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Historie: Personalzüge bei U- und S-Bahn
geschrieben von Möckernbrücke 
Weil wir im Nachbar-Tread "Kurioses" gerade darüber sprachen, habe ich einige Historienfragen zu Personalzügen (da es etwas umfangreicher wird, habe ich hierzu einen neuen Tread eröffnet). Ich hoffe, sie kann jemand von euch beantworten. Über die Suchfunktion war nichts zu finden.

In den aktuellen Berliner Verkehrsblättern 06/2021 wird auf Seite 126 über Personalzüge bei der Berliner U-Bahn in den 1960er-Jahren berichtet. Und zwar über die auf der Linie C (U6) zwischen Tegel und Reinickendorfer Str. und zwischen Tempelhof (später ab Alt-Mariendorf) und Kochstr., sowie auf der Linie D (U8) zwischen Leinestr. und Kottbusser Tor, ab 1977 auch zwischen Osloer Straße und Voltastaße. Diese Züge verkehrten während den offiziellen nächtlichen Betriebspausen, jeweils ab etwa 4 Uhr, und standen nicht in den Fahrplanaushängen.

Diese Personalzüge gab es sicherlich auch auf anderen U-Bahnlinien (West wie Ost). Auf allen Linien, bzw. auf allen Streckenabschnitten? In welchen Jahren verkehrten diese? Gibt es sie auch heute noch?

Wurden die Personalzüge eventuell mit der Einführung der parallelen Nachtbusse N1,N2,N3,N5-N9 bei der U-Bahn abgeschafft? Gibt es sie nachts noch auf der U4?

Fuhren bzw. fahren die Personalzüge nach einem internen Fahrplan? In welchem Minutenabstand?

Wurde bzw. wird das Mitfahren von "Nicht-Personal" geduldet?


Die selben Fragen zur S-Bahn Berlin: Wie sieht es da aus?

Nach meinen Beobachtungen gibt es z.B. nächtliche Ringbahn-Fahrten, die nicht im offiziellen Fahrplan stehen, aber benutzt werden dürfen. Sind das in Wirklichkeit Personalzüge?

Von der Reichsbahn wurden in West-Berlin, nach früheren Äußerungen hier im Forum, wohl Ferkeltaxen als Personalzüge eingesetzt.
Die Dienstabteile in den regulären S-Bahnen hatten sicherlich die selbe Funktion.


Hier zum Vergleich noch ein Foto eines Benutzerausweises für Dienstzüge der Hamburger Hochbahn: [www.zvab.com]

Bei der Hamburger U-Bahn wurden Jahre später nachts wohl auch parallele Dienstbusse eingesetzt, die gegen ein Beförderungsentgelt von 3 DM auch von Nicht-Personal benutzt werden durften: [www.bahninfo-forum.de]

Vielen Dank schonmal für die Antworten!

Herzliche Grüße von
'Möckernbrücke'
Dipl.-Fahrgast h.c.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.2021 18:11 von Möckernbrücke.
Die Reichsbahn setzte auch eine Lok der BR 110 mit einem LOWA-Steuerwagen ein.

Die BVG fährt derzeit keine Personalzüge mehr, der Zug auf der U4 wurde im Rahmen der Umstellung des Schließdienstes eingestellt.
Hallo Möckernbrücke.


Ich erinnere mich noch ein wenig an eine Fahrt die ich mit meinen Eltern (Vater war damals bei der Reichsbahn) von Ostkreuz Nordkurven Bahnsteig bis Prenzlauer Allee unternommen hatte. Es war 1988 und wir waren zu 5. im Zug. Also Ich, Eltern und zwei von Vaters Kollegen.
Aber ob es nun eine Personalfahrt war kann ich nicht sagen denn ich war zu dem Zeitpunkt 6 Jahre alt. Auch Vater weiß es nicht mehr.

LG Veit
Danke, Veit, für deinen netten Bericht!

Zitat
Bd2001
Die Reichsbahn setzte auch eine Lok der BR 110 mit einem LOWA-Steuerwagen ein.

Die BVG fährt derzeit keine Personalzüge mehr, der Zug auf der U4 wurde im Rahmen der Umstellung des Schließdienstes eingestellt.

