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Ersatzneubau Mühlendammbrücke
geschrieben von der weiße bim 
Heute gab die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz eine Wettbewerbsbekanntmachung heraus: [www.berlin.de]

Zitat
Pressemitteilung vom 26.01.2021
Mühlendammbrücke: Unterlagen zum Realisierungswettbewerb sind online abrufbar

Ingenieure und Architekten können bis zum 23. Februar ihr Interesse anmelden – bis zu zehn Vorschläge werden danach eingeholt und von einer Jury bewertet.
Der Realisierungswettbewerb für den Neubau der Mühlendammbrücke hat begonnen. Nach der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in der vorigen Woche sind die Unterlagen nun auch online abrufbar:

Wettbewerbsbekanntmachung

Die Bekanntmachung richtet sich an Ingenieure, Architekten und entsprechende Bietergemeinschaften. Bis zum 23. Februar 2021 können sie ihr Interesse anmelden und ihre fachliche Eignung nachweisen. Wettbewerbsbeiträge von bis zu zehn dieser Bewerber können danach bis zum 2. Juni 2021 erarbeitet und eingereicht werden. Vorgabe ist, dass der künftige Ersatzneubau der Mühlendammbrücke deutlich mehr Platz für den Umweltverbund aus ÖPNV, Rad- und Fußverkehr erhält. Über die Entwürfe befindet eine Jury mit neun Preisrichter*innen, darunter Architekten, Ingenieur*innen und Vertreter*innen aus den Fachverwaltungen in Land und Bezirk. Auch ein Preisgeld ist ausgelobt: Der erste Platz ist mit 106.000 Euro dotiert.

Die Mühlendammbrücke (zwischen der Breiten Straße und dem Molkenmarkt in Berlin-Mitte), gebaut in den 1960er-Jahren, ist dringend zu ersetzen. Der Realisierungswettbewerb soll für die Brücke, gelegen an einem stadtgeschichtlich bedeutsamen Ort, eine adäquate Gestaltung ermöglichen, die auch längerfristige Perspektiven öffnet. In die Vorgaben dazu sind auch Anregungen aus einer Bürgerveranstaltung im November 2020 eingeflossen.

Die Planungsaufgabe teilt sich in zwei Projektphasen auf. In der ersten Phase geht es um ein Bauwerk für die derzeit prognostizierten Verkehrsmengen: etwa 63.000 Fahrzeuge pro Werktag, rund 10.000 weniger als derzeit, auf je zwei (statt jetzt drei) Fahrspuren pro Richtung. Mit der zweiten Projektphase soll die Brücke perspektivisch an einen weiter verringerten motorisierten Individualverkehr angepasst werden können, mit nur noch einer Kfz-Fahrspur pro Richtung. Konkrete Querschnitte oder die Gesamtbreite der Brücke werden nicht vorgegeben.

Ziel des Wettbewerbes ist es, gestalterisch überzeugende Entwürfe zu erhalten, die zugleich die komplexen Bau- und Verkehrsanforderungen berücksichtigen. Nach aktueller Rahmenplanung ist ein Baubeginn auf das Jahr 2024 zu terminieren, die Verkehrsfreigabe für die Straßenbahn in Richtung Potsdamer Platz kann nach derzeitiger Planung 2028 erfolgen.
...

Nun will die Verwaltung zum Ende der Amtperiode doch noch Akzente setzen.
Wir werden sehen, was dabei herauskommt.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Heute gab die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz eine Wettbewerbsbekanntmachung heraus: [www.berlin.de]
[...]
Nun will die Verwaltung zum Ende der Amtperiode doch noch Akzente setzen.
Wir werden sehen, was dabei herauskommt.

Na Papier, im besten Fall ;-)

Danke für die Info und den Link!

EDIT: Hier mal noch der direkte Link auf die Broschüre der Ausschreibung. Insgesamt sehr lesenswert, auch bzgl. geschichtlicher Schilderung usw.:
https://www.ov.wettbewerbe-aktuell.de/downloads/wettbewerbe_frei/303/anlage_1.pdf

Viele Grüße
André



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2021 00:15 von andre_de.
Zitat
andre_de
Na Papier, im besten Fall ;-)

Danke für die Info und den Link!

