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Neubau ESTW "S1 Nord" Oranienburg
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
DerMichael
Ich weiß ja, dass ZBS auf ETCS-Hardware basiert, aber gibt es eigentlich in den SIMIS-D Stellwerken spezielle Anpassungen für ZBS? Oder funktioniert das transparent?

So genau weiß ich das als (ehemalige) ESTW-Bedienerin davon nun auch nicht.

Jedenfalls hängt die Balise bei SIMIS D am selben Stellteil wie das Hauptsignal selbst, bekommt also quasi die gleichen Informationen vom Stellrechner. Das ganze läuft voll digital.

Bei SIMIS C gibt es eine Art Analog-Digitalwandler, die LEU, die das Signalbild vom Hauptsignal abgreift und in Datentelegramme umwandelt. Diese LEU könnte man prinzipiell auch an herkömmlichen Hl-Signalen installieren, ist aber nicht gewollt.

Im Prinzip ist das aber die gleiche Hardware wie bei ETCS L1, zumindest streckenseitig. Mir ist allerdings kein deutsches ESTW mit ETCS L1 bekannt. Soweit ich weiß, gibt es bei uns nur L2, wo dann auch mehr Komponenten hard- und softwareseitig hinterstecken.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.2021 19:54 von Leyla.
Zitat
Leyla
Zitat
DerMichael
Ich weiß ja, dass ZBS auf ETCS-Hardware basiert, aber gibt es eigentlich in den SIMIS-D Stellwerken spezielle Anpassungen für ZBS? Oder funktioniert das transparent?

So genau weiß ich das als (ehemalige) ESTW-Bedienerin davon nun auch nicht.

Jedenfalls hängt die Balise bei SIMIS D am selben Stellteil wie das Hauptsignal selbst, bekommt also quasi die gleichen Informationen vom Stellrechner. Das ganze läuft voll digital.

Bei SIMIS C gibt es eine Art Analog-Digitalwandler, die LEU, die das Signalbild vom Hauptsignal abgreift und in Datentelegramme umwandelt. Diese LEU könnte man prinzipiell auch an herkömmlichen Hl-Signalen installieren, ist aber nicht gewollt.

Im Prinzip ist das aber die gleiche Hardware wie bei ETCS L1, zumindest streckenseitig. Mir ist allerdings kein deutsches ESTW mit ETCS L1 bekannt. Soweit ich weiß, gibt es bei uns nur L2, wo dann auch mehr Komponenten hard- und softwareseitig hinterstecken.

Es funktioniert technisch so, dass aus dem Signalschaltkasten abgegriffen wird, welche Signalbegriffe gerade angeschaltet sind. Hieraus leitet bei SIMIS C dann die LEU (Lineside electronic unit) ab, welches Telegramm in der Balise zu erzeugen ist. Bei der neuen Bauform SIMIS D kann man diese Informationen direkt aus dem Schaltkasten (dort MSTT genannt) abgreifen.
Zitat
Leyla
Zitat
Zugmeldebuch
Gesundbrunnen müsste SIMIS-C sein.

Korrekt.

Genauer gesagt ist es das Stellwerk "Bornholmer Straße S-Bahn".

Es beinhaltet (dann ab Oktober) die Strecken Humboldthain - Hennigsdorf (ab Alt-Reinickendorf SIMIS D integriert), sowie Schönhauser Allee - Pankow und Gesundbrunnen.

SIMIS D Stellwerke werden grundsätzlich mit ZBS projektiert, da dort die Fahrsperren nicht mehr unterstützt sind.

Da dies teilweise etwas durcheinander ging:

ESTW-UZ Nordkreuz steuert die Fernbahn.
ESTW-UZ Bornholmer Straße steuert den gleichnamigen Bahnhof der S-Bahn und die nördlichen anschließenden Strecken.
ESTW-A Gesundbrunnen steuert die den gleichnamigen Bahnhof, einschließlich der Ringbahn bis Schönhauser Allee, sowie die Strecke Nordbahnhof (a) bis Gesundbrunnen.
Alle drei Stellwerke sind von der älteren Bauform SIMIS C und in einem gemeinsamen Gebäude (an der Kopenhagener Str.) angeordnet.

Das ESTW-A Tegel wird in der Bauform SIMIS D neu gebaut und an die ESTW-UZ Bornholmer Str. angebunden. Inbetriebnahme im 4. Quartal 2021. SIMIS D kann nur noch Balisen ansteuern. Streckenanschläge werden nicht mehr unterstützt. SIMIS C kann beides, ggfs. auch als Doppelausrüstung.
Finale Arbeiten bei diesem Projekt. Seit gestern Abend ist die Strecke Frohnau - Oranienburg für die nächsten 4 Wochen gesperrt.
Anschließend dann mit ESTW S1Nord + ZBS.
Vielleicht wird in einem "Rutsch" auf der S8 auch das ESTW S8Nord in Betrieb gehen. Zumindest gibt´s umfangreiche Gleiserneuerung zwischen Blankenburg und Schönfließ. Die S8 befährt die Strecke Blankenburg - Birkenwerder erst ab 14.9. wieder.
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Finale Arbeiten bei diesem Projekt. Seit gestern Abend ist die Strecke Frohnau - Oranienburg für die nächsten 4 Wochen gesperrt.
Anschließend dann mit ESTW S1Nord + ZBS.
Vielleicht wird in einem "Rutsch" auf der S8 auch das ESTW S8Nord in Betrieb gehen. Zumindest gibt´s umfangreiche Gleiserneuerung zwischen Blankenburg und Schönfließ. Die S8 befährt die Strecke Blankenburg - Birkenwerder erst ab 14.9. wieder.

