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GDL- Streik 2. Runde 2021
geschrieben von BuchholzerJung 
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
16.09.2021 21:35
Zitat
485er-Liebhaber
Kein Wunder. Vergleiche mal die Tarifabschlüsse und bedenke, beide Gewerkschaften haben in 2021 eine Nullrunde hingelegt, der EVG Tarifvertrag gilt 2023 schon nicht mehr und die Corona Prämie wollte man schon vor dem dritten Streik zahlen.

Neu ist unter anderem, dass es 2 Coronaprämien gibt, eine davon noch in diesem Jahr gezahlt wird, die betriebliche Altersvorsorge für Mitarbeiter, die vor dem 31.12.2021 beschäftigt waren, unverändert bestehen bleibt, für Werkstatt- und Verwaltungsmitarbeiter verhandelt werden darf, Erhöhung der Erschwerniszulagen für Mitarbeiter in der Werkstatt um 12 Prozent.

Ich finde, dafür dass angeblich nichts geht, weil man das Unternehmen sanieren muss und sonst der Untergang droht, ist es ganz moderat und die EVG profitiert ja nun auch vom Ergebnis und mag es nicht bei ihrem erfolgreichen Abschluss belassen. Somit hat auch die EVG in diesem Jahr keine Nullrunde, sondern 600 / 400 Euro Netto mehr pro Mitglied.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.09.2021 21:38 von Railroader.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
16.09.2021 21:45
Zitat
micha774
Aber zufrieden oder gar freundlich sah Weselsky bei der PK überhaupt nicht aus.

Vielleicht ja deshalb :

"Unmut bei Weselsky

Der Tarifvertrag zwischen Bahn und GDL geht in Teilen über den Vertrag hinaus, der im vergangenen Jahr mit der EVG geschlossen wurde. "Wir haben anders abgeschlossen, und zwar höher, sichtbar höher", sagte Weselsky. "Wir geben Millionen aus, gehen in den Streik, lassen uns beschimpfen, und am Ende des Tages dürfen wir zuschauen, wie der Tarifabschluss den anderen hinterhergetragen wird.""

[www.tagesschau.de]
Dem gönn' ich doch den Ärger.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
Railroader
Ich finde, dafür dass angeblich nichts geht, weil man das Unternehmen sanieren muss und sonst der Untergang droht, ist es ganz moderat
Wieso "angeblich"? Der Verein ist weiterhin tief in den roten Zahlen. Die Hochwasser-Katastrophe war nun auch nicht gerade passend.
Würde mich nicht wundern wenn bald wieder die Fahrpreise steigen und es in einigen Bereichen Kosteneinsparungen zu Lasten des Betriebes und des Kunden gibt.
Entlassungen oder Einstellungsstopp kann man sich ja nicht leisten.
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
Railroader
Ich finde, dafür dass angeblich nichts geht, weil man das Unternehmen sanieren muss und sonst der Untergang droht, ist es ganz moderat
Wieso "angeblich"? Der Verein ist weiterhin tief in den roten Zahlen. Die Hochwasser-Katastrophe war nun auch nicht gerade passend.
Würde mich nicht wundern wenn bald wieder die Fahrpreise steigen und es in einigen Bereichen Kosteneinsparungen zu Lasten des Betriebes und des Kunden gibt.
Entlassungen oder Einstellungsstopp kann man sich ja nicht leisten.

Einstellungsstopp hat man ja schon.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Ah, o.k. Ich dachte man sucht dringend Lokführer / Triebfahrzeugführer. Ist das wieder obsolet?
Zitat
Bumsi
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
Railroader
Ich finde, dafür dass angeblich nichts geht, weil man das Unternehmen sanieren muss und sonst der Untergang droht, ist es ganz moderat
Wieso "angeblich"? Der Verein ist weiterhin tief in den roten Zahlen. Die Hochwasser-Katastrophe war nun auch nicht gerade passend.
Würde mich nicht wundern wenn bald wieder die Fahrpreise steigen und es in einigen Bereichen Kosteneinsparungen zu Lasten des Betriebes und des Kunden gibt.
Entlassungen oder Einstellungsstopp kann man sich ja nicht leisten.

Einstellungsstopp hat man ja schon.

