Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 00:42 |
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def
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Nemo
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Slighter
Würde man das mehr herausstellen, dann ließen sich wahrscheinlich deutlich schneller so Mehrheiten gewinnen und Veränderungen umsetzen. Denn die Leute würden dann sehen, dass man ihnen mit der Verkehrswende nicht unbedingt etwas wegnimmt, sondern etwas gibt: Nämlich Platz auf den Straßen.
Das Problem ist hier halt dass der Autofahrer genau das nicht glaubt. Man bräuchte hier halt Resultate als empirischen Beweis. Dafür haben wir aber eine unwillige Verwaltung, zu lange Planungszeiten und auch eine Fehlbesetzung in der Verkehrsverwaltung.
... und außerdem eine fehlende wissenschaftliche Auswertung früherer "entlastender" Straßenausbauten. Mich würde z.B. schon interessieren, welche Auswirkungen die A113 denn nun hatte: wie viele Pkws sind dort pro Tag unterwegs, wie viele auf den angeblich entlasteten Straßen, wie viele insgesamt auf einigen auszuwählenden Relationen? Wie hat sich die Situation ein, zwei, drei, fünf Jahre nach der Eröffnung entwickelt, welche Auswirkungen hatte die Autobahn auf den ÖPNV?
Wahrscheinlich traut man sich einfach nicht, solche Untersuchungen in Auftrag zu geben. Wäre doch doof, wenn das Kartenhaus dann zusammenfällt.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 02:57 |
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Jay
Zumindest für die TVO hatte Christian Linow im letzten Signal zur "Entlastung" der Dörpfeldstraße mal recherchiert. Wenig überraschendes Ergebnis: Es gibt keine Entlastung der Dörpfeldstraße, obwohl das einer der maßgeblichen Rechtfertigungsgründe für den Bau der TVO war. Im Glienicker Weg hat sich das MIV-Aufkommen hingegen deutlich(!) gesteigert. In Adlershof sind jetzt also viel mehr Autos unterwegs, als vor TVO.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 06:24 |
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Jay
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def
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Nemo
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Slighter
Würde man das mehr herausstellen, dann ließen sich wahrscheinlich deutlich schneller so Mehrheiten gewinnen und Veränderungen umsetzen. Denn die Leute würden dann sehen, dass man ihnen mit der Verkehrswende nicht unbedingt etwas wegnimmt, sondern etwas gibt: Nämlich Platz auf den Straßen.
Das Problem ist hier halt dass der Autofahrer genau das nicht glaubt. Man bräuchte hier halt Resultate als empirischen Beweis. Dafür haben wir aber eine unwillige Verwaltung, zu lange Planungszeiten und auch eine Fehlbesetzung in der Verkehrsverwaltung.
... und außerdem eine fehlende wissenschaftliche Auswertung früherer "entlastender" Straßenausbauten. Mich würde z.B. schon interessieren, welche Auswirkungen die A113 denn nun hatte: wie viele Pkws sind dort pro Tag unterwegs, wie viele auf den angeblich entlasteten Straßen, wie viele insgesamt auf einigen auszuwählenden Relationen? Wie hat sich die Situation ein, zwei, drei, fünf Jahre nach der Eröffnung entwickelt, welche Auswirkungen hatte die Autobahn auf den ÖPNV?
Wahrscheinlich traut man sich einfach nicht, solche Untersuchungen in Auftrag zu geben. Wäre doch doof, wenn das Kartenhaus dann zusammenfällt.
Zumindest für die TVO hatte Christian Linow im letzten Signal zur "Entlastung" der Dörpfeldstraße mal recherchiert. Wenig überraschendes Ergebnis: Es gibt keine Entlastung der Dörpfeldstraße, obwohl das einer der maßgeblichen Rechtfertigungsgründe für den Bau der TVO war. Im Glienicker Weg hat sich das MIV-Aufkommen hingegen deutlich(!) gesteigert. In Adlershof sind jetzt also viel mehr Autos unterwegs, als vor TVO.
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Arnd Hellinger
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def
Im Grunde ist das auch ein Beispiel für die Vergesslichkeit der Wählenden: die sPD hat in den Nullerjahren das Angebot, gerade auch in den Außenbezirken, zurückgefahren und die Bestellung neuer U-Bahnen verschleppt.
