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"Motzki" und konkretes Handeln...
geschrieben von Arnd Hellinger 
Jetzt mal etwas allgemeiner:

Selbstverständlich ist es legitim, sich etwa über
- nicht mehr erscheinende gedruckte VBB-Fahrplanbücher,
- unglücklich organisierte oder als unnötig empfundene Ersatzverkehre,
- aufgehobene Straßenbahnquerungen,
- wochenlang gestörte Aufzüge,
- verhältnismäßig lange Bauzeiten,
- als suboptimal empfundene Abwägungen in Planungsverfahren
- etc. pp.
zu erregen und dabei auch einmal eher negative Worte über die jeweiligen Verursacher zu verlieren. Das geht mir selbst ja auch manchmal so. :-)

Was ich dann aber irgendwo problematisch finde, ist das Vorgehen einiger User, dazu dann gegebene Erklärungsversuche (aus Sicht) der Zuständigen immer wieder als Ausdruck von Inkompetenz/Unwillen/Überheblichkeit/Einschleimung abzutun, ohne sich auch nur ein paar Sekunden in die Lage derer zu versetzen, die bei VBB, DB, BVG, SenUVK, EBA oder Bezirksämtern tatsächlich in den verantwortlichen Positionen tätig sind - die haben nämlich weder einen Dukatenesel im Keller stehen noch können sie sich über Gesetze, Budgets, Tarifverträge oder Gerichtsurteile einfach so hinwegsetzen noch sehen sie es in ihrer übergrößen Mehrheit als ihr Lebensziel an, Fahrgäste zu ärgern. Schwarze Schafe gibt es natürlich auch da, keine Frage.

Und ja, natürlich kann es Dinge geben, die in Hamburg, München, Leverkusen oder Rhein-Main besser laufen als im VBB, dafür gibt es dort aber jeweils andere Mängel (Tarifgestaltung, Straßenbahnausbau, Barrierefreiheit...) und die strukturellen Hintergründe sind halt auch in jedem Verbund historisch etwas anders gewachsen...

Wenn Ihr also meint, es gäbe hier konkret etwas zu verbessern oder aus anderen Regionen zu übernehmen, teilt das bitte auch dem Abgeordnetenhaus, der BVG, den Gewerkschaften, der DB/S-Bahn, dem VBB und ggf. anderen involvierten Stellen direkt mit, statt Euch nur hier im Forum zu echauffieren, wie gemein und inkompetent diese Stadt doch sei. Der unmittelbare Austausch bringt immer beiden Seiten mehr...

Auf der Website des Abgeordnetenhauses könnt Ihr übrigens auch sehen, wer genau für welchen Kiez oder für Verkehr persönlich zuständig ist - mit den jeweiligen Kontaktdaten. :-)

Viele Grüße
Arnd
Was mich betrifft, ist es nicht so, dass ich meinen Unmut - argumentativ dargelegt und fundiert anhand verschiedener Beispiele aus anderen Bundesländern, Städten und Gemeinden - den Verantwortlichen gegenüber verschwiege. Ganz im Gegenteil.

So hatte ich beispielsweise Anfang des Jahres nach einer Dialogveranstaltung zur A 100 einen Schlagabtausch mit dem Grünen-Abgeordneten Harald Moritz. Ich zählte ihm diverse Radschnellwege aus der Republik auf, die teilweise binnen einer Legislatur komplett geplant, gebaut und eröffnet worden seien. Irgendwann fragte er mich, ob ich denken würde, dass es der Senat mit der Verkehrswende nicht wirklich ernst meine. Ich erwiderte: „Ja, genau das denke ich!“

Auch der Senatorin Regine Günther gegenüber ließ ich in einem Gespräch nach einer Veranstaltung zum Umbau der KMA keinen Zweifel an meinem Argwohn. Auch sie ließ ich wissen, dass Sachen wie grün eingefärbte Radstreifen oder ein paar Hundert Meter einseitige Protected Bike Lane à la Hasenheide in meinen Augen Aktionismus wären, alldieweil dringliche Maßnahmen nicht aus dem Planen herauskämen.

In Adlershof habe ich mich Anfang des letzten Jahres mit Verve schriftlich engagiert, um direkt beim Bezirksbürgermeister Oliver Igel für einen Radstreifen auf dem Adlergestell zwischen Dörpfeldstraße und Glienicker Weg zu kämpfen.

