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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21)
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
TomB
Zitat
andre_de
falls noch nicht bekannt: Ergänzend zum aktuellen Flächennutzungsplan sind zwei Themenkarten zum Nahverkehr erstellt worden:

https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/fnp/de/fnp/themenkarten.shtml

Die U-Bahn war bisher im FNP ja nur schwer herauszulesen, die Straßenbahn gar nicht.

Moin,

fehlen da nicht Mittel- und Südteil der S21/"City-S-Bahn"?

Zunächst vielen Dank für den Link - und tatsächlich, die S 21 fehlt. Noch einige weitere Gedanken zur "Gesamtschienenkarte":

1. Außerhalb Berlins wird die geplante erneute Nichtverknüpfung in Mühlenbeck-Mönchmühle zwischen S- und Regionalbahn sichtbar. So richtig überzeugend finde ich es nicht, so etwas neu zu bauen.

2. Eine südlich von Springpfuhl ja wohl nur sehr langfristig denkbare S-Bahn-Tangentialstrecke zum Grünauer Kreuz ist dargestellt. Der wegen der ja vorhandenen 15-KV-Strecke zeitlich näherliegende Aufbau einer Regionalverbindung vom Karower zum Grünauer Kreuz fehlt in der Karte, während gleichzeitig der Weiterbau der TVO vorangetrieben wird. Eine "Verkehrswende" im Tarifbereich B sähe anders aus.

3. Die große Widersprüchlichkeit der "Parallelplanungen" von U-Bahnen (und einer S-Bahn) und Tram im "erweiterten Havelstadtbereich" fällt schon sehr ins Auge.

Irgendwann wird man sich politisch entscheiden müssen, wofür man das aus dem Nichts geschaffene und dennoch endliche Geld einsetzt: Entweder z.B. für eine (!) U-Bahnverlängerung zur Heerstraße (der große Rest bliebe dann beim (O-) Bus) - oder ein in Hakenfelde, dem Falkenhagener Feld und in Staaken beginnendes Straßenbahnnetz, was selbstverständlich auch den Wiederaufbau der Strecken im Spandauer Damm und der Heerstraße umfassen müßte.

Nicht dargestellt ist die ja nun wirklich nicht gerade undenkbare Verlängerung der U 9 nach Pankow, während im Süden (nach Lankwitz) wieder die Unentschiedenheit zwischen U-Bahn und/oder Tram auffällt.

Vielleicht wäre der Bau der U 9 in der Albrechtstraße und die Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebs in der Bismarckstraße mit einer Führung über den S-Bf Feuerbachstraße zum U-Bhf. Walther-Schreiber-Platz eine denkbare Möglichkeit.

Aus Marienfelder Perspektive fehlt weiterhin eine Tram in der Gallwitzallee, mit der eine direkte Schienenverbindung von Marienfelde-Süd nach Steglitz möglich würde. Früher war ja mal eine U-Bahn geplant. Klar: Eine U-Bahn nach Marienfelde-Süd wäre sicher sinnvoll, während eine Straßenbahn bereits in der Gallwitzallee zu wenige Fahrgäste hätte,

Marienfelde.
Anscheinend hat man auch die freigehaltene Straßenbahntrasse in der Daumstraße aufgegeben.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Auch an eine Verlängerung der Straßenbahn vom Krankenhaus Köpenick ins Allendeviertel scheint niemand mehr zu denken.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Marienfelde
1. Außerhalb Berlins wird die geplante erneute Nichtverknüpfung in Mühlenbeck-Mönchmühle zwischen S- und Regionalbahn sichtbar. So richtig überzeugend finde ich es nicht, so etwas neu zu bauen.

Sind die Angaben aus den Nachbarorten denn überhaupt auf dem aktuellen Stand?
So fehlt ja auch die Verlängerung der S-Bahn über Teltow Stadt hinaus nach Stahnsdorf, obwohl sie im aktuellen Flächennutzungsplan ausgewiesen ist.
Zitat
Logital
Auch an eine Verlängerung der Straßenbahn vom Krankenhaus Köpenick ins Allendeviertel scheint niemand mehr zu denken.

Das ist aber schon vor mehr als 10 Jahren so gewesen, das wurde irgendwann in der 2. Hälfte der 2000er aufgegeben. Es wurde damals ein Gutachten über fünf mögliche Streckenverläufe in Auftrag gegeben, in dem die Streckenführungen auf Lärm- und Umweltbelästigungen sowie Erschütterungen untersucht werden sollten. Die Ergebnisse dazu kenne ich freilich nicht.