Quelle? Allein in Berlin wird eingestellt, was das Zeug hält.

-------------------
MfG, S5M
Ich finde das mit den verschiedenen Tarifverträgen sehr seltsam.

In meinem Weltbild ist eine Stelle (z.B. als Lokführer*in) ausgeschrieben und dann gibt es die Konditionen:
Wir zahlen im Monat 2000€* und so isset.

Wie funktioniert das?
"Ja Hallo danke für Ihre Bewerbung. Sie erhalten 2000€ im Monat. Es sei denn sie sind in der EVG, dann bekommen sie monatlich 2100€, einen russischen Zupfkuchen und einen Plüschhasen, aber wenn Sie in der GDL sind, dann bekommen sie keinen Kuchen, dafür 2200€ monatlich und einen Teddybären. Aber wir dürfen Sie nicht fragen, ob Sie irgendwo Mitglied sind.."

*bzw. halt pro Stunde dann halt noch Zuschläge, Dienstjahre etc.

Wie kann ich mir sowas vorstellen?
Zitat
PassusDuriusculus
Ich finde das mit den verschiedenen Tarifverträgen sehr seltsam.
Wie kann ich mir sowas vorstellen?

Mit Tarifeinheitsgesetz folgendermaßen:

Es wird für jeden einzelnen Betrieb festgestellt, welche Gewerkschaft den höheren Organisationsgrad besitzt. Dies geschah vorerst als Schätzung, indem man Tarifbindungserklärungen (freiwillige Auskunft über Gewerkschaftsangehörigkeit), Ergebnisse bei Betriebsratswahlen sowie Mutmaßungen durch Streikteilnahmen der jeweiligen Personale berücksichtigte. Demnächst sollen die Mitgliederzahlen notariell festgestellt werden.

Der Tarifvertrag der Gewerkschaft mit der Mehrheit an Organisierten im Betrieb wird dann gültig für alle Mitarbeiter dort, auch für die, die nicht in dieser Gewerkschaft sind.

-------------------
MfG, S5M



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.09.2021 01:00 von S5 Mahlsdorf.
Zitat
Railroader
Zitat
micha774
Aber zufrieden oder gar freundlich sah Weselsky bei der PK überhaupt nicht aus.

Vielleicht ja deshalb :

"Unmut bei Weselsky

Der Tarifvertrag zwischen Bahn und GDL geht in Teilen über den Vertrag hinaus, der im vergangenen Jahr mit der EVG geschlossen wurde. "Wir haben anders abgeschlossen, und zwar höher, sichtbar höher", sagte Weselsky. "Wir geben Millionen aus, gehen in den Streik, lassen uns beschimpfen, und am Ende des Tages dürfen wir zuschauen, wie der Tarifabschluss den anderen hinterhergetragen wird.""

[www.tagesschau.de]

Die EVG muß es ja nicht annehmen.
Aber so ist es nunmal. Man streikt und auch Leute profitieren davon, die nicht mitstreiken oder den "gelben" bringen, unabhängig davon ob sie krank sind oder nicht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.09.2021 05:19 von micha774.
Zitat
Railroader
Zitat
micha774
Aber zufrieden oder gar freundlich sah Weselsky bei der PK überhaupt nicht aus.

Vielleicht ja deshalb :

"Unmut bei Weselsky

Der Tarifvertrag zwischen Bahn und GDL geht in Teilen über den Vertrag hinaus, der im vergangenen Jahr mit der EVG geschlossen wurde. "Wir haben anders abgeschlossen, und zwar höher, sichtbar höher", sagte Weselsky. "Wir geben Millionen aus, gehen in den Streik, lassen uns beschimpfen, und am Ende des Tages dürfen wir zuschauen, wie der Tarifabschluss den anderen hinterhergetragen wird.""

[www.tagesschau.de]

Ich kann den Unmut über die "Trittbrettfahrer" schon verstehen, aber was wäre denn die Alternative? Eben doch unterschiedliche Tarifverträge, mehr Spaltung und Entsolidarisierung unter den Eisenbahner/innen? Das kann kein sinnvolles gewerkschaftliches Ziel sein, auch nicht der GDL.