Sicher mag es für jede einzelne Unzulänglichkeit auch eine individuelle Erklärung geben. In der Summe aber besticht diese Stadt durch eine Vielzahl solcher Defizite. Selbst im Vergleich zu anderen deutschen Groß- und Millionenstädten wirkt Berlin infrastrukturell gelähmt. Diesen komatösen Zustand aufzulösen, wäre Aufgabe des gewählten Senats gewesen. Er hatte seine Chance; anstatt sie jedoch progressiv zu nutzen, führte der Weg der vergangenen vier Jahre in einen noch viel tieferen Dornröschenschlaf, wo all das viele Planen die Räume wie Spinnfäden verhängt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.2020 22:10 von Christian Linow.
Das ist doch heutzutage normal auch in der Realität. Wie oft habe ich Kunden, die meinen, es besser zu wissen wie man im Einzelhandel arbeitet.
Das Leben ist nunmal keine Simulation, die man am PC bearbeiten kann.

Wenn es aber solche Prioritäten bei der BVG gibt, wie bei der U5-Eröffnung, das man bei den neuen Perlschnüren auf den Bahnhöfen am Eröffnungstag den Aufkleber "gültig ab 4.12.20" entfernt, dafür aber die Hinweise "U5 Alexanderplatz" nicht, sollte man das auch benennen dürfen und die Kompetenz in Frage stellen.

Auf "meinem" Bahnhof der U7 hängt sogar noch eine Perlschnüre laut der es Möckernbrücke eine U15 gibt..
Zitat
micha774
Wenn es aber solche Prioritäten bei der BVG gibt, wie bei der U5-Eröffnung, das man bei den neuen Perlschnüren auf den Bahnhöfen am Eröffnungstag den Aufkleber "gültig ab 4.12.20" entfernt, dafür aber die Hinweise "U5 Alexanderplatz" nicht, sollte man das auch benennen dürfen und die Kompetenz in Frage stellen.

Auf "meinem" Bahnhof der U7 hängt sogar noch eine Perlschnüre laut der es Möckernbrücke eine U15 gibt..

Das ist das beste Beispiel das es nicht an der BVG liegt. Die Perlschnur mit der U15 ist die Rückfallebene, weil wieder einer die aktuelle Perlschnur geklaut hat. So etwas findet man öfters im Netz und die BVG ist der Meinung lieber eine falsche Information (Anschlüsse, Endbahnhöfe) als gar keine.
Zitat
Bd2001
So etwas findet man öfters im Netz und die BVG ist der Meinung lieber eine falsche Information (Anschlüsse, Endbahnhöfe) als gar keine.

Das ist aber leider der falsche Weg. Oder schickst du jemanden, der dich nach einer Straße fragt, in eine falsche Richtung anstatt zusagen: "Entschuldigung, das weiß ich nicht,"?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
@Arnd Hellinger

+1

Voll Deiner Meinung. Viele hier denken immer, dass an den betreffenden Stellen nur Schimpansen sitzen die Kaffee trinken, selbst aber in ihrem eigenen Job gerne mal etwas auf die lange Bank schieben oder nur halbherzig machen weil es einfach reicht.

Man sollte bei Kritik möglichst vermeiden das Personal zu beschuldigen ohne wirklich deren Arbeit oder deren Umstände zu kennen. Kenne ich von meinem Job zu genüge.
Zitat
micha774
Auf "meinem" Bahnhof der U7 hängt sogar noch eine Perlschnüre laut der es Möckernbrücke eine U15 gibt..

Diese Perlschnüre ist mindestens 16 Jahre alt. Auf welchem Bahnhof ist sie?
Zitat
GraphXBerlin
@Arnd Hellinger

+1

Voll Deiner Meinung. Viele hier denken immer, dass an den betreffenden Stellen nur Schimpansen sitzen die Kaffee trinken, selbst aber in ihrem eigenen Job gerne mal etwas auf die lange Bank schieben oder nur halbherzig machen weil es einfach reicht.

