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Planfeststellung für das „Straßenbahnvorhaben Oderbruchstraße – Hohenschönhauser Straße”
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
def
Das täuscht durch die Nähe zum Stadtteilzentrum. Ein paar hundert Meter weiter östlich sieht's schon ganz anders aus.

Jetzt willst Du mich aber auch noch rollen, oder?

Zitat
B-V 3313
In der Oderbruchstraße/ Hohenschönhauser Straße ist ein eigener Gleiskörper wohl eher machbar, aber ist denn die Berliner Gleisbauweise wirklich eine entsiegelte Fläche oder ist das "nur" eine Rasenfläche in einer Betonwanne?

Darüber hatten wir uns doch vor wenigen Wochen schon anderswo unterhalten. Da ging es um die Rhinstraße nahe dem Kraftwerk, meine ich. Irgendwer hatte die These aufgestellt, dass Gründes Gleis an der Stelle besser wäre und dies mit weniger Versiegelung argumentiert, wozu mir dann die Frage kam, ob es nicht genau anders herum ist und Schottergleis mehr "durchlässt" als unser "Neues Berliner Straßenbahngleis".

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Rasengleise versengen relativ schnell im Sommer, sie erholen sich aber genau so schnell wieder bei Regen. Ich schätze die eng bebaute Wiener Innenstadt mit vielen schattigen Höfen ist kühler, als die sengende Sonne zwischen den Plattenbauten, in denen es wegen mangelnder Dämmung sehr heiß werden kann. Ein Altbau hat eine enorme Kühlwirkung. Durch dicke Wände, hohe Räume und Ventilation durch Oberfenster sind die Wohnungen auch viel besser kühl zu halten. Ich selbst wohne im Altbau und möchte nicht tauschen.
Zitat
Arnd Hellinger
Man kann auch den Schleifzug mit zusätzlichen Wassertank-Beiwagen bestückt je nach Wetterlage 1-2x pro Woche über die Rasenstrecken schicken.

Meiner Meinung nach ist die Erdschicht oft einfach viel zu dünn, da würde bei sengender Hitze selbst ein stündliches Gießen kaum ausreichen. Vielleicht sollte man wirklich erst einmal klären, ob das schnelle Verbrennen des Rasens auch an der Bauweise oder nur am Wetter liegt. Nach ergiebigem Regen findet man ja oft ein anderes Extrem vor: Dadurch, daß das Wasser nicht versickern kann, verwandelt sich die Rasenfläche zu einem braunen Pudding. Ich muß immer schmunzeln, wenn dann auch noch Leute darin stecken, die eine Abkürzung nehmen wollten.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Philipp Borchert
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def
Das täuscht durch die Nähe zum Stadtteilzentrum. Ein paar hundert Meter weiter östlich sieht's schon ganz anders aus.

Jetzt willst Du mich aber auch noch rollen, oder?

Du warst doch gar nicht gemeint? Ich habe die Aussage mit der lebendigen Straße genauso wenig verstanden wie Du - aber die Quellenstraße ist an der zuerst verlinkten Stelle tatsächlich etwas weniger tot, eben weil sie nah am Stadtteilzentrum (samt ÖPNV-Knotenpunkt) Reumannplatz ist.
Zitat
Philipp Borchert
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Darüber hatten wir uns doch vor wenigen Wochen schon anderswo unterhalten. Da ging es um die Rhinstraße nahe dem Kraftwerk, meine ich. Irgendwer hatte die These aufgestellt, dass Gründes Gleis an der Stelle besser wäre und dies mit weniger Versiegelung argumentiert, wozu mir dann die Frage kam, ob es nicht genau anders herum ist und Schottergleis mehr "durchlässt" als unser "Neues Berliner Straßenbahngleis".

Nunja, das Wasser, was nicht im Rasen bleibt, wird genauso wie beim Schottergleis zu Seite hin abgeleitet und dann der Entwässerung zugeführt. Das ist also vollkommen egal.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Bd2001
Zitat
def
Vielleicht könnte man im Rahmen der Weiterentwicklung des Neuen Berliner Straßenbahngleises auf andere Rasen-/Gras-/Pflanzenarten setzen, die längerer Trockenheit besser gewachsen sind (jedoch natürlich auch die betrieblichen Anforderungen eines Straßenbahnbetriebs erfüllen).

