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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21)
geschrieben von B-V 3313 
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Railroader
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Jay
Im Gegenteil konzentrieren sich die Berliner Grünen auf ihre Blase und verschrecken Außenstehende mit Arroganz statt Erklärungen.

Sehr gut auf den Punkt gebracht!

Leider wahr. Ich kann mir das nur mit ihrer politisch-sozialen Herkunft aus West-AL-Zeiten der 1980er Jahre erklären, als Kreuzberg tatsächlich in gewisser Weise noch "eine Welt für sich" bildete.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Railroader
Für mich klingt das, was die Grünen fordern, oftmals nach einer Art Retourkutsche: das Auto war lange dominant, also verdrängen wir es jetzt, Männer waren in der Politik lange überrepräsentiert, also müssen es jetzt auf Teufel komm raus Frauen sein, alte weiße Männer hatten lange das Sagen, also wertet man sie ab. Alles keine Gleichberechtigung und viel Diskriminierung. Ein weiterer Grund, warum die Grünen für mich eben unwählbar sind.

Tja, dabei gibt es in Deutschland sogar richtig erfolgreiche Grüne. In Baden-Württemberg, der Heimat von Mercedes-Benz und Porsche regiert nun schon 10 Jahre lang ein alter, weißer Mann - erster grüner Ministerpräsident in der Bundesrepublik. Im Gegensatz zu den grünen Damen in Berlin besitzt er hervorragende Sympathiewerte, und nicht nur bei der üblichen grünen Klientel, sondern weit hinein in die Mitte der Gesellschaft.
Aber schließlich werden die Führungskräfte der demokratischen Parteien von der Parteibasis demokratisch gewählt, es liegt also nicht nur an den Köpfen ...

so long

Mario
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der weiße bim
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Railroader
Für mich klingt das, was die Grünen fordern, oftmals nach einer Art Retourkutsche: das Auto war lange dominant, also verdrängen wir es jetzt, Männer waren in der Politik lange überrepräsentiert, also müssen es jetzt auf Teufel komm raus Frauen sein, alte weiße Männer hatten lange das Sagen, also wertet man sie ab. Alles keine Gleichberechtigung und viel Diskriminierung. Ein weiterer Grund, warum die Grünen für mich eben unwählbar sind.

Tja, dabei gibt es in Deutschland sogar richtig erfolgreiche Grüne. In Baden-Württemberg, der Heimat von Mercedes-Benz und Porsche regiert nun schon 10 Jahre lang ein alter, weißer Mann - erster grüner Ministerpräsident in der Bundesrepublik. Im Gegensatz zu den grünen Damen in Berlin besitzt er hervorragende Sympathiewerte, und nicht nur bei der üblichen grünen Klientel, sondern weit hinein in die Mitte der Gesellschaft.
Aber schließlich werden die Führungskräfte der demokratischen Parteien von der Parteibasis demokratisch gewählt, es liegt also nicht nur an den Köpfen ...

Der Kretschmann ist allerdings auch ein sehr konservativer Grüne, sozusagen sind die Grünen in BW die CSU der Gesamtpartei. In Berlin kommen die Grünen ja eher aus der linken Hausbesetzerszene, die es so in BW kaum oder gar nicht gab. Für einen konservativen Sozialdemokraten mit grünem Anstrich würde man auch in Berlin leichter Mehrheiten rechts von der SPD organisieren können.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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Arnd Hellinger
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Railroader
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Jay
Im Gegenteil konzentrieren sich die Berliner Grünen auf ihre Blase und verschrecken Außenstehende mit Arroganz statt Erklärungen.

Sehr gut auf den Punkt gebracht!

Leider wahr. Ich kann mir das nur mit ihrer politisch-sozialen Herkunft aus West-AL-Zeiten der 1980er Jahre erklären, als Kreuzberg tatsächlich in gewisser Weise noch "eine Welt für sich" bildete.

Ich weiß nicht. Ich denke einfach dass die erfolgten Maßnahmen einfach zu viele Väter Elternteile haben und da Senatorin und Staatssekretär nicht Urheber der Maßnahmen waren, sie sie auch nicht wirksam nach außen kommunizieren konnten. Ich hatte den Eindruck dass beide eher von der Verwaltung schlecht informiert wurden und daher von Initiativen vor sich hergetrieben werden konnten. Diese Inis waren natürlich nicht in der Lage auch noch das Volk zu informieren, da zudem Erklärungen nach feststehender Meinung von den meisten sowieso nicht akzeptiert werden. Diese Popup-Radwege sind ja auch nicht auf den Mist den Senats gewachsen, sondern von eben diesen Radlerinis und den Bezirken durchgesetzt worden. Leider hat in dieser Hinsicht ein Gesamtkonzept gefehlt, das alle Verkehrsmittel miteinander integriert. Das wurde aber bereits bei der Entstehung des Radentscheids verhindert, indem man die anderen Verkehrsmittel des Umweltverbunds ausgebootet hat. Der Initiator, H. Stößenreuther ist übrigens mittlerweile in der CDU.

