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Tiere im ÖPNV-Betrieb
geschrieben von Philipp Borchert 
Und damit meine ich nicht den Hund vom Fahrgast bis zur Größe einer Hauskatze oder das gern gesehene Pony in der U-Bahn, sondern mich interessiert ganz allgemein mal, welche Tiere in Bau, Wartung und Betrieb auftauchen und welche von ihnen Probleme bereiten und welche nicht. Einfach nur mal so.

Ich amüsiere mich immer wieder prächtig, wenn ich beim Warten auf 'ne U-Bahn zwischen den Schienen nach "Gleismäusen" suche und auch welche finde. Die dann zu verfolgen, im Auge zu behalten - ist gar nicht so einfach und allemal besser als auch noch unterwegs im Internet rum zu hängen. In letzter Zeit habe ich auch lebendiges Treiben direkt auf Bahnsteigen gesehen, so heute früh wieder am U-Bahnhof Jungfernheide (Bilder zeigen jeweils zwei Mäuse, eine verharrt, eine flitzt)...





Richten die denn Schaden an? Untergraben das Gleisbett? Höhlen Bauwerke aus? Machen andere Tiere sowas?

Uns allen bekannt dürfte wohl das größte Problem für Bauwerke sein: Tauben. Nicht die Vögel an sich, aber ihre Hinterlassenschaften. Jeden Tag oder jeden zweiten Tag wird der Bahnsteig vom S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf komplett nass gereinigt, weil die Tauben an/unter der 'Schwarzen Brücke' den sonst vermutlich gefährlich glatt werden lassen. Andererseits sehen die auch immer so drollig aus, wenn die über'n Bahnsteig latschen...

Am Hauptbahnhof in der Stadtbahnhalle fallen offenbar gern mal Vögel von hoch oben auf die Gitter zwischen den S-Bahn-Gleisen - und bleiben dann dort. Diverse Knochengerippe kann man sich bei der Ein- oder Ausfahrt westlich des Bahnsteigs ansehen. Die werden vermutlich ähnlich häufig entfernt wie der Rest des Bahnhofs außerhalb der zu betretenden Fahrgastbereiche gereinigt wird - also gar nicht. Und von Vogelleichen in Gleisbetten brauchen wir vermutlich gar nicht erst anfangen. Es sollen ja auch schon Vögel in Zügen gesehen worden sein...

Wie ist das mit anderen Tieren, die einem vielleicht nicht auf Anhieb einfallen? Gibt es Marderschäden wie beim Auto z.B. bei der Straßenbahn, die ja ähnlich tief über'm Boden liegt und sicherlich auch die ein oder andere Leitung am Unterboden hat? Werden Vogelnester auf den windgeschützten Dächern von GT6N und Flexity gebaut? Muss man bei Bussen auch regelmäßig schauen, ob sich Katzen auf den Reifen schlafen gelegt haben?

Einfach mal alles rein, was es dazu zu erzählen gibt. Bilder auch, alles mal rein.

:)

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2 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.04.2021 20:18 von Philipp Borchert.
Die BVG gehört zur Stadt und so kommt alles, was es in der Stadt gibt, auch bei ihr vor.

Kuriose Dinge waren vielleicht der im Dach des Hofes Nie lebende Kauz vor 25 Jahren. Oder die Vögel von der Hertzallee. Durch den nahen Zoo gibt es dort ja immer reichlich Nahrung. Wenn den Vögeln "langweilig" ist, wird auch mal ein Stück auf dem Dach eines Doppeldeckers mitgefahren. Meistens von der Endstelle bis zur Brücke.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Spontan fallen mir die in den Hängen der Einschnittbahn (derzeit U3) in Zehlendorf wohnenden Füchse ein.
Ihnen wird nachgesagt, dass sie bei Gleis- oder Vegetationsarbeiten sich die abgestellten Sachen (Taschen und Rucksäcke) der Gärtner oder Gleisbauer genau anschauen, um dann die Frühstücksbrote auszupacken und an Ort und Stelle aufzufressen oder vermutlich für den Nachwuchs in ihren Bau mitzunehmen. Wenn die Arbeiter Frühstück machen wollen, ist manchmal nichts mehr da ...

