Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 10:13 |
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Jana aus Kassel
Ich find es nur bezeichnend, dass du ständig schreibst : "dann soll er es eben so und so machen, funktioniert doch bei einem Kumpel von mir auch". Solche Denkweisen, wo von oben für die Menschen das Denken übernommen wurde, hatten wir in Deutschland schon zweimal. Das erste Mal hat es das Land um ca 40% kleiner gemacht und das zweite Mal den östlichen verbliebenden Landesteil "beglückt".
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 10:23 |
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def
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Jana aus Kassel
Ich find es nur bezeichnend, dass du ständig schreibst : "dann soll er es eben so und so machen, funktioniert doch bei einem Kumpel von mir auch". Solche Denkweisen, wo von oben für die Menschen das Denken übernommen wurde, hatten wir in Deutschland schon zweimal. Das erste Mal hat es das Land um ca 40% kleiner gemacht und das zweite Mal den östlichen verbliebenden Landesteil "beglückt".
Nachdem ich keine Lust habe, mich mit N.a.z.i.s vergleichen zu lassen, habe ich Deinen Beitrag gemeldet und beende hiermit die Diskussion mit Dir. Immerhin ist die Anwendung von Godwin's Law ein sicheres Zeichen, dass die Argumente ausgehen. Wir haben also gelernt:
Autofahrer/innen, die anderen ihr Lebensmodell aufdrängen (und das tun sie angesichts des enormen Flächenverbrauchs, der Umwelt- und Gesundheitsschäden, die vom Auto ausgehen), haben einfach keine andere Wahl. Nicht-Autofahrer, die das Auto nur als EINEN (und nicht als DEN) Nutzer des Stadtraums sehen, sind N.a.z.i.s. Fehlt nur noch, dass Autofahrende die neuen Juden sind und Du als ihr Verteidiger eine moderne Sophie Scholl, dann sind wir wirklich ganz unten angekommen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 10:43 |
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Balu der Bär
Es ist schön und gut, theoretisch zu denken. Aber schaut euch doch bitte mal die Lebenswirklichkeiten an! Bitte nehmt zur Kenntnis, dass der Autor gar kein Auto fährt und trotzdem seine Wege hat, die eine Menge Zeit verbrauchen. Kein einziger davon aus Jux und Dallerei.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 10:49 |
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Balu der Bär
Man kann auch nicht alle 5 Jahre umziehen, weil sich der Arbeitsort ohne mein Zutun verändert. Du hast den Berliner Wohnungsmarkt erwähnt, das ist aber nur ein Aspekt, wenn man Kinder hat. Zu deinem Kommentaren zu Kinder und Familie sag ich nichts. Ich schließe daraus für mich: Du hast keine Kinderund daher kennst die realen Probleme von Familien auch nicht aus eigener Erfahrung. Ne Kita in fußläufiger Entfernung zu haben, heißt bei weitem nicht, dass man auch einen Platz dort bekommt.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 11:39 |
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PassusDuriusculus
In sofern hast du Recht Balu der Bär, das Leben ist kein Ponyhof, wo man sich seins einfach raussucht, aber wir sind nicht gezwungen als Amöbe zu leben und nur in konstruierte Alternativlosigkeiten zu wandeln. Dass dieser Entscheidungsprozess sehr viel Kraft kosten kann und jede Entscheidung Unsicherheiten birgt ist selbstverständlich.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 11:41 |
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PassusDuriusculus
Aus der Ursprungsfassung: ...warum pendeln soviele z.B. täglich zwischen Berlin und Wolfsburg oder fahren mit dem Auto von Töplitz, Töpchin, Teupitz (und jeder anderen Speckgürtelgemeinde) mit dem Auto so lange bis in die Berliner Innenstadt?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 13:09 |
Falls auf der Strecke eine Straßenbahn durch fahren sollte, wäre das doch vollkommen ok. Allerdings verstehe ich nicht, was hier gegen eine Nutzung der S-Bahn sprechen sollte. Nur weil man den Ausbau der Straßenbahn fordert, heißt das ja nicht, dass man keine anderen Verkehrsmittel nutzen darf! Im Gegenteil, der Ausbau des Straßenbahnnetzes soll ja auch den Zubringerverkehr zum nicht ausgelasteten Schnellbahnnetz verbessern! Die Überlatstungserscheinungen im Schnellbahnnetz kommen ja lediglich durch Personal- und Fahrzeugmangel zu Stande! Das ist also kein Problem, das man durch zusätzliche Schnellbahnstrecken lösen könnte, denn diese brauchen ja auch Personal und Fahrzeuge.Zitat
Balu der Bär
Vorschläge, wie dass man doch auf einem Rad-Schnellweg oder die gesamte Strecke mit der TRAM fahren könne, bedeuten für das obig gegebene Beispiel schlicht und einfach, dass man noch weniger Zeit mit seinen Kindern hat. Denn man kommt abends noch später nach Hause, sieht sie nicht mehr zum Abendbrot und somit auch nur noch morgens am Tag. Das ist für jeden, der seine Kinder liebt, Zeit mit ihnen verbringen und sie aufwachsen sehen will, ein No-Go.
