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Tram Turmstraße I - Bauzeitraum ab 08/2021
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
krickstadt
Zitat

"Latschenkiefer" am 18.1.2023 um 21.44 Uhr:

[...] 33 Mio EUR (nagelt mich nicht fest, wenn der Betrag nicht stimmt) [...]

Das brauchst Du nicht zu befürchten, denn genau diesen Betrag hat der mit einem französischen Akzent sprechende, weil aus Paris stammende (O-Ton Arndt Breitfeld) Projektleiter in dieser Szene genannt:



Viele Grüße, Thomas

Juhu, mein Gedächtnis funktioniert noch! :-)
Es ist Berlin, also sollte man mit dem finalen Urteil bis zur tatsächlichen Eröffnung vermutlich warten.

Aber wenn es dann wirklich so kommt, ist es doch die allerbeste Werbung für den Straßenbahn-Neubau. Wenn die Baukosten zukünftig höher sein werden, sogar noch mehr. Und nachdem, was das Bestandnetz der U-Bahn momentan für Nachrichten produziert, kann man nur hoffen, dass zukünftig mehr politische Aufmerksamkeit für den Bestand verwendet wird, statt für nervige jahrelange Neubaudebatten ohne Ergebnis. Zumal die Politiker so wenigstens die Chance hätten, selbst noch Bändchen zu zerschneiden.
Zitat
hvhasel
Es ist Berlin, also sollte man mit dem finalen Urteil bis zur tatsächlichen Eröffnung vermutlich warten.

Haha, interessant wird dann sein, ob man es schafft die Ampelschaltungen gleich neu zu programmieren oder ob es wieder einen festen Umlauf zulasten der Tram gibt... :D

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Hallo zusammen!

Heute bin ich wieder vor Ort vorbeigekommen, habe aber keine Fotos machen können.

Das ist mir aufgefallen:

- An der Haltestelle U Turmstraße kommt der Bau der Dachfundamente voran.

- Zwischen Stromstraße und Lübecker Straße sind die Asphaltarbeiten komplett abgeschlossen. Die Turmstraße ist in diesem Bereich wieder in beiden Richtungen für den Kfz-Verkehr freigegeben, was in dieser Hinsicht der erste Abschnitt entlang des Bauprojekts ist.

- Die Gleise vor der Verwaltungsakademie wurden noch nicht betoniert. Vielmehr wird daran gearbeitet, auch die vormontierten Gleise westlich davon bis vor die Mitte der Staatsanwaltschaft ebenso fertig auszurichten (Teile des westgehenden Gleises sind dort bereits seit längerer Zeit betoniert). Wenn die Temperaturen mitspielen, kann dort also in Kürze ein enorm langer Abschnitt in einem Stück fertiggestellt werden.

- Im Bereich Alt-Moabit wurde weiter an Bordsteinkanten, auch denen von Verkehrsinseln, gearbeitet.

- In der Invalidenstraße wurden auch im Bestand bis östlich der Haltestelle Hauptbahnhof Fahrdrähte und Tragseile ausgetauscht.

Viele Grüße
Manuel
Moin,

Zitat
manuelberlin
- In der Invalidenstraße wurden auch im Bestand bis östlich der Haltestelle Hauptbahnhof Fahrdrähte und Tragseile ausgetauscht.

Warum das eigentlich? Sollten Fahrdraht und Spannseil nicht deutlich länger als 7 Jahre halten? Zumindest bei der Vollbahn kenne ich größere Wechselintervalle.

Gruß

Thrax
Hallo Thrax!

Ja, absolut. Das sollte sehr viel länger halten, das dürfte eigentlich nicht der Grund sein. Das hat mich auch überrascht und ich habe bisher noch keine Idee. Zumal eben bis Höhe Heidestraße/Friedrich-List-Ufer.

