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GDL- Streik 2. Runde 2021
geschrieben von BuchholzerJung 
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
08.09.2021 18:17
Ein interessanter Artikel zu den Behauptungen Weselskys über die Vergütung der Bahnvorstände:

[www.tagesschau.de]
Zitat
Railroader
Ein interessanter Artikel zu den Behauptungen Weselskys über die Vergütung der Bahnvorstände:

[www.tagesschau.de]

Da steht jetzt aber auch nur allgemein bekanntes drin. Wer sich mit der Thematik näher beschäftigt kennt diese Zahlen.

Dass ist natürlich Wasser auf die Mühlen der GDL.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.09.2021 23:14 von Alba Coach.
Für die nächsten Wochen droht schon wieder Streik! Wollen die die VDV-Aktion kaputt machen? Dann ist es aber vorbei mit jedem Verständnis! :-(((

[www.gdl.de]

Beste Grüße
Harald Tschirner



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.09.2021 19:05 von Harald Tschirner.
Zitat
Harald Tschirner
Für die nächsten Wochen droht schon wieder Streik! Wollen die die VDV-Aktion kaputt machen? Dann ist es aber vorbei mit jedem Verständnis! :-(((

[www.gdl.de]

Wäre auch komisch wenn die GdL sagen würde, wir haben bisher zwar nichts erreicht, aber wir hören mal trotzdem auf mit streiken. Ich würde mal aber zumindest für nächste Woche eher nicht mit Streiks rechnen.

—————————————————

Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Zitat
Bumsi
Zitat
Harald Tschirner
Für die nächsten Wochen droht schon wieder Streik! Wollen die die VDV-Aktion kaputt machen? Dann ist es aber vorbei mit jedem Verständnis! :-(((

[www.gdl.de]

Wäre auch komisch wenn die GdL sagen würde, wir haben bisher zwar nichts erreicht, aber wir hören mal trotzdem auf mit streiken. Ich würde mal aber zumindest für nächste Woche eher nicht mit Streiks rechnen.

Die Aktion dauert aber 2 Wochen!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Bumsi
Zitat
Harald Tschirner
Für die nächsten Wochen droht schon wieder Streik! Wollen die die VDV-Aktion kaputt machen? Dann ist es aber vorbei mit jedem Verständnis! :-(((

[www.gdl.de]

Wäre auch komisch wenn die GdL sagen würde, wir haben bisher zwar nichts erreicht, aber wir hören mal trotzdem auf mit streiken. Ich würde mal aber zumindest für nächste Woche eher nicht mit Streiks rechnen.

Da würde ich mich nicht zu sehr drauf verlassen. Ich kenne Herrn Weselsky noch aus meinen Eisenbahnertagen. Und wenn es ihm reicht, hat der das drauf und ruft innerhalb von 1 bis Stunden zum Streik auf oder ruft zum "dienst nach Vorschrift" auf. Alles selber miterlebt. Und Recht hat der Mann!
Zitat
Harald Tschirner
Für die nächsten Wochen droht schon wieder Streik! Wollen die die VDV-Aktion kaputt machen? Dann ist es aber vorbei mit jedem Verständnis! :-(((

Es steht ja dem Arbeitgeber frei, ein Angebot zu machen, dass die Forderungen der Gewerkschaft vollumfänglich erfüllt. Wenn die Aktion so wichtig ist, sollten sie das schnell tun oder halt die Aktion dann durchführen, wenn der Tarifabschluss fix ist.
Auch Weselsky muss sich irgendwann bewegen. Sonst endet man in einem Patt und der Streik geht ewig, im schlimmsten Falle das Unternehmen insolvent. Dann ist aber vorbei mit Streik, weil dann ein Insolvenz-Verwalter kommt und jeden Mitarbeiter von einem Tag auf den anderen mit dem Argument "Sorry, ich kann dich nicht bezahlen und brauch dich nicht mehr" freistellen kann. Auch die Tarifverträge könnte ein Insolvenz-Verwalter problemlos aufkündigen.

Ein Thema, was auf die politische Agenda gehört, in einem Tarif-Streit klären zu wollen, ist vollkommen absurd.

Warum geht die GDL nicht gerichtlich gegen das TEG vor?
Warum gibt es keinen Dialog mit dem Arbeits- und Verkehrsminister. Der eine ist für das TEG zuständig, der andere agiert formell als Eigentümer für den BUND.