Man kann auch auf technische Lösungen setzen.

Zitat
Arnd Hellinger
Man kann auch den Schleifzug mit zusätzlichen Wassertank-Beiwagen bestückt je nach Wetterlage 1-2x pro Woche über die Rasenstrecken schicken.

Interessante Vorschläge aber wer soll das alles bezahlen? Wenn solche Kosten auf die Fahrpreise umgelegt werden weil die Instandhaltung teurer wurde dann will das auch niemand.

Übrigens gibt es NBS-Abschnitte die bleiben den Sommer über schön saftig grün. Gerade dort fallen dann die Grünschnittarbeiten aufwendig aus.
Zitat
Heidekraut
Rasengleise versengen relativ schnell im Sommer, sie erholen sich aber genau so schnell wieder bei Regen. Ich schätze die eng bebaute Wiener Innenstadt mit vielen schattigen Höfen ist kühler, als die sengende Sonne zwischen den Plattenbauten, in denen es wegen mangelnder Dämmung sehr heiß werden kann. Ein Altbau hat eine enorme Kühlwirkung. Durch dicke Wände, hohe Räume und Ventilation durch Oberfenster sind die Wohnungen auch viel besser kühl zu halten. Ich selbst wohne im Altbau und möchte nicht tauschen.

Da muss man zwei Dinge trennen: das einzelne Haus (hier sind Altbauten in der Tat oft besser an Hitzesommer angepasst als Nachkriegsbauten) und den Stadtraum, und idealerweise muss man natürlich an beiden Punkten ansetzen.

Und Schatten ist ja nur ein Punkt bei der Klimaanpassung, der kann allerdings auch durch andere Maßnahmen als Höfe geschaffen werden (nach inzwischen einigen Jahrzehnten ihrer Existenz sind die Berliner Plattenbaugebiete inzwischen mit ja doch recht hohen Bäumen ausgestattet). Wichtig sind entsiegelte bzw. zumindest nicht an der Oberfläche zubetonierte/-asphaltierte Flächen (v.a. dort, wo die Sonne draufknallt) und Frischluftschneisen, damit sich die Stadt nachts so gut wie möglich abkühlen kann (denn wenn eine Hitzewelle lange genug dauert, wird's ohne nächtliche Abkühlung auch in schattenreichen Gegenden irgendwann heiß).

In Bezug auf Wien muss man wiederum aufpassen, dass man nicht dem Postkartenklischee erliegt. Die romantischen schattigen Höfe gibt's v.a. im Zentrum, also dem 1. Bezirk (innerhalb der Ringstraße), und auch dort sind sie keinesfalls flächendeckend vorhanden. Die Bezirke drumherum sind überwiegend im 19. Jahrhundert entstanden und von einer rasterförmigen Stadtstruktur geprägt, allerdings in jeglicher Hinsicht eine Nummer kleiner als in Berlin, und sie erlauben dadurch auch oft weniger Grünanteil (hier mal ein besonders schlimmes, aber keinesfalls einzigartiges Beispiel aus dem 15. Bezirk in der Nähe des Westbahnhofs). Und der 2. Weltkrieg ist natürlich auch an Wien nicht spurlos vorbeigegangen, so dass es ausgerechnet in diesen Statteilen einen hohen Anteil an Nachkriegsbauten gibt. Genau diese Stadtteile sind dann auch besonders stark von Überhitzung betroffen.

Zitat
Philipp Borchert
Irgendwer hatte die These aufgestellt, dass Gründes Gleis an der Stelle besser wäre und dies mit weniger Versiegelung argumentiert, wozu mir dann die Frage kam, ob es nicht genau anders herum ist und Schottergleis mehr "durchlässt" als unser "Neues Berliner Straßenbahngleis".

