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GDL- Streik 2. Runde 2021
geschrieben von BuchholzerJung 
:-)


Aber wie sollte das gehen? Um das umzusetzen, müssten ja nicht die Lokführer streiken, sondern das Kontroll- und Bordpersonal. Kein Lokführer interessiert sich für irgendwessen Tickets...

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Zitat
Philipp Borchert
Aber wie sollte das gehen? Um das umzusetzen, müssten ja nicht die Lokführer streiken, sondern das Kontroll- und Bordpersonal. Kein Lokführer interessiert sich für irgendwessen Tickets...

Es streiken auch die Zugschaffner in großer Zahl. Mal abgesehen davon, ist die Aussage falsch und jeder der sowas machen würde, dürfte fristlos gekündigt werden. Dann steht Deutschland ab dem nächsten Tag dauerhaft still, weil die Zugpersonale entlassen wurden.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Zitat
Bumsi
Zitat
Philipp Borchert
Aber wie sollte das gehen? Um das umzusetzen, müssten ja nicht die Lokführer streiken, sondern das Kontroll- und Bordpersonal. Kein Lokführer interessiert sich für irgendwessen Tickets...

Es streiken auch die Zugschaffner in großer Zahl. Mal abgesehen davon, ist die Aussage falsch und jeder der sowas machen würde, dürfte fristlos gekündigt werden. Dann steht Deutschland ab dem nächsten Tag dauerhaft still, weil die Zugpersonale entlassen wurden.

Die Bahn soll von heute auf morgen also jeden Fahrer kündigen? Die Wahrscheinlichkeit das das passiert geht gen Null.
Zitat
Railroader
Hier mal die Werte einer Civey-Umfrage zum Streik und zur Person Weselsky

Damit hat er ja bessere Zustimmungswerte als Armin Laschet und dies obwohl es sich teils um so tendenziöse Fragen handelt, dass ich es erstaunlich finde, dass man dafür ein halbwegs seriöses Meinungsforschungsinstitut gewinnen konnte.

Im Gegensatz zu Herrn Laschet können die Zustimmungswerte bei der Gesamtbevölkerung Herrn Weselsky ziemlich egal sein, da er ja nicht um deren Stimmen wirbt.
Das Nichtverkaufen von Fahrausweisen wäre rechtlich kein Streik, sondern Arbeitsverweigerung und könnte in jedem Fall Konsequenzen arbeitsrechtlicher Natur haben (Abmahnung, ggf. Kündigung). Streik bedeutet die Einstellung der Arbeitstätigkeit, wenn die Gewerkschaft dazu aufgerufen hat. Nur einzelne Tätigkeiten nicht zu erbringen, hingegen ist kein Streik.

Dennis
Zitat
Flexist
Die Bahn soll von heute auf morgen also jeden Fahrer kündigen? Die Wahrscheinlichkeit das das passiert geht gen Null.

Angesichts der Situation auf dem Arbeitsmarkt und der Herausforderung qualifiziertes Personal zu finden, halte ich Entlassungen im großen Stil auch für unwahrscheinlich, aber der Rechtsweg bietet ja auch andere Möglichkeiten.

Das Beispiel aus Japan geht in eine deutlich andere Richtung als das, was hier als Streik rechtlich zulässig und etabliertes Element der Tarifverhandlungen ist. Bei einem Streik wird die Arbeit vollständig niedergelegt und kein Lohn gezahlt, der Arbeitsvertrag ruht für die Zeit des Streiks.

Wird jedoch gearbeitet und dabei nur ein Teil der vertraglich vereinbarten Leistungen erbracht, ist es rechtlich kein Streik, sondern eine vorsätzlich mangelhafte Erfüllung des Vertrags. Daraus würde wohl eine Schadenersatzpflicht entstehen, die schnell über das individuelle Einkommen hinaus geht. Abgesehen davon würde es angesichts heute üblichen hohen Anteils von Zeitkarten und im Voraus gebuchten Tickets relativ wenig bringen, den Verkauf an Bord oder die Kontrollen zu boykottieren. Es sei denn, man würde dies vorher groß ankündigen, was aber wiederum die Schadenersatzpflicht verschärfen dürfte.
Wenn stundenweise und außerhalb des Berufsverkehrs gestreikt würde, könnten sich die meisten Fahrgäste ihre Reisen trotzdem organisieren, hätten über Fahrgastrechte Anspruch auf Aufhebung der Zugbindung und teilweise Erstattung der Fahrpreise gegen DB Fernverkehr, und die Streikkasse wird geschont, weil ja nur 1-2 Minusstunden anfallen. Soll die GDL doch mal dazu aufrufen und gegebenenfalls dem Gericht und dem Gesetzgeber den Schwarzen Peter zuspielen.
Würde die Bahn dann nicht einfach sagen, dass auf diese Weise keine vernünftige Organisation der Arbeitskraft möglich ist (zum Beispiel bei den Umlaufplänen, wenn die oder der Tf von Zug x zwischen den HVZen irgendwo streikt, fehlt dieser Zug x ja dann irgendwie an der richtigen Stelle, zudem würden die Leute mit ihren Zügen dann ja irgendwo stehen und den Betrieb durch nicht Streikende massiv blockieren) und den Betrieb von vornherein einstellen?

