Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 14.10.2021 20:09 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 14.10.2021 20:18 |
Zitat
micha774
Zitat
def
Zitat
micha774
Wer sagt denn das Giffey Bürgermeisterin wird?
Sie möchte ja eine andere Koalition als die Basis, die sie dann stürzen könnte und somit Saleh oder Jarrasch den Posten übernehmen.
Mit Saleh kämen wir dann vom Regen in die Traufe. Und Jarrasch halte ich nur bei einer Jamaika-Koalition für realistisch, die wiederum die grüne Basis eher nicht mitmachen wird.
Die Partei hat Giffey nun "auf Linie" gebracht und sowohl FDP als auch die CDU sind raus und es läuft auf den alten rotrotgrünen Senat hinaus, nur mit anderen Kräfteverhältnissen.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 14.10.2021 20:31 |
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Nemo
Naja, Frau Giffey wartet sicherlich noch auf eine Chance das ganze platzen zu lassen, ...
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 14.10.2021 20:32 |
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Railroader
Zitat
Nemo
Naja, Frau Giffey wartet sicherlich noch auf eine Chance das ganze platzen zu lassen, ...
Ich hoffe es, glaube aber nicht mehr dran.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 14.10.2021 20:36 |
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 14.10.2021 20:41 |
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B-V 3313
Sicherlich, rot-gelb-schwarz ist des S-Bahners Lieblingsfarbkombination, aber Berlin hätte davon nichts.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 14.10.2021 20:41 |
Zitat
VvJ-Ente
Ein Dienst-SUV für jeden Triebfahrzeugführer sollte mindestens rausspringen...
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 14.10.2021 20:45 |
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 14.10.2021 20:47 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 14.10.2021 22:34 |
Zitat
Marienfelde
In der "West-BZ" wird daraufhin "Die Grünen wollen uns das Autofahren verbieten!" geschlagzeilt. In der Reaktion auf solche Meldungen landet man dann gelegentlich auch bei allgemeineren politischen Debatten - die aber durchaus in einem indirekten Zusammenhang mit unserem Kernthema stehen.
Natürlich ist dieses Beispiel an den Haaren herbeigezogen - die Zeiten, in denen die Springerpresse Haßkampagnen gegen alles linke/grüne aufgezogen hat, liegen ja längst hinter uns, da sind wir uns ja sicher einig.
Zitat
Zurück zur "Parkraumfrage": Die meisten Foristen sind ja für eine Bepreisung auch des Bewohnerparkens mit dem Argument, die Bereitstellung öffentlichen Straßenaums als Parkraum zum Nulltarif (die Gebühr für die Vignetten dürfte die Verwaltungskosten nicht decken) sei keine kommunale Aufgabe, eine zusätzliche Subventionierung des Autoverkehrs usw.
Obwohl diese Argumente richtig sind, gebe ich aber folgendes zu bedenken: Wenn im Ergebnis einer sehr hohen Bepreisung öffentlichen Parkraums für Bewohner/innen z.B. die Degewo (!) ihre Bemühungen verstärkt, bisher begrünte eigene Flächen zu Parkplätzen "umzugestalten", um sie dann zu vermieten, ist hinterher womöglich noch mehr Fläche für den "ruhenden Verkehr" versiegelt. .
Zitat
Außerdem: Ein vermieteter Parkplatz steht zunächst einmal nur dem Mieter dieses Parkplatzes zur Verfügung - im Gegensatz zum "normalen" Parkplatz im öffentlichen Straßenraum. Die Parkplatzausnutzung würde dadurch sinken, wodurch sich zunächst wiederum ein zusätzlicher Druck auf die Flächen ergibt.
Zitat
Ein anderes Beispiel: Im Ergebnis einer sehr hohen Bepreisung öffentlichen Parkraums für Bewohner/innen errichtet z.B. die Gesobau (!) eine Tiefgarage für einen namhaften Millionenbetrag. Im Ergebnis der hohen Bepreisung des Bewohnerparkens ergäbe sich in diesem Beispiel ein hoher Mitteleinsatz der Gesobau für das Auto.
Zitat
Solche Dinge sind immer zu beachten. Ich selbst neige auch deswegen dazu, das Bewohnerparken eher zurückhaltend bepreisen zu wollen,
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 15.10.2021 00:38 |
Zitat
Global Fisch
Für Leute, die wirklich auf ihr Auto angewiesen sind (und es viel nutzen) sollte der Betrag noch erträglich sein, gemessen an dem was das Auto
sonst kosten. Für Seltennutzer wird es schmerzhafter. Aber das finde ich gut so.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 15.10.2021 01:36 |
Zitat
Railroader
Angenommen, ich hätte ein Auto und nutze es nur ein Mal die Woche für den Großeinkauf, während ich den Rest mit Rad und ÖPNV erledige und zahle dafür nun mehr als jemand, der es häufiger nutzt. Meine logische Konsequenz wäre, auf den ÖPNV zu verzichten und das Auto öfter zu nutzen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 15.10.2021 01:37 |
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Railroader
Die Frage ist hier auch, wie man erfassen will, wer wirklich auf sein Auto angewiesen ist. Hier träfe ja wieder das "Vorurteil" zu, die Regierung würde sich zu sehr in das Privatleben der Bürger einmischen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 15.10.2021 04:14 |
Zitat
Global Fisch
Zitat
Marienfelde
In der "West-BZ" wird daraufhin "Die Grünen wollen uns das Autofahren verbieten!" geschlagzeilt. In der Reaktion auf solche Meldungen landet man dann gelegentlich auch bei allgemeineren politischen Debatten - die aber durchaus in einem indirekten Zusammenhang mit unserem Kernthema stehen.
