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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21)
geschrieben von B-V 3313 
Plus die Verlängerung der U9 nach Pankow, die echte neue Verbindungen schaffen würde, bis zur Soldiner Straße bereits ihren Tunnel hätte, aber nie bei Frau Giffeys Projekten auftaucht. Da liegt der Verdacht leider nicht allzu fern, dass es gar nicht um sinnvolle U-Bahn-Projekte geht, sondern in erster Linie Planungskapazitäten für sinnvolle, aber unliebsame Straßenbahn-Projekte blockiert werden sollen...
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def
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Bw Steg
Ganz einfach: Franziska Giffey hat im Gegensatz zu dir bisher darauf verzichtet, Giftspritzen hier im Forum einzusetzen. Ich nehme an, das wird sie auch in Zukunft unterlassen. Schon das rechne ich ihr hoch an!

Die Giftspritzen hat sie im Wahlkampf eingesetzt, in Medien mit viel größerer Reichweite, gegen andere Parteien - indem sie z.B. so getan hat, als hätte ihre eigene Partei mit dem Zustand der Stadt überhaupt nichts zu tun (Fun Fact: die einzige Partei, die seit der Wende ohne Unterbrechnung an der Berliner Regierung beteiligt ist und sie seit 20 Jahren anführt). Indem sie das Narrativ gestärkt hat, die Grünen würden sich nicht um den Stadtrand kümmern und dass gerade außerhalb der Ringbahn das Auto ja unabdingbar ist - obwohl es Verkehrssenator/innen ihrer eigenen Partei waren, die über Jahrzehnte den ÖPNV totgespart haben.

Zitat
Bw Steg
Meinst du nicht, dass wir inzwischen alle mitbekommen haben, dass du die Partei nicht gewählt hast? Was ja auch dein gutes Recht ist. Aber du willst uns doch nicht bis zur nächsten Wahl Tag für Tag vorführen, ein wie schlechter Verlierer du bist!?

Ich habe eine konkrete Aussage von ihr kritisiert, nicht mehr und nicht weniger, unabhängig davon, wen ich gewählt habe. Wenn Giffey wenigstens irgendwelche inhaltlichen Argumente zur BER-U7 brächte, denen man zustimmen könnte oder auch nicht - aber über die man diskutieren könnte. Stattdessen halt dieser Blödsinn von der "Hauptstadtanbindung für den Hauptstadtflughafen". Ehrlich: Ist das das Niveau, mit dem aus Deiner Sicht über eine 800-Millionen-Investition diskutiert werden sollte? In einer wahrlich nicht reichen Stadt mit gewaltigem Sanierungsrückstand im Bestands-U-Bahnnetz und bei Brücken aus den 60er und 70er Jahren... (Ich habe wiederum das Gefühl, bei Dir einen sehr wunden Punkt getroffen zu haben, sonst wärst Du nicht auf die persönliche Ebene gewechselt.)

Nun könnte man einwenden, dass der Anteil des Landes Berlin ja gar keine 800 Mio. EUR beträgt. Das macht es aber nicht besser: auch für Investitionen in Höhe von 100 oder 200 Mio. EUR erwarte ich eine komplexere Argumentation als den "Hauptstadt!"-Blödsinn. Vor allem aber verspricht Giffey hier offensichtlich auch das Geld anderer, Bundesgelder und brandenburgische Gelder (verschiedener Verwaltungsebenen). Und wenn die nicht beteiligen wollen/können? Es kommen ja z.B. auch gewisse "innenpolitische" brandenburgische Gegebenheiten hinzu, weil die brandenburgische und auch die Kreispolitik auch die berlinferneren Räume im Blick haben müssen. Kann man gegenüber denen wirklich rechtfertigen, dass eine bestens an Berlin angebundene Gemeinde auch noch eine U-Bahn bekommt (die fast ausschließlich dieser Gemeinde und dem Land Berlin nützt), während es in anderen Landes- und Kreisteilen noch nicht mal einen vernünftigen ÖPNV am Wochenende oder in den Schulferien gibt?