Man sollte bei Kritik möglichst vermeiden das Personal zu beschuldigen ohne wirklich deren Arbeit oder deren Umstände zu kennen. Kenne ich von meinem Job zu genüge.
Das mag fuer komplexe Vorhaben zutreffen. Wenn aber bei der S-Bahn eine Rolltreppe monatelang (siehe Ostkreuz) ausfaellt, ist das ein klaegliches Versagen auf mehreren Ebenen! So etwas habe ich in der Industrie noch nie erlebt. Ich erinnere mich an einen Vorgang, bei dem ich an einem Freitag Abend einen Anruf des Kunden bekam, dass das Team vor Ort ein Problem nicht loesen konnte. Ich musste dann am Samstag um 6:00 auf eigene Rechnung (natuerlich spaeter ersetzt) nach London fliegen und dann im Regen auf der linken Seite nach Plymouth fahren. 4h spaeter lief alles wieder. Bei uns galt die Maxime: If you find a problem, own it.
Henner
Zitat
GraphXBerlin
@Arnd Hellinger

+1

Voll Deiner Meinung. Viele hier denken immer, dass an den betreffenden Stellen nur Schimpansen sitzen die Kaffee trinken, selbst aber in ihrem eigenen Job gerne mal etwas auf die lange Bank schieben oder nur halbherzig machen weil es einfach reicht.

Man sollte bei Kritik möglichst vermeiden das Personal zu beschuldigen ohne wirklich deren Arbeit oder deren Umstände zu kennen. Kenne ich von meinem Job zu genüge.

Nee, nix Schimpansen. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich dass es in der Branche massig Bedenkenträger und Wichtigtuer gibt, die sich dadurch profilieren, dass ihnen zuerst einfällt warum etwas nicht geht, statt sich Gedanken zu machen wie etwas gehen könnte.

Des Weiteren darf ich hier auch über Sachen diskutieren ohne sie vorher oder parallelmit Aktueren des ÖPNV besprochen zu haben.

Wenn ich hier frage warum dies und jenes nicht anders oder schneller gemacht wird bekomme ich zumindest eine Antwort, die mit meiner Frage im Zusammenhang steht. Frage ich die BVG ekomme ich Antworten die nichtmal einen Sachzusammenhang zu meiner Frage haben.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
md95129
Zitat
GraphXBerlin
@Arnd Hellinger

+1

Voll Deiner Meinung. Viele hier denken immer, dass an den betreffenden Stellen nur Schimpansen sitzen die Kaffee trinken, selbst aber in ihrem eigenen Job gerne mal etwas auf die lange Bank schieben oder nur halbherzig machen weil es einfach reicht.

Man sollte bei Kritik möglichst vermeiden das Personal zu beschuldigen ohne wirklich deren Arbeit oder deren Umstände zu kennen. Kenne ich von meinem Job zu genüge.
Das mag fuer komplexe Vorhaben zutreffen. Wenn aber bei der S-Bahn eine Rolltreppe monatelang (siehe Ostkreuz) ausfaellt, ist das ein klaegliches Versagen auf mehreren Ebenen! So etwas habe ich in der Industrie noch nie erlebt. [...] Bei uns galt die Maxime: If you find a problem, own it.

Das ist das eine. Das andere betrifft komplexe Vorhaben. Da kannst Du Dir sicher sein, dass "If you find a problem, own it. " ein Satz ist, der *nicht* gilt, und zwar immer, sobald es nur halbwegs komplex wird.

Es gibt immer und ausnahmslos eine andere Partei, auf die man die Hauptschuld schieben kann. Und ja, das kann man so pauschalisieren!

Und "kontaktier bei Problemen doch mal die dort arbeitenden" - ähm, das haben die meisten von uns schon mehr als einmal versucht.

Wie oft habe ich etwa bei Problemen mit einem EVU zu hören gekriegt: "Das liegt am Besteller""Das liegt an DB Netz" "Das liegt am Fernverkehr" (die nehmen einem die Trassen weg) "Das liegt an Station und Service" (zu kurze Bahnsteige). Nur als Beispiel; fragt man den nächsten, geht das Karussel genauso eine Runde weiter. Im Einzelfall ist dann keiner der genannten Gründe wirklich falsch, aber was fehlt, ist das Bewusstsein, das Problem auch zu lösen, wenn eine andere Seite Schwierigkeiten macht.