Viele Grüße
Manuel


Zitat
Thrax
Moin,

Zitat
manuelberlin
- In der Invalidenstraße wurden auch im Bestand bis östlich der Haltestelle Hauptbahnhof Fahrdrähte und Tragseile ausgetauscht.

Warum das eigentlich? Sollten Fahrdraht und Spannseil nicht deutlich länger als 7 Jahre halten? Zumindest bei der Vollbahn kenne ich größere Wechselintervalle.

Gruß

Thrax
Zitat
Thrax
Zitat
manuelberlin
- In der Invalidenstraße wurden auch im Bestand bis östlich der Haltestelle Hauptbahnhof Fahrdrähte und Tragseile ausgetauscht.

Warum das eigentlich? Sollten Fahrdraht und Spannseil nicht deutlich länger als 7 Jahre halten? Zumindest bei der Vollbahn kenne ich größere Wechselintervalle.

Könnte das evtl. mit der geplant dichteren Zugfolge (=höhere Leistungsaufnahme) oder der Erhöhung der Nennspannung auf 750V zu tun haben? Ansonsten wären 7 Jahre Nutzungsdauer in der Tat sehr kurz...

Viele Grüße
Arnd



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2023 23:12 von Arnd Hellinger.
Zitat
Thrax
Sollten Fahrdraht und Spannseil nicht deutlich länger als 7 Jahre halten? Zumindest bei der Vollbahn kenne ich größere Wechselintervalle.

Die Vollbahn hat auch deutlich geringere Strombelastung ihrer Fahrleitungsanlagen aufzuweisen. Einmal ist die Zugfolge weniger dicht und die Stromaufnahme der Lokomotiven und Triebwagen viel geringer.
Bei sechs bis acht Zügen pro Stunde und Gleis spricht die Deutsche Bahn schon von einer überlasteten Strecke, dichtere Belegungen sind relativ selten. Die stärksten Loks haben eine installierte Leistung von 6,5 MW, was bei 15 kV etwas über 400 A Stromaufnahme erfordert.
Unsere tollen Flexity müssen immer noch mit 600 V gespeist werden, weil der Straßenbahn-Betrieb die Umstellung auf 750 V nicht gebacken kriegt. Die 600 kW Nennleistung eines schon leer über 50 t wiegenden F8E oder F8Z plus diverser Hilfsbetriebe wie Heizung/Klimatisierung ergeben Ströme von über 1000 A bei der Anfahrt. Die GT6-Doppeltraktionen genehmigen sich etwa dasselbe, die zumindest beim nicht umgebauten Modell über einen Stromabnehmer laufen, beim GT6U und GTZ etwas schonender über zwei. 30 Bahnen pro Stunde und Richtung sind etwa am Alex normal, in der Invalidenstraße sind es 24. Trotz teurem Hochleistungsfahrdraht ist das Stromsystem damit am Limit. Erst nach der Umstellung auf 750 V Nennspannung entspannt sich das etwas, da sich die Ströme um 20 % verringern werden.
Bis dahin verheizt die Berliner Straßenbahn sinnfrei Elektroenergie für sehr viel Geld, obwohl seit Jahren alle Unterwerke sofort die höhere Spannung liefern könnten. Durch die Zertifikate handelt es sich aber um 100 % Ökostrom, was die Sache nicht billiger, aber wenigstens grüner macht ;-)

so long

Mario
Und muss die Umstellung auf einen Schlag passieren? Also das gesamte Netz sofort betreffen? Oder kann man das Bereichsweise umstellen. Wie sehen denn da die Szenarien und Pläne aus?
Zitat
Thrax
Moin,

Zitat
manuelberlin
- In der Invalidenstraße wurden auch im Bestand bis östlich der Haltestelle Hauptbahnhof Fahrdrähte und Tragseile ausgetauscht.

Warum das eigentlich? Sollten Fahrdraht und Spannseil nicht deutlich länger als 7 Jahre halten? Zumindest bei der Vollbahn kenne ich größere Wechselintervalle.

