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GDL- Streik 2. Runde 2021
geschrieben von BuchholzerJung 
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Railroader
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def
Ach ja, und die DB sollte endlich in die Verhandlung die Forderung mit einbringen, dass auch im Streikfall bestimmte Leistungen zu fahren sind. ÖPNV gehört zur Daseinsvorsorge, ein absolutes Grundangebot muss sichergestellt sein.

Da stimme ich dir zu, allerdings ist doch auch heute bei S-Bahnen und Regio ein Grundangebot vorhanden. Ich möchte nicht bewerten, ob das ausreichend ist, nur lahm gelegt ist hier nicht wirklich etwas, wenn man von einem Teil des Rings mal absieht.

Scherzkeks. Das Grundangebot gibt es nicht, weil die GDL ein gesteigertes Interesse daran hat - eher im Gegenteil (denn es spricht dafür, dass es manche/r Lokführer/in eben nicht in ihr organisiert ist); letztlich ist das Grundangebot allein von Organisationsstärke der Gewerkschaft(en) und Streikwilligkeit der Lokführer/innen abhängig - das hat mit einem Grundangebot aber genau gar nichts zu tun, denn das muss verlässlich stattfinden und darf nicht vom Goodwill im Zweifelsfall eines einzelnen Lokführers abhängig sein ("Übrigens, ich streike nun doch!").
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Florian Schulz
Ich kann nur jeden raten, sich dieses Interview mit Claus Weselski und Tilo Jung anzusehen und sich ein eigenes Bild von dem Mann zu machen: [m.youtube.com]

Und am besten dazu den Kontrast durch den Gewerkschaftsführer der EVG, Klaus-Dieter Hommel: [m.youtube.com]

Was die Erwartung zum Bedauern angeht, sowie grundlegende Schwierigkeiten seitens der Bahn als auch der Mitarbeiter den Streik zu bewerkstelligen, sei diese Podcast-Folge aus der Sicht dreier Lokführer ans Herz gelegt: [zugfunk-podcast.de]

Ich höre ja gerne unterschiedliche Standpunkte, aber über 2 Stunden pro Beitrag sind dann doch zuviel...
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Railroader
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Ach ja, und die DB sollte endlich in die Verhandlung die Forderung mit einbringen, dass auch im Streikfall bestimmte Leistungen zu fahren sind. ÖPNV gehört zur Daseinsvorsorge, ein absolutes Grundangebot muss sichergestellt sein.

Da stimme ich dir zu, allerdings ist doch auch heute bei S-Bahnen und Regio ein Grundangebot vorhanden. Ich möchte nicht bewerten, ob das ausreichend ist, nur lahm gelegt ist hier nicht wirklich etwas, wenn man von einem Teil des Rings mal absieht.

Der Notfallfahrplan basiert in großen Teilen auch einfach auf noch den restlichen verbeamteten Lokführern.
Scherzkeks. Das Grundangebot gibt es nicht, weil die GDL ein gesteigertes Interesse daran hat - eher im Gegenteil (denn es spricht dafür, dass es manche/r Lokführer/in eben nicht in ihr organisiert ist); letztlich ist das Grundangebot allein von Organisationsstärke der Gewerkschaft(en) und Streikwilligkeit der Lokführer/innen abhängig - das hat mit einem Grundangebot aber genau gar nichts zu tun, denn das muss verlässlich stattfinden und darf nicht vom Goodwill im Zweifelsfall eines einzelnen Lokführers abhängig sein ("Übrigens, ich streike nun doch!").

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
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VvJ-Ente
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Florian Schulz
Ich kann nur jeden raten, sich dieses Interview mit Claus Weselski und Tilo Jung anzusehen und sich ein eigenes Bild von dem Mann zu machen: [m.youtube.com]

Und am besten dazu den Kontrast durch den Gewerkschaftsführer der EVG, Klaus-Dieter Hommel: [m.youtube.com]

Was die Erwartung zum Bedauern angeht, sowie grundlegende Schwierigkeiten seitens der Bahn als auch der Mitarbeiter den Streik zu bewerkstelligen, sei diese Podcast-Folge aus der Sicht dreier Lokführer ans Herz gelegt: [zugfunk-podcast.de]

Ich höre ja gerne unterschiedliche Standpunkte, aber über 2 Stunden pro Beitrag sind dann doch zuviel...
Man muss ja nicht. Aber den Weselsky Beitrag hab ich mir nun auch mal angehört. Danke für den Tipp Florian.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
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Railroader
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def
Ach ja, und die DB sollte endlich in die Verhandlung die Forderung mit einbringen, dass auch im Streikfall bestimmte Leistungen zu fahren sind. ÖPNV gehört zur Daseinsvorsorge, ein absolutes Grundangebot muss sichergestellt sein.