EDIT: Hier mal noch der direkte Link auf die Broschüre der Ausschreibung. Insgesamt sehr lesenswert, auch bzgl. geschichtlicher Schilderung usw.:
https://www.ov.wettbewerbe-aktuell.de/downloads/wettbewerbe_frei/303/anlage_1.pdf

Viele Grüße
André

In der Tat eine spannende Lektüre. Auf Seite 65 stehen die Anforderungen, wie die Straßenbahn zu planen ist und es macht mich ein bischen stuzig. Es muss nämlich zwingend eine Hochkettenfahrleitung sein, welche per Auslegern befestigt sind. Quertragwerke sind explizit verboten. Eine integrierte Beleuchtung / Oberleitung scheidet also schon an dieser frühen Stelle der Planung wiedereinmal aus.
Oberleitung wie hier pfui, das hier jedoch Norm-gerecht.
Man kann doch nicht den Highway nach Wandlitz einfach abbauen. Womöglich durch hässliche Neubauten ersetzen.
Ich zitiere mal aus den Unterlagen. Weiß jemand etwas näheres zu diesem Satz?:

"Unter dem Gebäude des Deutschen Industrie- und Handelskammertages befindet sich ein ca. 90 m langer, 1940 errichteter U-Bahn-Tunnel, der bis zur
Mitte der Spree reicht und 1997 teilweise mit Beton verfüllt wurde."

Um welche Vorleistung handelt es sich hier?
Zitat
Heidekraut
Ich zitiere mal aus den Unterlagen. Weiß jemand etwas näheres zu diesem Satz?:

"Unter dem Gebäude des Deutschen Industrie- und Handelskammertages befindet sich ein ca. 90 m langer, 1940 errichteter U-Bahn-Tunnel, der bis zur
Mitte der Spree reicht und 1997 teilweise mit Beton verfüllt wurde."

Um welche Vorleistung handelt es sich hier?

"U10"

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Damals noch die Linie F, heute die U3 ;-)

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat

"Heidekraut" am 1.2.2021 um 16.57 Uhr:

Um welche Vorleistung handelt es sich hier?

Um eine "olle Kamelle", da sie durch die Verfüllung nicht mehr als Vorleistung nutzbar ist.

Zitat

"Jay" am 1.2.2021 um 16.59 Uhr:

"U10"
Zitat

"B-V 3313" am 1.2.2021 um 17.28 Uhr:

Damals noch die Linie F, heute die U3 ;-)

Der Stadtentwicklungsplan ("StEP") Verkehr vom Juli 1995 nennt es "Vorleistung für die U10" unter der römischen Nummer XII, die vorgeleisteten Tunnelsegmente unter den U-Bahnhöfen Kleistpark und Innsbrucker Platz sowie unter der Schloßstraße heißen "F" gefolgt von einer Nummer und die letzte Vorleistung unter dem Potsdamer Platz wurde bei Umplanungen nach der Wende der Linie U3 zugeschlagen. Siehe meine Sammlung von Grafiken und einer PDF mit dem Gesamtdokument unter der URL <http://thomas.krickstadt.de/1995-step-verkehr-berlin/>.

Ich weiß nicht, ob überhaupt, und wenn ja, wie all diese Vorleistungen im heutigen StEP Verkehr genannt werden.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
[...]

Ich weiß nicht, ob überhaupt, und wenn ja, wie all diese Vorleistungen im heutigen StEP Verkehr genannt werden.

Gruß, Thomas

Es gibt keine aktuelle Version! Der StEP Mobilität und Verkehr ist nun schon mehrere Jahre überfällig.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Zitat
krickstadt
[...]

Ich weiß nicht, ob überhaupt, und wenn ja, wie all diese Vorleistungen im heutigen StEP Verkehr genannt werden.

Gruß, Thomas

Es gibt keine aktuelle Version! Der StEP Mobilität und Verkehr ist nun schon mehrere Jahre überfällig.

Brauchen wir denn eine aktuelle Version des SteP? Hilft uns das weiter?

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Jay
Es gibt keine aktuelle Version! Der StEP Mobilität und Verkehr ist nun schon mehrere Jahre überfällig.

Auch wenn eine Neufassung überfällig ist, gibt es natürlich schon noch eine aktuelle Version, nämlich die, die der Senat zuletzt beschlossen hat. Auch wenn diese schon fast 10 Jahre alt ist, ist sie natürlich formell noch die Arbeitsgrundlage. Allerdings ist der StEP Verkehr von 2011 eher strategisch angelegt und hat nicht den Anspruch, jede einzelne sehr langfristig angedachte Maßnahme auf Vorleistungen zu untersuchen, zumal alle diese Vorleistungen nicht so groß sind, dass man daraus Rückschlüsse auf die strategische Bedeutung der Maßnahme ziehen könnte.
Zitat

"Logital" am 2.2.2021 um 12.23 Uhr:

Brauchen wir denn eine aktuelle Version des SteP? Hilft uns das weiter?