Für Giffey ist das natürlich eine großartige Exit-Strategie: "Ich wollte ja, aber der Bund/ das Land Brandenburg/ der Landkreis Dahme-Spreewald/ die Gemeinde Schönefeld nicht, da sind mir die Hände gebunden!" Für das Vertrauen in das politische System ist es aber fatal. Denn diese Probleme könnte und sollte Giffey jetzt schon kennen, und man löst sie sicher nicht mit ein paar lockeren dahingesagten Sprüchen.

Mir wäre es selbst viel lieber, wenn ich mich bei meiner Einschätzung von Giffey geirrt hätte, man muss immerhin jetzt mindestens fünf Jahre mit ihr leben. Aber unter ihr verkommt Politik leider endgültig zum Marketing-Blabla (mit teuren und langfristig fatalen Nebenwirkungen). Leere, inhaltsfreie Phrasen (neben ihrem "Argument" für die U7 z.B. auch die 40 Punkte für die ersten 100 Tage) statt ernsthafter Politik; das Prinzip hat sie auf ihren früheren Posten ja auch schon gelebt, oder weiß z.B. jemand ohne Nachschauen, was eigentlich im Gute-Kita-Gesetz stand? Vielleicht verfolge ich auch einfach zu sehr die österreichische Politik und bin nach vier Jahren Sebastian Kurz einfach von dieser Art der "Politik" zu sehr genervt.

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Bw Steg
Das ist nervig! Wahrscheinlich entspricht es auch nicht deiner Vorstellungskraft, dass anders als du womöglich ein paar Menschen in dieser Stadt die Partei gerade deshalb gewählt haben, weil ihr endlich aufgefallen ist, dass neue Straßenbahn-Strecken und Radfahrwege vielleicht ein Heilmittel, aber eben auch nicht für alle Bürger das Allheilmittel sind.

Und damit fällst Du genau auf das Narrativ rein, das Giffey im Wahlkampf gestreut hat. Aber die Giftspritzen kommen ja immer von anderen, oder?

Zitat
Bw Steg
Selbst in diesem Forum soll es ja ein paar Menschen geben, die einige U-Bahn-Verlängerungen befürworten.

Auch das so ein Blödsinn, den Du brav von Giffey nachplapperst: die wenigsten sind pauschal gegen U-Bahn-Verlängerungen, sondern gegen das pauschale "Wir brauchen U-Bahnen, wo können wir welche bauen?".

Die Herangehensweise sollte lauten (widersprich mir gern, wenn Du anderer Meinung bist):

1. Wo haben wir Probleme?
- In welchen Stadtteilen ist der MIV-Anteil am Modal Split besonders hoch?
- Wo könnte man den ÖPNV durch Investitionen effizienter durchführen?
- Wo ist der ÖPNV (perspektivisch) überlastet?

2. Was können wir dagegen tun?

Und wenn bei einer der unter 1. genannten Fragen rauskommt, dass eine bestimmte U-Bahn-Verlängerung sinnvoll ist, ist das eben so (natürlich muss man im nächsten Schritt noch das Kosten-Nutzen-Verhältnis im Vergleich zu anderen Projekten betrachten, um Prioritäten zu definieren).

Statt einer solch pragmatischen Politik macht die sPD unter Giffeys Politik für Memes - für flotte Sprüche, die sich schnell verteilen, für gut befunden werden ("Freibier für alle" passt sowieso immer), aber auch schnell wieder vergessen sind. Auch sie analysiert natürlich, aber nicht die Probleme dieser Stadt, sondern eher, womit sie billiges politisches Kleingeld machen kann.

Nur hilft das halt dieser Stadt nicht. Noch schlimmer: es wird ihr schaden.