Statt dessen soll munter weiter gestreikt werden.
Das kostet Millionen. Aber ist ja egal, ist ja alles Steuergeld. Und das kommt bekanntlich aus der Wand ...

Aktuell liefert Herr Weselsky die besten Argumente, warum man die DB AG komplett zerschlagen und in viele kleine Baby Rail-Unternehmen aufspalten sollte oder warum man besser auch die S-Bahn in Berlin bei den anstehenden Vergaben auf mehrere Betreiber verteilt.
Zitat
Balu der Bär
Auch Weselsky muss sich irgendwann bewegen. Sonst endet man in einem Patt und der Streik geht ewig, im schlimmsten Falle das Unternehmen insolvent. Dann ist aber vorbei mit Streik, weil dann ein Insolvenz-Verwalter kommt und jeden Mitarbeiter von einem Tag auf den anderen mit dem Argument "Sorry, ich kann dich nicht bezahlen und brauch dich nicht mehr" freistellen kann. Auch die Tarifverträge könnte ein Insolvenz-Verwalter problemlos aufkündigen.

Ein Thema, was auf die politische Agenda gehört, in einem Tarif-Streit klären zu wollen, ist vollkommen absurd.

Warum geht die GDL nicht gerichtlich gegen das TEG vor?
Warum gibt es keinen Dialog mit dem Arbeits- und Verkehrsminister. Der eine ist für das TEG zuständig, der andere agiert formell als Eigentümer für den BUND.

Statt dessen soll munter weiter gestreikt werden.
Das kostet Millionen. Aber ist ja egal, ist ja alles Steuergeld. Und das kommt bekanntlich aus der Wand ...

Aktuell liefert Herr Weselsky die besten Argumente, warum man die DB AG komplett zerschlagen und in viele kleine Baby Rail-Unternehmen aufspalten sollte oder warum man besser auch die S-Bahn in Berlin bei den anstehenden Vergaben auf mehrere Betreiber verteilt.

Da ist jetzt aber auch wieder viel Quatsch bei. Die Aufspaltung der DB in viele kleine Unternehmen bringt dann auch nichts. Wie sollen denn die Unternehmen nach Ihrer Meinung zusammengestellt werden. Alle Lokführer in eine Firma ausgliedern, oder was? Dann wird halt die einzelne Firma bestreikt und dann steht ggf. wieder das Rad still.

Der Eigentümer hat mit seine TEG erst diese Situation geschaffen, die wir jetzt haben. Und solange sich die DB weigert zumindest freiwillig alle GDL Mitglieder nach GDL Tarifen zu bezahlen, wird es schwierig werden mit einer Lösung.

Die anderen Sachen zum TEG beschäftigen schon die Gerichte und es wird lange dauern. Allein die Feststellung welcher Arbeitnehmer ggf. bei welcher Gewerkschaft zugehörig ist, ist doch eine Mamutaufgabe. Da freuen sich schon die beteiligten Notare.
Zitat
Balu der Bär
Auch Weselsky muss sich irgendwann bewegen. Sonst endet man in einem Patt und der Streik geht ewig, im schlimmsten Falle das Unternehmen insolvent.

Das würden Merkel/Laschet/Scholz/Baerbock/wer auch immer nicht zulassen.

Als Verhandlungsführer pro Streikrunde weniger bieten hätte mal was :-)
Zitat
Balu der Bär
Warum geht die GDL nicht gerichtlich gegen das TEG vor?

Ist sie doch und letztinstanzlich vor dem BVerfG gescheitert. Das war 2017.

Insgesamt gibt es mehr als ein Dutzend Klagen der GDL gegen das TEG an sich und gegen die Deutsche Bahn bei der konkreten Anwendung des TEG.
Soweit ich weiß, war keine Klage bisher erfolgreich.

Die GDL möchte auch nicht notariell (also geheim) ihre Mitgliederzahlen pro Unternehmen offenlegen. Das ist eines der vielen, vielen Probleme bei der Anwendung des TEG. Solange sich hier die Gewerkschaften nicht bewegen, ist alles im Ungefähren und wabert so vor sich hin. Es steht ja nirgendwo 250 GDL-Mitglieder, 200 EVG-Mitglieder in Betrieb xyz, also Anwendung GDL-Tarifvertrag.