Natürlich ist dieses Beispiel an den Haaren herbeigezogen - die Zeiten, in denen die Springerpresse Haßkampagnen gegen alles linke/grüne aufgezogen hat, liegen ja längst hinter uns, da sind wir uns ja sicher einig.
0. Nicht wirklich. Man lese mal die regelmäßigen Schupelius-Kolumnen.
(...)
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Zurück zur "Parkraumfrage": Die meisten Foristen sind ja für eine Bepreisung auch des Bewohnerparkens mit dem Argument, die Bereitstellung öffentlichen Straßenaums als Parkraum zum Nulltarif (die Gebühr für die Vignetten dürfte die Verwaltungskosten nicht decken) sei keine kommunale Aufgabe, eine zusätzliche Subventionierung des Autoverkehrs usw.
Obwohl diese Argumente richtig sind, gebe ich aber folgendes zu bedenken: Wenn im Ergebnis einer sehr hohen Bepreisung öffentlichen Parkraums für Bewohner/innen z.B. die Degewo (!) ihre Bemühungen verstärkt, bisher begrünte eigene Flächen zu Parkplätzen "umzugestalten", um sie dann zu vermieten, ist hinterher womöglich noch mehr Fläche für den "ruhenden Verkehr" versiegelt. .
1. Das erscheint mir in doppelter Hinsicht zu kurz gedacht. Zum einen rechne ich kaum, dass massenweise durch die Wohnungsunternehmen massenweise begrünte Flächen zu Parkplätzen umgewandelt werden. Das müsste sich a) für die Unternehmen erstmal rechnen, d.h sie müssten daraus Einnahmen erzielen (d.h. die Flächen auch *teuer* vermieten könne). Dass man Wohnungen in der Innenstadt ohne Parkplätze heutzutage nicht mehr loswürde halte ich für ein Gerücht. b) gibt es dort mehr als genug Mieter ohne Auto, die von solchen Ideen wenig halten und c) dürfte das auch städtebaupolitisch heute kaum noch machbar sein.
2. Zum anderen verkennst Du m.E. völlig die Entwicklung des öffentlichen Straßenraums. Das Szenario: was dort jetzt Parkraum ist, wird bleiben nur teurer, wird so nicht kommen.
3. Wir reden hier über die Verkehrswende, also eine Verlagerung der Verkehrsanteil vom MIV zu ÖPNV, Rad, Fuß. Das, was ich despektierlich "SPD-Bullerbü" (gemeint ist nicht die reaktionäre Beton-Franzi, sondern die klassische Politik) nennen, halte ich für eine reines Märchen: genug Platz auf den Straßen für Auto, ÖPNV, Rad und Fußverkehr und wenn das ÖPNV-Angebot gut genug ist, wechseln die Autofahrer ganz begeistert selber. Völlig unrealistische Fiktion.
4. Eine Verkehrswende erreicht man nur mit der Kombination aus Push- und Pullfaktoren. Und man braucht, allein damit ÖPNV, Rad und Fußverkehr sich positiv entwickeln, mehr Platz für diese. Und das kann nur auf Kosten des Autoverkehrs gehen. Sicherlich kann das auch teilweise zulasten des fließenden Verkehrs gehen, aber den Wegfall der Flächen für den ruhenden Verkehr halte ich für wesentlicher. Zum einen betrifft das wesentlich weniger Fahrzeuge (viele stehen eben lange rum), zum anderen liegen gerade die im Straßenraum dort, wo sie mehr stören, etwa angrenzend/genau auf den Flächen, die für Rad- und Fußverkehr benötigt werden.
Zitat
Außerdem: Ein vermieteter Parkplatz steht zunächst einmal nur dem Mieter dieses Parkplatzes zur Verfügung - im Gegensatz zum "normalen" Parkplatz im öffentlichen Straßenraum. Die Parkplatzausnutzung würde dadurch sinken, wodurch sich zunächst wiederum ein zusätzlicher Druck auf die Flächen ergibt.
Der Druck auf die Flächen ist nur dann da, wenn ein Auto darauf steht ;-)
5. Ernsthaft: ein Gutteil der Flächen wird von Autos genutzt, die fast die ganze Zeit drauf stehen und nur ein, zweimal im Monat bewegt werden. Für solche selten genutzten Fahrzeuge würde eine Parkgebühr von einem mittleren zweistelligen Betrag schon merkbar sein.