Um konkret zu werden:

Ich sehe bei der Flughafenanbindung nach Fertigstellung der Dresdner Bahn keinen Handlungsbedarf, zumindest keinen, der durch die U7 gelöst werden könnte oder ihre Kosten rechtfertigt. Die zahlreichen Gewerbegebiete, die die Gemeinde Schönefeld in ihrem Flächennutzungsplan vorsieht (nördlich des Flughafens zwischen Flughafengelände und BER sowie östlich des Flughafengeländes) streift sie allenfalls, sie könnten durch zusätzliche S-Bahnhöfe zwischen Waßmannsdorf und Terminal 5 sowie einen zusätzlichen Regiohalt zwischen Flughafen und Görlitzer Bahn besser erschlossen werden (letzteres ist m.E. im FNP auch vorgesehen). Seriös wäre also nun die Untersuchung, ob die Zahl der Pendler/innen zwischen dem Neuköllner Süden und den be- und entstehenden Arbeitsplätzen die Baukosten einer U-Bahn rechtfertigt, die Fluggäste wären allenfalls ein Zubrot.

Dahingegen halte ich z.B. die Kremmener Bahn seit Jahrzehnten für überfällig. Im Bezirk Reinickendorf werden überdurchschnittlich viele Wege mit dem Auto zurückgelegt, und ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass im Umfeld der S25 der Anteil noch höher als im Bezirksschnitt liegt. Dazu kommt der gebrochene Verkehr Richtung Umland (die RB55 ist schließlich nicht Richtung Berlin durchgebunden und der RE6 nur über einen Umweg). Die Kremmener Bahn spielt für die SPD aber überhaupt keine Rolle. Sie ist ihr sogar so unwichtig, dass sie die erneute Verschiebung um ein Jahr (nun sind wir m.E. bei 2027?) noch nicht mal kommentiert. 2027 liegt die Wiederinbetriebnahme des ersten Abschnitts nach Tegel 32 Jahre und die Wiedervereinigung 37 Jahre zurück, das muss man sich mal vor Augen halten.

Oder diverse Großwohnsiedlungen, v.a. in Spandau, aber auch das MV. Hier ist zwar ein Bewusstsein vorhanden, dass die reine Busanbindung nicht ausreicht, aber dann scheitert es an einer ergebnisoffenen Analyse und Abwägung verschiedener Alternativen - denn man will ja seine U-Bahn, selbst wenn die durch die Kürzungen im Busnetz für viele Fahrgäste faktisch Verschlechterungen bedeutet. (Ich betone: Wenn die ergebnisoffene Analyse ergibt, dass die U-Bahn - in Verbindung mit einem überwiegend beibehaltenen Busnetz - das Mittel der Wahl ist, sollen sie sie halt bauen. Aber diese Ergebnisoffenheit sehe ich nicht.)

Das ist der Grad der Komplexität, den ich mir von einer öffentlichen Debatte mindestens erwarte. Stattdessen: "Hauptstadtanbindung für den Hauptstadtflughafen!".

Mein Gefühl zum vehement herbeigeredeten Bedarf einer U-Bahn zum BER ist, dass es vor allem um eine immobilienwirtschaftliche Aufwertung des großen Grundeigentums der Flughafengesellschaft entlang der Anbindung zur Autobahn geht. Eingefädelt von Engelbert Lütke Daldrup - bekanntlich ist die Flughafengesellschaft ja irgendwann mit einem People Mover entlang dieser Strecke herumgekommen. Weil sie aber überhaupt keine Kohle hat, das selber zu zahlen, sollen jetzt halt andere die U7 finanzieren. Und bei immobilienwirtschaftlicher Vergoldung kennen sich Daldrup, Geisel, Giffey usw. aus.
Zitat
VvJ-Ente
Plus die Verlängerung der U9 nach Pankow, die echte neue Verbindungen schaffen würde, bis zur Soldiner Straße bereits ihren Tunnel hätte, aber nie bei Frau Giffeys Projekten auftaucht. Da liegt der Verdacht leider nicht allzu fern, dass es gar nicht um sinnvolle U-Bahn-Projekte geht, sondern in erster Linie Planungskapazitäten für sinnvolle, aber unliebsame Straßenbahn-Projekte blockiert werden sollen...

