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Betriebseinschränkungen wegen Winter
geschrieben von Logital 
Zitat
B-V 3313
Das Netz ist ja schön und gut, aber was nützt das, wenn es nur bei schönem Wetter funktioniert? Wenn nun durch äußere Einflüsse (z.B. umstürzende Bäume) der Betrieb eingestellt werden muss, dann kann die S-Bahn nichts dafür. Auch bei größeren Schneeverwehungen kann man nicht viel machen. Eingefrorene Weichen z.B. sind aber ein hausgemachtes Problem und werfen auf den gesamten ÖPNV ein schlechtes Bild.

Und wenn man dann noch bedenkt, wie sich die S-Bahn vor ein paar Jahren immer noch mit "wir sind auf den Winter vorbereitet" für diese Selbstverständlichkeit gefeiert hat, wird es noch absurder.

Von einer kompletten Betriebseinstellung kann ja nun nicht die Rede sein. Im Gegenteil, gerade durch die Netzwirkung (im Gegensatz zum reinen Linienbetrieb) kann man recht flexibel darauf reagieren, welche Zuggruppe man wohin schickt und tut das auch, statt Strecken komplett nicht mehr zu bedienen.

Ich denke, dass das Schnee-Weichenproblem so einfach nicht zu lösen ist. Betriebsstellen sind nun mal nicht mehr durchgängig besetzt, da geht also keiner einfach so vor die Stellwerkstür und kehrt mal die Weichen aus. Bei den drei oder vier oberirdischen Endpunkten bei der U-Bahn ist das sicher etwas einfacher zu organisieren als bei allen Betriebsstellen im S-Bahn-Netz. Eine Weichenheizung hat in der Größenordnung 4 kW Leistung, das ist schon sehr viel. Wenn da aber kompaktes Eis zwischen Weichenzunge und Schiene liegt, dann kriegt man das nunmal nur mechanisch vor Ort weg. Die Lösung kann m.E. dann eher sein, frühzeitig tatsächlich auf den einfacheren linienreinen Betrieb zu gehen und sich das Weichenstellen zu sparen. Ist nur die Frage, ob das in so einem großen Netz wirklich praktikabel ist.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Ich denke, dass das Schnee-Weichenproblem so einfach nicht zu lösen ist.

Früher war es lösbar, wurde erfolgreich beworben und gesellschaftlich anerkannt:


Foto: Deutsches Plakat Museum

Jetzt ist das Eisenbahnnetz Kritische Infrastruktur - und funktioniert leider nicht mehr befriedigend, trotz Milliarden vom Staat.

so long

Mario
Wie war das denn früher mit der S-Bahn im Winter? Ich weiß früher, ist eine lang hingezogener Begriff, aber vielleicht Erfahrungen aus DDR oder in den 90ern. (Ich war als Kind nur ein Wochenendnutzer der S-Bahn).
Zitat
der weiße bim
Zitat
andre_de
Ich denke, dass das Schnee-Weichenproblem so einfach nicht zu lösen ist.

Früher war es lösbar, wurde erfolgreich beworben und gesellschaftlich anerkannt:

Wie oben schon geschrieben: Wir haben keine vollständig besetzten Betriebsstellen mehr, so wie "früher", wo flächendeckend jemand da ist, der Weichen freihacken kann. Außerdem haben wir im Ggensatz zu "früher" inzwischen ein Arbeitsschutz-Niveau, wo nicht mehr einfach so jeder mit dem Besen im Gleis bei Bahnbetrieb rumtanzt. Ich bin mir sicher, Du willst so etwas wie hier als "früher normal" zu sehen heutzutage nicht mehr haben:
https://youtu.be/U-yZ5aF1AJM

Zitat
der weiße bim
Jetzt ist das Eisenbahnnetz Kritische Infrastruktur - und funktioniert leider nicht mehr befriedigend, trotz Milliarden vom Staat.

Eisenbahn war auch "früher" schon kritische Infrastruktur, auch bevor es ein BSI gab. Und sie hat auch schon "früher" Milliarden an Staatsgeld gekostet. Ich halte es im Übrigen für ein Märchen, dass die Eisenbahn "früher" im Winter wie ein Uhrwerk geschnurrt hat. Lässt sich natürlich schnell mal sagen, mit Belegen wirds dann allerdings ebenso schnell schwierig.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
[
Ich will ganz sicher nicht die Situation beschönigen. Äpfel mit Birnen zu vergleichen, führt aber zu keiner Erkenntnis. Die unterirdisch im Kreis fahrende U-Bahn in Glasgow ist diesen Winter vermutlich nämlich noch viel zuverlässiger als die BVG-U-Bahn, nur hilft das hier nicht weiter.

Der Vergleich von Äpfel und Birnen ist aber zulässig und auch sehr erkenntnisreich, wenn man die Unterschiede dann benennt. Hierfür danke ich dir!

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Mal noch eine Frage: Angenommen eine Flankenschutzweiche in einer Kehranlage geht nicht mehr in Endlage. Kann dann auf der im Zusammenhang stehenden Weiche auf dem Streckengleis zumindest mit Befehl gefahren werden?

