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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21)
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
Nemo
Das Problem ist hier natürlich, dass man generell mit der Einbindung in die Straßenbahnhaltestelle Schöneweide wiederum einen großen Teil des Reisezeitgewinns verlieren wird.

Im Falle der Durchfahrt VLS natürlich schon. Alternative wäre eine Haltestelle Bhf Schöneweide Nord. Der Fahrgast muß natürlich trotzdem über die Straße rüberlaufen um zur S-Bahn zu kommen.

[www.uvp-verbund.de]

Die Planung von Schöneweide zum Hermannplatz sieht die Trasse über Schnellerstraße-Baumschulenstraße-Sonnenallee vor.
Zitat
ECG7C
Zitat
Nemo
Das Problem ist hier natürlich, dass man generell mit der Einbindung in die Straßenbahnhaltestelle Schöneweide wiederum einen großen Teil des Reisezeitgewinns verlieren wird.

Im Falle der Durchfahrt VLS natürlich schon. Alternative wäre eine Haltestelle Bhf Schöneweide Nord. Der Fahrgast muß natürlich trotzdem über die Straße rüberlaufen um zur S-Bahn zu kommen.

[www.uvp-verbund.de]

Die Planung von Schöneweide zum Hermannplatz sieht die Trasse über Schnellerstraße-Baumschulenstraße-Sonnenallee vor.

Diese Planung ist allerdings noch änderbar, da in einem frühen Stadium. Ist halt die Frage, ob hier durchfahrende Fahrgäste oder umsteigende Fahrgäste wichtiger sind. Im letzteren Fall kann man wirklich beide Linien in Schöneweide brechen.

Schöneweide - Zoologischer Garten ist nun wirklich lang genug und Schöneweide - Allende-Viertel ist auch nicht die kürzeste Straßenbahnlinie.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Das Problem ist hier natürlich, dass man generell mit der Einbindung in die Straßenbahnhaltestelle Schöneweide wiederum einen großen Teil des Reisezeitgewinns verlieren wird.

Ja, eben, und wozu muss man dann die S-Bahn aufgeben, nur um zwischen Spindlersfeld und Oberspree mit der Straßenbahn auf der S-Bahn-Trasse vielleicht 2 Minuten schneller zu sein als durch die Oberspreestr und dafür auf die Erschließung der Gebiete um die Friedländer Straße zu verzichten?
Zitat
Global Fisch
Zitat
Nemo
Das Problem ist hier natürlich, dass man generell mit der Einbindung in die Straßenbahnhaltestelle Schöneweide wiederum einen großen Teil des Reisezeitgewinns verlieren wird.

Ja, eben, und wozu muss man dann die S-Bahn aufgeben, nur um zwischen Spindlersfeld und Oberspree mit der Straßenbahn auf der S-Bahn-Trasse vielleicht 2 Minuten schneller zu sein als durch die Oberspreestr und dafür auf die Erschließung der Gebiete um die Friedländer Straße zu verzichten?

Allerdings kann man diese Strecke auch nicht vernünftig in Richtung Hermannplatz durchbinden ohne miese Umsteigebeziehungen in Schöneweide zu erhalten. Also bleibt die S-Bahn und die ganzen Verlängerungsideen werden in Zukunft die Siemensbahn- und U4-Verlängerungs-Diskussionen mit einem weiteren Thema ergänzen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.07.2021 12:49 von Nemo.
Nochmal zum Thema P+R: Der Satire-Twitter-Account "SPÖ Diesel" hat eine nette Sammlung von Luftbildern erstellt, die die voranschreitende Versiegelung von Flächen in der Klimamusterstadt Wien zeigt: Klick (bitte nach oben scrollen, man landet komischerweise nicht beim ersten Tweet). Und zwei davon finde ich auch für die Berliner Diskussion sehr spannend, nämlich die im Zuge der 2017 eröffneten U1-Verlängerung nach Oberlaa umgestalteten Flächen. Das ist einmal der Verteilerkreis (Station "Altes Landgut") und das Umfeld der Station "Neulaa" (im Thread das Bild zu "Durch die Aufwertung der Straßenbahnlinie 67 zur U1 wurde viel Fläche frei, die sinnvoll asphaltiert werden konnte."):