Du weißt aber auch, dass das seine Ursachen nicht in irgendeiner Böswilligkeit der SPD hatte, sondern in der - durch CDU-Mauscheleien verursachten - Insolvenz der Bankgesellschaft, rückläufigen Steuereinnahmen sowie ebensolchen Einwohnerzahlen nach 1990? Damals wurde ja nicht nur im ÖPNV "gespart, bis es quietscht", sondern auch bei Schulen, Theatern, Schwimmbädern, Sozialwohnungen etc. pp. und für diese - nach heutigem Konsens - gravierenden Fehlentscheidungen tragen ausnahmslos alle damals in Abgeordnetenhaus und BVven vertreten gewesenen Parteien Mitverantwortung. Allerdings hatten sie wegen bundes- und europarechtlicher Vorgaben zur Haushaltskonsolidierung leider auch keine wirkliche Alternative.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 09:15 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 10:33 |
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 11:35 |
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def
"Railroader" scheint diese Art des Umgangs miteinander zu gefallen, deshalb wünscht er sich auch eine Betonkoalition.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 12:32 |
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Railroader
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def
"Railroader" scheint diese Art des Umgangs miteinander zu gefallen, deshalb wünscht er sich auch eine Betonkoalition.
Warum stänkerst du? Ich schrieb schon einmal: mir gefällt nichts von all dem, ich entscheide mich für das geringere Übel. Und lieber der von dir geschilderte Umgang, als solch ein undemokratischer Umgang :
[m.tagesspiegel.de]
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 12:40 |
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Jay
@def: Ich kann deinen Frust ja voll und ganz verstehen, aber dein polemischer Diskussionsstil ist einfach unterirdisch. Damit bedienst du die konservativen Klischees von "linksgrün" (versifft) und bist aktiver Teil der Polarisierung der politischen Lager.
Mit Railroader habe ich inhaltlich einige Differenzen, aber ich schätze die Möglichkeit der sachlichen Diskussion mit ihm, auch wenn es teils ermüdend ist, wieder bei Null anzufangen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 13:00 |
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Railroader
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Jay
@def: Ich kann deinen Frust ja voll und ganz verstehen, aber dein polemischer Diskussionsstil ist einfach unterirdisch. Damit bedienst du die konservativen Klischees von "linksgrün" (versifft) und bist aktiver Teil der Polarisierung der politischen Lager.
Mit Railroader habe ich inhaltlich einige Differenzen, aber ich schätze die Möglichkeit der sachlichen Diskussion mit ihm, auch wenn es teils ermüdend ist, wieder bei Null anzufangen.
Das ist eben tatsächlich so. Mein erster Gedanke war, typisch linksgrün (ohne versifft), wollen einem ständig einreden, wie man zu ticken hat, sind intolerant für andere politische Ausrichtungen, greifen einen an, wenn man politisch anders denkt, auch wenn es demokratisch ist, treten mit erhobenen Zeigefinger auf und stellen einen als ein bisschen blöd da, keine Diskussion auf Augenhöhe. Das Klischee war voll erfüllt, obwohl ich damit sicherlich vielen Linken oder Grünen Unrecht tue. Nur ist das eben auch ein Punkt, weshalb ich diese Partei so ablehne.
Man muss sich auch gar nicht gegenseitig überzeugen. Viele Menschen teilen eben die Vorstellung von linksgrün nicht und wünschen sich ein anderes Berlin als die Grünen, haben andere Vorstellungen. Und das ist auch völlig legitim, dafür leben wir in einer Demokratie. Dafür muss keiner angegangen werden.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 13:03 |
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Jay
Im Gegenteil konzentrieren sich die Berliner Grünen auf ihre Blase und verschrecken Außenstehende mit Arroganz statt Erklärungen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 13:55 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 14:18 |
Zitat
Stichbahn
Extrem schlechter Journalismus mal wieder, schon im Titel "Das Ende einer rot-rot-grünen Beziehung". Egal wie man zur Koalition steht, ob man sich ihr Fortbestehen oder das Ende wünscht - es weiß doch niemand, ob es das Ende ist oder weitere Jahre mit R2G folgen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 15:18 |
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Jay
Dein Beitrag zeigt eigentlich ziemlich gut das Dilemma. "Linksgrün" war ein rechter Kampfbegriff, um pauschal das linke und grüne Lager abzuwerten. Dementsprechend freut sich rechtsaußen auch diebisch damit in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein, also Dominanz in der Sprachentwicklung auszuüben. Das passiert auch an vielen anderen Stelle, worauf def schon vor einiger Zeit durchaus zu Recht aufmerksam gemacht hat.
...obwohl mir Jarasch als RegBM lieber wäre, als Frau "Gift-Ei", die ich aus verschiedensten Gründen ablehne.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 15:37 |
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Railroader
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Jay
@def: Ich kann deinen Frust ja voll und ganz verstehen, aber dein polemischer Diskussionsstil ist einfach unterirdisch. Damit bedienst du die konservativen Klischees von "linksgrün" (versifft) und bist aktiver Teil der Polarisierung der politischen Lager.