Der Joker ist dann die EU-Gesetzgebung, auf die kann man auch sehr viel schieben, ohne dass man da eine Anlaufstelle hätte. Gibt natürlich Nuancen, mal hat man eine Zeitlang bei einem der Beteiligten einen etwas engagierteren Ansprechpartner, aber das selten für lange.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.12.2020 12:08 von Global Fisch.
Zitat
Global Fisch
Zitat
md95129
Das mag fuer komplexe Vorhaben zutreffen. Wenn aber bei der S-Bahn eine Rolltreppe monatelang (siehe Ostkreuz) ausfaellt, ist das ein klaegliches Versagen auf mehreren Ebenen! So etwas habe ich in der Industrie noch nie erlebt. [...] Bei uns galt die Maxime: If you find a problem, own it.

Das ist das eine. Das andere betrifft komplexe Vorhaben. Da kannst Du Dir sicher sein, dass "If you find a problem, own it. " ein Satz ist, der *nicht* gilt, und zwar immer, sobald es nur halbwegs komplex wird.
Ich glaube nicht, dass es etwas viel komplexeres gibt als eine Halbleiterfertigungsstrasse, die an den Grenzen des physikalisch moeglichen arbeitet. Es geht darum, dass jemand in der Hierarchie sich das Problem aneignet. Das hat sich am BER gezeigt, der ploetzlich recht zuegig fertig wurde, weil jemand von "Fingerzeigen" auf "Machen" umgeschaltet hat. Um zur Rolltreppe am Ostkreuz zurueckzukommen: Es erwartet niemand, dass die Reinigungsmannschaft (die es jetzt lobenswerterweise gibt) sich um das Problem kuemmert.
Henner
Zitat
md95129
Zitat
Global Fisch
Zitat
md95129
Das mag fuer komplexe Vorhaben zutreffen. Wenn aber bei der S-Bahn eine Rolltreppe monatelang (siehe Ostkreuz) ausfaellt, ist das ein klaegliches Versagen auf mehreren Ebenen! So etwas habe ich in der Industrie noch nie erlebt. [...] Bei uns galt die Maxime: If you find a problem, own it.

Das ist das eine. Das andere betrifft komplexe Vorhaben. Da kannst Du Dir sicher sein, dass "If you find a problem, own it. " ein Satz ist, der *nicht* gilt, und zwar immer, sobald es nur halbwegs komplex wird.
Ich glaube nicht, dass es etwas viel komplexeres gibt als eine Halbleiterfertigungsstrasse, die an den Grenzen des physikalisch moeglichen arbeitet. Es geht darum, dass jemand in der Hierarchie sich das Problem aneignet. Das hat sich am BER gezeigt, der ploetzlich recht zuegig fertig wurde, weil jemand von "Fingerzeigen" auf "Machen" umgeschaltet hat. Um zur Rolltreppe am Ostkreuz zurueckzukommen: Es erwartet niemand, dass die Reinigungsmannschaft (die es jetzt lobenswerterweise gibt) sich um das Problem kuemmert.
Henner

Ich denke, Global Fisch meinte nicht "technische Komplexität", sondern Projekt(organisations)- und damit Verantwortungs-Komplexität. Und da stimme ich seiner Aussage vollständig zu. Das Problem gibts allerdings nicht nur in der öffentlichen Verwaltung, sondern genau so auch oft genug in großen Unternehmen.

Viele Grüße
André
Zitat
GraphXBerlin
@Arnd Hellinger

+1

Voll Deiner Meinung. Viele hier denken immer, dass an den betreffenden Stellen nur Schimpansen sitzen die Kaffee trinken, selbst aber in ihrem eigenen Job gerne mal etwas auf die lange Bank schieben oder nur halbherzig machen weil es einfach reicht.

Man sollte bei Kritik möglichst vermeiden das Personal zu beschuldigen ohne wirklich deren Arbeit oder deren Umstände zu kennen. Kenne ich von meinem Job zu genüge.

Anekdoten gefällig?
Finanzamt Reinickendorf: Öffnet um 8 Uhr. Einlass gegen 7:45 (schon ein paar Jahre her). Ich brauchte nur irgendeine Bescheinigung. Eine Person war vor mir da.
Wir warteten bis um ca 8:15 bis die erste Person mit Kaffeetasse in der Hand sich langsam auf den Weg zu den Büros machte. Kurz darauf wiederkam und erstmal weitere 5 Minuten verschwand. Danach kam sie zurück und der Herr vor mir wurde aufgerufen. Nach 2 Minuten wieder draußen. 5 Minuten später wurde ich aufgerufen. Nachdem alles in den Computer eingegeben wurde, konnte das Formular nicht gedruckt werden. Es stellte sich dann nach weiteren 3 Minuten heraus, dass der Drucker noch gar nicht eingeschaltet war. Das ganze war so bizarr, das hätte man in einem Film nicht durchgehen lassen.