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Angenommen eine Flankenschutzweiche in einer Kehranlage geht nicht mehr in Endlage. Kann dann auf der im Zusammenhang stehenden Weiche auf dem Streckengleis zumindest mit Befehl gefahren werden?

Da der Fahrweg eingestellt und gesichert ist, kommt man selbstverständlioch per Befehl vorbei.

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Logital
Mal noch eine Frage: Angenommen eine Flankenschutzweiche in einer Kehranlage geht nicht mehr in Endlage. Kann dann auf der im Zusammenhang stehenden Weiche auf dem Streckengleis zumindest mit Befehl gefahren werden?

Dürfte mit Zs1, Zs7, Zs8 gehen, u. U. auch mit Ra12, wie es am Sonntag in Cottbus gehandhabt wurde. Da gings erst ab dem ASig als Zugfahrt los, auch rein gings ab dem ZSig mit Ra12. Befehl 2 wäre die Notlösung, wenn alles andere nicht geht

Dennis
Muss man denn heute noch die Spitzhacke bemühen? Gibt es keine Fahrzeuge, die Weichen vom Eis und Schnee befreien können?
Zitat
Heidekraut
Muss man denn heute noch die Spitzhacke bemühen? Gibt es keine Fahrzeuge, die Weichen vom Eis und Schnee befreien können?

Wie willst du das Eis zwischen den Weichenzungen denn wegbekommen, wenn nicht per Hand? Schienenfahrzeuge kommen da nicht zwischen, vor allem, wenn sich das Eis zwischen Schienen und Weichenzungen beiderseits befindet.
Ich denke auch, es war nicht die Schneemenge an sich, die die Probleme verursacht hat, sondern die realtiv kurze Zeit, in der diese Menge runterkam. Cottbus ist innerhalb von etwa 12 Stunden komplett zugeschneit am Sonntag, solche Schneemengen in so kurzer Zeit hatten wir die letzten Jahre gar nicht. Das war schon extrem. Dazu paßten dann leider auch die frostigen Temperaturen

Dennis
Aktuell:


Linien S41/S42: verkehren nur im 10-Minuten-Takt
Linie S46: verkehrt Königs Wusterhausen <> Tempelhof
Linie S75: verkehrt Wartenberg <> Lichtenberg im 20-Minuten-Takt
Linie S8: verkehrt Ostkreuz <> Birkenwerder
Linie S85: verkehrt nicht


Kennt jemand die Gründe warum die Linien nicht in voller Leistung fahren?

Vor allem der Grund beim Ring würde mich interessieren. Tipp: "Witterung" reicht mir nicht aus.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Nemo
Zitat
T6Jagdpilot


Aber nochmal zurück zum Batterieauto...das wäre ja jetzt mal nicht der "Laborzustand" sondern der Echtversuch..
Beim el. Dienstwagen hieß Taste Heizung ein gleich von vornherein 30-40 Km Reichweite weniger.
Und das war ein popeliger Leaf mit 170 km Reichweite...
Da würde mich es echt interessieren wie schnell so eine fahrbare Taschenlampe im Stau bei Kälte seine Kapazität verliert.

Und die "Dreckskarren" kann man problemlos betanken, weiter gehts.
Fürs E-Auto dann ein mobiles Verbrenneraggregat oder doch der Abschlepper zu nächsten Steckdose??

T6JP

Eigentlich verlieren Batterien keine Kapazität mehr wenn es kalt wird, von daher gehe ich eher davon aus dass bei gleicher Restreichweite der Verbrenner schneller seine Arbeit einstellen wird. Beim Batterieauto kann man die Energie für die Heizung einfach von der Batterie abzapfen, ohne weitere Umwandlung. Der Verbrenner läßt den für diesen Zweck vollkommend überdimensionierten Motor laufen, treibt damit die Lichtmaschine an und setzt diese Energie dann wiederrum in Wärme um. Das sind dann schonmal zwei Umwandlungen, davon eine in einem überdimensionierten Motor.

Das Batterieauto muss man wohl abschleppen oder man kommt mit einem fahrbaren Generator vorbei, der kann dann 15 bis 30min laden, für die Tour zur nächsten Dose. Vermutlich dürfte das Problem aber weniger groß sein, da Batterieautofahrer sich wohl eher mit Routenplanung beschäftigen, da sie ja das Problem der begrenzten Batteriekapazität kennen. Möglicherweise poppt dann im Schlaufon auch die Wetterwarnung auf und man nimmt von der Reise zu diesem Zeitpunkt Abstand - was ja auch für ein Verbrennungsmotorfahrer nicht so unschlau gewesen wäre.

Hm, ich kenne es halt noch so-Kälte= geringere Batterieleistung. (Gilt zumindest immer noch für Starterbatterien)

Geweiss, ohne Not soll man bei solchen Wetter nicht los, aber was machen Pendler die nicht blos 12km zur Arbeit fahren-heutzutage sind 100km keine Seltenheit.

T6JP
Zitat
Logital
Die Berliner Zeitung berichtet über die Ursachen für die Ausfälle

[www.berliner-zeitung.de]

Und von der BVG dass sich die Elektrobusse gut klar kämen.