Gern patroulliert der revierbesitzende Fuchs durch die Außenanlagen der Bw Friedrichsfelde, auch wie selbstverständlich tagsüber. Wenn die Krähen Alarm schreinen, sollte man sich mal umsehen, manchmal steht der Fuchs dann schon wenige Meter hinter einem und guckt frech, was man in seinem Revier zu suchen hat. Nicht nur Füchse, auch ausgewachsene Hasen springen bei Kontrollgängen plötzlich hervor und hoppeln davon.
Bei der letzten Sanierung des Untergrundes in der Wagenhalle Friedrichsfelde verschwanden beim Betonieren einige Kubikmeter Beton unerkannt im Boden. Man vermutete einen alten Fuchsbau direkt unter der alten Bodenplatte und musste der Baufirma einen Nachtrag zum Auftrag bewilligen. Auch um die noch stillgelegte Halle in Krumme Lanke gibt es einige Löcher, von denen einige sicherlich bewohnt sind.

so long

Mario
Zitat
Philipp Borchert
Und damit meine ich nicht den Hund vom Fahrgast bis zur Größe einer Hauskatze oder das gern gesehene Pony in der U-Bahn, sondern mich interessiert ganz allgemein mal, welche Tiere in Bau, Wartung und Betrieb auftauchen und welche von ihnen Probleme bereiten und welche nicht. Einfach nur mal so.

Ich amüsiere mich immer wieder prächtig, wenn ich beim Warten auf 'ne U-Bahn zwischen den Schienen nach "Gleismäusen" suche und auch welche finde. Die dann zu verfolgen, im Auge zu behalten - ist gar nicht so einfach und allemal besser als auch noch unterwegs im Internet rum zu hängen. In letzter Zeit habe ich auch lebendiges Treiben direkt auf Bahnsteigen gesehen, so heute früh wieder am U-Bahnhof Jungfernheide (Bilder zeigen jeweils zwei Mäuse, eine verharrt, eine flitzt)...

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Wie ist das mit anderen Tieren, die einem vielleicht nicht auf Anhieb einfallen? Gibt es Marderschäden wie beim Auto z.B. bei der Straßenbahn, die ja ähnlich tief über'm Boden liegt und sicherlich auch die ein oder andere Leitung am Unterboden hat? Werden Vogelnester auf den windgeschützten Dächern von GT6N und Flexity gebaut? Muss man bei Bussen auch regelmäßig schauen, ob sich Katzen auf den Reifen schlafen gelegt haben?

Einfach mal alles rein, was es dazu zu erzählen gibt. Bilder auch, alles mal rein.

:)

Vogelnester haben sich in Linienwagen noch nicht gefunden, ebenso Marderschäden.
Die zu DDR Zeiten bekannten Betriebshofkatzen wurden auf Betreiben der BVG entfernt.
Der Fuchs an der K.Zieglerstr.,der gerne Pausebrote schnorrte, von Bauarbeiten vergrämt...
Und die bekannten Köpenicker Betriebshofschwalben werden von Jahr zu Jahr weniger,
man hat ihnen die Nistplätze mit Vogelnetzen in der kleinen und großen Halle genommen.

Per Wattsup bekam ich mal ein Bild einer in einem Lokführerstand herumirrenden Maus..wie das geendet hat-keine Ahnung...

T6JP
Auch auf dem Bus-Betriebshof inmitten der Stadt gibt es tierische Bewohner.

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Gute Nacht, Forum!


Schlimm fand ich die monatelang tote Taube auf dem Bahnhofs-Dachgitter am Bhf. Südkreuz S-Bahnsteig Richtung Teltow / Blankenfelde. Leider war sie irgendwann weg bevor nur noch die Knochen zu sehen waren... ;-)
Zitat
Philipp Borchert
Und damit meine ich nicht den Hund vom Fahrgast bis zur Größe einer Hauskatze oder das gern gesehene Pony in der U-Bahn, sondern mich interessiert ganz allgemein mal, welche Tiere in Bau, Wartung und Betrieb auftauchen und welche von ihnen Probleme bereiten und welche nicht. Einfach nur mal so.


Richten die denn Schaden an? Untergraben das Gleisbett? Höhlen Bauwerke aus? Machen andere Tiere sowas?


