@Joe:

Das sind keine Ausnahmen, das ist gerade bei kalten Temperaturen Tagesgeschäft. Ganz schlimm ist es, wenn du nachts zum Reinigen Züge aussetzen musst, gerade auf dem Ring.

Letztendlich handelt es sich um eine Einmalzahlung, bzw hier Zweimalzahlung, Coronaprämien sind steuerfrei und aus dem Grund hat man diese Zahlungen wohl als solche deklariert.

Zitat
Joe
Wenn ich ehrlich bin, diese Frage stelle ich mir aber auch. Das ist auch der Hauptgrund, was ich an den Forderungen nicht so ganz nachvollziehen konnte. Wenn die Lokführer monatelang in Kurzarbeit gewesen wären ja, aber so? Und nun sogar doppelt.
Und auch, wenn du Railroader schildertest, wie du da an den Endstellen Leute aus dem Zug befördern mußtest, waren das doch eher Ausnahmen.

Die GDL hat ihre eigenen Angestellten lieber in Kurzarbeit geschickt (und da gibt's auch keine Corona Prämie). Könnte man ja eigentlich sagen, schlimmer als die DB.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024

Zitat
485er-Liebhaber

Zitat
Joe
Wenn ich ehrlich bin, diese Frage stelle ich mir aber auch. Das ist auch der Hauptgrund, was ich an den Forderungen nicht so ganz nachvollziehen konnte. Wenn die Lokführer monatelang in Kurzarbeit gewesen wären ja, aber so? Und nun sogar doppelt.
Und auch, wenn du Railroader schildertest, wie du da an den Endstellen Leute aus dem Zug befördern mußtest, waren das doch eher Ausnahmen.

Die GDL hat ihre eigenen Angestellten lieber in Kurzarbeit geschickt (und da gibt's auch keine Corona Prämie). Könnte man ja eigentlich sagen, schlimmer als die DB.

Die GdL kann es sich auch nicht leisten einen riesen Schuldenberg anzuhäufen, sie wird nur von nicht sonderlich gut verdienenden Mitgliedern finanziert, während die DB Milliarde um Milliarde Schulden machen kann, ohne dass es den Eigentümer sonderlich kümmert.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.

Zitat
485er-Liebhaber

Die GDL hat ihre eigenen Angestellten lieber in Kurzarbeit geschickt (und da gibt's auch keine Corona Prämie). Könnte man ja eigentlich sagen, schlimmer als die DB.

Die GDL hat jedem Mitglied im letzten Jahr eine Coronaprämie in Höhe von 156 Euro netto gezahlt, zuzüglich zahlt sie seit Jahren ihren Mitgliedern auch 156 Euro Urlaubsgeld pro Jahr.

Wenn sie Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt hat, werden die sicher einen Ausgleich erhalten haben. Kannst du aber bitte erstmal die Quelle deiner Aussage benennen?

Naja man hat ja nie den Überblick, wer wie viel verdient und zu welchen Arbeitsbedingungen. Sicherlich ist der Anteil der Menschen, die behauptet mehr verdienen zu müssen als sie tatsächlich erhalten, deutlich größer als andersherum.

Ich persönlich halte Eisenbahner für eine sehr wichtige Berufsgruppe und denke im Interesse aller sollte das so gut bezahlt sein, dass denen die Bude eingerannt wird an Bewerbungen.

Allerdings muss man ganz ehrlich sagen, wenn Lokführende o.ä. streiken und das ganze Land still steht hat man einfach eine viel größere Macht und trifft sehr viele Leute. Wenn Pflegende/Mediziner streiken wird z.B. nur der eh schon große Stress auf die wenigen, den Notbetrieb aufrecht erhaltenen übertragen, weil die Leute ja trotzdem krank werden. Bei Bahnstreik bleiben viele ja zu Hause und es gibt großen wirtschaftlichen Schaden: Wegbleibende Kunden, Ausfallende Honorare, Urlaubstage die genommen werden müssen, ...
Wenn Lehrer streiken, freuen sich die Schüler und sonst interessierts niemanden. Und wenn Künstler streiken, ja dann freuen sich viele andere gescheiterte Kollegen, dass sie einen Auftrag mehr haben und die Veranstalter sparen noch Geld, weil sie dann geringere Honorare zahlen können.