2. Beispiel:
Bürgeramt Kreuzberg in der Friedrichsstraße, als es noch keine Termine gab. Ich kam um 15:00 rein, es war brechend voll. Als ich nach ca 2h dran kam, saß ich vor einer Person, die mindestens 3 Sekunden pro Tastendruck benötigte und das Papier in einem Tempo von links nach rechts bewegte, dass man denken könnte, eine Schnecke ist schneller. Für mich grenzt das an Arbeitsverweigerung. Das kann mir keiner erzählen, dass jemand, der jahrelang vor einem Computer sitzt und noch nicht älter als 40 ist, immer noch 3 Sekunden pro Tastendruck benötigt.

Seit der Terminvergabe (bei der ein Termin ja mittlerweile zur reinen Glückssache geworden ist) hat sich die Arbeitsgeschwindigkeit enorm beschleunigt. Jedoch:
Im Internet gesucht und lange keinen Termin gefunden. Als ich dann da war und noch etwas fehlte, hieß es "kommen Sie morgen früh, da ist noch alles frei". Internettermin? Fehlanzeige!


Wenn man morgens in ein Geschäft geht um direkt zur Ladenöffnung schnell etwas zu kaufen, kann man davon ausgehen, dass direkt ein Kassierer oder eine Kassiererin an der Kasse sitzt. Man braucht vielleicht 2 Minuten. Auf einem Amt undenkbar.

Von den Fällen, die gar nicht wollen, dass in der Verwaltung irgendetwas schneller geht, will ich gar nicht reden. Es gab in den 2000er Jahren Beratungsprojekte zur Optimierung der Verwaltung, bei denen die Berater wussten, dass sie nur für die Ablage beraten, da niemand bereit gewesen wäre, die Optimierungen umzusetzen.

Das mag nicht überall so sein, aber diese Fälle gibt es auch. Und die derzeitge Bahnstruktur mit den vielen Gesellschaften sorgt auch dafür, dass jeder nur noch seine eigenen Ziele sieht, aber nicht mehr das große Ganze im Auge hat.
Zitat
B-V 3313
Das ist aber leider der falsche Weg. Oder schickst du jemanden, der dich nach einer Straße fragt, in eine falsche Richtung anstatt zusagen: "Entschuldigung, das weiß ich nicht,"?

Nein, aber ich würde ihm (so ich dies denn weiß) sagen, zunächst mal grob in diese Richtung und dann dort nochmal fragen/schauen. Genau dies ist der Gedanke bei der Rückfallebene.

Was die Berliner Verwaltung angeht, könnte ich sowohl aus dem beruflichen als auch aus dem privaten Kontext den hier genannten Anekdoten erheblich mehr Anekdoten entgegenstellen, dass alles ziemlich gut läuft vor allem, wenn man bedenkt, wie stark hier kaputt gespart wurde. Damit will ich vor allem sagen: Anekdoten helfen hier nicht weiter ein ganzheitliches Bild zu zeichnen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.12.2020 21:47 von Lopi2000.
So ein Running gag ist auch an einer Unterführung am Ostbahnhof zu sehen wo es zur S9 nach Schönefeld geht und einen (!) Meter weiter, am Treppenaufgang zur S9 zum BER T1-2. Das scheint Bürokratie pur zu sein das da ein Aufkleber fehlt.
Ich habe mich zu verkehrspolitischen Themen im Bezirk schon an die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, den Baustadtrat, die BVG als auch den IGEB gewandt und bis auf die Bürgermeisterin keine Antwort erhalten. Die Antwort aus dem Bürgermeisterbüro war, sie hat das Thema an das Straßen- und Grünflächenamt weitergeleitet. Direkter Abgeordneter wäre jemand von „Die Linke“, da es die ehemalige SED ist, habe ich noch keine Anfrage gestellt.

