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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21)
geschrieben von B-V 3313 
Der Tagesspiegel-Bezirks-Newsletter meldet heute, dass Westhafen bis 2029 mit einer weiteren Bahnsteigkante versehen werden wird und die neue Linie vom Hauptbahnhof nach Gartenfeld die Bezeichnung erhalten soll. Dass ein Ausbau des Bahnhof Westhafens angedacht und sowieso dringend notwendig ist, war mir nicht neu. Dass die Entscheidung nun wohl gefallen ist, war mir aber neu. Auch, dass die Siemensbahn-Linie die Bezeichnung S6 bekommen soll.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2022 18:12 von hansaplatz.
Zitat
BVG Pressemitteilung
Pressemitteilung

Berlin, 19. Januar 2022



Gemeinsam für die Mobilitätswende



Das Land Berlin und die BVG arbeiten Hand in Hand, um die Mobilität der Zukunft zu gestalten. Mit dieser Botschaft trafen sich heute Nachmittag die Spitzen der Landes- und Verkehrspolitik und der Vorstand der BVG. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, die Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Bettina Jarasch, die BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp und BVG-Vorstand Betrieb, Dr. Rolf Erfurt, besuchten gemeinsam den Bus-Betriebshof Indira-Gandhi-Straße in Hohenschönhausen.



In einem Acht-Augen-Gespräch verständigten sie sich auf eine weitere enge Zusammenarbeit, um die Mobilitäts- und Klimaziele der deutschen Hauptstadt zu realisieren. Einig waren sich die Gesprächspartner*innen darin, dass der Berliner Nahverkehr weiter auf Wachstum setzt. Dazu zählen die Rück- und Neugewinnung von Fahrgästen. Auch das dichte Berliner Nahverkehrssystem soll weiter ausgebaut, dekarbonisiert und mit Investitionen fit für die Zukunft gemacht werden.



Schneller, größer, sauberer



Auf dem bisher größten E-Bus-Standort Berlins bildete auch die weitere Elektrifizierung der Busflotte und der Aufbau der dazu nötigen Infrastruktur einen Schwerpunkt des Gesprächs. Weitere Themen waren der Ausbau der Streckennetze von U- und Straßenbahn, die weitere Verdichtung des Angebots, digitale Ticket- und Verkehrsangebote sowie die bessere Vernetzung von Innenstadt, Außenbezirken und Umland.



Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey: „Damit die Mobilitätswende gelingt, müssen wir den Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel für die Berlinerinnen und Berliner weiter erleichtern und noch mehr Angebote schaffen. Von großer Bedeutung ist deshalb der Ausbau der Streckennetze im Öffentlichen Nahverkehr, besonders der U-Bahn. Hier haben wir uns die Vorbereitung von fünf Streckenausbauten vorgenommen. Vor allem eine Strecke hat dabei Priorität: die Verlängerung der U7 bis zum BER – denn: Ein Hauptstadtflughafen braucht auch eine Hauptstadtanbindung. Das ist für die Berlinerinnen und Berliner wie auch für unsere Gäste und Partner wichtig.

Außerdem wollen wir den Umstieg auf Elektromobilität mit Tempo vorantreiben. Unser Ziel ist, die BVG-Busflotte bis 2030 vollständig auf Elektro-Busse umzustellen.“



Senatorin Bettina Jarasch: „Wir wollen den ÖPNV aus der Coronakrise holen und die Menschen überzeugen, wieder mit Bussen und Bahnen unterwegs zu sein – um möglichst schnell an die Zeiten mit steigenden Fahrgastzahlen vor der Pandemie anzuknüpfen. Dafür brauchen wir vor allem die Basics: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, gute Takte, gepflegte barrierefreie Bahnhöfe – und eine emissionsfreie, leise Busflotte mit leistungsfähigem Elektroantrieb. Ich freue mich, dass die BVG die Prioritäten auf diesem Kurs mitträgt. Und ich freue mich auf den Tag, an dem die erste Probefahrt mit einem Elektro-Doppeldecker stattfindet!“