Mit Railroader habe ich inhaltlich einige Differenzen, aber ich schätze die Möglichkeit der sachlichen Diskussion mit ihm, auch wenn es teils ermüdend ist, wieder bei Null anzufangen.
Das ist eben tatsächlich so. Mein erster Gedanke war, typisch linksgrün (ohne versifft), wollen einem ständig einreden, wie man zu ticken hat, sind intolerant für andere politische Ausrichtungen, greifen einen an, wenn man politisch anders denkt, auch wenn es demokratisch ist, treten mit erhobenem Zeigefinger auf und stellen einen als ein bisschen blöd dar, keine Diskussion auf Augenhöhe.
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Railroader
treten mit erhobenem Zeigefinger auf und stellen einen als ein bisschen blöd dar, keine Diskussion auf Augenhöhe.
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Railroader
Das Klischee war voll erfüllt, obwohl ich damit sicherlich vielen Linken oder Grünen Unrecht tue.
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Railroader
Nur ist das eben auch ein Punkt, weshalb ich diese Partei so ablehne.
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Heidekraut
Die Grünen sorgen selber für ihre Klischees, man muss ihnen nur zuhören. Sie wissen oft nicht was sie eigentlich wollen. Was sie vorne aufbauen, reißen sie hinten wieder ein. Prioritäten setzen und Dinge ins Verhältnis, ist nicht.
Zitat
Bw Steg
OT: Vielmehr ärgert seit langer Zeit, wie der rbb vor allem bei seinem Filetstück, der ABENDSCHAU, in geschickter Form, manchmal auch recht unverblümt in wahrstem Sinn des Wortes Partei ergreift. Wie seinerzeit die "Springerpresse". Bloß rbb heutzutage in GRÜN. Geschickt, weil einerseits durchaus Vertreter/innen aller im Parlament vorhandenen Parteien zu Worte kommen. Subtil, weil einfach bei Lieblingsthemen und vermeintlichen Stärken der Grünen andere Interessenverbände und -vertreter/innen zusätzliche Sendezeit geschenkt bekommen.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 15:45 |
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Bw Steg
Ach ja: Dominanz in der Sprachentwicklung - alle Versuche, die Bevölkerung von der gendergerechten Sprache in allen öffentlichen Bereichen zu überzeugen, sind garantiert nicht von AfD&Co ausgegangen.
Bw Steg
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 16:39 |
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Railroader
"Alter weißer Mann" auch nicht. Diskriminierend und rassistisch, als würde die Meinung alter weißer Männer nicht mehr zählen. Mit der stets eingeforderten Gleichberechtigung hat das nichts mehr zu tun, es wertet ab und verletzt.
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Railroader
Für mich klingt das, was die Grünen fordern, oftmals nach einer Art Retourkutsche: das Auto war lange dominant, also verdrängen wir es jetzt
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 16:42 |
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def
Selbst in v.a. an automobile Kundschaft ausgerichtete Factory Outlet Centers wird häufig durch die kitschige Nachbildung von Dörfern versucht, eine Traumwelt zu schaffen - in denen die Autos, mit denen fast alle Kunden kommen, aus dem Blickfeld verschwinden.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 16:46 |
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Nemo
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def
Selbst in v.a. an automobile Kundschaft ausgerichtete Factory Outlet Centers wird häufig durch die kitschige Nachbildung von Dörfern versucht, eine Traumwelt zu schaffen - in denen die Autos, mit denen fast alle Kunden kommen, aus dem Blickfeld verschwinden.
Aha, also hier haben wir tatsächlich dieses Bullerbü! Erwischt!
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Bw Steg
Ach ja: Dominanz in der Sprachentwicklung - alle Versuche, die Bevölkerung von der gendergerechten Sprache in allen öffentlichen Bereichen zu überzeugen, sind garantiert nicht von AfD&Co ausgegangen.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 16:52 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 25.09.2021 17:06 |
Ich dachte sowieso immer dass das Leben in einem schwedischen Dorf, wo man Platz für Autos hat, wohl eher dem Ideal der Autofahrer entspricht als dass Büllerbü der hochverdichteten Fußwegstadt, die sich die Grünen so vorstellen irgendwie ähneln könnte.Zitat
def
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Nemo
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def
Selbst in v.a. an automobile Kundschaft ausgerichtete Factory Outlet Centers wird häufig durch die kitschige Nachbildung von Dörfern versucht, eine Traumwelt zu schaffen - in denen die Autos, mit denen fast alle Kunden kommen, aus dem Blickfeld verschwinden.
Aha, also hier haben wir tatsächlich dieses Bullerbü! Erwischt!
Aber lustigerweise eher in der Zielgruppe von Beton-Franzi.