Zitat
Arnd Hellinger
Jetzt mal etwas allgemeiner:

Selbstverständlich ist es legitim, sich etwa über
- nicht mehr erscheinende gedruckte VBB-Fahrplanbücher,
- unglücklich organisierte oder als unnötig empfundene Ersatzverkehre,
- aufgehobene Straßenbahnquerungen,
- wochenlang gestörte Aufzüge,
- verhältnismäßig lange Bauzeiten,
- als suboptimal empfundene Abwägungen in Planungsverfahren
- etc. pp.
zu erregen und dabei auch einmal eher negative Worte über die jeweiligen Verursacher zu verlieren. Das geht mir selbst ja auch manchmal so. :-)

Was ich dann aber irgendwo problematisch finde, ist das Vorgehen einiger User, dazu dann gegebene Erklärungsversuche (aus Sicht) der Zuständigen immer wieder als Ausdruck von Inkompetenz/Unwillen/Überheblichkeit/Einschleimung abzutun, ohne sich auch nur ein paar Sekunden in die Lage derer zu versetzen, die bei VBB, DB, BVG, SenUVK, EBA oder Bezirksämtern tatsächlich in den verantwortlichen Positionen tätig sind - die haben nämlich weder einen Dukatenesel im Keller stehen noch können sie sich über Gesetze, Budgets, Tarifverträge oder Gerichtsurteile einfach so hinwegsetzen noch sehen sie es in ihrer übergrößen Mehrheit als ihr Lebensziel an, Fahrgäste zu ärgern. Schwarze Schafe gibt es natürlich auch da, keine Frage.

Und ja, natürlich kann es Dinge geben, die in Hamburg, München, Leverkusen oder Rhein-Main besser laufen als im VBB, dafür gibt es dort aber jeweils andere Mängel (Tarifgestaltung, Straßenbahnausbau, Barrierefreiheit...) und die strukturellen Hintergründe sind halt auch in jedem Verbund historisch etwas anders gewachsen...

Wenn Ihr also meint, es gäbe hier konkret etwas zu verbessern oder aus anderen Regionen zu übernehmen, teilt das bitte auch dem Abgeordnetenhaus, der BVG, den Gewerkschaften, der DB/S-Bahn, dem VBB und ggf. anderen involvierten Stellen direkt mit, statt Euch nur hier im Forum zu echauffieren, wie gemein und inkompetent diese Stadt doch sei. Der unmittelbare Austausch bringt immer beiden Seiten mehr...

Auf der Website des Abgeordnetenhauses könnt Ihr übrigens auch sehen, wer genau für welchen Kiez oder für Verkehr persönlich zuständig ist - mit den jeweiligen Kontaktdaten. :-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.12.2020 08:48 von Mont Klamott.
@Mont Klamott:
Dein letzter Satz ist nicht ganz korrekt.
Zitat
Lopi2000

Was die Berliner Verwaltung angeht, könnte ich sowohl aus dem beruflichen als auch aus dem privaten Kontext den hier genannten Anekdoten erheblich mehr Anekdoten entgegenstellen, dass alles ziemlich gut läuft vor allem, wenn man bedenkt, wie stark hier kaputt gespart wurde. Damit will ich vor allem sagen: Anekdoten helfen hier nicht weiter ein ganzheitliches Bild zu zeichnen.


Man müllt sich auch selber künstlich zu, beim Bürgeramt Zehlendorf musste ich telefonisch einen Termin zur Abholung des fertigen Personalausweises vereinbaren (natürlich wegen Corona). Man kriegt eine Mail, er ist fertig und darf dann wieder telefonieren wie im Mittelalter.
Soviel Zeit für eine selbstverständliche Dienstleistung verplempert.

Die BVG kommt mir seit Ewigkeiten wie eine unbewegliche Behörde vor. Ein seit Jahren völlig veralteter Web-Auftritt (wirds besser?), Gültigkeit von Fahrscheinen bei Tariferhöhungen und der Wahnsinn mit der Zielbeschilderung bei Bauarbeiten. Kritik sinnlos.

Aber hippe Produkte verkaufen wollen, E-Busse hypen und Dumm-Videos ins Netz stellen...
Ich habe beim Personalausweis abholen im Bürgeramt dieses Jahr sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich musste nur online meine Abholzeit mitteilen (Es gab in 6 Minuten Schritten fast alles zur Auswahl)
Hat wenige Sekunden gedauert.
Das Abholen hat nicht mal 2 Minuten gedauert...und aussuchen einer Zeit ging auch nicht.
Vielleicht musste man im Juli noch üben.
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