Eva Kreienkamp, Vorstandsvorsitzende der BVG: „Wir freuen uns, dass die Regierende Bürgermeisterin und die Senatorin so bald nach Amtsantritt die BVG besuchen. Gemeinsam mit dem Land werden wir die Mobilitätswende in unserer Stadt aktiv gestalten. Guter ÖPNV ist dabei das Rückgrat, er kann aber noch viel mehr sein. Die Qualität im Kerngeschäft ist deshalb für uns ebenso ein Schlüsselfaktor wie neue digitale Angebote, die passgenau die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen in Berlin erfüllen.“



Dr. Rolf Erfurt, BVG-Vorstand Betrieb: „Unsere Kolleg*innen leisten täglich Großartiges, um unsere Stadt in Bewegung zu halten, auch wenn es in den vergangenen fast zwei Jahren nicht immer einfach war. Auf diesem Fundament bauen wir auf. Die Zukunft der BVG ist die Zukunft der Berliner Mobilität – zuverlässig, sauber, hocheffizient, modern und natürlich elektrisch. Um diesen Weg konsequent weiterzugehen, brauchen wir auch weiterhin die Unterstützung des Landes und freuen uns sehr über die positiven Signale der neuen Landesregierung.“


Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Zitat von Beton-Franzi in der BVG-Pressemitteilung
Vor allem eine Strecke hat dabei Priorität: die Verlängerung der U7 bis zum BER – denn: Ein Hauptstadtflughafen braucht auch eine Hauptstadtanbindung. Das ist für die Berlinerinnen und Berliner wie auch für unsere Gäste und Partner wichtig.

Gut, dass gerade kein Tisch vor mir ist, sonst hätte ich wieder den ganzen Abend Kopfschmerzen. Dieses "Argument" ist auf so vielen Ebenen dämlich:

1. Eine U-Bahn muss einen verkehrlichen Sinn haben und sich volkswirtschaftlich rechnen, nicht irgendwelche angeblichen Checklisten erfüllen, damit eine Hauptstadt eine Hauptstadt ist und ein Hauptstadtflughafen und Hauptstadtflughafen.

2. Diese Checkliste ist natürlich auch ziemlich dumm: Hat eigentlich schon irgendwer Rom, Paris, Amsterdam, Brüssel, Stockholm, Wien, Bratislava, Budapest, Bukarest, Minsk, Helsinki, Oslo, Warschau oder Belgrad (Liste nicht vollständig) mitgeteilt, dass sie ab sofort keine Hauptstädte mehr sind? (Einige der Städte haben noch nicht mal eine U-Bahn!) Aber so stellt sich die kleine Franzi aus einem seelenlosen Kaff eine Groß- oder gar Hauptstadt vor: U-Bahn!!1! Flughafen!!1! U-Bahn zum Flughafen!!1! Diese Provinzialität, die aus dieser strunzdummen Aussage dieser Landpomeranze spricht, ist ja kaum auszuhalten. You can take a person out of Briesen, but you can't take Briesen out of a person.

3. Beton-Franzi steckt wie ihre Partei noch immer in den 70ern fest, sonst wäre ihr aufgefallen, dass BER eine hervorragende Bahnanbindung hat (die mit Ausbau der Dresdner Bahn nochmal besser wird). Aber wichtig ist ja die U-Bahn, alles andere kann man nicht ernstnehmen!!1!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2022 19:11 von def.
Zitat
def
[...]
3. Beton-Franzi steckt wie ihre Partei noch immer in den 70ern fest, sonst wäre ihr aufgefallen, dass BER eine hervorragende Bahnanbindung hat (die mit Ausbau der Dresdner Bahn nochmal besser wird). Aber wichtig ist ja die U-Bahn, alles andere kann man nicht ernstnehmen!!1!

Auf dem Papier ist die Bahnanbindung hervorragend und ich habe sie ja auch schon häufig als ein Argument gegen die U7 angebracht. Fakt ist aber leider auch, dass da noch sehr viel Luft nach oben (nicht nur in den leeren Doppelstockzügen) ist, bis sie dieses Prädikat tatsächlich verdient. Unsäglich bleibt aber die nach wie vor geplante Regio-Abbindung der Stadtbahn vom Flughafen. Für den Alex bedeutet das ja auch eine tatsächliche Verschlechterung der Reisezeit.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
def
Zitat
Zitat von Beton-Franzi in der BVG-Pressemitteilung
Vor allem eine Strecke hat dabei Priorität: die Verlängerung der U7 bis zum BER – denn: Ein Hauptstadtflughafen braucht auch eine Hauptstadtanbindung. Das ist für die Berlinerinnen und Berliner wie auch für unsere Gäste und Partner wichtig.