Für die E-Busse kommt das Dementi von der Welt-
Heizung an = Reichweite lt. Lastenheft wird nicht erreicht.... [www.welt.de]

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Logital
Die Berliner Zeitung berichtet über die Ursachen für die Ausfälle

[www.berliner-zeitung.de]

Und von der BVG dass sich die Elektrobusse gut klar kämen.

Für die E-Busse kommt das Dementi von der Welt-
Heizung an = Reichweite lt. Lastenheft wird nicht erreicht.... [www.welt.de]

T6JP

"Gegenüber WELT stellte sie am Mittwoch aber auch klar, dass insgesamt aber nur „1,7 Prozent“ der Berliner Elektrobus-Flotte betroffen gewesen seien."

Aber 23 Ausfälle (weiter oben im Text). Die BVG hat ja nicht tausende Akkusbusse. Wie passt das zusammen? Wie hat Frau Blume hier gerechnet?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Logital
Die Berliner Zeitung berichtet über die Ursachen für die Ausfälle

[www.berliner-zeitung.de]

Und von der BVG dass sich die Elektrobusse gut klar kämen.

Für die E-Busse kommt das Dementi von der Welt-
Heizung an = Reichweite lt. Lastenheft wird nicht erreicht.... [www.welt.de]

T6JP

"Gegenüber WELT stellte sie am Mittwoch aber auch klar, dass insgesamt aber nur „1,7 Prozent“ der Berliner Elektrobus-Flotte betroffen gewesen seien."

Aber 23 Ausfälle (weiter oben im Text). Die BVG hat ja nicht tausende Akkusbusse. Wie passt das zusammen? Wie hat Frau Blume hier gerechnet?

Vielleicht ist ja ein Bus 23 Mal ausgefallen?

edit: Funkdisziplin

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.02.2021 16:19 von Nemo.
Ich kann mir die 1,3 Prozent bei den genannten Zahlen (123 E-Busse) und gut einem betroffenem Dutzend eigentlich nur so erklären, daß hier die ausgefallenen km gerechnet wurden - wobei der Artikel offenläßt, ob es sich hier tatsächlich um Ausfall oder Ersatz durch Dieselbusse (oder beides kumuliert) handelt.

Dennis
Die Ausfälle dieser E-Busse hat es sogar in die Schweizer Medien geschafft.
Siehe 20min.ch "Berliner Polizei muss liegengebliebenen E-Bus schieben"
Allerdings wird als Quelle der Informationen nur der Morgenpost Artikel (Bezahlschranke) genannt.

Zitat
Zitat
Als besonders problematisch haben sich demnach die sogenannten Depotlader herausgestellt, also die Busse, die über Nacht vergleichsweise langsam im Depot aufgeladen werden. Gemäss einer internen Mitteilung haben sie im «überwiegenden Teil» ihre Reichweite nicht erreicht und mussten ausgetauscht werden. Auch die Eindecker-Busse des Herstellers Solaris erreichten die geforderte Leistung nicht.

Gruss 67er
Zitat
andre_de

Eisenbahn war auch "früher" schon kritische Infrastruktur, auch bevor es ein BSI gab. Und sie hat auch schon "früher" Milliarden an Staatsgeld gekostet. Ich halte es im Übrigen für ein Märchen, dass die Eisenbahn "früher" im Winter wie ein Uhrwerk geschnurrt hat. Lässt sich natürlich schnell mal sagen, mit Belegen wirds dann allerdings ebenso schnell schwierig.

Viele Grüße
André

Zumindest hat man sich früher bemüht den Verkehr irgendwie aufrecht zu erhalten und nicht gleich bei den ersten Schneeflocken profilaktisch den Betrieb eingestellt! Der Winter 1978/79 war ein Beispiel dafür: natürlich gabe es massive Beeinträchtigungen bei DR und DB, aber es ist immer irgendwas gefahren, auch stark verspätet und improvisiert. Heute merkt man nicht einmal den Ansatz von Bemühungen dazu und bemerkenswert ist auch die Stille aus den Bahn-Führungsetagen.

Wenn der Fernverkehr großflächig eingestellt wird, was machen dann die potenziellen Fahrgäste, die fahren MÜSSEN? Sie steigen aufs Auto um und produzieren dann bei Bielefeld 70 km lange Staus!

Diese ganze Entwicklung ist in meinen Augen ein Skandal und ein Armutszeugnis, verursacht von einer unsachgemäßen Verkehrspolitik und von einem unfähigen Managements bei den Unternehmen, dessen Fachkenntnis nicht über das Niveau eines Modellbahners hinaus reicht! Und unsere S-Bahn spielt bei dieser Einschätzung keine geringe Rolle, denn die Wetterlage im Bereich ihres Netzes war und ist alles andere als eine Katastrophe!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Das Gefühl hab ich auch Harald.

Mich ärgert auch das alles oder nix Prinzip. Gibt es zwischen a) es fahren 6 Züge und b) 12 Züge auf je einer Ringlinie keine Zwischenstufen?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zumal die sechs Züge dann auch nicht mit maximaler Länge fahren.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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