Richtig! Und das im Rahmen eines Gesamtkonzepts für die Entwicklung des ÖPNVs in den Altbezirken Pankow und Weißensee (bzw. als eine mögliche Option bei der Entwicklung eines solchen Konzepts). Und dabei gäbe es genug zu tun (nur um mal zu verdeutlichen, was ich mit Problemanalyse meine):

- Überlastung des Knotens (S+U) Pankow und der Berliner Straße
- eine Rosenthaler Straßenbahn, die immer noch so endet wie zu Mauerzeiten (ja, bis auf die eine zusätzliche Haltestelle an der Wendeschleife) - und im Rahmen des Umbaus schafft man noch nicht mal, die Umsteigewege zwischen M1 und MV-Bussen zu verkürzen
- mit Ausnahme der M1 Erschließungsdefizite in Rosenthal, weil die vorhandenen Buslinien weder umwegefrei den stadtnäheren Schnellbahnhof noch das Pankower Zentrum überhaupt erreichen
- Erschließungsdefizite in Blankenburg, weil die angekündigte Ringlinie seit Jahren auf sich warten lässt.
- chaotischer Betriebsablauf auf den Buslinien zwischen Blankenburg und Buch
- tangentiale Verbindung zwischen dem Pankower Norden und Hohenschönhausen/Marzahn/Lichtenberg, durch den Bahnhof Karower Kreuz und/oder die Verlängerung der S75
- Folgeinvestitionen durch die Wiederinbetriebnahme der NEB-Stammstrecke (z.B. attraktive Fußwege zu den künftigen Stationen, die baldige Verlängerung nach Gesundbrunnen, ggf. mit einer Verlegung des RB27-Halts von Wilhelmsruh nach Schönholz, um tangentiale Verkehrsströme im Norden besser zu bedienen)
- die Erschließung des Blankenburger Südens, v.a. auch vor dem Hintergrund dortiger Bürgerproteste
- ein 107er, der stadtseitig im Nirgendwo endet und dessen Intervalle zu vielen Zeiten auch nicht zur M1 passen

Die Liste ist sicher nicht vollständig (das war ein schnelles Brainstorming), und man könnte eine ähnliche Liste für alle Bezirke aufstellen. Stattdessen reden wir ständig über irgendwelche U-Bahn-Phantome.

Nochmal zur Kremmener Bahn, weil ich den langen Beitrag von vorhin nicht noch länger machen möchte (und hier beziehe ich mich nur auf die innerberliner Situation):

- Hoher Autoanteil am Modal Split im Umfeld.
- Ein 20-min-Takt, der sicher niemanden hinterm Ofen vor lockt.
- Abstoßende Stationen, in die seit Jahrzehnten nicht mehr investiert wurde als für die Betriebssicherheit notwendig.
- Das Erschließungspotential ist bei weitem nicht ausgeschöpft, weil Zugänge (auf den Bahnhöfen zwischen Tegel und Schönholz v.a. nach Norden) und der S-Bahnhof Borsigwalde fehlen.
- Lange Umsteigewege zur U8, aber auch zum M21er, X21er, 120er und 320er (wobei die S25 eben wegen des schlechten Taktes wahrscheinlich eh bei wenigen innerbezirklichen Wegen eine Rolle spielt). Keine Umsteigemöglichkeit zum X33 und 125er (bzw. zum 125er erst in Tegel, was aber für den Bereich Otis-/Quäkerstraße eine untergeordnete Rolle spielt).