Die GDL hat aus ihrer Minderheitenposition heraus einen tarifpolitischen Akzent gesetzt, was absolut kein Grund für herabgezogene Mundwinkel ist,

Marienfelde.
Zitat
Railroader

"Unmut bei Weselsky

Der Tarifvertrag zwischen Bahn und GDL geht in Teilen über den Vertrag hinaus, der im vergangenen Jahr mit der EVG geschlossen wurde. "Wir haben anders abgeschlossen, und zwar höher, sichtbar höher", sagte Weselsky. "Wir geben Millionen aus, gehen in den Streik, lassen uns beschimpfen, und am Ende des Tages dürfen wir zuschauen, wie der Tarifabschluss den anderen hinterhergetragen wird.""

[www.tagesschau.de]

Den Machtkampf und die Rivalitäten mit der EVG, die von ihm offen ausgetragen werden sind auch ein Grund, warum der Bahnstreik so wenig Verständnis in der Bevölkerung findet. Dazu noch seine Art und sein selbstdarstellendes Ego, so einen Unsympathen würde ich persönlich die Haustür vor der Nase zuschmeissen.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
17.09.2021 09:16
Zitat
Marienfelde

Ich kann den Unmut über die "Trittbrettfahrer" schon verstehen, aber was wäre denn die Alternative? Eben doch unterschiedliche Tarifverträge, mehr Spaltung und Entsolidarisierung unter den Eisenbahner/innen? Das kann kein sinnvolles gewerkschaftliches Ziel sein, auch nicht der GDL.

Den Unmut über die EVG verstehe ich nur in der Hinsicht, dass von EVG und DGB sehr viel Kritik kam. Da passt es dann nicht so ganz, sich ins gemachte Netz zu setzen. Ansonsten würde ich nichts sagen.

Dass zwei Tarifverträge spalten sehe ich überhaupt nicht so, für Angestellte können sie sogar einen Vorteil haben. Bisher war es ja auch so, dass man wählen konnte, welchen Vertrag man gerne möchte, was nicht zwangsläufig hieß, dass man auch in der jeweiligen Gewerkschaft sein muss. Es bietet also mehr Auswahl. Auch bisher waren die Verträge vom Grundsatz her identisch, es gab hier und da kleine Abweichungen. Für die Mitarbeiter heißt es doch aber am Ende mehr Auswahl. Person A legt vielleicht mehr Wert Art auf ein Detail als Person B. Es funktionierte.
Zitat
Nordender
Den Machtkampf und die Rivalitäten mit der EVG, die von ihm offen ausgetragen werden sind auch ein Grund, warum der Bahnstreik so wenig Verständnis in der Bevölkerung findet. Dazu noch seine Art und sein selbstdarstellendes Ego, so einen Unsympathen würde ich persönlich die Haustür vor der Nase zuschmeissen.

Dies zeigt, dass er für seinen Job sehr gut geeignet ist. Er soll keine Wahlen gewinnen, weder politisch noch inoffiziell zum Liebling der Nation, sondern seine Aufgabe ist, für seine Mitglieder das Beste in den Verhandlungen herauszuholen. Das er dies mit einer gewissen Vehemenz tun muss, ist nicht ihm, sondern der Politik, die den Konflikt mit dem Tarifeinheitsgesetz klären wollte, ihn aber eher befeuert hat.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
17.09.2021 09:54
Wenn man sich die Kommentare unter den Presseartikeln durchliest, findet man auch selten die Ablehnung darin begründet, Weselsky würde so gegen die EVG poltern (im Übrigen taten dies EVG und DGB auch gegen die GDL). Die häufigsten Argumente, die ich las, waren :

"Warum wollen Lokführer eine Coronaprämie? Die saßen doch isoliert in ihrem Führerstand und haben leere Züge durch die Gegend gefahren. Können froh sein, dass sie überhaupt arbeiten konnten!"

"Ich muss mehr arbeiten als nur Hebel bedienen und bekomme auch nicht mehr!"

"Die Pflegekräfte hätten das viel mehr verdient!" Das stimmt sogar, deshalb unterstütze die GDL die Pflegekräfte auch vor Ort.

"Ein ganzes Land wird in Geiselhaft genommen. Das ist Erpressung! Lokführer verdienen von jetzt fürstlich, für das was sie machen!"