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
TomB
Zitat
andre_de
falls noch nicht bekannt: Ergänzend zum aktuellen Flächennutzungsplan sind zwei Themenkarten zum Nahverkehr erstellt worden:

https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/fnp/de/fnp/themenkarten.shtml

Die U-Bahn war bisher im FNP ja nur schwer herauszulesen, die Straßenbahn gar nicht.

Moin,

fehlen da nicht Mittel- und Südteil der S21/"City-S-Bahn"?

Stehen die denn im "normalen" FNP? Es fehlt ja noch so einiges an Ideen... ich sag nur: U1 nach Ostkreuz oder U9 nach Pankow etc.

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2021 16:40 von frolueb.
Zitat
Logital
Auch an eine Verlängerung der Straßenbahn vom Krankenhaus Köpenick ins Allendeviertel scheint niemand mehr zu denken.

An den Ringschluss zwischen Niederschönhausen und Französisch Buchholz auch nicht.
Zitat
def
An den Ringschluss zwischen Niederschönhausen und Französisch Buchholz auch nicht.

Die Planungen werden seit der Aufgabe des Baugebiets Elisabethaue nicht mehr weiterverfolgt.

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Logital
Auch an eine Verlängerung der Straßenbahn vom Krankenhaus Köpenick ins Allendeviertel scheint niemand mehr zu denken.

Dazu gibt es einen 20 Jahre alten Artikel:

[www.tagesspiegel.de]
Zitat
Logital
Auch an eine Verlängerung der Straßenbahn vom Krankenhaus Köpenick ins Allendeviertel scheint niemand mehr zu denken.

An eine Verlegung der Endhaltestelle der SRS auf die Straßenseite des S-Bahnhofs Friedrichshagen wiederum will keiner mehr denken - und selbst an eine Fußgängerampel auch nicht.

[www.tagesspiegel.de]

Zitat
Tagesspiegel vom 17.01.2021 - Warum ein Brandenburger Bürgermeister eine Ampel in Berlin ablehnt

Deren Betreibergesellschaft, an der die beiden Brandenburger Gemeinden beteiligt sind, hat schon 2010 ein Konzept entwickelt, um die Haltestelle direkt an den Bahnhof zu verlegen.

Der Bezirk Treptow-Köpenick lehnt das allerdings ab, weil dafür ein paar Autostellplätze wegfallen, die Entwässerung erneuert und eine Ampel errichtet werden müsste. Jetzt will der Berliner Senat als Notlösung eine Bedarfsampel für Fußgänger installieren lassen. Der Bürgermeister von Schöneiche ist wenig begeistert.

Hach, wirklich schön, dass man sich in Treptow-Köpenick auf die politische Konstante verlassen kann!
Die wievielte Machbarkeitsstudie für Fahrradabstellhäuser/-parkhäuser ist das jetzt?
[www.morgenpost.de]

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
Die wievielte Machbarkeitsstudie für Fahrradabstellhäuser/-parkhäuser ist das jetzt?
[www.morgenpost.de]

Allmählich platze ich! Um es mit den Worten von Ikea auszudrücken: „Planst du noch oder baust du schon?“

Während Hamburg eine komfortable überdachte Fahrradabstellanlage mit Doppelstöckern, Schließfächern und Boxen nach der nächsten eröffnet und das erste Fahrradparkhaus dieses Jahr am U-Bahnknoten Kellinghusenstraße eröffnet, kriegen wir nicht mal auch nur halbwegs erträgliche Fahrradstandplätze hin, sondern „haldieren“ die Velos wie auf einer Kippe von Unrat.

Und was machen hierzustadt Senat und Bezirke? Planen, prüfen, planen, prüfen und - ach ja, klar: planen!


Während man in Hamburg schon seit Jahren neue überdachte Abstellanlagen für Fahrräder errichtet, ...


... parkt man in der Möchtegern-Fahrradstadt allerorten so wie hier am Ostkreuz!

