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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21)
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
VvJ-Ente
Kein gemütlicher Fahrer würde freiwillig über [...] die Müggelheimer Str. (Fernradweg R1) fahren,

Findest Du? Ich erlebe das regelmäßig. Oder die Leute sind gar nicht so gemütlich, wie sie fahren. Auf der Müggelheimer Straße macht sich das Dilemma ja besonders zwischen Wendenschloßstraße und Amtsstraße bemerkbar, wo der "Radweg" aus einem ca. 40 cm breiten Trampelpfad besteht, der zwischen zwei Gebüschreihen verläuft und ein Überholen nicht zuläßt.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
...hinzu kommt, dass gemütlich und zügig unterschiedlich interpretiert wird. Wenn ich z.B. gemütlich fahre sind das 24 km/h
Zitat
VvJ-Ente
Aber da sind wir doch wieder am Knackpunkt - es gibt nicht "die Radfahrer". Es gibt Radfahrer, die vor allem in Ruhe im Grünen fahren wollen, und es gibt Radfahrer, die schnell ankommen wollen, egal wie hübsch oder hässlich die Route ist. In den Niederlanden hat man das auch verstanden, da gibt es fast überall sowohl schnelle Verbindungen auf eigener Trasse an Hauptstraßen, auch außerorts, und es gibt das Knoppuntnetz, auf dem man durch Parks und ruhige Straßen geleitet wird.

Die Radrouten des Senats versuchen dagegen beide Arten auf eine Route zu pferchen und scheitern deswegen regelmäßig nach beiden Richtungen. Kein gemütlicher Fahrer würde freiwillig über den Kaiserdamm (RR2+3) oder die Müggelheimer Str. (Fernradweg R1) fahren, da ruhige Nebenstraßen keine 300 Meter Umweg entfernt liegen. Und kein schneller Fahrer würde am Teltowkanalufer (RR12) oder dem Havelufer nördlich der Altstadt Spandau (Havelradweg) fahren und Spaziergänger jagen, wenn man nicht auf der parallelen Neuendorfer Str. sein Leben riskieren würde. Und mit den "Radschnellwegen" verschlimmbessert man das ganze noch.

Gut zusammengefasst. Natürlich: wenn ich die Wahl zwischen gleichschnellen, -langen und freien Radwegen entlang einer Hauptstraße und durch einen Grünzug habe, nehme ich auch den im Grünzug. Aber wenn ich einfach nur von A nach B fahren möchte, als Verkehrsmittel, nicht bzw. allenfalls sekundär zur Entspannung bzw. Erholung, möchte ich vor allem einen freien und natürlich sicheren Radweg haben, und der kann im Zweifelsfall an einer Hauptstraße liegen.

Das ist mir viel lieber als ständig um Fußgänger:innen, spielende Kinder und Hunde kurven zu müssen, und schneller voran komme ich dort in der Regel auch - trotz Ampeln. Denn wenn man der Hauptstraße folgt, ist der der Anteil von Grün- zu Rotphasen relativ hoch, und einen weiteren Teil der Ampelaufenthalte kann man durch vorausschauendes Fahren reduzieren.

Ein weiterer Aspekt: folgt man Hauptstraßen, ist eine Verknüpfung mit dem ÖPNV in der Regel auch leichter möglich. Denn querende hochrangige Linien (v.a. Schnellbahnen) haben ihre Stationen v.a. an kreuzenden Hauptstraßen, nicht an kreuzenden Waldwegen.

Natürlich hat es Sinn, parallel auch gemütliche Radwege in Grünanlagen und in Grünzügen zu errichten. Aber dort sollte klar sein, dass Radfahrende gleichberechtigt mit anderen Nutzungen sind - während mein Anspruch an Radschnellwege eigentlich ist, dass sie dort Vorrang haben und nicht nur ein Nutzer sind.