:)

Also, im Oberdeck eines Busses da seilt sich auch schon mal ab und zu die ein oder andere Spinne von der Haltestange an der Decke ab.
Schon des Öfteren selbst gesehen.

Aber bei den Mäusen im Bhf., da besteht ja unter anderem die Gefahr, dass sie Kabel (eher die dünnen als die ganz dicken Starkstromkabel) anknabbern.
Und in einem U-Bhf. gibt's ja davon so einige.
Aber mir ist bis jetzt kein Fall bekannt, wo Mäuse wichtige Kabel "gekappt" hätten.
Zitat
GraphXBerlin
Schlimm fand ich die monatelang tote Taube auf dem Bahnhofs-Dachgitter am Bhf. Südkreuz S-Bahnsteig Richtung Teltow / Blankenfelde.

Tote Tauben kann man sich ja in vielen S-Bahnhöfen im Gleisbett anschauen. Dort aber nehme ich an, werden sie irgendwann von anderen Tieren weggebracht. Wenn die aber auf Gittern landen (egal welche Vögel), scheinen sich die aasfressenden Tiere (welche auch immer, ich habe keine Ahnung) da nicht rauf zu trauen. Nirgends sonst konnte ich bislang Vogelskelette sehen. Das habe ich auch bei mir am Klinikum. Da kümmert sich aber - anders als am Südkreuz - keiner drum...

Eine tierische Story der netteren Art war Ende 2017 in allen Medien, als sich ein junger Schwan im Gleisbereich der Hochbahn niederließ: [www.tagesspiegel.de]

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Zitat
Zektor
Aber bei den Mäusen im Bhf., da besteht ja unter anderem die Gefahr, dass sie Kabel (eher die dünnen als die ganz dicken Starkstromkabel) anknabbern.
Und in einem U-Bhf. gibt's ja davon so einige.

Auch von den dünnen? Und ich nehme doch mal an, dass man beim Tunnelbau auf so etwas achtet und notwendige Kabel entsprechend verstärkt ummantelt.

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Im Sommer 2018 konnte ich am S-Bahnhof Treptower Park diesen Gleishasen (oder ist's ein Gleiskaninchen) beobachten...



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def
Re: Tiere im ÖPNV-Betrieb
14.04.2021 09:03
Zitat
Philipp Borchert
Eine tierische Story der netteren Art war Ende 2017 in allen Medien, als sich ein junger Schwan im Gleisbereich der Hochbahn niederließ: [www.tagesspiegel.de]

Im gleichen Jahr gab es auch die Geschichte mit den beiden Füchsen am Bus in Müggelheim.
Als ich noch Fahrdienstleiter in Ausbildung und zeitweise in Hohen Neuendorf zu Gast war, klopfte ein älteres Ehepaar am Stellwerk auf dem Bahnsteig und fragte, ob wir von der toten Katze im Gleis Richtung Oranienburg wüssten. Ich als Azubi musste mir das dann anschauen und die Entfernung der Überreste veranlassen.
Leider eine sehr unschöne Geschichte. Füchse waren aber in den Nachtschichten auf dem Bahnsteig keine Seltenheit.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.2021 09:51 von Zugmeldebuch.
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Zektor
Aber bei den Mäusen im Bhf., da besteht ja unter anderem die Gefahr, dass sie Kabel (eher die dünnen als die ganz dicken Starkstromkabel) anknabbern.
Und in einem U-Bhf. gibt's ja davon so einige.

Auch von den dünnen? Und ich nehme doch mal an, dass man beim Tunnelbau auf so etwas achtet und notwendige Kabel entsprechend verstärkt ummantelt.

Die Mantelmischungen von Starkstromkabeln und sonstigen Leitungen im U-Bahnbereich schmecken den tierischen Bewohnern offensichtlich nicht. Lichtwellenleiter sollen laut Herstellerangaben oft einen besonderen Nagetierschutz aufweisen.
Die natürlichen Feinde von U-Bahnkabeln sind nicht Tiere, sondern diebische Menschen sowie unachtsame Arbeiter bei Baustellen.

so long

Mario
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Zektor
Aber bei den Mäusen im Bhf., da besteht ja unter anderem die Gefahr, dass sie Kabel (eher die dünnen als die ganz dicken Starkstromkabel) anknabbern.
Und in einem U-Bhf. gibt's ja davon so einige.