Gut, dass gerade kein Tisch vor mir ist, sonst hätte ich wieder den ganzen Abend Kopfschmerzen. (...)

3. Beton-Franzi steckt wie ihre Partei noch immer in den 70ern fest, sonst wäre ihr aufgefallen, dass BER eine hervorragende Bahnanbindung hat (die mit Ausbau der Dresdner Bahn nochmal besser wird). Aber wichtig ist ja die U-Bahn, alles andere kann man nicht ernstnehmen!!1!

Von Handlungen im Affekt kann ich nur dringend abraten. Außerdem: Die uns bekannte Welt wird sich auch weiterhin nicht um "Beton-Franzi" drehen. Ich selbst bin zum Beispiel mit der Zählgemeinschaftsvereinbarung der Sozialdemokratischen Partei mit Bündnis 90 / Die Grünen in Neukölln für den Verkehrsbereich durchaus nicht unzufrieden. Einige Zitate, den Bereich Verkehr betreffend:

"18. Wir begrüßen den Tramausbau und die Planungen des Senats, Neukölln und Friedrichshain mit einer Tram vom Hermannplatz bis zur Warschauer Brücke zu verbinden und setzen uns für eine Trassenführung über die Sonnenallee und die Pannierstraße ein. Die Endhaltestelle soll nicht auf dem Hermannplatz, sondern in der Urbanstraße liegen.

19. Die Zählgemeinschaft setzt sich gegenüber dem Senat und der BVG für eine Ausweitung der Busspuren auf der Sonnenallee in beide Richtungen zwischen Hermannplatz und Saalestraße (Treptower Straße) sowie auf 24h ein. Dabei müssen die Gewerbetreibenden sowie Anwohner*innen auf der Sonnenallee im Laufe des Planungsverfahrens informiert werden. Im Kontext der Planungen einer Straßenbahn arbeiten wir aktiv an einer Neukonzeption des Straßenquerschnitts der Sonnenallee mit. Entsprechend dem Mobilitätsgesetz ist eine geschützte Radverkehrsanlage zu berücksichtigen.

20. Perspektivisch möchten wir die Sonnenallee Richtung Süden durch Tramrouten entlasten sowie Buckow und Britz mit Tramlinien von Schöneweide in die Gropiusstadt und über die Hermannstraße erschließen. Nach Ausbau der priorisierten Linien betrachten wir auch die Verlängerung der Tram von Adlershof nach Rudow als wünschenswert.

21. Wir setzen uns beim Senat und der BVG für eine Taktverdichtung und den Ausbau der ÖPNV-Angebote aus und in die Ortsteile im Süden unseres Bezirks ein. Dazu gehören die Verlängerung der Buslinie 179, die bessere Anbindung der Buckower Felder durch den Bus M44 sowie die Erhöhung der Taktzeiten der Linie 172. Zudem setzen wir uns für ein Pilotprojekt in Südneukölln ein, dass das bestehende Netz in den weniger dicht besiedelten Ortsteilen durch flexible Kleinbusse, Ruf-Angebote und Ridepooling-Angebote ergänzt.

22. Die Zählgemeinschaft unterstützt und fördert den Ausbau der U7 nach Schönefeld und zum BER.

23. Wir setzen uns für eine koordinierte Verkehrsplanung mit den Umlandgemeinden Schönefeld und Großziethen ein, um auch landesgrenzenüberschreitende Radwege, Verkehrsströme und Busangebote erfolgreich umzusetzen."

"30. Wir werden die Parkraumbewirtschaftung flächendeckend innerhalb des S-Bahn-Rings einführen und den Vorgang beschleunigen. Wir implementieren moderne digitale Lösungen für Gebührenerhebung und Überwachung."


Ich weiß zwar nicht genau, was Ridepooling-Angebote sind, finde die Gesamtrichtung aber sonst nicht schlecht. In der Zählvereinbarung von 2016 (zur Wahl der Bezirksbürgermeisterin Giffey) kam das Wort "Straßenbahn" übrigens nicht vor.