"Die sind gierig und kriegen den Hals nicht voll!"
Zitat
Railroader
"Ich muss mehr arbeiten als nur Hebel bedienen und bekomme auch nicht mehr!"

"Die Pflegekräfte hätten das viel mehr verdient!" Das stimmt sogar, deshalb unterstütze die GDL die Pflegekräfte auch vor Ort.

"Ein ganzes Land wird in Geiselhaft genommen. Das ist Erpressung! Lokführer verdienen von jetzt fürstlich, für das was sie machen!"

Dann sollten sich diese Menschen mal lieber Gedanken darüber machen, warum die Lokführer sich ordentliche Gehälter erstreiken können und entsprechende Schlüsse daraus ziehen. Mit einem gewerkschaftlichen Organisationsgrad von 70 oder 80 % haben die Beschäftigten eben eine deutlich höhere Durchsetzungskraft als mit einem von unter 10 %.

Dass konzernangehörige Medien solche Zitate gern aufgreifen und verbreiten, hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass ihnen natürlich auch an eher schwachen Gewerkschaften gelegen ist. Deshalb ist es aus deren Sicht viel geschickter solche Neiddebatten zwischen Berufsgruppen zu schüren als grundsätzliche Fragen über eine mögliche andere Verteilung von Einkommen und Vermögen zu diskutieren.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Nordender
Den Machtkampf und die Rivalitäten mit der EVG, die von ihm offen ausgetragen werden sind auch ein Grund, warum der Bahnstreik so wenig Verständnis in der Bevölkerung findet. Dazu noch seine Art und sein selbstdarstellendes Ego, so einen Unsympathen würde ich persönlich die Haustür vor der Nase zuschmeissen.

Dies zeigt, dass er für seinen Job sehr gut geeignet ist. Er soll keine Wahlen gewinnen, weder politisch noch inoffiziell zum Liebling der Nation, sondern seine Aufgabe ist, für seine Mitglieder das Beste in den Verhandlungen herauszuholen. Das er dies mit einer gewissen Vehemenz tun muss, ist nicht ihm, sondern der Politik, die den Konflikt mit dem Tarifeinheitsgesetz klären wollte, ihn aber eher befeuert hat.

Als Vorgesetzter sollte man dennoch immer menschlich bleiben und im Glücksfall auch empathisch. Wäre W. mein Chef würde ich mich nach Alternativen umsehen.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
17.09.2021 10:38
Ich denke, dass bei vielen Menschen in Deutschland die Solidarität nur so lange hält, bis sie selbst Einschränkungen hinnehmen müssen. Klar, jetzt klatschen alle für die Supermarktangestellten, wünschen denen natürlich viel mehr Geld. Aber was wäre denn, wenn sie jetzt wirklich mal 2 Wochen am Stück streiken und der Aufwand, Lebensmittel zu besorgen, größer würde?
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
17.09.2021 10:41
Zitat
micha774


Als Vorgesetzter sollte man dennoch immer menschlich bleiben und im Glücksfall auch empathisch. Wäre W. mein Chef würde ich mich nach Alternativen umsehen.

Als Gewerkschaftschef macht er seine Arbeit eben recht gut, weshalb er auch den Rückhalt der GDLer hat.
Zitat
Railroader
Wenn man sich die Kommentare unter den Presseartikeln durchliest, findet man auch selten die Ablehnung darin begründet, Weselsky würde so gegen die EVG poltern (im Übrigen taten dies EVG und DGB auch gegen die GDL). Die häufigsten Argumente, die ich las, waren :

"Warum wollen Lokführer eine Coronaprämie? Die saßen doch isoliert in ihrem Führerstand und haben leere Züge durch die Gegend gefahren. Können froh sein, dass sie überhaupt arbeiten konnten!"

Wenn ich ehrlich bin, diese Frage stelle ich mir aber auch. Das ist auch der Hauptgrund, was ich an den Forderungen nicht so ganz nachvollziehen konnte. Wenn die Lokführer monatelang in Kurzarbeit gewesen wären ja, aber so? Und nun sogar doppelt.
Und auch, wenn du Railroader schildertest, wie du da an den Endstellen Leute aus dem Zug befördern mußtest, waren das doch eher Ausnahmen.
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