Natürlich nicht, was die Vorleistung angeht, nach der "Heidekraut" gefragt hat, da diese seit der Verfüllung keine Vorleistung mehr ist. Sie bekommt eventuell wieder eine Bedeutung als Hindernis, wenn man irgendwann einmal die Trasse einer U-Bahn vom Potsdamer Platz nach Weißensee genau dort entlang führen will.

Gruß, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Zitat

"Logital" am 2.2.2021 um 12.23 Uhr:

Brauchen wir denn eine aktuelle Version des SteP? Hilft uns das weiter?

Natürlich nicht, was die Vorleistung angeht, nach der "Heidekraut" gefragt hat, da diese seit der Verfüllung keine Vorleistung mehr ist. Sie bekommt eventuell wieder eine Bedeutung als Hindernis, wenn man irgendwann einmal die Trasse einer U-Bahn vom Potsdamer Platz nach Weißensee genau dort entlang führen will.

Gruß, Thomas

Eher nicht, denn die Verfüllung fand ja statt, weil die Vorleistung nutzlos geworden ist und die U-Bahn-Verlängerung per Schildvortrieb erfolgen würde.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Pressemitteilung SenUVK: Jury kürt Siegerentwurf für die neue Mühlendammbrücke


(Visualisierung: Arup/COBE, SenUVK)
Immerhin, es gibt beidseitig Fußwege! Ansonsten hätte ich mir an der Stelle auch mal etwas Architektur gewünscht.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Sieht doch ganz nett aus. Schlicht, schön viel Platz zum Spazieren, Fahrradfahren, Autos kommen durch, Bahn hat ihre eigene Trasse.

Bestimmt ist genau das irgendwem ein Dorn im Auge. Von wegen zu breit, zu viel Kompromiss, zu sehr an die völlig überzogenen Bedürfnisse von [Verkehrsteilnehmer einsetzen] angepasst.
Zitat
Slighter
Sieht doch ganz nett aus. Schlicht, schön viel Platz zum Spazieren, Fahrradfahren, Autos kommen durch, Bahn hat ihre eigene Trasse.

Bestimmt ist genau das irgendwem ein Dorn im Auge. Von wegen zu breit, zu viel Kompromiss, zu sehr an die völlig überzogenen Bedürfnisse von [Verkehrsteilnehmer einsetzen] angepasst.

Korrekt. Es bleibt von den Dimensionen her ein ziemlicher Brummer, was der Prämisse "Ersatzneubau" geschuldet ist. Und in der Tat hat der MIV noch immer sehr viel Platz. Radinfrastruktur ist zunächst gar nicht vorgesehen. Rad Fahrende müssen die Busspur mitnutzen.

Historisch gesehen, gab es auf dem Mühlendamm eine Bebauung. Das berücksichtigt der Entwurf leider in keiner Weise, da wäre mehr drin gewesen. Allerdings steht das Ganze Ding auch unter enormem Zeitdruck, da sich der Zustand der Bestandsbrücke immer weiter verschlechtert.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay

Historisch gesehen, gab es auf dem Mühlendamm eine Bebauung. Das berücksichtigt der Entwurf leider in keiner Weise, da wäre mehr drin gewesen. Allerdings steht das Ganze Ding auch unter enormem Zeitdruck, da sich der Zustand der Bestandsbrücke immer weiter verschlechtert.

Zumindest sind diese Sitzstufen in der Brücke zu finden, sprich man kann auf dieser verweilen und den Sonnenaufgang bewundern. Evtl. genau das Richtige nach einem Partybesuch in der alten Münze. ;)

Und die Spurproblematik lässt sich ja scheinbar auch mit der Zeit lösen.
Ich verstehe nicht, warum der MIV zwei Fahrspuren benötigt, Bus und Fahrrad sich jedoch eine teilen sollen.
Zitat
DaniOnline
Ich verstehe nicht, warum der MIV zwei Fahrspuren benötigt, Bus und Fahrrad sich jedoch eine teilen sollen.

Dieses Unding von kombinierter Bus- und Radspur will auch einfach nicht aussterben - obwohl es für alle Beteiligten (Busfahrer/innen, Busfahrende und Radfahrende) einfach anstrengend ist und m.E. auch viele vom Radfahren abhält.

Im Grunde kann man doch die Qualität von Radinfrastruktur recht einfach mit einer Frage beurteilen: "Würden Sie Ihr 11-jähriges Kind auf diesem Weg zur Schule radeln lassen?"
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