Hier noch ein Link zur Seite von Bündnis 90 / Die Grünen Neukölln (der Abschnitt Verkehr findet sich unter 9.): [www.gruene-neukoelln.de]

Wird schon werden,
Marienfelde.
Zitat
Jay
Zitat
def
[...]
3. Beton-Franzi steckt wie ihre Partei noch immer in den 70ern fest, sonst wäre ihr aufgefallen, dass BER eine hervorragende Bahnanbindung hat (die mit Ausbau der Dresdner Bahn nochmal besser wird). Aber wichtig ist ja die U-Bahn, alles andere kann man nicht ernstnehmen!!1!

Auf dem Papier ist die Bahnanbindung hervorragend und ich habe sie ja auch schon häufig als ein Argument gegen die U7 angebracht. Fakt ist aber leider auch, dass da noch sehr viel Luft nach oben (nicht nur in den leeren Doppelstockzügen) ist, bis sie dieses Prädikat tatsächlich verdient.

Dass das alles ohne Dresdner Bahn noch ein wenig provisorisch ist, ist klar, auch die Brechung von RB24/32 ab Dezember. Aber selbst wenn man auf der Stelle mit dem üblichen Planungsprocedere für die U7 begänne, wäre die doch mindestens zehn Jahre nach der Dresdner Bahn fertig.

Und die Probleme, die sich z.B. durch die Regio-Abbindung der Stadtbahn und von Spandau ergeben, würde die U7 auch kaum besser lösen als die S9. Aber die fährt auf vorhandener Infrastruktur.

Zitat
Jay
Unsäglich bleibt aber die nach wie vor geplante Regio-Abbindung der Stadtbahn vom Flughafen. Für den Alex bedeutet das ja auch eine tatsächliche Verschlechterung der Reisezeit.

Das zeigt doch ganz gut, was für inhaltsleeres Geblubber dieses "eine Hauptstadtanbindung für den Hauptstadtflughafen" ist.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2022 20:22 von def.
Es ist auch eine besondere Leistung, dass in einem umfangreichen Text mit dem Titel "Gemeinsam für die Mobilitätswende" das Wort Straßenbahn nur einmal nebenbei vorkommt. Die Elektrifizierung dieses Verkehrsmittels liegt m. W. auch schon weit mehr als 100 Jahre zurück...

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
def
2. Diese Checkliste ist natürlich auch ziemlich dumm: Hat eigentlich schon irgendwer Rom, Paris, Amsterdam, Brüssel, Stockholm, Wien, Bratislava, Budapest, Bukarest, Minsk, Helsinki, Oslo, Warschau oder Belgrad (Liste nicht vollständig) mitgeteilt, dass sie ab sofort keine Hauptstädte mehr sind? (Einige der Städte haben noch nicht mal eine U-Bahn!) Aber so stellt sich die kleine Franzi aus einem seelenlosen Kaff eine Groß- oder gar Hauptstadt vor: U-Bahn!!1! Flughafen!!1! U-Bahn zum Flughafen!!1! Diese Provinzialität, die aus dieser strunzdummen Aussage dieser Landpomeranze spricht, ist ja kaum auszuhalten. You can take a person out of Briesen, but you can't take Briesen out of a person.

Du kannst London mit auf die Liste setzen. Nur Heathrow hat einen Bahnhof der London Tube, zum City Airport fährt die DLR, die anderen 4 Flughäfen müssen sich m.W. mit National Rail begnügen...
Zitat
VvJ-Ente

Du kannst London mit auf die Liste setzen. Nur Heathrow hat einen Bahnhof der London Tube, zum City Airport fährt die DLR, die anderen 4 Flughäfen müssen sich m.W. mit National Rail begnügen...