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Railroader
Hier mal die Werte einer Civey-Umfrage zum Streik und zur Person Weselsky:

[www.google.de]

Naja:
Zitat
rnd.de
Die Umfrage mit rund 2500 Befragten hatte der Bahn-Arbeitgeberverband MOVE in Auftrag gegeben.

Angesichts der entschlossenen Haltung der GDL scheint die Blockadehaltung der Bahnmanager nun langsam zu bröckeln: [www.rnd.de]

Zitat
rnd.de
Im Tarifstreik mit der Lokführergewerkschaft GDL hat die Deutsche Bahn eine Corona-Prämie angeboten, um weitere Streiks abzuwenden.

Nun geht es vor allem um die Höhe der Coronaprämie, die Laufzeit der Entgelterhöhung und die krude Idee, die Mehrkosten durch Abbau der Altersversorgung der Lokführer zu finanzieren.

so long

Mario
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
22.08.2021 14:50
„Mit einer Corona-Prämie kommen wir einem wichtigen Anliegen der Gewerkschaften entgegen“, teilte Personalvorstand Martin Seiler am Sonntag mit."

Gewerkschaften? War die Coronaprämie der EVG denn wichtig? Und wenn ja, warum ist der Arbeitgeber ihr dann nicht bei den friedlichen Verhandlungen entgegen gekommen, wenn es doch eigentlich keinen Streik braucht, um dahingehend einen Kompromiss zu finden? Oder war es von vorn herein eingeplant, dass auch mit der EVG noch mal nachverhandelt wird, "mehr" bereits eingeplant war, die EVG aber erstmal abwarten sollte?
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
22.08.2021 15:04
Zitat
der weiße bim


Naja:
Zitat
rnd.de
Die Umfrage mit rund 2500 Befragten hatte der Bahn-Arbeitgeberverband MOVE in Auftrag gegeben.

Das hatte mich auch gewundert. Warum möchte die DB / AG-Verband wissen, wie die Menschen über Weselsky und die GDL denken? Macht er davon weitere Angebote abhängig?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.08.2021 15:05 von Railroader.
Zitat
Philipp Borchert
Würde die Bahn dann nicht einfach sagen, dass auf diese Weise keine vernünftige Organisation der Arbeitskraft möglich ist (zum Beispiel bei den Umlaufplänen, wenn die oder der Tf von Zug x zwischen den HVZen irgendwo streikt, fehlt dieser Zug x ja dann irgendwie an der richtigen Stelle, zudem würden die Leute mit ihren Zügen dann ja irgendwo stehen und den Betrieb durch nicht Streikende massiv blockieren) und den Betrieb von vornherein einstellen?
Das meine ich doch gerade - soll die Bahn doch per einstweiliger Verfügung einen ein- oder zweistündigen Streik verbieten lassen und die GDL dann mit den Worten "WIR wollten ja fahrgastfreundlicher streiken, aber das dürfen wir nicht" zum gesetzlich festgestellten Mindestzeitrahmen streiken...
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
22.08.2021 17:42
Welches Gericht sollte so einen Streik denn verbieten? Und warum?
Wie löst man denn die Umlauffrage im Güterverkehr? Da wechseln die Güter ja nicht einfach aufs Auto, ins Home Office oder nutzen einfach einen anderen Zug... Da hat man doch unabhängig von der Streiklänge die Züge am falschen Ort.

Es kann doch im Personenverkehr nicht so schwer sein nach einem zwei stündigen Streik das zurecht zu ruckeln...

(Also natürlich rein hypothetische Gedanken; dieser Streik dauert ja länger)
Zitat
Philipp Borchert
Aber wie sollte das gehen? Um das umzusetzen, müssten ja nicht die Lokführer streiken, sondern das Kontroll- und Bordpersonal. Kein Lokführer interessiert sich für irgendwessen Tickets...

Das ist genau das Problem dieser Sparten- und Splitter-Gewerkschaften bei der Bahn: Jeder kämpft für sich, maximiert sein eigenes Images und sein eigenes Ergebnis, im Zweifelsfall auf Kosten anderer Arbeitnehmer im gleichen Unternehmen.