Also kurz: würde man hier endlich mal zu Potte kommen, gäbe es sehr viel Potential zu heben (und das sicher zu einem günstigeren Preis als die U7 zum BER). Stattdessen ist die Kremmener Bahn seit 20 Jahren in 5-10 Jahren fertig, und der Berliner Stadtpolitik ist es völlig egal. In der Vergangenheit hat sie sogar wesentlich zu den Verzögerungen beigetragen (durch die ewig lange Hängepartie, welches System nun wie verlängert wird), und nun kann die DB offensichtlich agieren oder auch nicht agieren wie sie möchte, die Stadtpolitik kümmert es nicht. Stattdessen kümmert sich Frau Bürgermeisterin um die U-Bahn zum Flughafen, weil - ich fasse die Dummheit dieses "Arguments" noch immer nicht - ein Hauptstadtflughafen eine Hauptstadtanbindung brauche!
Zitat
nicolaas
Mein Gefühl zum vehement herbeigeredeten Bedarf einer U-Bahn zum BER ist, dass es vor allem um eine immobilienwirtschaftliche Aufwertung des großen Grundeigentums der Flughafengesellschaft entlang der Anbindung zur Autobahn geht. Eingefädelt von Engelbert Lütke Daldrup - bekanntlich ist die Flughafengesellschaft ja irgendwann mit einem People Mover entlang dieser Strecke herumgekommen. Weil sie aber überhaupt keine Kohle hat, das selber zu zahlen, sollen jetzt halt andere die U7 finanzieren. Und bei immobilienwirtschaftlicher Vergoldung kennen sich Daldrup, Geisel, Giffey usw. aus.

Interessanter Aspekt. Der gilt ja auch glasklar für die Flächen zwischen Stadtgrenze und Schönefelder Bahnhofe, die die Gemeinde gerne mit U-Bahnhöfen im Bushaltestellenabstand vergoldet hätte. In der Machbarkeitsstudie wurde die Anzahl der Zwischenhalte immerhin etwas reduziert. Aber auch hier gilt: Für die lokale Berliner Erschließung ist sie verdammt gering, denn ausgerechnet da ist der angedachte Haltestellenabstand "u-bahnwürdig". Man könnte natürlich argumentieren, dass zwischen Rudow und Lieselotte-Berger-Platz nur Einfamilienhäuser stehen und sich daher ein U-Bahnhof nicht lohnt. Oder man könnte unterstellen, der Berliner Anteil solle möglichst günstig und der Autoverkehr auf der Waltersdorfer Chaussee durch die offene Bauweise so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Eine Zwischenstation am Osterburger Weg (auch billigstmöglich mit Außenbahnsteigen) würde eine breitere Baugrube erfordern.

Um aber wieder nach Schönefeld zurückzuschwenken: Oftmals hört man ja den Punkt, man könne die U7 ja zumindest bis zum Bahnhof Schönefeld verlängern. Dem hat die Machbarkeitsstudie vorgebeugt! Ein Endpunkt ist dort nicht möglich, weil dort keine Kapazität zur nächtlichen Abstellung der Züge geschaffen werden kann. Dementsprechend geht die 1. Baustufe eine Station weiter bis "Schönefelder Seen", wo drei Bahnsteiggleise und so einige Abstellgleise vorgesehen sind. Nur erschlossen wird da neben der Autobahn nichts. Und bevor jetzt jemand mit der glorreichen Idee P+R um die Ecke kommt, mal die Frage: Wie weit ist das Auto in 10 Minuten auf der A113n weiter gefahren und wie lange braucht's dann mit der U7 dahin, inklusive (A)BC-Fahrschein.

Ich habe da für die Erschließung des "Midfield"-Geländes zwischen den Startbahnen auch noch eine andere Idee, aber wenn ich die äußere, kommt wieder eine bestimmte Person um die Ecke und unterstellt, "Hauptsache es ist ne S-Bahn und keine U-Bahn", so wie Bw Steg ja auch schon wieder das Narrativ vom "Allheilmittel" bedient hat. Auch wenn mich die Beitragsgestaltung von def an vielen Punkten stört, bin ich da ganz bei ihm. Es geht darum für die jeweilige Situation die beide Lösung zu finden. Und die heißt eben an vielen Stellen Regionalbahn, S-Bahn oder Straßenbahn und nicht U-Bahn.