Wir hatten also eine schwache Verwaltung und einseitige Druck von Bürgerinitiativen.

Den Blasenvorwurf finde ich etwas seltsam, da die Autofahrervorstadtblase ja auch nur eine selbige ist. Der Unterschied ist halt der dass in der Vergangenheit die Verkehrspolitik eher auf das Bewältigen der Kfz-Verkehrsmenge ausgerichtet war, also an den scheinbaren Bedürfnissen der Autofahrervorstadtblase. Das ging ja sogar so weit dass es durch die Deckelung der ÖV-Zuschüsse sogar mal eine Angebotsverbesserungsverbot im ÖV gab. Straßen wurden jedoch immer gebaut. Da wollte man nicht sparen. Ich habe da auch nie erlebt, dass man mir erklärt hat, warum meine Mobilitätsbedürfnisse hinter denen der Autofahrer zurückstehen müssen und warum es ok ist, dafür Radfahrer zu gefährden und Busse in den Stau zu stellen und Straßenbahnen an den Ampeln unnötig lange warten zu lassen.

Ich finde es ärgerlich, dass sich die Grünen bisher nicht geäußert haben, ob man das Dreamteam der Verkehrsverwaltung beibehalten möchte. Bei der Grünen Personalpolitik kann das ja alles sein, obwohl ich niemanden kenne, der Frau Günther behalten will.

Allerdings muss man wiederum sagen, da niemand Frau Günther behalten möchte, also weder Radfahrer, ÖV-Benutzer noch Autofahrer, scheint sie ja wenigstens keine Politik gemacht zu haben, die eine der Seiten bevorzugt. Es irren sich also alle, wenn sie Glauben Frau Günther würde auf der politisch anderen Seite stehen. Mit dem Elektroautostaatssekretär wäre doch eigentlich auch die Möglichkeit dagewesen, die Autofahrer zu integrieren. Nur war da scheinbar generell kein Gedanke an eine Verkehrspolitik gemacht.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.09.2021 23:45 von Nemo.
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def
*Nebenbei: Es ist halt wirklich falsch, dass die Grünen nur Politik für die Innenstadt gemacht haben (wie bereits dargelegt). Ich würde in Bezug auf den ÖPNV fast die These aufstellen, dass - bei aller Kritik an nicht umgesetzten Vorhaben - unter Günther mehr für den ÖPNV in den Außenbezirken getan wurde als in den 15 Jahren unter SPD-Ressortleitung davor.

Die Mehrleistungspakete wurden doch mit dem berühmten Sondervermögen "Wachsende Stadt" finanziert. Zu der Zeit war Michael Müller noch Verkehrssenator.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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B-V 3313
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*Nebenbei: Es ist halt wirklich falsch, dass die Grünen nur Politik für die Innenstadt gemacht haben (wie bereits dargelegt). Ich würde in Bezug auf den ÖPNV fast die These aufstellen, dass - bei aller Kritik an nicht umgesetzten Vorhaben - unter Günther mehr für den ÖPNV in den Außenbezirken getan wurde als in den 15 Jahren unter SPD-Ressortleitung davor.

Die Mehrleistungspakete wurden doch mit dem berühmten Sondervermögen "Wachsende Stadt" finanziert. Zu der Zeit war Michael Müller noch Verkehrssenator.

Das betraf die ersten beiden Mehrleistungspakete für eine Dauer von ca. 1-1,5 Jahre. Die Verstetigung und der weitere Aufwuchs kam erst deutlich später.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Schon von April 2014 bis Dezember 2016 wurden 122 Verbesserungsmaßnahmen vollzogen, dafür wurden 173 neue Vollzeitstellen nötig. Natürlich ging es danach weiter, aber der Grundstein für diese Entwicklung lag nicht bei RRG. Viel Positives hat man im Verkehrssektor nicht geschafft.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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B-V 3313
Schon von April 2014 bis Dezember 2016 wurden 122 Verbesserungsmaßnahmen vollzogen, dafür wurden 173 neue Vollzeitstellen nötig. Natürlich ging es danach weiter, aber der Grundstein für diese Entwicklung lag nicht bei RRG. Viel Positives hat man im Verkehrssektor nicht geschafft.