Ja, der Autoverkehr ist die Verkehrsart, die am meisten Platz braucht. Es ist doch vollkommen logisch, dass man dann bei Platzmangel den Autoverkehr durch effizientere Verkehrsarten ersetzen will. Anders kommt man nämlich nie aus dem Stau raus, da jede Verschlechtung der Umweltverbundverkehrsmittel zu Gunsten des Autoverkehrs immer zu einer Steigerung des Autoverkehrs führt, die die Platzschaffung wieder aufzehrt. Ich als böser Innenstadtbewohner mit kurzen Wegen und Fahrrad würde nämlich auch irgendwann ein Auto kaufen. Spätestens dann, wenn wegen des Autostraßenbaus mein Haus abgerissen werden muss und ich an den Stadtrand umziehen müsste.Zitat
Die Lösungsvorschläge der Parteien überzeugen mich bisher allesamt nicht.
Die SPD möchte einfach weiterlullern wie bisher. Die Grünen wollen den Autoverkehr am liebsten aus der Innenstadt raus haben, verhindern aber den ÖPNV Ausbau von U- und S-Bahn. Bei der Linken hat man das Gefühl, dass der Lebensentwurf darin besteht, einfach ein Grundeinkommen einzuführen, und auf den Punkt (2) Arbeiten zu verzichten und so 8h am Tag zusätzlich frei zu haben. Getreu dem Motto "HartzIV und der Tag gehört dir". Nur wenn das alle machen, wie geht da die Rechnung auf?
Ehrlich, also wenn ich Kinder hätte, dann würde ich mich etwas mehr dafür einsetzen, dass von unserer schönen Erde noch etwas übrig ist, wenn die Kinder groß sind. Ich verstehe auch nicht, warum das wichtig ist, wenn man den ÖPNV ausbaut, dann baut man ihn auch für die Familie mit Kindern aus! Sogar für die Familien, die in einer Genossenschaftswohnung leben und sich kein Auto leisten können! Es ist sogar so dass die Kinder mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrad wesentlich früher selbstständig werden können als wenn sie bis zum 18. Geburtstag aufs Elterntaxi angewiesen sind. Nebenbei sitzen in den meisten Autos weniger als 2 Menschen, also scheint ja der Kindertransport zumindest statistisch nicht so wichtig.Zitat
Wenn ich dann hier die polemisierenden Beiträge von "Def" und "Nemo" lesen, sorry, dann kocht mir echt die Galle hoch. Und mal eine sehr direkte Frage an Euch: Habt ihr Kinder? Bitte sagt mir doch, was eure Vorschläge in Sachen Verkehrspolitik sind, die einer normale Berliner Familie wirklich zu Gute kommen. Ich bin gespannt!
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Es ist schön und gut, theoretisch zu denken. Aber schaut euch doch bitte mal die Lebenswirklichkeiten an! Bitte nehmt zur Kenntnis, dass der Autor gar kein Auto fährt und trotzdem seine Wege hat, die eine Menge Zeit verbrauchen. Kein einziger davon aus Jux und Dallerei. Hätte man das Beispiel einer Allein-Erziehenden genommen, wäre die Rechnung noch viel deutlicher ausgefallen, der bleibt nämlich in der Regel überhaupt keine Zeit für irgendwas über, die versucht nur, irgendwie alles unter einen Hut zu bekommen und da zählt wirklich jede Minute.
So, und jetzt bin ich gespannt auf hoffentlich qualitativ hochwertige Antworten!
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 13:36 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 13:56 |
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eiterfugel
dann folgt - trotz Bekenntnis um das Bewustsein des Berliner Wohnungsmarkts - doch tatsächlich die neoliberale Leier, dass jede:r doch auch selbst schuld sei und umziehen könnte, um dann aber doch irgendwie Verständnis dafür aufzubringen, dass Leute es verlernt haben nicht das Auto zu nutzen. Das muss man sich alles einfach mal auf der Zunge zergehen lassen...