Zitat
hvhasel
Im Übrigen sehe ich es etwas anders. In Berufsverkehrszeiten sind dort nur sehr, sehr wenige Fußgänger unterwegs. Ich muss allerdings auch nicht konstant 25 km/h fahren.

Auch da muss ich wieder an den Donaukanal denken - morgens mag das stimmen, nachmittags und abends nicht.
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
hvhasel

Im Übrigen sehe ich es etwas anders. In Berufsverkehrszeiten sind dort nur sehr, sehr wenige Fußgänger unterwegs. Ich muss allerdings auch nicht konstant 25 km/h fahren. Lieber komme ich später ans Ziel und achte auf Passanten, als dass ich fast eine Stunde mit Lärm und Feinstaub fahre.

Aber da sind wir doch wieder am Knackpunkt - es gibt nicht "die Radfahrer". Es gibt Radfahrer, die vor allem in Ruhe im Grünen fahren wollen, und es gibt Radfahrer, die schnell ankommen wollen, egal wie hübsch oder hässlich die Route ist. .

Ich gehe mit Dir dahingehend konform, dass es nicht "die Radfahrer" gibt. Ich gehe mit Dir aber nicht dahingehend konform, dass es zwei getrennte Populationen von Radfahren gäbe, wie etwa Schnellfahrer und Gemütlichkeitsfahrer. Es gibt eine breite Verteilung, das ja, aber es ist ein Kontinuum. Jeder bevorzugt im Zweifel grüne und leise Routen gegenüber lauten. Jeder bevorzugt, nicht auf extra Umwege geschickt zu werden. Jeder bevorzugt, nicht unnötig ausgebremst zu werden. Jeder bevorzugt sichere Routen gegenüber unsicheren. Worauf man im Ernstfall am ehesten verzichten würde (wenn nicht alles geht), mag unterschiedlich sein, aber im Grunde sind die Vorlieben durchaus ähnlich.

Zitat
VvJ-Ente
Die Radrouten des Senats versuchen dagegen beide Arten auf eine Route zu pferchen und scheitern deswegen regelmäßig nach beiden Richtungen. Kein gemütlicher Fahrer würde freiwillig über den Kaiserdamm (RR2+3) oder die Müggelheimer Str. (Fernradweg R1) fahren, da ruhige Nebenstraßen keine 300 Meter Umweg entfernt liegen.

Die Radrouten des Senats scheitern in aller Regel a) dadurch, dass sie so gut wie keiner kennt und b) dadurch, dass sie sich oft durch rein gar nichts von anderen Straßen unterscheiden. Und siehe oben: die Leute, die um jeden Preis Hauptstraßen vermeiden wollen und dafür nennenswerte Umwege in Kauf nehmen wollen, dürften so 10% oder so ausmachen. Und wenn die Hauptstraßen eine adäquate Radfahrerinfrastruktur ausweisen würden, dürfte der Anteil der unbedingten Nichtnutzer dort noch kleiner sein.

Und auf der Müggelheimer Straße ist nun wirklich schon jetzt Radfahrergedrängel. Die R1-Klientel (ja, den R1 kennt man im Gegensatz zu den Senatsrouten nun eher) folgt der Beschilderung, und kennt die Nebenstraßenalternativen gar nicht.

Und ehrlich gesagt, ich kenne weder zur Müggelheimer Straße (mal abgesehen, dass ich ihr etwas kürzer folge, als des der R1 tut und dann Pablo-Neruda fahre) noch zum Kaiserdamm (abgesehen von Knobelsdorff-Platanen wenn man nach NW will) brauchbare Nebenstraßenalternativen. Die Nebenstraßen haben es in der Regel so an sich, dass sie nicht allzuweit durchführen.

Zitat

In den Niederlanden hat man das auch verstanden, da gibt es fast überall sowohl schnelle Verbindungen auf eigener Trasse an Hauptstraßen, auch außerorts, und es gibt das Knoppuntnetz, auf dem man durch Parks und ruhige Straßen geleitet wird. .

