nutzbare Kupplungen bei der 30m-Version. Gerade von Dir hätte ich denn doch soviel Sachverstand erwartet, diesen rein journalistischen Fehler als solchen zu erkennen.

Das hätte man durchaus auch so seitens der Pressefritzen so schreiben können.
Als "Notkupplung" reicht auch ne profane Öse samt Abschleppstange wie in Brüssel, oder auch PL usw verwendet.
Das Theater wegen des Schiebens/Schleppens zu Anfangszeiten der Flexi nur mit dem Unimog erlaubt, hab ich da noch gut im Ohr.

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Henning
Werden diese neuen 117 Fahrzeuge die Wagennummer ab 5001 wie auf dem Foto bekommen? Wenn ja, dann kann man sie leicht mit den U-Bahnzügen der Baureihen H und IK verwechseln, da diese Fahrzeuge schon Teile dieser Nummerngruppe besitzen.

Die kann man nicht mal schwer verwechseln.
Im Gegensatz zu Euren vergrabenen Straßenbahnen haben Berliner U-Bahnen keinen Stromabnehmer aufm Dach......
das sollte Wagennummernfetischisten schon auffallen.


T6JP

In einer Liste ohne Überschrift kann man die Dinger verwechseln. Da U-Bahnen kaum Vollwerbung bekommen, ist das aber vollkommen egal, außer man interessiert sich für Revisionsdaten!

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Re: Mockup des XLZ
30.07.2021 01:51
Zitat
der weiße bim
Unten mal der geplante Grundriss des XLZ-Prototypen: Roter Punkt - breiter Familiensitz (früher oft als "Big-Mama-Sitz" bezeichnet, was heutzutage diskriminierend empfunden wird), blauer Punkt - Einzelsitz als Doppelsitz (quer im 3., 5. und 7. Modul) oder Vierfachsitz (längs im 4. und 6. Modul), grüner Punkt - Anlehnhilfe, immerhin 32 Stück, außerdem Stehplatzflächen laut Hersteller für 216 Menschen. Witzig, dass im 2. und im 8. Modul nur ein einziger Sitzplatz ist. Wer eine Chance auf Sitzen haben möchte, sollte also unbedingt die beiden mittleren Türen nehmen.

Die großen Multifunktionsabteile finde ich ehrlich gesagt sehr gut. Gerade kürzere Strecken können fitte Menschen ohne Probleme stehen.
Wenn das mit den Räumzeiten tatsächlich so große Probleme mit sich bringt, dann sollte man die Tram besser kreuzungsfrei trassieren. Das kann über eine Brücke und durch einen Tunnel erfolgen. Wie sollen sonst die Transport-Kapazitäten gesteigert werden können? Auch eine Taktverdichtung dürfte ja scheitern, da man nur eine bestimmte Anzahl an Grünphasen für die Tram hat.

Aus meiner Sicht müsste das Problem anders angegangen werden: Man braucht nur noch deutlich kürzere Grünphasen für ein MIV, wenn man diesen auf das erforderliche Mindestvolumen (Ver-und Entsorgungsfahrzeuge, Polizei, Feuerwehr, Handwerker, …) reduziert.
Zitat
ECG7C
Irgendwo muß bei der Fahrzeuglänge und Fahrzeugmasse auch mal Schluß sein. Das Ende der Fahnenstange ist halt erreicht. Die Tram in Berlin ist doch keine Modelleisenbahnplatte wo man nach Belieben immer noch ein Hänger hinten dran hängen und im Kreis fahren lassen kann!

Woanders geht auch länger bei großen Kreuzungen, z. B. Traktion ET 2010 (~75m) in Heilbronn (z. B. große Kreuzungen Kaiserstraße/Allee oder Moltkestraße/Oststraße (B27)).

Leermasse Traktion: 145t. Und da gibt's auch Brücken :)
Allerdings keine Unterpflastertunnel einer U-Bahn.

In Heilbronn ist übrigens die Ampelschaltung intelligenter, da gibt es kaum nutzlose Wartezeiten für die Stadtbahn.
Zitat
TomB

In Heilbronn ist übrigens die Ampelschaltung intelligenter, da gibt es kaum nutzlose Wartezeiten für die Stadtbahn.

So sollte das eigentlich generell bei Straßenbahnen sein. Prio 1 sollte der ÖPNV bekommen, danach der restliche Verkehr.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.07.2021 08:45 von DaniOnline.
Zitat

"T6Jagdpilot" am 29.7.2021 um 16.55 Uhr:

[...] Das ganze Werkstattpersonal liegt grad am Boden vor Lachen.

Auch die Berliner Zeitung berichtet online über die neue Straßenbahn. Fehlende Kupplungen werden dort nicht genannt, dafür aber Navigationsgeräte, die Fahrer bei Umleitungen darüber informieren sollen, welchen Weg sie nun nehmen. Auch ein Foto einer "Straßenbahn-Ahnengalerie", die anscheinend am Ausstellungsort hängt, ist ganz nett.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
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