Aus dem Gesamtunternehmen heraus gedacht ließen sich da schon deutlich kreativere Maßnahmen entwickeln, ohne den ganzen Betrieb einzustellen: Einstellung des Ticket-Vertriebs, Einstellung der EBE-Bearbeitung, Erzwingung von Verkehrsvertrags-Verletzungen, ... Überall, wo es ums Geld (im Sinne von Einnahmen) geht, tut es dem Unternehmen weh und ist ein Streik genauso wirksam. Ohne die ganze Gesellschaft in Geiselhaft zu nehmen. Wie gesagt, machen alle anderen Unternehmen der kritischen Infrastruktur genauso. Erfordert nur etwas mehr Kreativität und vor allem ein Denken über die eigene Zwerg-Gewerkschaft hinaus.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
22.08.2021 18:57
Vielleicht sollten die Gewerkschaften des DGB mal wieder im Sinne ihrer beitragszahlenden Mitglieder agieren, dann bräuchte es solche "Splittergewerkschaften", wie du es nennst, gar nicht. Die führen sich aber mitunter wie Arbeitgebervertreter auf, lassen sich auch gerne mal kaufen und wechseln plötzlich die Seite. Da ist mir ein polternder Weselsky deutlich lieber.
Zitat
andre_de
Zitat
Philipp Borchert
Aber wie sollte das gehen? Um das umzusetzen, müssten ja nicht die Lokführer streiken, sondern das Kontroll- und Bordpersonal. Kein Lokführer interessiert sich für irgendwessen Tickets...

Das ist genau das Problem dieser Sparten- und Splitter-Gewerkschaften bei der Bahn: Jeder kämpft für sich, maximiert sein eigenes Images und sein eigenes Ergebnis, im Zweifelsfall auf Kosten anderer Arbeitnehmer im gleichen Unternehmen.

Aus dem Gesamtunternehmen heraus gedacht ließen sich da schon deutlich kreativere Maßnahmen entwickeln, ohne den ganzen Betrieb einzustellen: Einstellung des Ticket-Vertriebs, Einstellung der EBE-Bearbeitung, Erzwingung von Verkehrsvertrags-Verletzungen, ... Überall, wo es ums Geld (im Sinne von Einnahmen) geht, tut es dem Unternehmen weh und ist ein Streik genauso wirksam. Ohne die ganze Gesellschaft in Geiselhaft zu nehmen. Wie gesagt, machen alle anderen Unternehmen der kritischen Infrastruktur genauso. Erfordert nur etwas mehr Kreativität und vor allem ein Denken über die eigene Zwerg-Gewerkschaft hinaus.

Aber die andere Gewerkschaft macht es ja auch nicht anders als die GDL: Da streiken zuerst die Fahrdienstleister und zuletzt die Mitarbeiter an den Schaltern. Kreativ ist das auch nicht.
Zitat
andre_de
Zitat
Philipp Borchert
Aber wie sollte das gehen? Um das umzusetzen, müssten ja nicht die Lokführer streiken, sondern das Kontroll- und Bordpersonal. Kein Lokführer interessiert sich für irgendwessen Tickets...

Das ist genau das Problem dieser Sparten- und Splitter-Gewerkschaften bei der Bahn: Jeder kämpft für sich, maximiert sein eigenes Images und sein eigenes Ergebnis, im Zweifelsfall auf Kosten anderer Arbeitnehmer im gleichen Unternehmen.

Aus dem Gesamtunternehmen heraus gedacht ließen sich da schon deutlich kreativere Maßnahmen entwickeln, ohne den ganzen Betrieb einzustellen: Einstellung des Ticket-Vertriebs, Einstellung der EBE-Bearbeitung, Erzwingung von Verkehrsvertrags-Verletzungen, ... Überall, wo es ums Geld (im Sinne von Einnahmen) geht, tut es dem Unternehmen weh und ist ein Streik genauso wirksam. Ohne die ganze Gesellschaft in Geiselhaft zu nehmen. Wie gesagt, machen alle anderen Unternehmen der kritischen Infrastruktur genauso. Erfordert nur etwas mehr Kreativität und vor allem ein Denken über die eigene Zwerg-Gewerkschaft hinaus.

Weil das einfach mal Verboten ist, aber in deiner Ignoranz scheint dich das so gar nicht zu interessieren. Mal abgesehen davon, gehe ich nicht davon aus, dass sich Unternehmen in der kritischen Infrastruktur selbst bestreiken...

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Zitat
tagesschau.de
Die von der Gewerkschaft geforderten 3,2 Prozent Lohnerhöhung will die Bahn nicht sofort, sondern in zwei Schritten zahlen: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024.

Sind diese kurzen Laufzeiten eigentlich irgendwo in Stein gemeißelt? Wieso müssen Bahnkunden denn offenbar alle drei Jahre sowas mitmachen? Kann man nicht mal fünf Minuten weiter planen?

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