Bd2001, dir auch Danke! Weist Du, wann die Personalzüge ungefähr eingestellt wurden?
Durften da zufällig anwesende "normale" Fahrgäste mitfahren, z.B. auf der U4?

Herzliche Grüße von
'Möckernbrücke'
Dipl.-Fahrgast h.c.
Zitat
Bd2001
Die Reichsbahn setzte auch eine Lok der BR 110 mit einem LOWA-Steuerwagen ein.

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Ersetzt durch Ferkeltaxe.

T6JP
Ein Kollege hat sich mal in die "Buletten-Susi" auf dem Ostring verirrt, ist verwundert sofort wieder raus.
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Bd2001
Die Reichsbahn setzte auch eine Lok der BR 110 mit einem LOWA-Steuerwagen ein.

.

Ersetzt durch Ferkeltaxe.

Ohne Ersatz, der Pendel fuhr bis zum Ende der Mark der DDR.
Es gibt allerdings ein Bild vom 171 065 vom Bw Wustermark, welches als Dienstpendel nach Charlottenburg untertitelt ist.
Kanns nicht veröffentlichen, ist nicht meins...

T6JP
Richtig. Das Bw Wustermark bekam dafür extra zwei Triebwagen zugeteilt und setzte sie von Anfang auch ein. Es gab noch das Bw Seddin, was auch Dienstpendel fuhr.
Kam es vor, dass die Dienstabteile bei der Berliner S-Bahn voll belegt waren, und Kollegen sogar stehen mussten?
Ich glaube da waren die Eisenbahner flexibel, da sassen öfter welche in Reichsbahnuniform auf normalen Plätzen. Aber ob die alle zur S-Bahn gehört haben? Wer Heinersdorf ausstieg, in der Regel nicht.
Zitat
Möckernbrücke
Kam es vor, dass die Dienstabteile bei der Berliner S-Bahn voll belegt waren, und Kollegen sogar stehen mussten?

Hatte das "Dienstabteil" im 485er (oder meinetwegen 270er) tatsächlich einen Sinn? Wie wurde dies genutzt? War es früher (bis zu welchem Jahr?) immer im ersten Wagen gesperrt?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Zitat
Möckernbrücke
Kam es vor, dass die Dienstabteile bei der Berliner S-Bahn voll belegt waren, und Kollegen sogar stehen mussten?

Hatte das "Dienstabteil" im 485er (oder meinetwegen 270er) tatsächlich einen Sinn? Wie wurde dies genutzt? War es früher (bis zu welchem Jahr?) immer im ersten Wagen gesperrt?

Ja, frühere Reisende waren des verstehenden Lesens kundig und respektierten amtliche/behördliche Anweisungen. In den hinteren Triebwagen waren diese Abteile ausdrücklich für Traglasten, Kinderwagen, Fahrräder, große Hunde reserviert. Selten stieg jemand damit in normale Abteile ein. Auch die Traglastenabteile wurden von normalen Reisenden nur bei Überfüllung genutzt.
Und zumindest von Eisenbahnern genutzte Dienstabteile wurden per Vierkant gern geschlossen, natürlich auch die Durchgangstür zum übrigen Fahrgastraum. Oft wurden darin Dienstsachen zwischen den Bahnhöfen befördert.

Soweit mir bekannt ist, stand die Nutzung des Dienstabteils allen Reichsbahnangehörigen (nicht nur S-Bahnern) in Uniform frei.

so long

Mario
Funktion und Nutzen der Traglastenabteile der S-Bahn waren doch gar nicht so schlecht.

In den Dienstabteilen habe ich zu West-Berliner Zeiten immer nur einen bis null Reichsbahner gesehen.
Irgendwann in den 80ern sass mal eine alte Frau mit einer Transportkiste aus Holz mit 2 lauten Hühnern in so einem Abteil in der Zugmitte. Und das Richtung Friedrichstrasse im Berufsverkehr, unvergesslich.
Zitat
der weiße bim

Soweit mir bekannt ist, stand die Nutzung des Dienstabteils allen Reichsbahnangehörigen (nicht nur S-Bahnern) in Uniform frei.

Richtig. Erstens gab es damals die Trennung in S-Bahner und andere Mitarbeiter der Bahn nicht, das waren alles Reichsbahner und andererseits gab es keinen Nachweis das man bei der S-Bahn arbeitete.
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