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Sanierung Waisentunnel
geschrieben von Mont Klamott 
Anbei ein Artikel in der BZ von gestern:

[www.bz-berlin.de]

Dass die Fahrzeuge der U5 zum TÜV derzeit auf Tieflader müssen, war mir so nicht bekannt. Hoffen wir, dass die Arbeiten ohne Schwierigkeiten verlaufen und die Fachleute der BVG Projekt GmbH anschließend neue Strecken in Angriff nehmen.
Hallo!
Weiß jemand, ob die Sanierung des Waisentunnels bedeutet, daß die komplette originale Röhre wieder hergestellt wird, oder nur die abgeteilte Hälfte für die Überführungen wieder abgesichert und funktionsfähig gemacht wird?
Grüße
Ist es denn eine Röhre? Wohl nicht.

Der Waisentunnel ist unglücklich lang, nicht die kürzeste Untertunnelung der Spree. Der Tunnel der U8 unter der Spree ist viel kürzer. Hat man eigentlich jemals erwogen, den Waisentunnel ganz aufzugeben und eine neue Tunnelverbindung z.B. zum Bahnhof Jannowitzbrücke zu schaffen?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.04.2021 17:22 von Heidekraut.
Zitat
Bauart Bernau
Hallo!
Weiß jemand, ob die Sanierung des Waisentunnels bedeutet, daß die komplette originale Röhre wieder hergestellt wird, oder nur die abgeteilte Hälfte für die Überführungen wieder abgesichert und funktionsfähig gemacht wird?
Grüße

Die Berliner Zeitung berichtet ausführlicher:
"Doch erst 2025 soll es so weit sein [gemeint ist die Wiederinbetriebnahme]. Denn zuvor ist eine „sehr umfangreiche Grundinstandsetzung“ des Waisentunnels erforderlich, „gegebenenfalls ein Ersatzneubau“, heißt es. Im Sommer soll das Verfahren feststehen, sagt Seegers. Entsteht eine weitere Röhre in der Röhre? Muss ein Teil neu gebaut werden? „Klar ist: Der Beton muss wasserdicht sein. Und es müssen U-Bahnen hindurchpassen“, scherzt der Chef der BVG Projekt GmbH. Wichtig auch: Auf der Spree muss während des Baus Schiffsverkehr möglich sein. Die Arbeiten an der Flussquerung, für die das BVG-Tochterunternehmen zuständig ist, sollen 2022 beginnen. Bauzeit: rund drei Jahre."

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Mont Klamott
Anbei ein Artikel in der BZ von gestern:

[www.bz-berlin.de]

Dass die Fahrzeuge der U5 zum TÜV derzeit auf Tieflader müssen, war mir so nicht bekannt. Hoffen wir, dass die Arbeiten ohne Schwierigkeiten verlaufen und die Fachleute der BVG Projekt GmbH anschließend neue Strecken in Angriff nehmen.

Nein, um Britz zu entlasten, werden Fahrzeuge nach Friedrichsfelde gebracht um dort die HU durchzuführen. Nicht umgekehrt.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat
Heidekraut
Hat man eigentlich jemals erwogen, den Waisentunnel ganz aufzugeben und eine neue Tunnelverbindung z.B. zum Bahnhof Jannowitzbrücke zu schaffen?

Ja, in den 2000er Jahren gab es tatsächlich eine Untersuchung der Bauabteilung, ob ein kurzer Tunnel mit 50-m-Mindestradien zwischen dem U8-Streckentunnel Dircksenstraße und der Littenstraße machbar wäre. Er sollte unter der Voltairestraße den Stadtbahnviadukt unterqueren.
Da waren jedoch Investoren mit dem Erwerb und der Bebauung des Eckgrundstücks Litten-/Voltairestraße schneller. Dort hätte der Tunnel drunter liegen müssen. Damit ist diese Idee praktisch nicht mehr umsetzbar.

Das gleiche gilt für Tunnelverbindungen zwischen U5 und U6 Unter den Linden.

Viel besser realisierbar wäre eine Betriebsstrecke vom Hauptbahnhof über Turmstraße nach Jungfernheide, die auch für den Linienverkehr als U5-Verlängerung nutzbar wäre ...
Man brauchte kein Geld in eine Betriebsstrecke zu investieren, nur den unter der Spree liegenden Teil des Waisentunnels verfüllen. Der Rest wäre als Aufstellgleis weiterhin nutzbar. Die Neueindichtung der Tunnelstrecke unter der Littenstraße ist ja in den letzten Jahren erfolgt und alles wieder dicht.

so long

Mario
Zitat
485er-Liebhaber
Nein, um Britz zu entlasten, werden Fahrzeuge nach Friedrichsfelde gebracht um dort die HU durchzuführen. Nicht umgekehrt.