Wäre die Frage, was am konkreten Ort sinnvoller fürs Stadtklima ist: Schotter erhitzt sich sicher stärker als Rasen, dafür kann Niederschlagswasser im Bereich eines Rasengleises sicher in größerem Maße gespeichert werden. Das Ideal wäre wahrscheinlich ein Rasengleis, das in stärkerem Maße Wasser durchlässt als das "Neue Berliner Straßenbahngleis".
Zitat
Nemo
Nunja, das Wasser, was nicht im Rasen bleibt, wird genauso wie beim Schottergleis zu Seite hin abgeleitet und dann der Entwässerung zugeführt. Das ist also vollkommen egal.

"Entwässerung" in welchem Sinne? Es verbleibt im Boden oder es wird in Abwasserkanäle geleitet?
Zitat
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Zitat
Nemo
Nunja, das Wasser, was nicht im Rasen bleibt, wird genauso wie beim Schottergleis zu Seite hin abgeleitet und dann der Entwässerung zugeführt. Das ist also vollkommen egal.

"Entwässerung" in welchem Sinne? Es verbleibt im Boden oder es wird in Abwasserkanäle geleitet?

Wenn es keinen Graben gibt, dann kann man davon ausgehen, dass das Wasser in die Abwasserkanäle geht.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
>aber wer soll das alles bezahlen?
Es wäre schon hilfreich, wenn ab und zu die Gleisrichtemaschine daherkäme und den Rasen kürzen tät.
Zitat
def
die Quellenstraße ist an der zuerst verlinkten Stelle tatsächlich etwas weniger tot, eben weil sie nah am Stadtteilzentrum (samt ÖPNV-Knotenpunkt) Reumannplatz ist.

Das kann ich so bestätigen. Die Aufnahme muß von einem Sonntagmorgen stammen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
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ECG7C
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Arnd Hellinger
Man kann auch den Schleifzug mit zusätzlichen Wassertank-Beiwagen bestückt je nach Wetterlage 1-2x pro Woche über die Rasenstrecken schicken.

Interessante Vorschläge aber wer soll das alles bezahlen?

Natürlich der Inhaber der Wiese. Eigentum verpflichtet.

Zitat
ECG7C
Übrigens gibt es NBS-Abschnitte die bleiben den Sommer über schön saftig grün. Gerade dort fallen dann die Grünschnittarbeiten aufwendig aus.

Das ist doch unnötig, dafür sorgen doch die darüberfahrenden Straßenbahnen. Dieses Geld könnte man zum Beispiel für das Gießen verwenden. ungeschnittenes Gras trocknet auch nicht so schnell aus.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Es neigt aber zur Büschelbildung, Verödung und Verkrautung. Englischer Rasen entsteht so nicht.
Ich halte englischen Rasen auch nicht für so erstrebenswert.
Zitat
Nemo
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def
Zitat
Nemo
Nunja, das Wasser, was nicht im Rasen bleibt, wird genauso wie beim Schottergleis zu Seite hin abgeleitet und dann der Entwässerung zugeführt. Das ist also vollkommen egal.

"Entwässerung" in welchem Sinne? Es verbleibt im Boden oder es wird in Abwasserkanäle geleitet?

Wenn es keinen Graben gibt, dann kann man davon ausgehen, dass das Wasser in die Abwasserkanäle geht.

Die Einleitung in Abwässerkanäle ist nicht mehr Planungsziel. Auch ohne Gräben kann man Versickerungsmöglichkeiten schaffen. Sollte man das anfallende Niederschlagswasser dennoch ableiten nutzt man dafür Regenwasserkanäle. Diese besitzen im Gegensatz zu Abwasserkanälen Rückhaltemöglichkeiten um ein Überlaufen der Klärwerke nach Starkregen und damit das Einleiten von ungeklärten Abwasser in die Flüsse und Seen zu vermeiden
Zitat
Alter Köpenicker
Das ist doch unnötig, dafür sorgen doch die darüberfahrenden Straßenbahnen.