Es ist ja prinzipiell auch sinnvoll, beides zu haben. Es gibt hier nur weder das eine noch das andere. Bis auf kurzes Stückwerk.

Zitat

Und mit den "Radschnellwegen" verschlimmbessert man das ganze noch.

Nicht mit Radschnellwegen an sich, sondern mit solchen Ideen, wie sie in Berlin gehabt wurden. Den Weg am Teltowkanal durch Steglitz/Lichterfelde halte ich nun auch für völlig ungeeignet, aber die Idee hinter den Radschnellwegen an sich finde ich schon gut. Bin gespannt, wie das mal mit der Ost-West-Route laufen wird.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.05.2021 14:56 von Global Fisch.
Vergesst bitte bei euren Diskussionen nicht, dass es künftig laut Mobilitätsgesetz mehrere Formen von Radverkehrsinfrastruktur geben soll.

Für das Zurücklegen längerer Strecken kommen vor allem drei der vier im Gesetz festgelegten Infrastrukturtypen in Frage. Teilweise werden sie sich auch überlagern. Bei der Ausgestaltung des Radverkehrsplans gibt es deshalb etliche Konflikte.

§ 42 "Vorrangnetz": u.a. mit 'grüner Welle' für den Radverkehr (wobei mir schleierhaft ist, welche angepeilte Geschwindigkeit möglichst vielen Radlern nützt). Das Rad-Vorrangnetz wird des Weiteren etliche Zielkonflikte mit dem ebenso avisierten Vorrangnetz für den ÖPNV hervorrufen.
§ 43 "Radverkehrsanlagen an oder auf Hauptverkehrsstraßen": ermöglicht viele direkte Verbindungen, aber bspw. keine 'grüne Welle'.
§ 45 "Radschnellverbindungen": vergleichsweise wenige Routen in der Stadt, die Verkehre bündeln sollen, weil sie "wichtige Quell- und Zielbereiche mit entsprechend hohen Potenzialen über größere Entfernungen" verbinden sollen.

Ergänzend, aber eben nicht vorrangig für den überbezirklichen Verkehr soll es noch nach § 44 "Fahrradstraßen und Nebenstraßen im Radverkehrsnetz" geben.

Zu den Radschnellverbindungen: Hier scheint mir problematisch, dass vergleichsweise schnelle Erfolge gefeiert werden sollen. Dafür werden u.a. bestehende Strecken ausgebaut. Statt aber mit Augenmaß problematische Punkte zu entschärfen, werden autobahnähnliche Strecken geplant. Panke-Trail und Teltowkanalroute sind schöne Beispiele dafür. Einige Brücken und Unterführungen, Entschärfung von Engstellen und Kreuzungen würden m.E. genügen, um einen erheblichen Qualitätsgewinn für Rad- wie Fußverkehr zu generieren. Und auch damit wären wohl alle Beteiligten bereits gut ausgelastet. Eine mind. sieben Meter breite Piste mit trotz allem eingepferchtem Fußgängerbereich, an den sich dann also Jogger, Skater, Spaziergänger & Co. eh nicht halten werden, werden jedoch vermutlich an der Nutzungsrealität vollkommen vorbeigehen.
Hallo,

man hat ja inzwischen schon einiges erlebt, was verkehrspolitische Einstellungen angeht. Die CDU (hier aus Pankow) schafft es dann trotzdem, noch einen oben draufzusetzen:

https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=5849
Zitat

Das Bezirksamt Pankow von Berlin wird ersucht, die Abstellmöglichkeiten für Kraftfahrzeuge an den Zugängen des Naturschutzgebietes Karower Teiche im Ortsteil Französisch Buchholz baulich so herzustellen, dass sie gefahrlos und ohne spezielle Fahrzeugeigenschaften genutzt werden können.