Als letzten Punkt möchte ich noch den Aspekt Jarasch vs. Giffey aufwerfen: Ich denke, dass Jarasch hier die U7-West hervorgehoben hat, ist politisch bedingt. Saleh steht in der SPD für das Spandauer Projekt, Giffey für das Neuköllner Ende. Sich jetzt also mit dem Argument, diese Strecke hätte die höchsten erwarteten Fahrgastzahlen unter den untersuchten Strecken, werte ich als cleveren Schachzug von Jarasch, um die SPD intern zu beschäftigen.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
VvJ-Ente
Plus die Verlängerung der U9 nach Pankow, die echte neue Verbindungen schaffen würde, bis zur Soldiner Straße bereits ihren Tunnel hätte, aber nie bei Frau Giffeys Projekten auftaucht.

Wobei die U9 Nord (die ich auch als eins der noch am sinnvollsten U-Bahn-Verlängerungs-Projekte ansehe) schon vor Frau Giffey nicht mehr auf den einschlägigen Shortlists in der Politik auftauchte.
Zitat
Global Fisch
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VvJ-Ente
Plus die Verlängerung der U9 nach Pankow, die echte neue Verbindungen schaffen würde, bis zur Soldiner Straße bereits ihren Tunnel hätte, aber nie bei Frau Giffeys Projekten auftaucht.

Wobei die U9 Nord (die ich auch als eins der noch am sinnvollsten U-Bahn-Verlängerungs-Projekte ansehe) schon vor Frau Giffey nicht mehr auf den einschlägigen Shortlists in der Politik auftauchte.

Richtig, gegen die U9-Nord wird ironischerweise mit der S21 und dem bei uns so verhassten Wort "Parallelverkehr" argumentiert. Ist zwar für mich minimal nachvollziehbar, trotzdem sehe ich die Chancen, die diese Verlängerung böte, deutlich größer.

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[www.tagesspiegel.de]

Offenbar sehen die Fachpolitiker von der SPD die Verlängerung zum Flugi ebenso kritisch.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Wow. Wenn die U7 zum BER dann wirklich i2030-Projekte noch weiter verzögerte oder gar verhinderte, wäre ja eine ganz neue Ebene von kontraproduktivem Handeln erreicht. Gut, dass es auch innerhalb der SPD Kritik daran gibt.
Zitat
def
Wow. Wenn die U7 zum BER dann wirklich i2030-Projekte noch weiter verzögerte oder gar verhinderte, wäre ja eine ganz neue Ebene von kontraproduktivem Handeln erreicht. Gut, dass es auch innerhalb der SPD Kritik daran gibt.

Die gab es auch schon vorher, wurde im Wahlkampf aber wegen der Parteiraison unterdrückt. Eine entsprechende Äußerung hätte sich da keiner erlauben können, ohne sofort kaltgestellt zu werden. Herr Dellmann, als Brandenburger ex-Minister hat da natürlich eine andere Position, als ein Berliner Fachpolitiker, so dass er sich jetzt auch namentlich äußern kann.

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Nemo
[www.tagesspiegel.de]

Offenbar sehen die Fachpolitiker von der SPD die Verlängerung zum Flugi ebenso kritisch.

Zitat daraus:

"Nur für eine verbesserte ÖPNV-Anbindung der Wohngebiete im südlichen Neukölln und Schönefeld sowie der geplanten Gewerbegebiete östlich des BER-Terminals 1 - 2 ist die Gesamtstrecke mit mindestens 1 Mrd. Euro Baukosten nicht angemessen“

Ich denke, die Fachpolitiker unterschätzen die immense Wichtigkeit der U-Bahn für Geschäftsreisende. Die ganzen Schlipsträger kann man doch nicht mit einem DB-Airport-Express anlocken. Sie brauchen unbedingt den Komfort und die Schnelligkeit eine U-Bahn durch Rudow, Gropiusstadt, Britz und Zentral-Neukölln!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.01.2022 12:02 von Global Fisch.
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Jay
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Global Fisch
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VvJ-Ente
Plus die Verlängerung der U9 nach Pankow, die echte neue Verbindungen schaffen würde, bis zur Soldiner Straße bereits ihren Tunnel hätte, aber nie bei Frau Giffeys Projekten auftaucht.