Auch wenn es immer wieder zu sehen ist, für die Profilfreiheit ist nicht die Straßenbahn selbst zuständig. Dafür gibt es Rasenmäher und Personal die diese bedienen.
Zitat
ECG7C
Zitat
Bd2001
Zitat
def
Vielleicht könnte man im Rahmen der Weiterentwicklung des Neuen Berliner Straßenbahngleises auf andere Rasen-/Gras-/Pflanzenarten setzen, die längerer Trockenheit besser gewachsen sind (jedoch natürlich auch die betrieblichen Anforderungen eines Straßenbahnbetriebs erfüllen).

Man kann auch auf technische Lösungen setzen.

Zitat
Arnd Hellinger
Man kann auch den Schleifzug mit zusätzlichen Wassertank-Beiwagen bestückt je nach Wetterlage 1-2x pro Woche über die Rasenstrecken schicken.

Interessante Vorschläge aber wer soll das alles bezahlen? Wenn solche Kosten auf die Fahrpreise umgelegt werden weil die Instandhaltung teurer wurde dann will das auch niemand.

Die teilweise fehlende Zahlungsbereitschaft der Fahrgäste liegt aber zu einem erheblichen Teil auch an der nicht existenten Öffentlichkeitsarbeit des VBB zu den im ÖPNV real anfallenden Kosten. Der Verkehrsverbund sollte halt auch mal eine Kampagne starten, in der gezeigt wird, was z. B. Bau und Unterhalt je eines Kilometers U-/S-/Regional-/Straßenbahn oder Erwerb und Betrieb entsprechender Fahrzeuge pro Jahr kosten, welchen Anteil Personalkosten an den jährlichen Gesamtaufwendungen im Verbundverkehr haben etc....

Wenn man den Leuten klar vermittelt, wofür "ihr" Gelb benötigt wird, sind sie auch eher bereit, ggf. etwas mehr zu zahlen.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Heidekraut
Es neigt aber zur Büschelbildung, Verödung und Verkrautung. Englischer Rasen entsteht so nicht.

Es ist natürlich Ansichtssache, ob es so aussehen muß, wie hier, im Elsässischen Mühlhausen auf dem Europa-Boulevard, von Natur keine Spur:



Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
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ECG7C
Zitat
Alter Köpenicker
Das ist doch unnötig, dafür sorgen doch die darüberfahrenden Straßenbahnen.

Auch wenn es immer wieder zu sehen ist, für die Profilfreiheit ist nicht die Straßenbahn selbst zuständig. Dafür gibt es Rasenmäher und Personal die diese bedienen.

Ja, so wie hier, im Hindenburger Ortsteil Mikultschütz. Da wissen die Mitarbeiter der Oberschlesischen Straßenbahn offenbar gar nicht, wo sie anfangen sollen:



Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
def
Ich habe die Aussage mit der lebendigen Straße genauso wenig verstanden wie Du - aber die Quellenstraße ist an der zuerst verlinkten Stelle tatsächlich etwas weniger tot, eben weil sie nah am Stadtteilzentrum (samt ÖPNV-Knotenpunkt) Reumannplatz ist.

Mag sein, aber auf dem verlinkten Maps-Streetview-Bild ist genau ein Mensch mehr zu sehen als auf dem zuerst verlinkten Bild. Da fand ich den Spruch, es sähe auf dem zweiten Bild schon "ganz anders" aus irgendwie lustig und war mir nicht sicher, ob die Aussage ernst gemeint ist - egal auf wen bezogen ;)

Die im letzten Bild (Polen) gezeigte "Variante" halte ich aus Umweltgründen für am attraktivsten. Durch den fehlenden massiven Unterbau (ich nehme an dass es so ist) wird es aber leider auch die unbeständigste und am ehesten gleislagefehleranfälligste Bauform sein. Ansonsten wüsste ich nicht, warum man das nicht überall so haben mag.

Diese geleckten, extrem kurz geschorenen Rasen finde ich wenig anheimelnd und ich nehme an, sie bringen der Natur auch am wenigsten. Da wird ja Schottergleis mit Grünstreifen daneben besser sein, im Schotter haben dann wenigstens Eidechsen ihr Habitat.

Richtig schlimm: Kunstrasen.



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