Johannes Kraft, Denise Bittner, Daniel S. Hauer
und die übrigen Mitglieder der CDU-Fraktion

Begründung:
Das im Ortsteil Französisch Buchholz gelegene Naturschutzgebiet Karower Teiche erfreut sich steigender Beliebtheit bei Erholungssuchenden, die aufgrund der Lage häufig mit dem eigenen PKW anreisen. Im Bereich der Grenze zum Ortsteil Karow existieren keine legalen Parkplätze. Westlich der Bucher Straße existieren zwei Möglichkeiten um die Fahrzeuge abzustellen. Beide sind weder befestigt, noch bieten sie einen barrierefreien Zugang zum Naturschutzgebiet. Inzwischen hat sich der Zustand dieser Parkplätze so verschlechtert, dass mit Fahrzeugen ohne besondere Bodenfreiheit und zwei angetriebenen Achsen eine Benutzung kaum mehr möglich ist.

Richtig konsequent müsste der Antrag eigentlich noch die Forderung enthalten, mit dem Pkw direkt ins Naturschutzgebiet reinfahren zu dürfen, da dort die Wege etwas schmutzig sind und es sogar manchmal dort regnet...

Viele Grüße
André
Mehr oder minder wie erwartet, aber sehr sehr zeitig, da vor der Wahl : Müller verliert im Koalitionsausschuss Kampf um 365-Euro-Ticket und keine U-Bahnplanung...
Mit den jeweiligen Forderungen könnten die Parteien nun in den Wahlkampf ziehen, hieß es aus der Koalition.

[www.tagesspiegel.de]

Mit besten Grüßen

phönix
Halb OT: Franziska Giffey ist wegen der Diskussion um ihren Doktortitel als Ministerin zurückgetreten. Mal schauen, ob das auch Auswirkungen auf ihre Rolle als SPD-Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl hat.

Edit: Laut Spiegelonline möchte sie Spitzenkandidatin bleiben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.05.2021 11:51 von def.
Zitat
def
Halb OT: Franziska Giffey ist wegen der Diskussion um ihren Doktortitel als Ministerin zurückgetreten. Mal schauen, ob das auch Auswirkungen auf ihre Rolle als SPD-Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl hat.

Edit: Laut Spiegelonline möchte sie Spitzenkandidatin bleiben.

Es dürfte noch spannend werden: ist das jetzt ein Befreiungsschlag (und in 6 Monaten alles vergessen), oder wird sie nun am "Dr"-Ring durch die Manege geführt? Jedenfalls hat die SPD Berlin keine Rückfallebene für die Bürgermeister-Kandidatin.

Die jüngsten Umfragen zeigen jedenfalls bisher keinen positiven Giffey-Effekt.
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
def
Halb OT: Franziska Giffey ist wegen der Diskussion um ihren Doktortitel als Ministerin zurückgetreten. Mal schauen, ob das auch Auswirkungen auf ihre Rolle als SPD-Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl hat.

Edit: Laut Spiegelonline möchte sie Spitzenkandidatin bleiben.

Es dürfte noch spannend werden: ist das jetzt ein Befreiungsschlag (und in 6 Monaten alles vergessen), oder wird sie nun am "Dr"-Ring durch die Manege geführt? Jedenfalls hat die SPD Berlin keine Rückfallebene für die Bürgermeister-Kandidatin.

Die jüngsten Umfragen zeigen jedenfalls bisher keinen positiven Giffey-Effekt.

Für die SPD ist es halt auch schwer. Holt sie ihre Stimmen im linken Lager, kann sie damit dann nur mit CDU und FDP koalieren, holt sie ihre Stimmen in der Mitte (rechts schließe ich mal aus), kann sie damit nur mit ihren bisherigen Partnern koalieren.

Wenn man SPD wählt, bekommt man zur Zeit durch die gegenwärtigen politischen Rahmenbedingungen also eigentlich zwangsweise genau das Gegenteil von dem was man will.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
def
Es dürfte noch spannend werden: ist das jetzt ein Befreiungsschlag (und in 6 Monaten alles vergessen), oder wird sie nun am "Dr"-Ring durch die Manege geführt? Jedenfalls hat die SPD Berlin keine Rückfallebene für die Bürgermeister-Kandidatin.