Sie zeigen einmal die komplette Idiotie von P+R, v.a. innerhalb von Großstädten (bei ländlichen Streusiedlungen mag das anders aussehen). In beiden Fällen wurden massiv Flächen versiegelt, und trotzdem füllen die "Insassen" der dort abgestellten Fahrzeuge noch nicht mal eine einzige U-Bahn. Vielleicht sollte man solche Bilder mal dem Tagesspiegel zukommen lassen, bevor er mal wieder flächendeckende P+R-Stellplätze für jeden mitten in Köpenick fordert? Und sie zeigen natürlich auch, welchem Verkehrsträger die durch den U-Bahnbau freigewordenen Flächen zu einem nicht unerheblichen Teil zugute kommen: dem Auto. Und dann redet man von Verkehrswende...
Wie sollen denn bitte Autofahrer für den ÖV gewonnen werden, wenn der ÖV einfach nicht genug Parkplätze hat? Sollen die Autofahrer etwa den Bus nehmen? Oder gar die Straßenbahn?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Solange es keine Autozüge in S- und U-Bahnen gibt, können wir doch niemandem das Autofahren verbieten. Und genau deshalb wird ein SPD-geführter künftiger Senat das Gute-U-Bahn-Gesetz beschließen, mit dem wir bis 2023 ein 5.000-km-U-Bahnnetz mit Doppelstock-U-Bahnen und Autozügen umsetzen werden.

Herzlichst, Ihre Franziska Giffey



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.07.2021 10:22 von def.
Seitwann ist denn die Verkehrswende eine Abkehr vom MIV? Sie ist eine Hinwendung zum ÖPNV. Sozusagen eine Wendeschleife.
Zitat
Heidekraut
Seitwann ist denn die Verkehrswende eine Abkehr vom MIV? Sie ist eine Hinwendung zum ÖPNV. Sozusagen eine Wendeschleife.
Ist halt nur die Frage, was man gewonnen hat, wenn es mehr ÖPNV, mehr MIV und mehr Fahrrad- und Fußgängerverkehr gibt?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Mehr Mobilität. Ich kenne nur eine Partei, die gegen sowas ist.
Aber was macht man mit dem mehr an Mobilität?
Zitat
Heidekraut
Mehr Mobilität. Ich kenne nur eine Partei, die gegen sowas ist.

Nunja, Mobilität alleine hat noch keinen Vorteil. Es hat sogar nur Nachteile, wenn die Leute wirklich unterwegs sind. Wichtig ist eigentlich eher die Erreichbarkeit, also die Möglichkeit mobil zu sein, im Idealfall ohne dass diese Mobilität in Anspruch genommen wird, da die Funktionen des Lebens auch in der Nähe zu realisieren sind.

Daher ist es besser, die Nähe zu at­trak­ti­vie­ren statt immer nur dafür zu sorgen dass man überall schnell hinkommt dabei aber sämtliche möglichen Nahziele unter einer großen Betonschicht begräbt.

Das Grundproblem bei der Mobiltät ist halt auch dass man in diesem Bereich einfach zu viel Energie verbraucht. Wohnen muss man, Arbeiten muss man, Einkaufen muss man, Erholung braucht man. Für lange Wege zwischen diesen Funktionen gibt es allerdings keine besonders große Notwendigkeit.

Einer meiner Profs sagte Mal "Verkehr entsteht da, wo etwas verkehrt steht!"

Er war übrigens nicht unbedingt ein Grüner!

P.S. ich werde jetzt zum Shoppen einmal quer durch die Stadt fahren, da ich einen Gutschein verpulvern muss. Wäre mit lieber dieses fußläufig zu erledigen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
P.S. ich werde jetzt zum Shoppen einmal quer durch die Stadt fahren, da ich einen Gutschein verpulvern muss. Wäre mit lieber dieses fußläufig zu erledigen.

Das steht Dir doch völlig frei.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Das ist aber sehr aus Verbrauchersicht betrachtet. Der Mensch besteht doch nicht nur aus Wohnen und seinen persönlichen Bedürfnissen. Was soll die Wirtschaft dazu sagen? Es ist auch ein merkwürdige Lebensauffassung auf kleinem Raum leben zu wollen. Natürlich schafft Mobilität einen Mehrwert.
Zitat
Heidekraut
Natürlich schafft Mobilität einen Mehrwert.