Und ich kann und will es einfach nicht mehr hören: Von wegen Verkehrswende und wie toll man doch ist und wie jetzt alles vorangeht! Überhaupt die Dreistigkeit zu besitzen, in Interviews den Vergleich mit Städten wie Kopenhagen zu suchen, ist an Hochmut und Selbstgefälligkeit nicht zu überbieten!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2021 19:12 von Christian Linow.
@Christian: Volle Zustimmung! Kurz vor dem Ende der aktuellen RRG-Legislaturperiode mit der grünen Verkehrssenatorin Frau Günther kann man wohl sagen. Versagt auf ganzer Linie! Viel Theorie, viel heiße Luft, viel Möchtegern, aber absolut nix gebacken bekommen und gescheitert in der Realität. Sie war vom ersten Tage an eine Fehlbesetzung, und die Berliner Grünen sind ganz offensichtlich komplett planlos in die Regierungsverantwortung reingerutscht. Da reichten die paar High-Level-Wahlsprüche plötzlich nicht mehr, und konkretere Ideen und Konzepte hatte offensichtlich kein einziger dieser grünen Verkehrs-"Experten" in der Schublade.

Alleine dieses konkrete Beispiel: Wenn man mit dem Thema "Verkehrswende" angetreten ist, warum kommt man dann im Jahr 5 (!) auf die Idee, mal eine Studie (!) zu Fahrrad-Parkhäusern auszuschreiben (!)? So was wäre doch direkt nach dem Start sinnvoll und fällig gewesen. Kurz, bevor man abtreten muss, plötzlich mit der Arbeit anzufangen (wohlwissend, dass das zu nichts mehr führen wird), ist mit nichts anderem zu beschreiben, als Du es sehr deutlich getan hast.

Viele Grüße
André



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2021 19:24 von andre_de.
Die Bilanz für den ÖPNV sieht doch genauso aus, da hätte auch die CDU den Verkehrssenator stellen können.
Die U5 als Alt-Projekt kann man nicht mitzählen, wenn jemand diese Idee hat.
Zitat
andre_de
[...] warum kommt man dann im Jahr 5 (!) auf die Idee, mal eine Studie (!) zu Fahrrad-Parkhäusern auszuschreiben (!)?

Was hier unterschlagen wird, ist dass der Machbarkeitsstudie etwas langwieriges vorausging. Die seit 2018 laufende stadtweite Potentialanalyse durch die Infravelo GmbH, wo an insgesamt 280 S- und U-Bahnhöfen die Nachfrage gemessen wird und anhand derer fehlende Abstellkapazitäten ermittelt werden. Die Zahl von 13 Fahrradparkhäusern ist also nicht der "plötzliche" Beginn der Arbeit sondern eher das Ergebnis, das nun die Untersuchung der Machbarkeit konkreter Fahrradparkhäuser veranlasst. Und so steht in der Ausschreibung auch folgerichtig: "Die Bedarfsermittlung einschließlich der Ermittlung von Flächenpotentialen sind bereits erfolgt. Die Standorte für potentielle Fahrradparkhäuser wurden im Rahmen der Untersuchung ermittelt." In der Machbarkeitsstudie geht es also nicht darum erstmals zu schauen wo Fahrradparkhäuser sinnvoll sind, sondern die konkrete bauliche Machbarkeit für 9 Bahnhöfe zu untersuchen. Und wie die pöse Verkehrsverwaltung auf diese Zahl kommt, findet sich in der Potentialanalyse wieder: "An 90 Stationen werden zusätzlich Abstellanlagen von mittlerer Größe mit Stellplätzen für 100 bis 500 Fahrräder gebraucht. An 15 Stationen ist bis 2030 eine deutlich höhere Nachfrage von zusätzlich 500 bis zu mehr als 1.000 Plätzen erkennbar. Fahrradparkhäuser könnten hier die Lösung sein." So, und die Verkehrsverwaltung hat sich nun auf 13 davon festgelegt.


Zitat
andre_de
Versagt auf ganzer Linie! Viel Theorie, viel heiße Luft, viel Möchtegern, aber absolut nix gebacken bekommen und gescheitert in der Realität.

Ich mag solche Absolutaussagen. Die Projektkarte spricht nämlich eine andere Sprache. Man kann kritisieren, dass zahlreiche Projekte viel zu langsam vonstatten gehen. Aber dass sie "absolut nix gebacken" bekommt, ist in dieser (doppelten) Pauschalität einfach unzutreffend.