Dass es danach weiterging, ist allerdings auch kein Naturgesetz. Insofern hat man schon sehr viel Positives geschafft (wenn auch natürlich bei weitem nicht genug, vor allem im Vergleich zu den eigenen Ankündigungen). Ob es unter Beton-Franzi, womöglich bei einer Deutschland-Koalition, so weitergeht mit "dieser Entwicklung", ist überhaupt nicht gesagt. Im Zweifelsfall plant man irgendeine U-Bahn am Stadtrand, um Interesse für die Außenbezirke zu simulieren, und ansonsten stagniert der ÖPNV, wenn nicht sogar schlimmstenfalls einige Verbesserungen der letzten Jahre rückgängig gemacht werden.

Alles weit hergeholt? Ich verfolge ja auch die Verkehrspolitik in Wien. Auch dort wurde den Grünen vorgeworfen, nicht viel Positives erreicht zu haben. Nun sitzen sie nicht mehr in der Regierung, und die lokale SPÖ wurde komplett von der Betonfraktion gekapert. Die ersten verkehrspolitischen Maßnahmen waren: zwei - mit Bürger/innenbeteiligung - noch von den Grünen geplante Straßenumbauten wurden abgesagt, es gab an Wochenenden am Morgen starke Angebotsstreichungen im ÖPNV und der Bau zweier De-Facto-Autobahnen (von der roten Propaganda in einem Fall als "Stadtstraße" bezeichnet) wurde wurde beschlossen und in einem Fall zwischenzeitlich begonnen (also so lange, bis die Baustelle Gott sei Dank von Umweltschützer/innen besetzt wurde).

Und das beunruhigende: die Wiener Verkehrsstadträtin, die all das zu verantworten hat (und in ihrer früheren Funktion den durch jahrelange Vernachlässigung verursachten desolaten Gleiszustand bei den Wiener Linien) redet genauso wie Beton-Franzi. Genau deswegen würde ich einer Deutschlandkoalition unter Beton-Franzi sehr besorgt entgegensehen: Wien ist das Muster - genau das würde mit einer Deutschlandkoalition unter Frau Dr. Giffey in Berlin auch passieren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.09.2021 04:02 von def.
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def
Dass es danach weiterging, ist allerdings auch kein Naturgesetz. Insofern hat man schon sehr viel Positives geschafft (wenn auch natürlich bei weitem nicht genug, vor allem im Vergleich zu den eigenen Ankündigungen). Ob es unter Beton-Franzi, womöglich bei einer Deutschland-Koalition, so weitergeht mit "dieser Entwicklung", ist überhaupt nicht gesagt. Im Zweifelsfall plant man irgendeine U-Bahn am Stadtrand, um Interesse für die Außenbezirke zu simulieren, und ansonsten stagniert der ÖPNV, wenn nicht sogar schlimmstenfalls einige Verbesserungen der letzten Jahre rückgängig gemacht werden.

Bis zum Beginn der Pandemie erzwangen ja die steigenden Fahrgastzahlen den Ausbau des Angebotes. Von daher scheint mir das schon als eine Art "Naturgesetz". Was unter RRG gut geklappt hat, war der Ausbau des Busspurnetzes und deren Überwachung durch die BVG. Allerdings sind richtige Vorrangschaltungen in Berlin auch weiterhin ein unbekanntes Wesen. Dazu kommt die merkwürdige Beschaffungspolitik beim Bus, der heilige E-Bus überstrahlt alles, Doppeldecker sind dagegen aus dem Fokus geraten.

Die "U-Bahn nach außen" scheint ja auch bei den Grünen mittlerweile eine überlegenswerte Option zu sein.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.09.2021 07:05 von B-V 3313.
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B-V 3313
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Dass es danach weiterging, ist allerdings auch kein Naturgesetz. Insofern hat man schon sehr viel Positives geschafft (wenn auch natürlich bei weitem nicht genug, vor allem im Vergleich zu den eigenen Ankündigungen). Ob es unter Beton-Franzi, womöglich bei einer Deutschland-Koalition, so weitergeht mit "dieser Entwicklung", ist überhaupt nicht gesagt. Im Zweifelsfall plant man irgendeine U-Bahn am Stadtrand, um Interesse für die Außenbezirke zu simulieren, und ansonsten stagniert der ÖPNV, wenn nicht sogar schlimmstenfalls einige Verbesserungen der letzten Jahre rückgängig gemacht werden.