Braucht sie das denn? Die SPD wird wohl kaum in die Verlegenheit kommen, als stärkste Kraft aus den Wahlen hervorzugehen, obgleich natürlich alle Teilnehmer gewonnen haben werden.

Meine Güte, was für ein Geschiß darum gemacht wird, finde ich einfach nur nervig. Weder als Minister noch als Bürgermeister benötigt man einen Doktortitel. Und auch das nachträgliche Herumrütteln an der Doktorarbeit halte ich nicht für legitim, da hätte man doch draufschauen müssen, bevor man ihr den Doktortitel zuerkannte. Und dann noch die ganze vorgespielte Empörung - grauenhaft.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Alter Köpenicker
Meine Güte, was für ein Geschiß darum gemacht wird, finde ich einfach nur nervig. Weder als Minister noch als Bürgermeister benötigt man einen Doktortitel. Und auch das nachträgliche Herumrütteln an der Doktorarbeit halte ich nicht für legitim, da hätte man doch draufschauen müssen, bevor man ihr den Doktortitel zuerkannte. Und dann noch die ganze vorgespielte Empörung - grauenhaft.

Ja, sicher nicht, und vielleicht wäre es auch mal ganz erfrischend, wenn mal eine Handwerkerin oder ein Verkäufer in hohe politische Positionen käme. Weniger als Giffey können die sich auch nicht für Jahrzehnte alte wissenschaftliche Erkenntnisse interessieren, Schlagwort induzierter Verkehr.

Aber wenn man einen Doktortitel erwirbt und ihn angibt, sollte man auch korrekt erwerben. Das ist m.E. eine Aufgabe der Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit.

Die Frage ist nun natürlich: wenn das alles eh nicht über ihre Eignung für ein hohes Amt aussagt - wieso ist sie dann zurückgetreten? Und wenn es etwas aussagt - wieso tritt sie dann als "Spitzenkandidatin" für die SPD an?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.05.2021 15:56 von def.
Zitat
def
Die Frage ist nun natürlich: wenn das alles eh nicht über ihre Eignung für ein hohes Amt aussagt - wieso ist sie dann zurückgetreten? Und wenn es etwas aussagt - wieso tritt sie dann als "Spitzenkandidatin" für die SPD an?

Vielleicht weil "Spitzenkandidaten für die SPD" kein hohes Amt mehr ist?
Da habe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. :)
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def
Da habe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. :)

Aber um Deine Frage mal ernsthaft zu beantworten, zwei Links auf Pressekommentare:
Spiegel
Berliner Zeitung

Ist hier natürlich off topic, da allgemeinpolitisch, aber weil's im Thread steckte...
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Alter Köpenicker
Meine Güte, was für ein Geschiß darum gemacht wird, finde ich einfach nur nervig. Weder als Minister noch als Bürgermeister benötigt man einen Doktortitel. Und auch das nachträgliche Herumrütteln an der Doktorarbeit halte ich nicht für legitim, da hätte man doch draufschauen müssen, bevor man ihr den Doktortitel zuerkannte. Und dann noch die ganze vorgespielte Empörung - grauenhaft.

Ja, sicher nicht, und vielleicht wäre es auch mal ganz erfrischend, wenn mal eine Handwerkerin oder ein Verkäufer in hohe politische Positionen käme. Weniger als Giffey können die sich auch nicht für Jahrzehnte alte wissenschaftliche Erkenntnisse interessieren, Schlagwort induzierter Verkehr.

Wie wäre es denn mal mit einem Bürokaufmann und Drucker?