Da stimme ich dir zu, allerdings ist doch auch heute bei S-Bahnen und Regio ein Grundangebot vorhanden. Ich möchte nicht bewerten, ob das ausreichend ist, nur lahm gelegt ist hier nicht wirklich etwas, wenn man von einem Teil des Rings mal absieht.

Scherzkeks. Das Grundangebot gibt es nicht, weil die GDL ein gesteigertes Interesse daran hat - eher im Gegenteil (denn es spricht dafür, dass es manche/r Lokführer/in eben nicht in ihr organisiert ist); letztlich ist das Grundangebot allein von Organisationsstärke der Gewerkschaft(en) und Streikwilligkeit der Lokführer/innen abhängig - das hat mit einem Grundangebot aber genau gar nichts zu tun, denn das muss verlässlich stattfinden und darf nicht vom Goodwill im Zweifelsfall eines einzelnen Lokführers abhängig sein ("Übrigens, ich streike nun doch!").

Wer ist hier der Scherzkeks? Die Politik hätte es in der Hand, aber die duckt sich ja lieber komplett weg und vergießt wahlweise Krokodilstränen oder spricht "Ermahnungen" aus. Wurden denn die vom Bundesverfassungsgericht bemängelten Teile des Tarifeinheitsgesetzes zwischenzeitlich mal korrigiert? Die GDL tut, was sie glaubt angesichts des daraus abgeleiteten Sozialdarwinismus tun zu müssen, um schlichtweg zu überleben. Nach meiner Kenntnis war es die EVG, die den Tariffrieden bei der Bahn mit dem Kalkül auslaufen ließ, dass dann das TEG angewendet wird und sie damit an Macht gewinnt, indem ihr Tarifvertrag nun für Lokführer in allen DB Unternehmen gilt, in denen sie die Mehrheit aufweist. Andersrum gilt das aber nicht, denn die GDL hat nur für bestimmte Berufsgruppen abgeschlossen und somit gelten in GDL-dominierten DB Unternehmen auch weiterhin EVG-Tarifverträge für all jene Beschäftigten, die nicht unter die GDL-Tarifverträge fallen. Für jene Beschäftigten verweigert die DB-Führung der GDL aber ein Verhandlungsangebot. Die GDL hat ihrerseits Gerichtsverfahren angestoßen, um die Feststellung der Mehrheiten durch die DB anzufechten.

Dieser Tarifkonflikt ist eben nicht so einseitig, wie er auf den ersten Blick erscheint, sondern hat viele verschiedene Ebenen und ganz nebenbei schwelt er inzwischen gut ein Jahr.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Jay
Dieser Tarifkonflikt ist eben nicht so einseitig, wie er auf den ersten Blick erscheint, sondern hat viele verschiedene Ebenen und ganz nebenbei schwelt er inzwischen gut ein Jahr.

Eben. Im November letzten Jahres war es bereits zur Schlichtung mit ex-Ministerpräsident Platzeck gekommen. Damals lagen die GDL-Forderungen noch um ein mehrfaches über den derzeitigen: [uploads.gdl.de]
Die Behauptung, dass sich die Gewerkschaftsseite nicht bewegt, ist schlichtweg falsch. Das derzeitige "Angebot", auch mit der jüngsten kleinen Nachbesserung, der Arbeitgeberseite liegt noch immer deutlich unter dem Schlichtervorschlag von vor 10 Monaten und ist (bis auf die jetzt mit 400 bis 600 Euro bezifferten Einmalzahlung) schlechter als der EVG-Abschluss.
Um Gesichts- und Mitgliederverlust zu vermeiden, kann die GDL-Seite das nicht annehmen und muss weiter streiken.