Also ich finde es sehr gerechtfertigt, dass Eisenbahner für bessere Bedingungen kämpfen, jeder der sagt - sollen doch die andern auch streiken - hat aber keine Ahnung wie gut sie es in ihrem Beruf haben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.09.2021 14:03 von PassusDuriusculus.

Zitat
Railroader
@Joe:

Das sind keine Ausnahmen, das ist gerade bei kalten Temperaturen Tagesgeschäft. Ganz schlimm ist es, wenn du nachts zum Reinigen Züge aussetzen musst, gerade auf dem Ring.

Letztendlich handelt es sich um eine Einmalzahlung, bzw hier Zweimalzahlung, Coronaprämien sind steuerfrei und aus dem Grund hat man diese Zahlungen wohl als solche deklariert.

Ich glaube, man muß auch den Gesamtzusammenhang sehen: Entgelterhöhung zwar erst ab 1.12.21, aber dafür eine (steuerfreie!) Einmalzahlung, die für die "unten" in diesem Jahr höher ausfällt - also auch eine soziale Komponente beinhaltet. Die Bezeichnung als "Coronaprämie" (statt als Festbetrag) führt dann zur Steuerfreiheit.
Insgesamt kann man so etwas vertreten,

Marienfelde.

Zitat
Bumsi
Die GdL kann es sich auch nicht leisten einen riesen Schuldenberg anzuhäufen, sie wird nur von nicht sonderlich gut verdienenden Mitgliedern finanziert, während die DB Milliarde um Milliarde Schulden machen kann, ohne dass es den Eigentümer sonderlich kümmert.

Deine Argumentation ist verwirrend. Auch die DB hat einen Schuldenberg, es gibt eine politische Schuldenobergrenze und es muss mit viel Aufwand Geld rein gepumpt werden. Die DB kann sich den Tarifabschluss auch nicht leisten und muss in die Tasche greifen.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.09.2021 15:04 von 485er-Liebhaber.

@485: kannst du bitte nochmal sagen, wie du zu der Aussage kommst, die GDL hätte ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt? Ich höre das zum ersten Mal.

Zitat
PassusDuriusculus
Also ich finde es sehr gerechtfertigt, dass Eisenbahner für bessere Bedingungen kämpfen, jeder der sagt - sollen doch die andern auch streiken - hat aber keine Ahnung wie gut sie es in ihrem Beruf haben.

Als deutscher Staatsangehöriger hast du hierzulande neben der Vereinigungsfreiheit auch das Grundrecht auf freie Berufswahl.
"Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 12. (1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen."

Wenn du einen Beruf wählst, in dem du es nicht so gut hast, dann ist das Teil deiner persönlichen Freiheit. Natürlich bestehen verschiedene Voraussetzungen bei der Einstellung und Ausübung der einzelnen Berufe. Gegebenenfalls musst du dich gegen andere Bewerber durchsetzen oder schrittweise hochdienen. Sonst wären wir alle Manager mit Millionengehältern ;-)

Grundsätzlich ist nichts dagegen zu sagen, dass Beschäftigte sich in einer Gewerkschaft ihrer Wahl organisieren und mit der Unternehmerseite über Arbeitsbedingungen und Entlohnung Verträge aushandeln. Beide Seiten besitzen dabei Druckmittel. Das ist ein sehr wichtiger Teil der sozialen Marktwirtschaft. Das in Frage zu stellen, halte ich für gefährlich.

so long

Mario

Wo stelle ich Gewerkschaft und Streiks ins Frage? Ich sage nur, dass Streiks eben ganz unterschiedliche Auswirkungen haben können und eben nicht jede*r genauso streiken kann.

Zitat
PassusDuriusculus
Wo stelle ich Gewerkschaft und Streiks ins Frage? Ich sage nur, dass Streiks eben ganz unterschiedliche Auswirkungen haben können und eben nicht jede*r genauso streiken kann.