Die Londoner U-Bahn zählt sowieso nicht, da sie eigentlich eine S-Bahn ist. Historisch wurden die Strecken nämlich von normalen Eisenbahngesellschaften errichtet und es gab sogar Strecken mit Dampfbetrieb. Die einzige U-Bahn in London ist somit die DLR.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Marienfelde
"Das Ganze wurde auch standardisierten Bewertungen unterworfen. Soweit ich mit erinnern kann, mit folgenden Ergebnissen:

U 9 nur bis Lankwitz : 0,60 KNF (Kosten-Nutzen-Faktor)
U 9 bis Lankwitz (unterirdisch) und S6 : 0,80 KNF
U 9 nach Lichterfelde Süd: 1,31 KNF (oder vielleicht auch 1,33)
S 4 (Ringbahn): >2,50 KNF (ich meine, es waren 2,69)"

Gemeint ist es wohl umgekehrt, also Nutzen-Kosten-Faktor. Ich denke, für die U 9 nur bis Lankwitz wäre eine neue Untersuchung so oder so unumgänglich, hielte - auch vor dem Hintergrund der geänderten Berechnungsmethoden zur standardisierten Bewertung - einen positiven Nutzen-Kosten-Faktor für durchaus möglich, was aber selbstverständlich nicht die Finanzierung selbst sicherstellen würde.

Da sehe ich für die U9 heute noch schlechtere Chancen, die Ziele sind ja nun noch vielfältiger geworden.

(...)


Die Zahlen aus den 1980er-Jahren sind heute natürlich nur noch bedingt aussagekräftig, aber meines Erachtens trotzdem weiterhin von gewisser Bedeutung. Für die vier genannten Schnellbahn-Projekte bzw. -Varianten wurden damals viel zu niedrige Investitonskosten angesetzt. Das "böse Erwachen" kam für die interessierte Öffentlichkeit 1989 bereits kurz nach Baubeginn auf der Ringbahn, als noch vor dem Mauerfall publik wurde, dass die Reaktivierung des Südrings um über 100 Millionen DM teurer werden würde. Allerdings hatte die Ringbahn auch unter dieser Voraussetzung noch einen so hohen Verkehrswert, dass kein Abbruch der Arbeiten hätte befürchtet werden müssen (auch dann nicht, wenn der Mauerfall nicht stattgefunden hätte). Für die U9-Verlägerung Richtung Lankwitz hingegen wäre ein vergleichbarer Anstieg der Baukosten vermutlich nicht mehr darstellbar gewesen. Selbst die spätere "Sparvariante" der S25 Süd zwischen Priesterweg und Lichterfelde Ost als teilweise Alternative zur U9-Verlängerung kostete 1995 noch über 100 Millionen DM! Für die U9 hätte man sicher mit einem Faktor von mindestens vier-fünf an höheren Baukosten rechnen müssen. Für eine Gegend, die stark von Stadtvillen und sonstiger eher lockerer Bebauung geprägt ist, scheint mir das auch heute noch grenzwertig. Bei den Bussen ließe sich im Falle einer Richtung Süden verlängerten U9 wohl auch nicht so viel einsparen. Hierbei würde sich insofern die Quadratur des Kreises ergeben, als die U9 einerseits auf ein dichtes Busnetz für den Zubringerverkehr angewiesen wäre, dann andererseits aber konkurrierende Angebote entstehen würden bzw. erhalten blieben. Ein Brechen der meisten Buslinien an der Anhalter Bahn / U9 jedenfalls scheint mir keine gute Idee zu sein. Eine solche Lösung dürfte sich auch politisch auf Dauer kaum durchhalten lassen.

Sicherlich könnten sich die Finanzierungsmodelle zugunsten einer U9-Verlängerung verbessern, und auch eine echte Verkehrswende wäre sicher hilfreich. Dann aber dürften aus allen Ecken Deutschlands noch viel mehr Projekte des ÖPNV angemeldet werden. In Konkurrenz mit anderen Vorhaben würde die U9 Süd vermutlich aber wiederum weit nach hinten rücken - konkret wohl um Jahrzehnte.
Zitat
Nemo
Zitat
VvJ-Ente

Du kannst London mit auf die Liste setzen. Nur Heathrow hat einen Bahnhof der London Tube, zum City Airport fährt die DLR, die anderen 4 Flughäfen müssen sich m.W. mit National Rail begnügen...

Die Londoner U-Bahn zählt sowieso nicht, da sie eigentlich eine S-Bahn ist. Historisch wurden die Strecken nämlich von normalen Eisenbahngesellschaften errichtet und es gab sogar Strecken mit Dampfbetrieb. Die einzige U-Bahn in London ist somit die DLR.