Wobei die U9 Nord (die ich auch als eins der noch am sinnvollsten U-Bahn-Verlängerungs-Projekte ansehe) schon vor Frau Giffey nicht mehr auf den einschlägigen Shortlists in der Politik auftauchte.

Richtig, gegen die U9-Nord wird ironischerweise mit der S21 und dem bei uns so verhassten Wort "Parallelverkehr" argumentiert. Ist zwar für mich minimal nachvollziehbar, trotzdem sehe ich die Chancen, die diese Verlängerung böte, deutlich größer.

Für mich ist das nur *sehr* minimal nachvollziehbar. Die U9 erschließt die City-West, die S21 den (bisher in Nord-Süd-Richtung nicht angeschlossen) Hauptbahnhof. Ansonsten ist die S21 genauso sehr oder eher wenig parallel zur U9 wie die S1/2/25.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.01.2022 12:07 von Global Fisch.
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Jay
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nicolaas
Um aber wieder nach Schönefeld zurückzuschwenken: Oftmals hört man ja den Punkt, man könne die U7 ja zumindest bis zum Bahnhof Schönefeld verlängern. Dem hat die Machbarkeitsstudie vorgebeugt! Ein Endpunkt ist dort nicht möglich, weil dort keine Kapazität zur nächtlichen Abstellung der Züge geschaffen werden kann.

Wäre es nicht aber auch möglich, die U7 am Bahnhof Schönefeld auf die Gleise der S-Bahn einschwenken zu lassen? Immerhin sind sich beide Bahnsysteme doch verdammt ähnlich:
- beide fahren auf Normalspur
- beide erhalten ihre Energie von einer seitlichen Stromschiene, jeweils von unten bestrichen
- beide Stromschienen stellen den negativen Pol dar und liefern 750 V Gleichspannung
- das Lichtraumprofil beider Systeme ist ähnlich (U7 ist Großprofil)

Am Bahnhof Schönefeld existieren 4 Bahnsteige, von denen der südlichste für die S-Bahn genutzt wird. Von den anderen drei Bahnsteigen ist der südliche inzwischen vom Fern- und Regionalbahnverkehr abgekoppelt und wird nicht mehr genutzt. Den könnte man doch zu einem zweiten S-Bahnsteig machen. Und ähnlich wie in Wuhletal würden dann U-Bahn und S-Bahn im Richtungsbetrieb an gemeinsamen Bahnsteigen halten. Es wäre sogar möglich, die U7 auf den S-Bahn-Gleisen bis zum BER-Bahnhof durchzubinden.
Bis zum Bahnhof Schönefeld gehe da mit. Danach wird es technisch kompliziert - wenn auch möglich - der Flughafenbahnhof ist aber von der Kapazität her nicht in der Lage eine U-Bahnlinie aufzunehmen, die vorgesehenen 9 Fahrten (zus. S8) lasten das Ding bereits so aus dass für eine S2 kein Platz mehr wäre.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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Wolke Eins
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Jay
Um aber wieder nach Schönefeld zurückzuschwenken: Oftmals hört man ja den Punkt, man könne die U7 ja zumindest bis zum Bahnhof Schönefeld verlängern. Dem hat die Machbarkeitsstudie vorgebeugt! Ein Endpunkt ist dort nicht möglich, weil dort keine Kapazität zur nächtlichen Abstellung der Züge geschaffen werden kann.

Wäre es nicht aber auch möglich, die U7 am Bahnhof Schönefeld auf die Gleise der S-Bahn einschwenken zu lassen? Immerhin sind sich beide Bahnsysteme doch verdammt ähnlich:
- beide fahren auf Normalspur
- beide erhalten ihre Energie von einer seitlichen Stromschiene, jeweils von unten bestrichen
- beide Stromschienen stellen den negativen Pol dar und liefern 750 V Gleichspannung
- das Lichtraumprofil beider Systeme ist ähnlich (U7 ist Großprofil)

Am Bahnhof Schönefeld existieren 4 Bahnsteige, von denen der südlichste für die S-Bahn genutzt wird. Von den anderen drei Bahnsteigen ist der südliche inzwischen vom Fern- und Regionalbahnverkehr abgekoppelt und wird nicht mehr genutzt. Den könnte man doch zu einem zweiten S-Bahnsteig machen. Und ähnlich wie in Wuhletal würden dann U-Bahn und S-Bahn im Richtungsbetrieb an gemeinsamen Bahnsteigen halten. Es wäre sogar möglich, die U7 auf den S-Bahn-Gleisen bis zum BER-Bahnhof durchzubinden.