Nein, das sind nur vorbereitende Vorarbeiten. Das ESTW S8 Nord wird erst 2024 in Betrieb gehen.
weiß jemand, ob ESTW1 Nord, also Oranienburg - Hohen Neuendorf am letzten Wochenende jetzt mit Ks-Signalen und ZBS in Betrieb gegangen ist ?
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
weiß jemand, ob ESTW1 Nord, also Oranienburg - Hohen Neuendorf am letzten Wochenende jetzt mit Ks-Signalen und ZBS in Betrieb gegangen ist ?


Unwahrscheinlich, laut Zeitplan sind sie erst bei Bauphase 9/10. Und da wir ja überall Lieferprobleme haben, glaube ich an keine Beschleunigung:

Berlin S-Bahn-Linie S1 Nord ESTW

Edit:
Und hier sind schon die nächsten Sperrungen für September angekündigt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.08.2023 13:52 von DerMichael.
Zitat
DerMichael
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
weiß jemand, ob ESTW1 Nord, also Oranienburg - Hohen Neuendorf am letzten Wochenende jetzt mit Ks-Signalen und ZBS in Betrieb gegangen ist ?

Unwahrscheinlich, laut Zeitplan sind sie erst bei Bauphase 9/10. Und da wir ja überall Lieferprobleme haben, glaube ich an keine Beschleunigung:
Berlin S-Bahn-Linie S1 Nord ESTW

Ja, stimmt. Ich hatte nur den Flyer aus März 2022, in dem die Inbetriebnahme Stellwerk S-Bahn für August 2023 angekündigt war. Im aktuellen Flyer (Juli 2023) steht´s ja auch: "Trotz intensiver Untersuchungen .... wurde erst in der Bauausführung ersichtlich, daß die vorherrschenden Bedingungen zum Teil von der Plaung abweichen .... ein größerer Teil der Kabelgefäßanlagen auf der 12 km langen Strecke muss erneuert werden ...dadurch können die vorgesehenen Termine für die Inbetriebnahme nicht eingehalten werden".
Also: Ks-Signale + ZBS erst im Mai 2024

Etwas weiter südlich gibt´s auf diesem Streckenabschnitt übrigens eine Ausschreibung für Planleistungen. "Im i2030 Vergabepaket 07 werden folgende Projekte ausgeschrieben: Reaktivierung Zweigl. S1N Frohnau (BFOH) - Hohen Neuendorf (BHN), inkl. Blockverdichtung Hp Hermsdorf (BHED)".
Vielleicht gehört ESTW S8 Nord auch zu diesem thread. Beides wird ja wohl im Juni 2024 in Betrieb gehen. Und einen Diskussionsfaden aus einem anderen thread hier verlinkt, wobei es um die Frage geht, ob der Abschnitt Pankow - Karow/Hohen Neuendorf von einer eigenständigen UZ verorgt wird oder von Waidmannslust.
Dazu noch ein youtube video der Fa. Spitzke



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.10.2023 18:12 von Jim Knopf vom Niederrhein.
ESTW S1 Nord geht in die Zielgerade, mit 12 Wochen Sperrpause ab 17. Februar ...... [hier]
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
ESTW S1 Nord geht in die Zielgerade, mit 12 Wochen Sperrpause ab 17. Februar ...... [hier]

Na gut, aber auch mit Gleiserneuerung - dafür gibt es doch Schnellumbauzüge - halte ich zwölf Wochen Sperrpause für unverhältnismäßig.

In 1984 wurde z. B. der Knoten Würzburg Hbf binnen eines einzigen Wochenendes komplett auf neue LST umgestellt, nachdem die Vorarbeiten unter laufendem Betrieb erledigt waren. Ja, ich weiß, da war die DB noch ihre eigene Genehmigungs-/Aufsichtsbehörde, Unfallkasse etc...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Na gut, aber auch mit Gleiserneuerung - dafür gibt es doch Schnellumbauzüge - halte ich zwölf Wochen Sperrpause für unverhältnismäßig.

Können die Schnellumbauzüge denn gleich drei Schienen auf einmal umbauen?
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
ESTW S1 Nord geht in die Zielgerade, mit 12 Wochen Sperrpause ab 17. Februar ...... [hier]

Na gut, aber auch mit Gleiserneuerung - dafür gibt es doch Schnellumbauzüge - halte ich zwölf Wochen Sperrpause für unverhältnismäßig.