Die konkrete Anwendung des TEG ist aber nicht Bestandteil des derzeitigen Arbeitskampfes. Hier geht es nur um den Tarifvertrag der GDL.
Wenn der ausgehandelt ist, gilt dieser dann eben in bestimmten Betrieben, wobei keiner genau weiß, in welchen dieser eigentlich gelten sollte (siehe oben). Die Zahl der jeweiligen GDL- und EVG-Mitglieder ist eben den jeweiligen (Tochter-) Unternehmen nicht bekannt.

Wenn also der Tarifvertrag steht, geht das Gestreite weiter, nämlich wo genau der gelten soll. Hier gehen die Vorstellungen der GDL und der DB AG eben auseinander. Gordischer Knoten sag ich da Mal. Bin gespannt, wie es weitergeht :)
Zu den Hintergründen des aktuellen Tarifkonflikts gibt es auf der Seite von Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Landes Thüringen und mehrfacher Schlichter, einige lesenswerte Gedanken: [www.bodo-ramelow.de]

Ramelow gelangt am Schluß zur folgenden Einschätzung (die ich teile):

"Würde man eine Tarifgemeinschaft der beiden Gewerkschaften bilden und gemeinschaftlich einen Tarifabschluss erreichen, dann würde der §1 des neuen Tarifvertrages den fachlichen, räumlichen, und persönlichen Geltungsbereich für alle Beschäftigten umfassen müssen. Oder der Arbeitgeber verzichtet dauerhaft auf die Anwendung des TEG im Geltungsbereich der DB. Einen dieser beiden Punkte muss man endlich anpacken, ansonsten kommt werden wir alle noch viele neue Runden dieses Konflikts erleben."

Im letzten Satz ist wohl ein Wort zuviel (welches, verrate ich natürlich nicht),
Marienfelde.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
10.09.2021 12:40
@ Balu: ein Streik, der die Firma in die Insolvenz treibt, ist in Deutschland unverhältnismäßig und damit nicht zulässig. Das würden Gerichte unterbinden.
Was ist eigentlich ein "verhandelbares Angebot" im konkreten? Mit fehlt mittlerweile jegliche Vorstellung.
Zitat
normalerweise_nur_Mitleser
Was ist eigentlich ein "verhandelbares Angebot" im konkreten? Mit fehlt mittlerweile jegliche Vorstellung.

Verhandelbar ist alles, was in Tarifverträgen vereinbart wird, also Geldzahlungen, Arbeitszeiten usw. Und da lohnt es sich natürlich nur, sich zu Verhandlungen zu treffen, wenn beide Seiten das Gefühl haben, dass aufeinander zu gegangen wird. Über das Angebot, das schon Inhalt der letzten Runden war, erneut zu verhandeln, bringt meist wenig und wird daher auch mal verweigert.

Problem ist in diesem konkreten Konflikt vor allem, dass es stark um eigentlich nicht verhandelbare Inhalte geht bzw. diese im Hintergrund stehen. Die GdL droht in verschiedenen Bereichen durch das Tarifeinheitsgesetz die Verhandlungszuständigkeit abhanden zu kommen und muss daher deutlich wahrnehmbar für ihre Ziele eintreten, um möglichst viele Mitglieder zu halten und zu gewinnen, um daran etwas zu ändern. Sie müssen also eher zeigen, dass sie so stark sind 80 % ihrer Forderungen durchzusetzen als dass sie kompromissbereit sind und ein Treffen in der Mitte aus Angebot und Forderung akzeptieren könnten.

In einem "normalen" Tarifkonflikt hätte man bei den gegenseitigen Forderungen und Angeboten vermutlich längst zusammen gefunden.
Zitat
Lopi2000
Zitat
normalerweise_n


...
Problem ist in diesem konkreten Konflikt vor allem, dass es stark um eigentlich nicht verhandelbare Inhalte geht bzw. diese im Hintergrund stehen.
.....
In einem "normalen" Tarifkonflikt hätte man bei den gegenseitigen Forderungen und Angeboten vermutlich längst zusammen gefunden.[/quote


Zu Absatz 1:
Hier setzt es dann bei mir aus. Ich bin der Meinung, man kann nur Dinge fordern, die auch durchsetzbar sind.
Der Gegenspieler - hier die Bahn - ist kein Gesetzgeber (auch wenn der Eigentümer der Gesetzgeber ist).