Auch von den dünnen? Und ich nehme doch mal an, dass man beim Tunnelbau auf so etwas achtet und notwendige Kabel entsprechend verstärkt ummantelt.

Naja, bin in der Sache da auch nur Laie, aber ich hatte da auch nur an die dünnen Kabel gedacht,
wie z. B. die für die W-Lan-Verstärker, (Überwachungs-)Kameras, Netzwerkkabel oder ältere Telefonkabel oder was da noch so für Kabel(-stränge) verlegt worden sind.

Weiteres hatte ja User "der weiße bim" erläutert.

Sehr aufschlussreich, Danke dafür.
Es ist zwar nicht ganz ÖPNV, sondern SPFV, aber in diesem Zusammenhang fällt mir eine eher "traurige" Story ein, die sich vor nicht allzu langer Zeit nördlich von Kassel zugetragen hat: dort musste die ICE-Strecke aufgrund eines Schwanenpaares gesperrt werden. Das Weibchen wurde von einem ICE erfasst und tödlich verletzt, lag anschließend auf einer Brücke im Gleis. Das Männchen nahm daraufhin in seiner Trauer neben ihr im Gleis Platz und wollte ihr nicht von der Seite weichen. So wie ich das verstanden habe, musste sogar eine Betäubungsspritze eingesetzt werden, um ihn einfangen und wegbringen zu können, da er sich mit allen Mitteln dagegen gewehrt, seine verstorbene Frau zu verlassen. Er wurde an einem Ort weit abseits der Strecke wieder freigelassen.
oh man das bricht einem das herz :'(
Zitat
der weiße bim
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Zektor
Aber bei den Mäusen im Bhf., da besteht ja unter anderem die Gefahr, dass sie Kabel (eher die dünnen als die ganz dicken Starkstromkabel) anknabbern.
Und in einem U-Bhf. gibt's ja davon so einige.

Auch von den dünnen? Und ich nehme doch mal an, dass man beim Tunnelbau auf so etwas achtet und notwendige Kabel entsprechend verstärkt ummantelt.

Die Mantelmischungen von Starkstromkabeln und sonstigen Leitungen im U-Bahnbereich schmecken den tierischen Bewohnern offensichtlich nicht. Lichtwellenleiter sollen laut Herstellerangaben oft einen besonderen Nagetierschutz aufweisen.
Die natürlichen Feinde von U-Bahnkabeln sind nicht Tiere, sondern diebische Menschen sowie unachtsame Arbeiter bei Baustellen.
Ich hatte bisher noch keine Maus oder Ratte als Haustier. Möchte aber behaupten, dass diese wohl eher keine Kabel anknabbern. Im Gegensatz zu Kaninchen. Hatte vor 30 Jahren mit meiner Freundin ein Widderkaninchen (also die dicken Schlappohrviecher). Da durfte ich mich schon eher über durchtrennte Lautsprecherkabel und angeknabberte Lampenkabel freuen. Bei Stromkabeln scheinen sie aber irgendwie die Spannung zu merken sodass nie der Stromführende Leiter durchtrennt war.
Zitat
GraphXBerlin
Hatte vor 30 Jahren mit meiner Freundin ein Widderkaninchen (also die dicken Schlappohrviecher). Da durfte ich mich schon eher über durchtrennte Lautsprecherkabel und angeknabberte Lampenkabel freuen. Bei Stromkabeln scheinen sie aber irgendwie die Spannung zu merken sodass nie der Stromführende Leiter durchtrennt war.

Wir beherbergten einst eine Zippe. Sie isolierte sämtliche Kabel, derer sie habhaft werden konnte, komplett ab und hinterließ die blanken Kupferadern unversehrt.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Alter Köpenicker
Wir beherbergten einst eine Zippe. Sie isolierte sämtliche Kabel, derer sie habhaft werden konnte, komplett ab und hinterließ die blanken Kupferadern unversehrt.

Echt? Eine Singdrossel?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Philipp Borchert
Im Sommer 2018 konnte ich am S-Bahnhof Treptower Park diesen Gleishasen (oder ist's ein Gleiskaninchen) beobachten...


Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus)
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