Nein, das funktioniert nicht so einfach und löst auch nicht das Problem der notwendigen Abstellkapazitäten als Ersatz für die künftigen Streckengleise in Rudow und die zusätzlichen Züge.

S-Bahn und U-Bahn können betrieblich nicht auf einem Gleis verkehren. Gravierende Unterschiede sind: Radreifenprofil, Leit- und Sicherungstechnik, Abstand der Stromschiene zum Gleis

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Jay


S-Bahn und U-Bahn können betrieblich nicht auf einem Gleis verkehren. Gravierende Unterschiede sind: Radreifenprofil, Leit- und Sicherungstechnik, Abstand der Stromschiene zum Gleis

...Wagenkastenbreite, Stromabnehmerabstand (ist ein Problem, da dann der Zug entweder ohne Strom in einer Stromschienenlücke stehenbleiben könnte oder eine gewollte Lücke überbrücken kann).

Das kann man aber natürlich alles lösen - nur warum? Da wäre eine bahnsteiggleiche Umsteigeverbindung in Schönefeld alt wirklich besser. Zumal man so ja bereits X7 und X71 eindampfen könnte - also mit einem kurzen Stück U-Bahn man ein langes Stück Buslinie ersetzen könnte.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.01.2022 13:54 von Nemo.
Ich entnehme den Reaktionen, dass es mehrheitlich als möglich und sinnvoll erachtet wird, die U7 bei einer möglichen Verlängerung bis Schönefeld dort am zweiten Bahnsteig enden zu lassen und so eine bahnsteiggleiche Umsteigebeziehung zur S-Bahn zu ermöglichen. Das wäre doch zumindest schonmal etwas, oder? Und Platz genug ist dort vorhanden für Abstellgleise, da wie gesagt der südliche Bahnsteig und sein Gleisbereich davor und dahinter nicht mehr vom Fern-/Regio-Verkehr genutzt werden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.01.2022 14:08 von Wolke Eins.
Bitte das Thema "U7 zum BER" in diesem Thread weiter diskutieren. Danke.

Viele Grüße
Arnd



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.01.2022 18:12 von Arnd Hellinger.
Zitat
Wolke Eins
Ich entnehme den Reaktionen, dass es mehrheitlich als möglich und sinnvoll erachtet wird, die U7 bei einer möglichen Verlängerung bis Schönefeld dort am zweiten Bahnsteig enden zu lassen und so eine bahnsteiggleiche Umsteigebeziehung zur S-Bahn zu ermöglichen. Das wäre doch zumindest schonmal etwas, oder?

Wo ist denn jetzt der große Unterschied zum Umsteigen in den Bus? Ja, bahnsteiggleich ist bequemer und es geht schneller, aber dafür einen dreistelligen Millionenbeitrag ausgeben?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Nemo
[www.tagesspiegel.de]

Offenbar sehen die Fachpolitiker von der SPD die Verlängerung zum Flugi ebenso kritisch.

Ich zitiere einmal einen Satz: "Für das Flughafenumfeld solle stattdessen gemeinsam mit dem Landkreis Dahme-Spreewald, dem Bezirk Neukölln und den Anliegergemeinden ein stufenweises ÖPNV-Konzept mit Bus und Straßenbahn umgesetzt werden, das die notwendige Feinerschließung sicherstelle und zugleich die Trasse der möglichen U7-Verlängerung für spätere Planungen freihalte."

Aus meiner Sicht eine inhaltlich vollkommen richtige Position,
Marienfelde.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Es muss nichts miteinander zu tun haben.
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