Auch umgekehrte Fälle gibt es. So ist der H-Zug 5042 nach restloser Ausschöpfung der Kilometergrenzen in Einzelwagen nach Britz-Süd gebracht worden, um nun in der Hauptwerkstatt Seestraße einer umfassenden Aufarbeitung unterzogen zu werden. Siehe [www.bahninfo-forum.de]

Die Schaltwerk-F sind ja sämtlich umfassend ertüchtigt worden. Bei denen werden nun die großen Fristarbeiten in Friedrichsfelde gemacht. Nur die Drehgestelle werden für die HU in die Hauptwerkstatt gebracht, was ohnehin stets per LKW erfolgt.

so long

Mario
Zitat
485er-Liebhaber
Zitat
Mont Klamott
Anbei ein Artikel in der BZ von gestern:

[www.bz-berlin.de]

Dass die Fahrzeuge der U5 zum TÜV derzeit auf Tieflader müssen, war mir so nicht bekannt. Hoffen wir, dass die Arbeiten ohne Schwierigkeiten verlaufen und die Fachleute der BVG Projekt GmbH anschließend neue Strecken in Angriff nehmen.

Nein, um Britz zu entlasten, werden Fahrzeuge nach Friedrichsfelde gebracht um dort die HU durchzuführen. Nicht umgekehrt.

Die Richtung der Transporte ändert am notwendigen Aufwand aber genau gar nichts. Daher hat die BVG natürlich ein erhebliches Eigeninteresse, den Waisentunnel möglichst zeitnah wieder nutzen zu können.

Viele Grüße
Arnd
Jay
Re: Sanierung Waisentunnel
07.04.2021 22:41
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
485er-Liebhaber
Zitat
Mont Klamott
Anbei ein Artikel in der BZ von gestern:

[www.bz-berlin.de]

Dass die Fahrzeuge der U5 zum TÜV derzeit auf Tieflader müssen, war mir so nicht bekannt. Hoffen wir, dass die Arbeiten ohne Schwierigkeiten verlaufen und die Fachleute der BVG Projekt GmbH anschließend neue Strecken in Angriff nehmen.

Nein, um Britz zu entlasten, werden Fahrzeuge nach Friedrichsfelde gebracht um dort die HU durchzuführen. Nicht umgekehrt.

Die Richtung der Transporte ändert am notwendigen Aufwand aber genau gar nichts. Daher hat die BVG natürlich ein erhebliches Eigeninteresse, den Waisentunnel möglichst zeitnah wieder nutzen zu können.

Der Tunnel ist nun bereits mehrere Jahre gesperrt. Die Sanierung/Ersatzneubau wird ebenfalls noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Die BVG hat sich bewusst entschieden die Umsetzung per Lastkraftwagen vorzunehmen und auf eine (provisorische) Gleisanbindung der Bw Britz zu verzichten, um die Züge auf dem Schienenweg zu überführen. Da diese Anbindung geprüft wurde, hat man sie mit den veränderten Erkenntnissen zur Sperrdauer entweder nicht erneut geprüft oder verworfen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Wäre es nicht möglich, den Tunnel von einer Startbaugrube aus komplett auszuräumen und dann eine Dickblech-Innenschale in die vorhandene Röhre einzupressen?

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Jay
Die BVG hat sich bewusst entschieden die Umsetzung per Lastkraftwagen vorzunehmen und auf eine (provisorische) Gleisanbindung der Bw Britz zu verzichten, um die Züge auf dem Schienenweg zu überführen. Da diese Anbindung geprüft wurde, hat man sie mit den veränderten Erkenntnissen zur Sperrdauer entweder nicht erneut geprüft oder verworfen.

Der Transport auf der Eisenbahnschiene ist einfach zu teuer.
Die Herstellung eines neuen Anschlussgleises an die Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn würde eine mehrjährige Planfeststellung erfordern mit ungewissem Ausgang. Mit den zu erwartenden Kosten könnte man jahrzehntelang Straßentransporte bezahlen.
Stattdessen wird nun westlich der Britzer Fahrzeughalle eine neue Fahrzeugverladeanlage auf Straßenfahrzeuge errichtet, um den Umschlag zu vereinfachen.

so long

Mario
Damit dann anschließend gerade mal noch ein Parkeisenbahn-Waggon durch passt? Der Tunnel ist ja schon sehr eng, wenn man in das bestehende Bauwerk eine innere Röhre legt (hört sich irgendwie hart medizinisch an), wird's noch enger.

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Dieser Beitrag wurde mit außerordentlicher Sorgfalt erstellt.
Zitat
der weiße bim
Zitat
Jay
Die BVG hat sich bewusst entschieden die Umsetzung per Lastkraftwagen vorzunehmen und auf eine (provisorische) Gleisanbindung der Bw Britz zu verzichten, um die Züge auf dem Schienenweg zu überführen. Da diese Anbindung geprüft wurde, hat man sie mit den veränderten Erkenntnissen zur Sperrdauer entweder nicht erneut geprüft oder verworfen.

Der Transport auf der Eisenbahnschiene ist einfach zu teuer.
Die Herstellung eines neuen Anschlussgleises an die Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn würde eine mehrjährige Planfeststellung erfordern mit ungewissem Ausgang. Mit den zu erwartenden Kosten könnte man jahrzehntelang Straßentransporte bezahlen.