Edit: wir hätten dann noch einen Medizinstudiumabbrecher und Burgerbrater.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.05.2021 20:46 von Nemo.
Die spannendste Biografie aller Berliner Bürgermeister hatte vermutlich Ernst Reuter.
Wobei Willy Brandt auch nicht ohne war. Oder Richard von Weizsäcker.
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Nemo
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Alter Köpenicker
Meine Güte, was für ein Geschiß darum gemacht wird, finde ich einfach nur nervig. Weder als Minister noch als Bürgermeister benötigt man einen Doktortitel. Und auch das nachträgliche Herumrütteln an der Doktorarbeit halte ich nicht für legitim, da hätte man doch draufschauen müssen, bevor man ihr den Doktortitel zuerkannte. Und dann noch die ganze vorgespielte Empörung - grauenhaft.

Ja, sicher nicht, und vielleicht wäre es auch mal ganz erfrischend, wenn mal eine Handwerkerin oder ein Verkäufer in hohe politische Positionen käme. Weniger als Giffey können die sich auch nicht für Jahrzehnte alte wissenschaftliche Erkenntnisse interessieren, Schlagwort induzierter Verkehr.

Wie wäre es denn mal mit einem Bürokaufmann und Drucker?
(...)

(Außerhalb unseres Kernthemas, obwohl es selbstverständlich Bezüge zu ihm gibt:

In der Tat, ein Geschiß um einen wohl abzuerkennenden Doktortitel. Dagegen bleibt ein Bundesverkehrsminister, der - Warnungen der Profiteure (!) ignorierend - in Zusammenhang mit der PKW-Maut die Verantwortung für eine mögliche Schadenersatzforderung in dreistelliger Millionenhöhe hat, einfach im Amt - in was für einem Staat leben wir hier eigentlich.

Personen sind sicher wichtig, sie sind auch Ausdruck politischer Inhalte, die in den Parteien vertreten werden, die sie als Kandidat/inn/en aufstellen, aber: Ich selbst habe noch nie eine Wahlentscheidung wegen irgendeiner Person getroffen, sondern immer nach dem "politischen Gesamtpaket" der Partei.

Ich bin in diesem Forum vermutlich derjenige, der den jetzigen Regierenden Bürgermeister am längsten kennt. Saleh, Giffey, Müller - wen würde ich nehmen: Genau, Michael Müller. Dieser Regierende Bürgermeister hat sich zusammen mit unseren Verbündeten vom Berliner Mieterverein, der Berliner Mietergemeinschaft, der AL, SEW usw. usf. für die Mietpreisbindung als Dauerrecht im damaligen Berlin (West) eingesetzt, als andere (z.B. die CDU) auf der anderen Seite der Barrikade standen.

Heute der Kampf um den "Mietendeckel", der dank eines kraftlosen, jede eigene Akzentsetzung vermissen lassenden Urteils des Bundesverfassungsgerichts zunichte gemacht wurde.

Davor eine Bundesregierung und eine Bundestagsmehrheit, deren größerer Teil in der Mietenpolitik auf der Rechtsaußenposition spielt: Fast wirkungslose Gesetze, die die Mieter/innen in zahlreichen Städten unseres Landes den wirtschaftlich überlegenen Vermietern mehr oder weniger ausliefern. Eine Partei nach der Art der heutigen CDU - auch durch Leute wie "meinen" Wahlkreisabgeordneten Dr. Jan-Marco Luczak repräsentiert - dürfte gar nicht im Bundestag vertreten sein.

Ich selbst habe vor einiger Zeit die Initiative "Deutsche Wohnen & Co enteignen" unterstützt. "Normalen" Menschen - auch mit geringerem Einkommen - muß es seitens des Staates ermöglicht werden, in "ihrer" Stadt (oder auch auf "ihrer" Insel) eine bezahlbare Wohnung zu finden, in "ihrer" Stadt zu leben. Parteien, die das durch ihre jahrzehntelang betriebene Politik teilweise unmöglich machen, sollten keine einzige Stimme bei irgendwelchen Wahlen bekommen,

meint Marienfelde.)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.05.2021 09:12 von Marienfelde.
So sehr ich die Meinung in Sachen Miete teile, aber lasst uns bitte hier bei der Verkehrspolitik bleiben.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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