Vielleicht sollte die Berliner S-Bahn auch einfach in "U-Bahn" umbenannt werden, damit selbst die SPD sie irgendwann (wieder) ernstnimmt.
Zitat
def
Zitat
Nemo
Zitat
VvJ-Ente

Du kannst London mit auf die Liste setzen. Nur Heathrow hat einen Bahnhof der London Tube, zum City Airport fährt die DLR, die anderen 4 Flughäfen müssen sich m.W. mit National Rail begnügen...

Die Londoner U-Bahn zählt sowieso nicht, da sie eigentlich eine S-Bahn ist. Historisch wurden die Strecken nämlich von normalen Eisenbahngesellschaften errichtet und es gab sogar Strecken mit Dampfbetrieb. Die einzige U-Bahn in London ist somit die DLR.

Vielleicht sollte die Berliner S-Bahn auch einfach in "U-Bahn" umbenannt werden, damit selbst die SPD sie irgendwann (wieder) ernstnimmt.

Warum eigentlich nicht? S-Bahnen sind im Bundesgebiet Bahnen, die alle Stunde fahren und vielleicht irgendwo in einer Stadt vorbeikommen. Ausnahmen sind hierbei jene Städte mit City-Tunnel (ohne Leipzig). In Berlin strebt man einen dichten Takt bei den S-Bahnen an, was ja eher U-Bahntypisch ist. Allerdings sind U-Bahnen in manchen Städten auch Straßenbahnen, die halt irgendwo eine unterirdische Teilstrecke haben. Mit Lindentunnel und Spreetunnel wäre also die Berliner Straßenbahn auch eine U-Bahn gewesen. Das macht dann die Aufteilung in Verkehrssysteme aber echt schwierig.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
VvJ-Ente

Du kannst London mit auf die Liste setzen. Nur Heathrow hat einen Bahnhof der London Tube, zum City Airport fährt die DLR, die anderen 4 Flughäfen müssen sich m.W. mit National Rail begnügen...

Die Londoner U-Bahn zählt sowieso nicht, da sie eigentlich eine S-Bahn ist. Historisch wurden die Strecken nämlich von normalen Eisenbahngesellschaften errichtet und es gab sogar Strecken mit Dampfbetrieb. Die einzige U-Bahn in London ist somit die DLR.

Du willst sicherlich auf die Sub-Surface-Linien hinaus. Aufgrund deren frühen Entstehung könnte man da doch mal ein Auge zu drücken. Die Röhrenlinien wurden von Anfang von einem U-Bahnbetrieb gebaut und betrieben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2022 23:42 von Flexist.
Zitat
Nemo
Zitat
Nordender
Trainieren kann man auch mit einem S-Bahntunnel von Spindlersfeld nach Köpenick.

Oder mit der Siemensbahnverlängerung, bzw. mit dem 2. BA der S21.

Am besten mit allem zusammen. Die dringend nötige (fast so dringend wie U7 zum BER) S6-Direktverbindung Eiskeller-Rauchfangswerder via Spreequerung Hakenfelde - Siemensbahn - S21 - Kreuzbergbasistunnel - Schöneweide - Köpenicker Tunnel - Schmöckwitzer Viadukt.
Sehr guter Plan. ;-)
Zitat
Nemo
Zitat
def
Zitat
Nemo
Zitat
VvJ-Ente

Du kannst London mit auf die Liste setzen. Nur Heathrow hat einen Bahnhof der London Tube, zum City Airport fährt die DLR, die anderen 4 Flughäfen müssen sich m.W. mit National Rail begnügen...

Die Londoner U-Bahn zählt sowieso nicht, da sie eigentlich eine S-Bahn ist. Historisch wurden die Strecken nämlich von normalen Eisenbahngesellschaften errichtet und es gab sogar Strecken mit Dampfbetrieb. Die einzige U-Bahn in London ist somit die DLR.

Vielleicht sollte die Berliner S-Bahn auch einfach in "U-Bahn" umbenannt werden, damit selbst die SPD sie irgendwann (wieder) ernstnimmt.

Warum eigentlich nicht? S-Bahnen sind im Bundesgebiet Bahnen, die alle Stunde fahren und vielleicht irgendwo in einer Stadt vorbeikommen. Ausnahmen sind hierbei jene Städte mit City-Tunnel (ohne Leipzig). In Berlin strebt man einen dichten Takt bei den S-Bahnen an, was ja eher U-Bahntypisch ist. Allerdings sind U-Bahnen in manchen Städten auch Straßenbahnen, die halt irgendwo eine unterirdische Teilstrecke haben. Mit Lindentunnel und Spreetunnel wäre also die Berliner Straßenbahn auch eine U-Bahn gewesen. Das macht dann die Aufteilung in Verkehrssysteme aber echt schwierig.