Gruß

Thrax

Mit der Haltbarkeit hatte der Austausch nichts zu tun. Es geht um die Radspanner im weitesten Sinne.
Zitat
Heidekraut
Und muss die Umstellung auf einen Schlag passieren? Also das gesamte Netz sofort betreffen? Oder kann man das Bereichsweise umstellen. Wie sehen denn da die Szenarien und Pläne aus?
Meines Wissens wird zuerst das Köpenicker Netz umgestellt. Mit der jetzigen Baustelle in der Treskowallee kann demnach eine klare Teilumstellung erfolgen, die GT6 im Inselnetz werden also als erste Fahrzeuge an 750V hängen.
Aber wie sieht es nach Beendigung der Baustelle aus?
Zitat
ECG7C
Zitat
Thrax
Moin,

Zitat
manuelberlin
- In der Invalidenstraße wurden auch im Bestand bis östlich der Haltestelle Hauptbahnhof Fahrdrähte und Tragseile ausgetauscht.

Warum das eigentlich? Sollten Fahrdraht und Spannseil nicht deutlich länger als 7 Jahre halten? Zumindest bei der Vollbahn kenne ich größere Wechselintervalle.

Gruß

Thrax

Mit der Haltbarkeit hatte der Austausch nichts zu tun. Es geht um die Radspanner im weitesten Sinne.

Ja, so etwas in der Art hätte ich jetzt auch vermutet. Es ist doch klar, dass die Leitung noch nicht verschlissen ist, sondern dass hier wahrscheinlich einfach Anpassungen nötig sind. Hätte mich jetzt nicht gewundert, wenn die bestehende Leitung nach Korrektur der Geometrie einfach etwas zu kurz ist, oder so etwas. Gegen Verschleiß spricht ja auch dass nur partiell und nicht großflächig getauscht wird.
>Aber wie sieht es nach Beendigung der Baustelle aus?

Vermutlich wird dann vorübergehend eine Trennung an entsprechender Stelle eingebaut. Müssen eigentlich irgendwelche Fahrzeuge noch umgerüstet werden für den 750 V Betrieb oder können die das einfach so?

edit: Aber über Pferde haben wir hier diskutiert. 🙄



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.01.2023 18:03 von Heidekraut.
Hallo zusammen!

Zum Ende der Woche wieder ein kleines Update. Die Fotos sind alle von Freitag, 20. Januar.

Viele Grüße
Manuel


(1) An der Haltestelle U Turmstraße sind die Dachfundamente im Bau. Den Visualisierungen zufolge soll hier ein etwas längeres, zusammenhängendes Dach entstehen. Acht oder neun Dachstützen sind auf den Renderings auszumachen. Zudem fällt dieser Bahnsteig dem Lageplan nach um 25 Prozent breiter aus als die anderen drei Inselbahnsteige (absolute Maßangagen habe ich leider nicht).


(2) An der Haltestelle Turmstraße/Lübecker Straße ist die Baugrube für die Dachfundamente verfüllt und die Bohlwandträger sind gezogen. Gleiches gilt auch für die Haltestelle Kriminalgericht Moabit. Hier kann nun das ostgehende Gleis fortgesetzt werden - gleich hinter dem kleinen Erdwall im Hintergrund beginnt der bereits vormontierte Abschnitt, der bis rund 50 Meter vor die Kreuzung Wilsnacker Straße reicht.


(3) Die gesamte Woche über wurde mit viel Manpower im Einmündungsbereich Turmstraße/Rathenower Straße und im weiteren Verlauf des ostgehenden Gleises bis zur Seydlitzstraße an der (Wieder-) Herstellung von Bordsteinkanten, Gehweg- und Fahrbahnbelag gearbeitet. Es könnte sein, dass im nächsten Schritt das westgehende Gleis von der Seydlitzstraße bis hier gebaut werden soll.