Und dass das Tariftreuegesetz zu stark in die Grundrechte der Arbeitnehmer eingreift, ist noch lange nicht geklärt.

so long

Mario
@Jay: Was hat das mit dem Thema "Grundangebot" zu tun? Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass ein Grundangebot, das allein vom Organisationsgrad und Streikwilligkeit der Tfz abhängig ist, ein schlechter Witz ist, weil es eben nicht verlässlich ist. "Grundangebot" heißt, dass definierte Züge verlässlich fahren, egal ob ein/e eigentlich streikende/r oder nicht streikende/r Tfz dafür eingeteilt ist. (Und das muss noch nicht mal so viel sein wie das aktuell in Berlin gefahrene Angebot - mehr fahren kann ja immer.) Das Thema begann sogar damit, dass ich die DB in der Pflicht sah, ein solches Thema mit in die (aktuellen und künftigen) Tarifverhandlungen einzubringen.

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Jay
Dieser Tarifkonflikt ist eben nicht so einseitig, wie er auf den ersten Blick erscheint, sondern hat viele verschiedene Ebenen und ganz nebenbei schwelt er inzwischen gut ein Jahr.

Na, dann sollte die GDL endlich mal daran arbeiten, ihre Sicht der Dinge unters Volk zu bringen. @Florian Schulz: Ein zweieinhalbstündiges Interview mit einem Politikjournalisten ist zwar nett und vielleicht interessant (ich kam auch noch nicht dazu), aber man wird damit sicher keine Massen erreichen.

Man muss es mit dem Social-Media-Marketing ja nicht gleich übertreiben wie die BVG. Aber ab und zu mal ein paar Sätze oder Erklärungen auf den gängigen Plattformen zu posten, dürfte doch nun auch nicht der gigantische Aufwand sein. Und ja, Interview wie mit Jung sind sicher auch sinnvoll - nur wäre die Schwelle, es sich anzuschauen, sicher wesentlich geringer, wenn es nur 15-30 min dauerte. Zwischen 140 Zeichen und einem zweieinhalbstündigen Interview gibt es ja auch noch ein paar Zwischenstufen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.2021 07:18 von def.
Sind etwa weitere GDL-Kollegen dazu gekommen? Im Moment ist viel im 40- min -Takt!!


Wie hat man denn die Dienstpläne der "Streikbrecher" gestaltet? Etwas humaner oder volle Pulle, dann müsste das einen nicht wundern.
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BuchholzerJung
Sind etwa weitere GDL-Kollegen dazu gekommen? Im Moment ist viel im 40- min -Takt!!

Dafür gibt es während des Streiks erstmals S-Bahnverkehr zum Westkreuz, was auch immer das bringen soll.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Viele der Bürokräfte mit Führerschein dürften jetzt auch im Wochenende sein, das hat sicherlich auch einen Effekt
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def
Wenn es doch wenigstens Medien gäbe, wo man als Gewerkschaftsführer direkt und ungefiltert Menschen erreichen könnte.

Fun Fact: Weselskys letzter Tweet ist vom 1. Juli 2015.

Auch wenn der Kern deines Beitrags stimmt, aber sorry... dass dieser Account eine Satire ist, springt einem doch sofort ins Auge.

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MfG, S5M
Auf der S5 gibt es jetzt einen offiziellen 80 Minuten Takt, hatte ich bisher nur mal Nachmittags auf der S3, aber inoffiziell, erlebt.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
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S5 Mahlsdorf
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def
Wenn es doch wenigstens Medien gäbe, wo man als Gewerkschaftsführer direkt und ungefiltert Menschen erreichen könnte.

Fun Fact: Weselskys letzter Tweet ist vom 1. Juli 2015.

Auch wenn der Kern deines Beitrags stimmt, aber sorry... dass dieser Account eine Satire ist, springt einem doch sofort ins Auge.

Ups, stimmt... weiß gar nicht, welchen Tweet ich gesehen habe, der mir nicht wie eine Satire vorkam. Bei den meisten ist es ja relativ eindeutig.
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Jay
(...)

Die Politik hätte es in der Hand, aber die duckt sich ja lieber komplett weg und vergießt wahlweise Krokodilstränen oder spricht "Ermahnungen" aus. Wurden denn die vom Bundesverfassungsgericht bemängelten Teile des Tarifeinheitsgesetzes zwischenzeitlich mal korrigiert? Die GDL tut, was sie glaubt angesichts des daraus abgeleiteten Sozialdarwinismus tun zu müssen, um schlichtweg zu überleben. Nach meiner Kenntnis war es die EVG, die den Tariffrieden bei der Bahn mit dem Kalkül auslaufen ließ, dass dann das TEG angewendet wird und sie damit an Macht gewinnt, indem ihr Tarifvertrag nun für Lokführer in allen DB Unternehmen gilt, in denen sie die Mehrheit aufweist. Andersrum gilt das aber nicht, denn die GDL hat nur für bestimmte Berufsgruppen abgeschlossen und somit gelten in GDL-dominierten DB Unternehmen auch weiterhin EVG-Tarifverträge für all jene Beschäftigten, die nicht unter die GDL-Tarifverträge fallen. Für jene Beschäftigten verweigert die DB-Führung der GDL aber ein Verhandlungsangebot. Die GDL hat ihrerseits Gerichtsverfahren angestoßen, um die Feststellung der Mehrheiten durch die DB anzufechten.