Bis zum Beginn der Pandemie erzwangen ja die steigenden Fahrgastzahlen den Ausbau des Angebotes. Von daher scheint mir das schon als eine Art "Naturgesetz". Was unter RRG gut geklappt hat, war der Ausbau des Busspurnetzes und deren Überwachung durch die BVG. Allerdings sind richtige Vorrangschaltungen in Berlin auch weiterhin ein unbekanntes Wesen. Dazu kommt die merkwürdige Beschaffungspolitik beim Bus, der heilige E-Bus überstrahlt alles, Doppeldecker sind dagegen aus dem Fokus geraten.

Naja, es bestreitet ja auch niemand, dass die Grünen in verkehrspolitischen Fragen als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet sind. Das macht aber die Erfolge, die es beim Angebotsausbau gab, nicht weniger wichtig.

Und nein, steigende Fahrgastzahlen erzwingen nicht zwangsläufig einen Ausbau des Angebots. Zum einen könnte es die Politik auch schlicht ignorieren, zum anderen hatten ja viele Angebotsausweitungen eben keine entlastende Funktion, sondern haben die Attraktivität des Angebots verbessert. Ich denke hier vor allem an Betriebszeitenausweitungen: Was wird denn dadurch entlastet, dass nun Wohngebiete in Mahlsdorf, Biesdorf und Karlshorst bis in den späten Abend an den ÖPNV angebunden sind (und im Falle des 398ers erstmals auch sonntags)?

Zu den Elektrobussen hatte ich ja meine Meinung schon mal geäußert: ich finde es sinnvoll, dass E-Busse gefördert werden, sehe aber die Aufgabe in erster Linie beim Bund oder gar der EU - im Sinne von Industriepolitik. Heißt: EU- und Bundesprogramme sollten, solange der Einsatz von E-Bussen monetäre Nachteile hat, diese ausgleichen. Wenn E-Busse dann irgendwann nur in China und Nordamerika gebaut werden, hat die BVG ja auch nichts davon.
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(...)

Und das beunruhigende: die Wiener Verkehrsstadträtin, die all das zu verantworten hat (und in ihrer früheren Funktion den durch jahrelange Vernachlässigung verursachten desolaten Gleiszustand bei den Wiener Linien) redet genauso wie Beton-Franzi. Genau deswegen würde ich einer Deutschlandkoalition unter Beton-Franzi sehr besorgt entgegensehen: Wien ist das Muster - genau das würde mit einer Deutschlandkoalition unter Frau Dr. Giffey in Berlin auch passieren.

Ja, das befürchte ich auch. Bei aller Kritik an den - gemessen an den eigenen großen Zielen - scheinbar zu geringen Fortschritten in den Niederungen der Ebene: Die eine oder andere Akzentverschiebung gab es schon, sogar in "meinem" Bezirk Tempelhof-Schöneberg.

Am S-Bahnhof Schichauweg wird gebaut - und in diesem Zusammenhang läßt "man" den Bus X 83 nicht - wie noch vor kurzer Zeit wohl üblich - erbarmungslos im Stau verrecken, sondern er bekommt eine kurze temporäre Busspur.

Ersatzverkehr auf der U 6 zwischen Tempelhof und Alt-Mariendorf - dank der temporären Busspur habe ich mit dem Busersatzverkehr vom Südring bis Kaiserin-Augusta-Straße neulich etwa 5 Minuten Fahrzeit mit dem Busersatz gebraucht, was ich schon als fast sensationell empfunden habe.

An der Kaiserin-Augusta-Straße angekommen, stellte ich erfreut fest: Die Ampel in Richtung "Karstadtseite" (noch ältere Foristen kennen das Kaufhaus sicher noch als "Kaufhaus Walden") ermöglicht es Fußgänger/innen neuerdings, auch in dieser Laufrichtung in "einem Rutsch" den Tempelhofer Damm zu überqueren.

Gestern war ich nach längerer Zeit wieder einmal im schönen Frankfurt am Main. Ich verrate Euch zwei ganz große Geheimnisse (nicht weiterverbreiten):

1. In Frankfurter Innenstadtstraßen, an denen gebaut wird, gibt es Fußwege, die wegen Gehwegparken "für" Fußgänger "einseitig unbenutzbar" sind (also, wenn sie die StVO beachten würden) und

2. Bei der Straßenbahn gibt es eine ganze Menge Ampelschaltungen, bei denen die Priorität für die Tram für mich nach wie vor nicht so recht deutlich wurde.

Bei aller berechtigten Kritik an den Berliner Verhältnissen sollte man sich immer die Frage stellen, wie denn die mögliche Alternative SPD - CDU - FDP aussehen würde: Eine wieder stärkere "Betonfraktion" in der Bauverwaltung, eher wieder weniger öffentlicher Wohnungsbau, weniger zielstrebige Vorstöße des Landes in Richtung Mietpreisbegrenzung, nachlassendes Engagement für den Ausbau des ÖPNV usw.