(4) Alt-Moabit: Die äußeren Kontouren der Mittelinsel in Form der Bordsteinkanten sind nun fertiggestellt. Im Vordergrund die Radfahrerquerung in Richtung Triftstraße und dahinter die Gehwegquerung, von der ein Weg zum Bahnsteig führen soll. Dieser Weg und die Bahnsteigkanten fehlen noch.


(5) Die Mittelinsel aus einem anderen Blickwinkel. Die Fahrleitungen reichen nun bis zu den beiden Abspannmasten unmittelbar vor der Kreuzung Rathenower Straße - siehe Hubarbeitsbühne im Hintergrund. Nicht klar geworden ist mir, wo die künftig aus der Rathenower Straße kommenden Fahrleitungsabschnitte im Bereich Alt-Moabit abgespannt werden sollen. Möglicherweise sind die Masten dafür noch nicht aufgestellt.

Zitat


Die Vollbahn hat auch deutlich geringere Strombelastung ihrer Fahrleitungsanlagen aufzuweisen. Einmal ist die Zugfolge weniger dicht und die Stromaufnahme der Lokomotiven und Triebwagen viel geringer.
Bei sechs bis acht Zügen pro Stunde und Gleis spricht die Deutsche Bahn schon von einer überlasteten Strecke, dichtere Belegungen sind relativ selten. Die stärksten Loks haben eine installierte Leistung von 6,5 MW, was bei 15 kV etwas über 400 A Stromaufnahme erfordert.

Die Aussage ist inhaltlich richtig, aber die DB Netz/DB Energie stellen dann doch mindestens 600A zur Verfügung, Standard 800A und Schnellfahrstrecken können noch mehr. Eine ICE3-Doppeltraktion hat 16MW (auf zwei Stromabnehmer, aber das ist für der Strom egal, geht ja doch durch den Draht, nur die Kontaktstelle ist nicht so kritisch), das macht 1066A.
Alles aber harmlos gehen 1,5kV-DC-Vollbahn-Netze. Als ich das erste Mal die 4000A auf dem Display gesehen habe, habe ich leicht gezuckt...

Aber so oder so, dem Tragseil müsste es eigentlich völlig egal sein, welcher Strom fließt...

Gruß
Johannes
Zitat
Johannes S.
Aber so oder so, dem Tragseil müsste es eigentlich völlig egal sein, welcher Strom fließt ...

Keineswegs, auch Tragseile aus Bronze sind für den Längswiderstand und die Stromtragfähigkeit des Kettenwerks sehr wichtig. Manche Stadtbahnen verwenden dafür zwei Tragseile pro Gleis, obwohl das mechanisch gar nicht nötig ist und noch schlechter aussieht.

so long

Mario
Ich habe jetzt noch den Link zum Abendschau-Beitrag gefunden: [www.rbb-online.de]
Hallo zusammen!

Zitat
Johannes S.
Alles aber harmlos gehen 1,5kV-DC-Vollbahn-Netze. Als ich das erste Mal die 4000 A auf dem Display gesehen habe, habe ich leicht gezuckt.

Haha, ja! In Frankreich sind im 1,5 kV-DC-Netz sogar bis zu 6.000 A zulässig. In den Niederlanden meines Wissens bis zu den von Dir genannten 4.000 A.

Auf oder über 1.000 A dürfte man aber auch bei der Berliner Straßenbahn kommen können.

Viele Grüße
Manuel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.01.2023 23:33 von manuelberlin.
Zitat
Johannes S.


Aber so oder so, dem Tragseil müsste es eigentlich völlig egal sein, welcher Strom fließt...

Gruß
Johannes

Denkste: mit steigendem Strom steigt auch die Wärmeentwicklung an und der Verlust an der Leitung wird größer. Schlimmstenfalls steigt dann auch der Widerstand, wodurch noch mehr Verlust auf dem Draht bleibt.
Übrigens hatte sich in der zweiten Wochenhälfte die Verkehrsführung geändert. Busverkehr kann an der üblichen Stelle wieder pausieren und wenden.


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