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Aber hätte es jetzt echt zwei Jahre gebraucht um zu ermitteln welchen 10 Bahnhöfe jetzt n Fahrradparkhaus brauchen? Was wäre schief gegangen hätte man einfach, ich sag mal, nach grober Schätzung, sich 5 Bahnhöfe rausgesucht und bereits vor zwei Jahre mit der Machbarkeitsstudie angefangen? Sicher hätte der ADFC auch schon ein paar Standorte gewusst. Diese Potentialanalyse hätte ja auch parallel laufen können für die Bahnhöfe 6 bis 20.
Ich habe das Gefühl dieser Senat will immer erst bei Null anfangen und wirklich alle Prüfpfade ablaufen. Und wie ich mal sagte: Erst wird geprüft eas alles zu prüfen ist.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Gab's eigentlich für die zwei neuen Parkhäuser in der Wista auch eine Potentialanalyse? Oder nehmen wir den Bahnhof Schöneweide: Ein Wahnsinnsknoten des ÖPNV, aber noch berauschender ist das Parkplatzangebot: Neben dem Parkhaus des Schöneweidecenters entstand gegenüber noch ein riesiger Parkplatz vor Decathlon und dem Möbelhaus. Und für den Edeka wurde gleich jüngst noch dazu ein mehrgeschössiges Parkhaus gebaut. Warum wurden all diese Parkhäuser schon gebaut?

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2021 21:09 von Logital.
Zitat
Logital
Und wie ich mal sagte: Erst wird geprüft eas alles zu prüfen ist.

Muss man das nicht heute in diesen klagefreudigen Zeiten?

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Logital
Aber hätte es jetzt echt zwei Jahre gebraucht um zu ermitteln welchen 10 Bahnhöfe jetzt n Fahrradparkhaus brauchen?

Wäre die Untersuchungsfrage so gestellt worden, wahrscheinlich eher nicht. Aber offenbar wollte die Verkehrsverwaltung eine grundsätzliche Bedarfsermittlung haben, wo von Fahrradparkhäusern für die großen Bahnhöfe bis hin zu Fahrradbügeln an kleinen Haltepunkten alles enthalten ist. Und geht es um die Ausgabe öffentlicher Gelder, deren Zweck begründet werden muss.

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2021 21:45 von Florian Schulz.
Zitat
Logital
Gab's eigentlich für die zwei neuen Parkhäuser in der Wista auch eine Potentialanalyse?

Da müsste man mal in die Projektunterlagen der WiSta oder in den StEP Verkehr schauen, welche Kennzahlen für dieses Gebiet vorgesehen sind. Man darf nicht vergessen, dass die Grundlagen für die Verkehrserschließung der Wista deutlich vor der RRG-Ära getroffen wurden. Ich würde behaupten, dass beide Parkhäuser auf privater Initiative entstanden sind. Zumindest liest sich das so bei dem Parkhaus an der Albert-Einstein-Straße: [www.berliner-woche.de]


Zitat
Logital
Oder nehmen wir den Bahnhof Schöneweide: Ein Wahnsinnsknoten des ÖPNV, aber noch berauschender ist das Parkplatzangebot: Neben dem Parkhaus des Schöneweidecenters entstand gegenüber noch ein riesiger Parkplatz vor Decathlon und dem Möbelhaus. Und für den Edeka wurde gleich jüngst noch dazu ein mehrgeschössiges Parkhaus gebaut. Warum wurden all diese Parkhäuser schon gebaut?

Für beide Baugebiete gibt es Bebauungspläne, auf deren Grundlage die Baugenehmigungen erteilt wurden. Es war also eine bezirkliche Entscheidung, diese wahnwitzige Anzahl privater Parkplatzflächen zuzulassen. Den privaten Bauherren kann man da keinen Vorwurf machen, denn diese nutzen diesen Spielraum natürlich gerne aus, noch dazu wenn es wie im Falle des Möbelhauses die Abholung der Ware per PKW in ihr Konzept passt.

Bei den Fahrradparkhäusern geht es dagegen eher um stadtweit verteilte und öffentliche Bauten ohne Bindung an eine Konsumhalle. Hinzukommt dann das Problem, dass jeder Bezirk offenbar seine eigenen verkehrlichen Prioritäten schafft. Da hat sich Treptow-Köpenick eher weniger als fahrradfreundlicher Bezirk gezeigt, wohingegen Charlottenburg-Wilmersdorf noch vor der Potentialanalyse eine eigene Bedarfsermittlung startete: [www.berlin.de]

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
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