In 1984 wurde z. B. der Knoten Würzburg Hbf binnen eines einzigen Wochenendes komplett auf neue LST umgestellt, nachdem die Vorarbeiten unter laufendem Betrieb erledigt waren. Ja, ich weiß, da war die DB noch ihre eigene Genehmigungs-/Aufsichtsbehörde, Unfallkasse etc...

Leider gehts da ja nicht um Verhältnismäßigkeit. DB Netz meldet großzügig Sperrpausen an, so dass man besonders gut und billig bauen kann und niemand einen stört. Und es gibt in dem ganzen Prozess keine Instanz, die z.B. die Fahrgastinteressen vertritt und wo eine Abwägung erfolgt. Angemeldete Sperrpausen werden 1:1 genehmigt.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Leider gehts da ja nicht um Verhältnismäßigkeit. DB Netz meldet großzügig Sperrpausen an, so dass man besonders gut und billig bauen kann und niemand einen stört. Und es gibt in dem ganzen Prozess keine Instanz, die z.B. die Fahrgastinteressen vertritt und wo eine Abwägung erfolgt. Angemeldete Sperrpausen werden 1:1 genehmigt.

Viele Grüße
André

Mit Verlaub, aber das ist Quatsch. Ich bin in genug Runden dabei, wo um einzelne Stunden (!) Sperrpausen gefeilscht wird.

Die Ursache liegt (neben den Gleisbauarbeiten) darin, dass die ZBS-Abnahme extrem zeitaufwändig ist. Dies wiederum liegt ganz maßgeblich am EBA. Es müssen tausend Dinge geprüft und nachgemessen werden, die früher (bei Streckenanschlägen) noch kein Thema waren. Weiterhin gibt es einen eklatanten Mangel an Abnahmeprüfern für ZBS. Vermutlich ist nach täglich 8 bis 10 Stunden Schluss und am nächsten Morgen geht es weiter. Da wird nicht in zwei Schichten o.ä. gearbeitet, weil es einfach kein Personal gibt.
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
andre_de
Leider gehts da ja nicht um Verhältnismäßigkeit. DB Netz meldet großzügig Sperrpausen an, so dass man besonders gut und billig bauen kann und niemand einen stört. Und es gibt in dem ganzen Prozess keine Instanz, die z.B. die Fahrgastinteressen vertritt und wo eine Abwägung erfolgt. Angemeldete Sperrpausen werden 1:1 genehmigt.

Viele Grüße
André

Mit Verlaub, aber das ist Quatsch. Ich bin in genug Runden dabei, wo um einzelne Stunden (!) Sperrpausen gefeilscht wird.

Die Ursache liegt (neben den Gleisbauarbeiten) darin, dass die ZBS-Abnahme extrem zeitaufwändig ist. Dies wiederum liegt ganz maßgeblich am EBA. Es müssen tausend Dinge geprüft und nachgemessen werden, die früher (bei Streckenanschlägen) noch kein Thema waren. Weiterhin gibt es einen eklatanten Mangel an Abnahmeprüfern für ZBS. Vermutlich ist nach täglich 8 bis 10 Stunden Schluss und am nächsten Morgen geht es weiter. Da wird nicht in zwei Schichten o.ä. gearbeitet, weil es einfach kein Personal gibt.

Da hat sich die ETCS-Vereinfachung mit der Einführung eines neuen proprietären Systems ja richtig gelohnt 👍
Zitat
DerMichael
Da hat sich die ETCS-Vereinfachung mit der Einführung eines neuen proprietären Systems ja richtig gelohnt 👍

ZBS funktioniert ansonsten prima. Bloß macht man es sich selber kompliziert, mit der ultra-komplizierten Prüfung und Abnahme. Man hat eh schon zu wenig Personal und beschäftigt dies dann noch wochenlang mit (aus meiner Sicht) vollkommen nutzlosen Abnahmetätigkeiten.

Ich prophezeie übrigens, dass auch die großflächige Einführung von ETCS am Prüfaufwand scheitern wird. Auf einem Hochleistungskorridor geht das vielleicht noch, wenn man X Monate Zeit hat. Alles andere wird einfach nur absurd lange dauern. Man hat aus gutem Grund bisher noch keinen Knotenbahnhof mit ETCS ausgerüstet...
die abschnittsweise Inbetriebnahme von ZBS (kurze [!] Abschnitte + neue EStw + Gleisbau) bei der S-Bahn Berlin ist m.E. absolut sinnvoll, auch wenn mit längeren mehrwöchigen Streckensperrungen verbunden. Wenn´s aber einmal gebaut ist, so mein Eindruck, dann läuft´s.
Allerdings befürchte ich auch, dass das Wahnsinnsprojekt "digitaler Knoten Stuttgart" (125 km Streckenkilometer in der 1. Stufe und über 450 Fahrzeuge) zwangsläufig ins Chaos führt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.02.2024 20:05 von Jim Knopf vom Niederrhein.
Heute Abend zwischen 18:00 und 19:00 gibt es in der Sporthalle Borgsdorf (Bahnhofstraße 33) eine Informationsveranstaltung.
Sven Okas hat zwei Videos über die Bauarbeiten veröffentlicht:

[www.youtube.com]

[www.youtube.com]
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