Ist denn für nichtöffentliche Anschlussbahnen überhaupt ein komplettes PFV erforderlich oder ließe sich das Ding nicht auch als Gewerbebau genehmigen?

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Wäre es nicht möglich, den Tunnel von einer Startbaugrube aus komplett auszuräumen und dann eine Dickblech-Innenschale in die vorhandene Röhre einzupressen?

Der alte Spreetunnel war von Anfang an ein Sanierungsfall. Das passiert, wenn man ohne ausreichende Finanzierung kühne Projekte beginnt, nicht erprobte Bauverfahren anwendet und dann noch ein großer Krieg und eine verheerende Krise ausbrechen. Der kriegsbedingte Mangel an ordentlichen Baumaterialien und Fachkräften kam zu dem neu patentierten Bauverfahren. Der neue Tunnel war ein Jahrzehnt lang eine ungenutzte Bauruine und musste vor der Nutzung als eingleisiger Verbindungstunnel erstmal umfassend saniert und umgebaut werden.
Durch den Stahlbeton rinnt seit 100 Jahren Grundwasser. Da wird nur ein Ersatzneubau nachhaltig sein.

so long

Mario
Zitat
Arnd Hellinger
Ist denn für nichtöffentliche Anschlussbahnen überhaupt ein komplettes PFV erforderlich oder ließe sich das Ding nicht auch als Gewerbebau genehmigen?

Das muss die zuständige Behörde entscheiden; in solch bebautem Gebiet wird es aber viele Betroffene geben, die alle mitreden wollen.

so long

Mario
Zitat
Philipp Borchert
Damit dann anschließend gerade mal noch ein Parkeisenbahn-Waggon durch passt? Der Tunnel ist ja schon sehr eng, wenn man in das bestehende Bauwerk eine innere Röhre legt (hört sich irgendwie hart medizinisch an), wird's noch enger.

Wenn man gleichzeitig die nötigen 2cm von der Innenseite der bestehenden Röhre abfräst...? Bei der Sanierung von Abwasserkanälen wird ähnlich vorgegangen.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Philipp Borchert
Damit dann anschließend gerade mal noch ein Parkeisenbahn-Waggon durch passt? Der Tunnel ist ja schon sehr eng, wenn man in das bestehende Bauwerk eine innere Röhre legt (hört sich irgendwie hart medizinisch an), wird's noch enger.

Wenn man gleichzeitig die nötigen 2cm von der Innenseite der bestehenden Röhre abfräst...? Bei der Sanierung von Abwasserkanälen wird ähnlich vorgegangen.

Zum reinen Abdichten würde das vielleicht gehen. Allerdings kommst Du dann an das eigentliche Tunnelbauwerk überhaupt nicht mehr ran. Kannst es also weder inspizieren noch etwas dagegen tun, dass es immer stärker zerbröselt. Eine Stahlinnenschale wäre aber alleine nicht in der Lage, auch die statische Aufgabe des Tunnels zu übernehmen, ist also auf einen intakten Tunnel drumrum angewiesen.

Es gab wohl vor einigen Jahren schonmal die Idee, den heutigen Tunnel von oben zu öffnen und (unter Wasser) vorgefertigte Tunnelsegmente einzuschwimmen und in die verbleibende Tunnelschale einzusetzen. Man wird sehen, für welches Bauverfahren man sich letztlich entscheiden wird.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Es gab wohl vor einigen Jahren schonmal die Idee, den heutigen Tunnel von oben zu öffnen und (unter Wasser) vorgefertigte Tunnelsegmente einzuschwimmen und in die verbleibende Tunnelschale einzusetzen. Man wird sehen, für welches Bauverfahren man sich letztlich entscheiden wird.

Auf alle Fälle bleibt es spannend.

so long

Mario
Jay
Re: Sanierung Waisentunnel
08.04.2021 00:48
Zitat
der weiße bim
Zitat
Arnd Hellinger
Ist denn für nichtöffentliche Anschlussbahnen überhaupt ein komplettes PFV erforderlich oder ließe sich das Ding nicht auch als Gewerbebau genehmigen?

Das muss die zuständige Behörde entscheiden; in solch bebautem Gebiet wird es aber viele Betroffene geben, die alle mitreden wollen.

Für ein bauzeitliches Anschlussgleis braucht es ganz sicher kein Planfeststellungsverfahren.

Erinnert sei an den Strieder'schen "Schwarzbau" auf der Leipziger Str. Die komischen funkelnden Stahlstreben sorgen insbesondere bei Motorradfahrern für Freude und müssen spätestens mit dem Bau der Straßenbahn zum Kulturforum entfernt werden. Immerhin fand dort schon einmal Betrieb mit einer Handhebeldraisine statt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Auf Wikipedia ist auch ein U-Bahnhof Stralauer Straße eingezeichnet, also muss doch mal Fahrgastbetrieb auf der Strecke vorgesehen gewesen sein ?

[de.wikipedia.org]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.2021 10:16 von Mont Klamott.
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