Schwierig. Dann, und sowieso noch besser, benennen wir die S-Bahn einfach in "Autobahn" und S-Bahnhöfe in "Parkplätze" um! Dann wird sich die sPD wirklich drum kümmern, sich vielleicht sogar für den Ausbau der Kremmener Bahn einsetzen, statt ohne Reaktion die jährliche Verschiebung um ein Jahr hinzunehmen!

Und wenn Beton-Franzi bei der Eröffnung eines S-Bahnhofes Parkplatzes fragt, wieso hier keine Autos rumstehen, erzählt man ihr, es gäbe nun endlich so viele Parkplätze, dass freie Platzwahl besteht! (Und bei Beton-Franzi gehe ich sogar davon aus, dass sie das glaubt.)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.01.2022 05:37 von def.
Zitat
Global Fisch
Zitat
Nemo
Zitat
Nordender
Trainieren kann man auch mit einem S-Bahntunnel von Spindlersfeld nach Köpenick.

Oder mit der Siemensbahnverlängerung, bzw. mit dem 2. BA der S21.

Am besten mit allem zusammen. Die dringend nötige (fast so dringend wie U7 zum BER) S6-Direktverbindung Eiskeller-Rauchfangswerder via Spreequerung Hakenfelde - Siemensbahn - S21 - Kreuzbergbasistunnel - Schöneweide - Köpenicker Tunnel - Schmöckwitzer Viadukt.

Ist denn die U3-Verlängerung über Düppel, Stahnsdorf, Wannsee, Kladow, Flugplatz Gatow (Flughafen!!1! U-Bahn!1! Sabber!!1!) und Groß Glienicke nach Bornim-Grube schon gestorben?
Zitat
Jay


Auf dem Papier ist die Bahnanbindung hervorragend und ich habe sie ja auch schon häufig als ein Argument gegen die U7 angebracht. Fakt ist aber leider auch, dass da noch sehr viel Luft nach oben (nicht nur in den leeren Doppelstockzügen) ist, bis sie dieses Prädikat tatsächlich verdient. Unsäglich bleibt aber die nach wie vor geplante Regio-Abbindung der Stadtbahn vom Flughafen. Für den Alex bedeutet das ja auch eine tatsächliche Verschlechterung der Reisezeit.

In der Theorie ja, praktisch wird das nicht gelebt. Der Flughafen ist gerade erst über ein Jahr Betrieb, die Bahn hat es in der kurzen Zeit geschafft den Regio mehrfach wegen Bauarbeiten einzustellen/stark einschränken. Das versteht doch kein Mensch der den BER zum ersten Mal nutzt.
Auch die S45 ist immer noch gerne ein Opfer von Kürzungen.
Zumindest sollten Bauarbeiten beim Regio zum BER nicht zu den Hauptreisezeiten/Ferien stattfinden, vielleicht hört bei einer funktionierenden
Bahnverbindung auch das Geschrei nach der U7 auf.
Nun waren die Kürzungen ja oft auch den aktuellen Flugzahlen geschuldet. Als mein Freund und ich den neuen Flughafen mal anschauen wollten (wobei er den Flughafen und ich den Bahnhof ^^), da waren für den Tag insgesamt (!) ungefähr ca. 20 Abflüge angezeigt. Da hätte man dann auch erstrecht die ominöse U7 einstellen können.
Zitat
PassusDuriusculus
Nun waren die Kürzungen ja oft auch den aktuellen Flugzahlen geschuldet. Als mein Freund und ich den neuen Flughafen mal anschauen wollten (wobei er den Flughafen und ich den Bahnhof ^^), da waren für den Tag insgesamt (!) ungefähr ca. 20 Abflüge angezeigt. Da hätte man dann auch erstrecht die ominöse U7 einstellen können.

Ich beziehe jetzt allerdings auf die Zeit seit dem Juni 2021, nicht auf die tote Lockdownzeit. Da hätte ein Halbzug der S-Bahn gereicht.
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