Du nicht.
Die Seite des Bahnmanagement und die von ihrer PR-Abteilung " informierten" Öffentlichkeit schon.

so long

Mario

Zitat
485er-Liebhaber

Zitat
Bumsi
Die GdL kann es sich auch nicht leisten einen riesen Schuldenberg anzuhäufen, sie wird nur von nicht sonderlich gut verdienenden Mitgliedern finanziert, während die DB Milliarde um Milliarde Schulden machen kann, ohne dass es den Eigentümer sonderlich kümmert.

Deine Argumentation ist verwirrend. Auch die DB hat einen Schuldenberg, es gibt eine politische Schuldenobergrenze und es muss mit viel Aufwand Geld rein gepumpt werden. Die DB kann sich den Tarifabschluss auch nicht leisten und muss in die Tasche greifen.

Dann hätte ich auch noch gerne ein Quelle von dir, dass die DB sich den Tarifabschluss nicht leisten kann und in die Tasche greifen muss?!
Das klang auf der Pressekonferenz von gestern von Herrn Seiler (ab Minute 30:05-30:33) aber ganz anders.

Ein bisschen mit Urlaubsbedingtem nachhinken, weil nach der zweiten Streikrunde nach meinem Empfinden reativ schnell und geräuschlos ein Abschluß zu stande kam-
warum nicht gleich so?...musste man erst seitens der Bahn so die Muskeln spielen lassen??

T6JP

Ich hoffe für die grad im Streik befindlichen Klinikpersonale oder im Einzelhandel auf die gleiche schnelle Lösung.
Die interessieren hier blos keinen...

Mich schon, meine Nichte hat Dank der dämlichen Trägerschaften in der Pflege nämlich keine Corona-Prämie erhalten.

Zitat
T6Jagdpilot
Ich hoffe für die grad im Streik befindlichen Klinikpersonale oder im Einzelhandel auf die gleiche schnelle Lösung.
Die interessieren hier blos keinen...

Keineswegs. Weil sich gutdotierten Klinikvorstände queer stellen, werden rare Arzttermine nach wochenlanger Wartezeit abgesagt. Da ich gelegentlich als Begleiter und Fahrer von mit betroffen bin, nervt das ziemlich stark.
Nur habe ich noch nie Reporter gesehen, die vor verschlossenen Türen ambulanter Behandlungsstätten stehende potentielle Patienten befragen, wie toll sie den Streik so finden und was sie von den Forderungen der Gewerkschaften halten.

so long

Mario

Zitat
SBahner

Zitat
485er-Liebhaber

Zitat
Bumsi
Die GdL kann es sich auch nicht leisten einen riesen Schuldenberg anzuhäufen, sie wird nur von nicht sonderlich gut verdienenden Mitgliedern finanziert, während die DB Milliarde um Milliarde Schulden machen kann, ohne dass es den Eigentümer sonderlich kümmert.

Deine Argumentation ist verwirrend. Auch die DB hat einen Schuldenberg, es gibt eine politische Schuldenobergrenze und es muss mit viel Aufwand Geld rein gepumpt werden. Die DB kann sich den Tarifabschluss auch nicht leisten und muss in die Tasche greifen.

Dann hätte ich auch noch gerne ein Quelle von dir, dass die DB sich den Tarifabschluss nicht leisten kann und in die Tasche greifen muss?!
Das klang auf der Pressekonferenz von gestern von Herrn Seiler (ab Minute 30:05-30:33) aber ganz anders.

Es ging um die Aussage, dass die DB weiter Schulden machen kann, ohne dass was passiert. Da die DB in 2021 dank Corona auch kein Plus einfahren wird (das Gegenteil würde mich stark verwundern), würde sie Minus machen, also kann sich einfach ausgedrückt keine Mehrausgaben leisten.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024

Zitat
der weiße bim
Nur habe ich noch nie Reporter gesehen, die vor verschlossenen Türen ambulanter Behandlungsstätten stehende potentielle Patienten befragen, wie toll sie den Streik so finden und was sie von den Forderungen der Gewerkschaften halten.

Diese Stellvertreter:innen braucht es dieses Mal auch nicht, gibt es doch verteilt über die ganze Stadt ansprechbare Streikposten.

Neues von der EVG. Offenbar möchte man das Unternehmen auf Kosten der Mitarbeiter nun doch nicht mehr sanieren.

[bahnblogstelle.net]