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 13:57 |
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eiterfugel
Ich finde die letzten beiden Seiten irgendwie erschreckend: Nicht nur, dass einem zu Übertreibungen- und spitzungen neigenden User ein Stöckchen hingeschmissen wird, über das er natürlich mit Grandeza springt, nein, dann folgt - trotz Bekenntnis um das Bewustsein des Berliner Wohnungsmarkts - doch tatsächlich die neoliberale Leier, dass jede:r doch auch selbst schuld sei und umziehen könnte, um dann aber doch irgendwie Verständnis dafür aufzubringen, dass Leute es verlernt haben nicht das Auto zu nutzen. Das muss man sich alles einfach mal auf der Zunge zergehen lassen...
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 14:27 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 14:36 |
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hvhasel
Was ich bei diesen Debatten nur schwerlich nachvollziehen kann, auch wenn es hier nur indirekt anklingt: Niemand erwägt doch ernsthaft das Auto komplett zu verbieten.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 18:15 |
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def
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Jana aus Kassel
Ich find es nur bezeichnend, dass du ständig schreibst : "dann soll er es eben so und so machen, funktioniert doch bei einem Kumpel von mir auch". Solche Denkweisen, wo von oben für die Menschen das Denken übernommen wurde, hatten wir in Deutschland schon zweimal. Das erste Mal hat es das Land um ca 40% kleiner gemacht und das zweite Mal den östlichen verbliebenden Landesteil "beglückt".
Nachdem ich keine Lust habe, mich mit N.a.z.i.s vergleichen zu lassen, habe ich Deinen Beitrag gemeldet und beende hiermit die Diskussion mit Dir. Immerhin ist die Anwendung von Godwin's Law ein sicheres Zeichen, dass die Argumente ausgehen. Wir haben also gelernt:
Autofahrer/innen, die anderen ihr Lebensmodell aufdrängen (und das tun sie angesichts des enormen Flächenverbrauchs, der Umwelt- und Gesundheitsschäden, die vom Auto ausgehen), haben einfach keine andere Wahl. Nicht-Autofahrer, die das Auto nur als EINEN (und nicht als DEN) Nutzer des Stadtraums sehen, sind N.a.z.i.s. Fehlt nur noch, dass Autofahrende die neuen Juden sind und Du als ihr Verteidiger eine moderne Sophie Scholl, dann sind wir wirklich ganz unten angekommen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 18:25 |
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B-V 3313
def, geht es noch? Deine polternde Art soll uns ja zeigen, dass dich alles nur noch ankotzt, aber hier gehst du eindeutig zu weit! Dieser Beitrag ist an Widerwärtigkeit kaum noch zu überbieten!
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 19:50 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 20:04 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 22:34 |
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def
Sicher sollten der Senat dort seine Hausaufgaben tun. Hat jemand etwas anderes behauptet? Erst recht sollte man aber solche Fälle nicht nutzen, um Straßenneu- und -ausbau zu fordern, sondern Verbesserungen im ÖV fordern (was ich jetzt nicht Dir vorwerfe).
Aber Ausgangspunkt der Diskussion war der Südosten, wo nach Umsetzung mehrerer Straßenneu- und Ausbauvorhaben der zweite Schritt (der stadtgerechte Umbau der "entlasteten" Straßen) schlicht ausgelassen wurde (B96A, Dörpfeldstraße) oder gerade auf den St. Nimmerleinstag verschoben wird (Edisonstraße). Man hat es als absolute (und günstige) Minimalmaßnahme noch nicht mal geschafft, die Ampelschaltungen am Königsplatz zu verbessern.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.02.2021 22:51 |
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Arnd Hellinger
Zu diesem eigentlichen Problempunkt möchte ich noch anmerken: Der Haken scheint mir hier im Wesentlichen in der Finanzierungsstruktur von Verkehrsprojekten zu liegen - hier hätten z. B. die für Verkehrsberuhigung Oberschöneweide notwendigen Planungs- und Baugelder direkt in das Projekt "MTB" einkalkuliert und über ebenjenes bereitgestellt werden müssen. Solange sich aber der Senat - finanziell wie organisatorisch - nur um Großprojekte kümmert, die detaillierte Nachbereitung aber den Bezirken überlässt, wird es immer wieder zu solch unschönen Geschichten kommen.
In den Flächenländern wie Bayern oder Brandenburg ist das bei Ortsumgehungen im Zuge von Bundes-/Landesstraßen aber noch viel ausgeprägter - da werden Ortsdurchfahrten oft erst 20 Jahre nach ihrer Herabstufung umgestaltet, weil den Kommunen Geld und Personal hierfür fehlt...