Für uns Menschen vielleicht, aber ja ganz offenbar nicht für die Umwelt und den Planeten.

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Zitat
Heidekraut
Das ist aber sehr aus Verbrauchersicht betrachtet. Der Mensch besteht doch nicht nur aus Wohnen und seinen persönlichen Bedürfnissen. Was soll die Wirtschaft dazu sagen? Es ist auch ein merkwürdige Lebensauffassung auf kleinem Raum leben zu wollen. Natürlich schafft Mobilität einen Mehrwert.

Also ich hätte gerne mehr in meiner Nähe als aktuell .
Zitat
Heidekraut
Das ist aber sehr aus Verbrauchersicht betrachtet. Der Mensch besteht doch nicht nur aus Wohnen und seinen persönlichen Bedürfnissen. Was soll die Wirtschaft dazu sagen? Es ist auch ein merkwürdige Lebensauffassung auf kleinem Raum leben zu wollen. Natürlich schafft Mobilität einen Mehrwert.

Aber Verkehr ist doch kein Selbstzweck (vom Hobby mal abgesehen...). Warum sollte es deiner Meinung nach besser für die Wirtschaft (abgesehen vom Verkehrssektor) sein, wenn wir für jede Aktivität weite Wege zurücklegen, anstatt es im Wohnumfeld zu haben?

Und was genau findest du an dem Gedanken komisch, auf kleinem Raum leben zu wollen? Man kann ja für Ausflüge und den Urlaub durchaus weiter wegfahren und andere Regionen kennenlernen, aber ist es wirklich bereichernd, regelmäßig längere Strecken zurückzulegen?
Zitat
222
ist es wirklich bereichernd, regelmäßig längere Strecken zurückzulegen?

Ja, das ist es.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß es durchaus bereichernd ist, regelmäßig längere Strecken zurückzulegen. Ich bin jedenfalls fast blöde geworden, als ich für einen längeren Zeitraum das Wohngebiet nicht verlassen habe, da ich den kürzesten Arbeitsweg der Welt hatte. Man sieht ja nichts anderes mehr und hat dadurch weniger Teilhabe.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
222
ist es wirklich bereichernd, regelmäßig längere Strecken zurückzulegen?

Ja, das ist es.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß es durchaus bereichernd ist, regelmäßig längere Strecken zurückzulegen. Ich bin jedenfalls fast blöde geworden, als ich für einen längeren Zeitraum das Wohngebiet nicht verlassen habe, da ich den kürzesten Arbeitsweg der Welt hatte. Man sieht ja nichts anderes mehr und hat dadurch weniger Teilhabe.

Naja, die Frage ist ja, was eine "längere Strecke" ist. "222" hatte da sicher nicht 5 oder 10 km im Kopf - und zwischen Home Office (das ich auch nicht mehr aushalte) und 20, 30, 40 km täglichem Pendeln gibt es ja doch bei paar Zwischenstufen. Es geht außerdem ja auch um Dinge wie Schulen oder Kindergärten oder auch Einkäufe des kurz- und mittelfristigen Bedarfs, bei denen es doch einigermaßen von Vorteil ist, wenn die Wege dahin nicht allzu lang sind (und bestenfalls kombiniert werden können, indem z.B. das Stadtteilzentrum am Bahnhof liegt - in dieser Hinsicht hat Berlin ja ganz gute Voraussetzungen).

Die Frage ist vielleicht eher: Ist es wirklich bereichernd, (werk)täglich längere Strecken zurücklegen zu müssen?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.07.2021 11:47 von def.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
222
ist es wirklich bereichernd, regelmäßig längere Strecken zurückzulegen?

Ja, das ist es.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß es durchaus bereichernd ist, regelmäßig längere Strecken zurückzulegen. Ich bin jedenfalls fast blöde geworden, als ich für einen längeren Zeitraum das Wohngebiet nicht verlassen habe, da ich den kürzesten Arbeitsweg der Welt hatte. Man sieht ja nichts anderes mehr und hat dadurch weniger Teilhabe.

Warum hast du denn die durch den kurzen Arbeitsweg gesparte Zeit nicht genutzt, um andere Gegenden kennenzulernen?
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