Dieser Tarifkonflikt ist eben nicht so einseitig, wie er auf den ersten Blick erscheint, sondern hat viele verschiedene Ebenen und ganz nebenbei schwelt er inzwischen gut ein Jahr.

Zur Tarifeinheit ein Link zum Eintrag in Wikipedia: [de.wikipedia.org]

Durch die im Jahr 2010 veränderte Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts wurde der Grundsatz der Tarifeinheit aufgegeben. Die Politik reagierte darauf mit dem "Tarifeinheitsgesetz" von 2015. Die dagegen angestrengten Verfassungsbeschwerden von Marburger Bund, Pilotenvereinigung Cockpit, Deutschem Journalistenverband, Deutschem Beamtenbund, verdi und GDL führte 2017 zu einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, demzufolge dieses Gesetz überwiegend verfassungskonform sei. Es mußte allerdings hinsichtlich des Schutzes von Minderheitsrechten bestimmter Berufsgruppen nachgebessert werden, was wohl im Jahr 2018 erfolgt ist.

Ich selbst halte auch die jetzt gültige "entschärfte" Fassung dieses Gesetzes für sozialen Sprengstoff, die die ohnehin bestehenden Entsolidarisierungsprozesse in den Betrieben eher noch weiter verschärft (die kleinere Gewerkschaft streikt auch gegen die größere, um "Platzhirsch" zu werden), statt sie zu mildern.

Auch im Bahnkonzern sollten die Gewerkschaften versuchen, unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse der Beschäftigtengruppen ernstzunehmen und Kompromisse "auf Augenhöhe" zu entwickeln. Wenn man schon (angeblich) für den "Arbeitsfrieden" ist, sollte man den Druck aus dem Kessel nehmen - indem der Bahnvorstand nötigenfalls unterschiedliche Tarifverträge abschließt und der Gesetzgeber das sogenannte "Tarifeinheitsgesetz" aufhebt,

Marienfelde.
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Bumsi
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BuchholzerJung
Sind etwa weitere GDL-Kollegen dazu gekommen? Im Moment ist viel im 40- min -Takt!!

Dafür gibt es während des Streiks erstmals S-Bahnverkehr zum Westkreuz, was auch immer das bringen soll.


Heute wieder S7: Ahrensfelde <> Friedrichstraße
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
06.09.2021 14:06
Heute findet eine Fahrraddemo der GDL statt plus Kundgebung am Hauptbahnhof um 15 Uhr.
Alles hausgemachte Probleme durch den Gesetzgeber. Was man so mit falscher Politik und Geklüngel alles anrichtet.
Der DGB nimmt den Einfluss auf die Politik und die ganzen Gewerkschaftstrottel in der SPD basteln dann sowas.
Genau so, wie man dann irgendwann später hingeht und seine Fehler dann durch den nächsten Fehler korrigieren will.

Es wird wohl im Moment nicht anders gehen, dass die DB mit beiden Gewerkschaften verhandelt und daraus einen Tarifvertrag für alle bastelt. Mal sehen, wann es Herr Seiler begreift.
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Nordender
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Bumsi
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BuchholzerJung
Sind etwa weitere GDL-Kollegen dazu gekommen? Im Moment ist viel im 40- min -Takt!!

Dafür gibt es während des Streiks erstmals S-Bahnverkehr zum Westkreuz, was auch immer das bringen soll.


Heute wieder S7: Ahrensfelde <> Friedrichstraße

Eigentlich hatte die S-Bahn ja angekündigt, dass die S5 nach Westkreuz fahren sollte, statt die S7.
Es sollten am Wochenende beide Linien zum Westkreuz geführt werden. In der Woche die S7 zur Friedrichstr und die S5 nach Charlottenburg.
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