Wenn solche von wenigen Menschen für fast lau genutzte Flächen zugunsten einer öffentlichen Nutzung frei werden, halte ich das auch vom sozialen Standpunkt für ausgesprochen sinnvoll.
Zitat
Ein anderes Beispiel: Im Ergebnis einer sehr hohen Bepreisung öffentlichen Parkraums für Bewohner/innen errichtet z.B. die Gesobau (!) eine Tiefgarage für einen namhaften Millionenbetrag. Im Ergebnis der hohen Bepreisung des Bewohnerparkens ergäbe sich in diesem Beispiel ein hoher Mitteleinsatz der Gesobau für das Auto.
6. Ja und? Wenn Private unter ihren Häusern Tiefgaragen bauen, die dann zum Parken genutzt werden (natürlich kostendeckend) können sie das doch machen. Hauptsache, die Autos sind aus dem öffentlichen Straßenraum weg, und die öffentliche Hand sollte das natürlich wahrlich nicht subventionieren.
Zitat
Solche Dinge sind immer zu beachten. Ich selbst neige auch deswegen dazu, das Bewohnerparken eher zurückhaltend bepreisen zu wollen,
7. Ich auch. Es sollte auch nicht wesentlich teurer sein als eine ÖPNV-Monatskarte.
Allerdings auch nicht wesentlich billiger.
Für Leute, die wirklich auf ihr Auto angewiesen sind (und es viel nutzen) sollte der Betrag noch erträglich sein, gemessen an dem was das Auto
sonst kosten. Für Seltennutzer wird es schmerzhafter. Aber das finde ich gut so.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 15.10.2021 06:24 |
Zitat
Railroader
Zitat
Global Fisch
Für Leute, die wirklich auf ihr Auto angewiesen sind (und es viel nutzen) sollte der Betrag noch erträglich sein, gemessen an dem was das Auto
sonst kosten. Für Seltennutzer wird es schmerzhafter. Aber das finde ich gut so.
Angenommen, ich hätte ein Auto und nutze es nur ein Mal die Woche für den Großeinkauf, während ich den Rest mit Rad und ÖPNV erledige und zahle dafür nun mehr als jemand, der es häufiger nutzt. Meine logische Konsequenz wäre, auf den ÖPNV zu verzichten und das Auto öfter zu nutzen.
Zitat
Railroader
Die Frage ist hier auch, wie man erfassen will, wer wirklich auf sein Auto angewiesen ist. Hier träfe ja wieder das "Vorurteil" zu, die Regierung würde sich zu sehr in das Privatleben der Bürger einmischen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 15.10.2021 06:37 |
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der weiße bim
Wenn ich als Autonutzer in Friedrichshain parke, muss ich pro Stunde schon drei Euro in den Automaten füllen, um keinen Strafzettel in Höhe von 25 Euro (oder mehr bei längerer Dauer) zu riskieren. Für das gleiche Geld bekommt man einen Fahrschein, der die doppelte Zeit (zwei Stunden) gilt.
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der weiße bim
Dass Autohalter mit bestimmter Wohnadresse wesentlich weniger zahlen für Dauerparken, ist schwer einzusehen. Hier werden Bürger wegen ihrer Meldeadresse ungleich behandelt.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 15.10.2021 06:53 |
Zitat
Marienfelde
Zu 1.: Es geht hier immer um langfristige Entwicklungsprozesse über viele Jahrzehnte. Anders als vor 100 Jahren würde ich heute auch sehr große Teile der Stadt außerhalb der Ringbahn zur Innenstadt rechnen. Auch in diesen weit überwiegend nicht parkraumbewirtschafteten Gebieten gibt es einen erheblichen Parkdruck.
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Marienfelde
Zu 5.: Auch mehr oder weniger ernsthaft: Ein herumstehendes Auto ist mir fast noch lieber als ein fahrendes Auto - es verschmutzt die Umwelt weniger, und es benötigt weniger Fläche. So gesehen, sollte es möglichst viel Parkraum geben - und möglichst wenig Fahrspuren. Demnach sollte parken billig und fahren teuer sein.
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def
Wenn ein besserer ÖPNV ausreichen würde, wären doch zahlreiche Hauptstraßen über U-Bahn-Linien oder die B96A zwischen Adlershof und Treptow nahezu frei von Autos.
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def
"Wenn ÖPNV, Rad- und Fußverkehr gut funktionieren sollen, bleiben Euch in Straße A drei Spuren. Bitte überlegt selbst, welche ihr als Park- und welche als Fahrspuren nutzen wollt."
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 15.10.2021 09:06 |
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Philipp Borchert
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def
Wenn ein besserer ÖPNV ausreichen würde, wären doch zahlreiche Hauptstraßen über U-Bahn-Linien oder die B96A zwischen Adlershof und Treptow nahezu frei von Autos.
Wenn man davon ausgeht, dass in den Autos hauptsächlich Anlieger dieser Straßen oder wenigstens der jeweiligen Gegenden sind, die zudem ihr Ziel an diesen Straßen oder wenigstens jeweiligen Gegenden haben.