Zu Absatz 2: Na dann mal "Streik auf". Ma gucken, wann es bei der BVG wieder soweit ist 🤔
Historisch gesehen sind alle diese Konflikte nicht neu. So hieß es in der Allgemeinen Preußischen Gewerbeordnung aus dem Jahr 1845 (hier zitiert aus dem "Vertrauenskörper Portal" der IG Metall):

"Diejenigen Gehilfen, Gesellen und Fabrikarbeiter, die andere zu einem Tun zu verleiten suchen, daß sie die Einstellung der Arbeit oder die Verhinderung der selben verabreden oder zu solch einer Verabredung auffordern, können mit Gefängnis bis zu 2 Jahren bestraft werden."

Das Koalitionsrecht wurde unter vielen Opfern mühsam genug erstritten - und zwar im Zweifel gegen die herrschende Ordnung.

Vielleicht noch ein - spaßhalber einmal unbelegtes - Zitat aus dem Jahr 1980:
„Tarifverhandlungen ohne das Recht zum Streik wären im allgemeinen nicht mehr als 'kollektives Betteln'.“

Hier noch ein Link zur oben zitierten Seite der IG Metall: [www.vkl.de]

Einen schönen Sonntag wünscht Euch
Marienfelde



Zitat
normalerweise_nur_Mitleser
Zitat
Lopi2000
Zitat
normalerweise_n


...
Problem ist in diesem konkreten Konflikt vor allem, dass es stark um eigentlich nicht verhandelbare Inhalte geht bzw. diese im Hintergrund stehen.
.....
In einem "normalen" Tarifkonflikt hätte man bei den gegenseitigen Forderungen und Angeboten vermutlich längst zusammen gefunden.[/quote


Zu Absatz 1:
Hier setzt es dann bei mir aus. Ich bin der Meinung, man kann nur Dinge fordern, die auch durchsetzbar sind.
Der Gegenspieler - hier die Bahn - ist kein Gesetzgeber (auch wenn der Eigentümer der Gesetzgeber ist).

Zu Absatz 2: Na dann mal "Streik auf". Ma gucken, wann es bei der BVG wieder soweit ist 🤔
Alle 3 Jahre nach Anerkennung "betteln",
ist dann ein "Schrei nach Liebe"? :-)
Zitat
Alba Coach
Da ist jetzt aber auch wieder viel Quatsch bei. Die Aufspaltung der DB in viele kleine Unternehmen bringt dann auch nichts. Wie sollen denn die Unternehmen nach Ihrer Meinung zusammengestellt werden. Alle Lokführer in eine Firma ausgliedern, oder was? Dann wird halt die einzelne Firma bestreikt und dann steht ggf. wieder das Rad still.

Alle Lokführer in ein Unternehmen auslagern ist natürlich Quatsch und bringt nichts. Aber wenn man eben den Konzern in viele kleine, unabhängige und vor allem konkurrierende Unternehmen unterteilt, dann sieht die Sache anders aus.

Wenn z.B. dem Staat Eigentümer der Infrastruktur und der Züge wäre, dann könnte man Betrieb und Wartung an Dienstleistungsunternehmen vergeben - und zwar so, dass mehrere Unternehmen redundant die gleiche Dienstleistung erbringen. Sprich: Unternehmen A und C fahren S1 und S8 und nicht Unternehmen A fährt die S1 und C fährt die S8.
Sollte es zu Tarifkonflikten kommen, so säßen dann Arbeitnehmer und Fahrgäste am längeren Hebel.
Die Arbeitnehmer könnten leichter zu einem Arbeitgeber mit besseren Konditionen wechseln, was eh schon ein großes Druckpotential hat. Und ein Streik würde die einzelnen Dienstleistungsunternehmen sehr hart treffen - besonders, wenn der Staat Schadensersatzklauseln für nicht erbrachte Leistungen in seine Verträge schreibt.
Umgekehrt wären die Fahrgäste kaum von den Streiks betroffen bzw. wären sogar Streiks durch andere Unternehmen ausgleichbar, deren Mitarbeiter dann gut bezahlte Überstunden leisten können.

Es geht also schon, wenn man will.
Moin,

im Vergleich zu vorher lässt sich die GDL diesmal (verdächtig?) viel Zeit, um das aktuelle Angebot zu bewerten? Auch wenn es Spekulation ist: Was meint ihr, was als nächstes passiert? Mich würden eure Meinungen mal interessieren.
Ich denke, sie lehnen es erneut ab und diesmal gibt es Streiks im Sinne von heute nur die Berliner S-Bahn, dann nur den Fernverkehr usw.



Gruß Felix
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