Das sollten sich die Leute, die "normalerweise" Linke oder Grüne wählen würden, immer klarmachen - und daraus, soweit noch möglich, heute die richtigen Konsequenzen ziehen. Im Idealfall hätte die obige Dreierkoalition entweder keine Mehrheit im Abgeordnetenhaus, oder nur eine knappe - die einem bekanntlich recht schnell um die Ohren fliegen kann.

Berlin ist natürlich nicht identisch mit Wien. Ein "durchregieren" gegen die Bezirke ist hier kaum möglich, und die Opposition gegen die oben nur sehr kurz skizzierte Politik wäre in Berlin viel breiter,

Marienfelde.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.09.2021 08:12 von Marienfelde.
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Nemo
Der Kretschmann ist allerdings auch ein sehr konservativer Grüne, sozusagen sind die Grünen in BW die CSU der Gesamtpartei.

Man weiß zwar, was Du zum Ausdruck bringen möchtest aber bei diesem Vergleich könnte man auch meinen, die Grünen seien in BW noch etwas grüner als grün.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Nur wählen wir natürlich nicht nur Verkehrspolitik. Wäre schön, wenn man jedes Resort einzeln wählen könnte. So muss man einen Gesamtkompromiss finden, was wahrlich derzeit sehr schwer ist.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Nemo
Der Kretschmann ist allerdings auch ein sehr konservativer Grüne, sozusagen sind die Grünen in BW die CSU der Gesamtpartei.

Man weiß zwar, was Du zum Ausdruck bringen möchtest aber bei diesem Vergleich könnte man auch meinen, die Grünen seien in BW noch etwas grüner als grün.

Ok, das stimmt, diese Metapher könnte man missverstehen. Jedenfalls sind die Grünen in BW traditionell eher irgendwo zwischen SPD und CDU zu suchen als links von der SPD. In einem Land, in dem es den meisten gut geht, besteht auch eher wenig Bedarf nach einer linkeren Partei. Dank Vollbeschäftigung können die Löhne durch die Wirtschaftsliberalen auch nicht so gedrückt werden dass eine derartige Partei so richtig viel Zulauf bekommen würde.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
"Lieber" Senat,
zur nächsten Wahl 2025 erwarte ich von euch neben dem Marathon bitte noch eine FfF-Demo, eine Messe im ICC, ein Herthaheimspiel gegen die Bayern und einen GDL-oder BVG-Streik am selben Tag.

Lässt sich doch sicher einrichten von den Damen Giffey/Jarasch oder?

Hat ja heute auf dem Ring super geklappt und in 4 Jahren haben wir dann sicher noch mehr Radfahrer die sich in die Bahnen quetschen, die dann fahren sollten.

Ironie Ende.
Vielleicht bekommen wir Schwarz-Gelb, dann kannst du froh sein, wenn auf dem Ring überhaupt etwas fährt. Die A100 braucht mehr Platz, da ist die Bahntrasse nur im Weg...
Zitat
micha774
"Lieber" Senat,
zur nächsten Wahl 2025 erwarte ich von euch neben dem Marathon bitte noch eine FfF-Demo, eine Messe im ICC, ein Herthaheimspiel gegen die Bayern und einen GDL-oder BVG-Streik am selben Tag.

Lässt sich doch sicher einrichten von den Damen Giffey/Jarasch oder?

Hat ja heute auf dem Ring super geklappt und in 4 Jahren haben wir dann sicher noch mehr Radfahrer die sich in die Bahnen quetschen, die dann fahren sollten.

Ironie Ende.

Wahlen zum Abgeordnetenhaus erfolgen nur alle 5 Jahre.
Hui, Lügen-Franzi in der Prognose 2% hinter den Grünen und selbst mit Union und FDP reicht es für sie nicht.
In der ARD-Prognose. In der ZDF-Prognose führt die sPD, und auch CDU und FDP stehen etwas besser da (aus ihrer Sicht). Trotzdem: es gibt Hoffnung.

Und der Gesichtsausdruck, den Beton-Franzi vorhin in der ARD zeigte, wenn sie sich unbeobachtet wähnte: Unbezahlbar.
Zitat
VvJ-Ente
Hui, Lügen-Franzi in der Prognose 2% hinter den Grünen und selbst mit Union und FDP reicht es für sie nicht.

So schnell wendet sich das Blatt. Jetzt ist die SPD vorne.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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