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GDL- Streik 2. Runde 2021
geschrieben von BuchholzerJung 
Die Streikbeteiligung scheint zuzunehmen, auch S2 und S25 nur noch im 40 Minuten Takt.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
03.09.2021 12:54
Zitat
Bumsi
Die Streikbeteiligung scheint zuzunehmen, auch S2 und S25 nur noch im 40 Minuten Takt.

Oder der Krankenstand.
Jetzt hat die Bahn in der zweiten Instanz gegen die GDL verloren. Der Streik geht weiter.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
03.09.2021 14:46
Ich finde es gut und richtig, dass die DB sich an die Gerichte gewandt hat. So ist zumindest klar, dass sich dieser Streik im rechtlichen Rahmen bewegt und verhältnismäßig ist. Das muss dann auch die Presse akzeptieren. Die Frage der Moral muss sich hingegen jeder selbst beantworten. Ich würde mir aber wünschen, dass Meinungen nicht als Fakten dargestellt werden, gerade in den Medien. Entgegen der Behauptung einiger Journalisten konnten zwei Gerichte eben nicht klar feststellen, dass es Herrn Weselsky um politische Ziele geht. Und auch hier gilt : unschuldig bis zum Schuldspruch!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.09.2021 14:56 von Railroader.
Eine Zwischenfrage.
Das ist jetzt der dritte Warnstreik oder?

Wieviele dieser Art und bis zu welcher Länge sind rechtens?
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
03.09.2021 15:11
Das ist kein Warnstreik. Es gibt auch keine definierten Grenzen für einen Streik, über für Verhältnismäßigkeit entscheidet ein Gericht individuell. Ein Streik darf einen Betrieb zum Beispiel nicht ruinieren.

Weselsky ist schon klug, wenn er nicht zum unbefristeten Streik aufruft. Das könnte ggf nicht verhältnismäßig sein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.09.2021 15:14 von Railroader.
Ich schätze allerdings er würde trotzdem dazu aufrufen und es drauf ankommen lassen.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
03.09.2021 15:23
Zitat
Nordender
Ich schätze allerdings er würde trotzdem dazu aufrufen und es drauf ankommen lassen.

Das hat er bisher immer ganz klar ausgeschlossen, auch beim letzten Mal.
Zitat
Railroader
Zitat
Bumsi
Die Streikbeteiligung scheint zuzunehmen, auch S2 und S25 nur noch im 40 Minuten Takt.

Oder der Krankenstand.

Oder beides.
Dafür fährt die S5 aber wieder alle 20 Min.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
03.09.2021 16:48
Die EVG möchte nun auch eine Coronaprämie für ihre Mitglieder. Das ist verständlich und deren Leuten auch absolut zu wünschen! Allerdings frage ich mich, was aus den Argumenten geworden ist, dass man doch im Sinne aller an die verschuldete Bahn denken muss, dass es ja Kündigungen gibt, wenn man jetzt solche Forderungen stellt, man doch gemeinsam die DB sanieren muss, weil uns allen sonst ganz großes Leid droht.

[www.evg-online.org]
Zitat
Railroader
Die EVG möchte nun auch eine Coronaprämie für ihre Mitglieder. Das ist verständlich und deren Leuten auch absolut zu wünschen! Allerdings frage ich mich, was aus den Argumenten geworden ist, dass man doch im Sinne aller an die verschuldete Bahn denken muss, dass es ja Kündigungen gibt, wenn man jetzt solche Forderungen stellt, man doch gemeinsam die DB sanieren muss, weil uns allen sonst ganz großes Leid droht.

[www.evg-online.org]

Tja, was interessiert das Geschwätz von gestern.

Da aus der Politik, speziell aus dem linken Lager, ja sehr eindeutige Signale kommen, dass das DB Management den Forderungen nachgeben möge und diese Parteien aktuell im Bundestrend bei der Sonntagsfrage führen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das DB Management nachgeben wird.

Das ganze wird dann eine Summe X kosten, die dann als weitere Zuwendung in Milliarden-Höhe aus dem Bundeshaushalt an die DB AG fließt. Eigenwirtschaftlich kann die DB AG das nicht darstellen, dazu ist die Bilanz viel zu schwach.

Wenn man es also richtig auf den Punkt bringen will, dann bedeute der Streik für die Fahrgäste nicht nur, dass sie gerade maximal in den Hintern gekniffen werden, sondern schlussendlich auch noch die Forderungen mit Steuergeld bezahlen werden müssen.

Da möchte die EVG natürlich nicht nachstehen und reiht sich jetzt einfach in den Reigen der Forderungen ein.
Zitat
Railroader
Die EVG möchte nun auch eine Coronaprämie für ihre Mitglieder. Das ist verständlich und deren Leuten auch absolut zu wünschen! Allerdings frage ich mich, was aus den Argumenten geworden ist, dass man doch im Sinne aller an die verschuldete Bahn denken muss, dass es ja Kündigungen gibt, wenn man jetzt solche Forderungen stellt, man doch gemeinsam die DB sanieren muss, weil uns allen sonst ganz großes Leid droht.

[www.evg-online.org]

Ja, bei dem, was sich bei der Bahn tut, bekommt das Wort "Trittbrettfahrer" eine ganz neue Bedeutung. Die allzu sehr sozialpartnerschaftlich ausgerichtete EVG wird durch die GDL voraussichtlich dazu gezwungen werden, ihren Kurs zu überdenken und ggfs. zu korrigieren. Tut sie dies nicht, werden sich die Mehrheitsverhältnisse in einem längeren Zeitraum Schritt für Schritt von der Einheitsgewerkschaft in Richtung GDL verschieben,

Marienfelde.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
03.09.2021 17:41
Dann sollte die EVG aber auch nicht mit Vernunft argumentieren und der GDL vorwerfen, dass es ihr ja nur ums Überleben geht. Natürlich möchte eine Gewerkschaft überleben, am Ende macht die EVG ja nichts anders. Plötzlich greifen die Argumente der Vernunft nicht mehr, sie steht nicht zu ihrem Abschluss und unternimmt nun selbst alles, um keine Mitglieder zu verlieren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.09.2021 17:42 von Railroader.
Zitat
Railroader
Dann sollte die EVG aber auch nicht mit Vernunft argumentieren und der GDL vorwerfen, dass es ihr ja nur ums Überleben geht. Natürlich möchte eine Gewerkschaft überleben, am Ende macht die EVG ja nichts anders. Plötzlich greifen die Argumente der Vernunft nicht mehr, sie steht nicht zu ihrem Abschluss und unternimmt nun selbst alles, um keine Mitglieder zu verlieren.

Wieso "plötzlich"? Das ist ein ganz normales Verhalten, das man aus vielen anderen Bereichen des Alltags und der politischen Diskussion auch kennt: am Ende setzen sich viel zu oft die durch, die nur an sich denken. Also müssen die anderen z.T. mitziehen, um nicht unterzugehen. Der Große Vorsitzende Weselsky ist nicht umsonst in der CDU...

Genau wegen dieses Phänomens sind ja viele Dinge in der Welt so schlecht, wie sie sind: ein Supermarktkonzern, der seine Lieferanten (und Mitarbeitenden) fair behandelt, hat zunächst einmal Kostennachteile; ebenso ein Unternehmen, das brav seine Steuern zahlt (und somit seinen Teil zur Gesellschaft beiträgt) statt seine Gewinne über aberwitzige Konstruktionen in die Karibik auszulagern.

Wir sind Helden haben das Phänomen vor bald 15 Jahren ganz gut zusammengefasst. Ob das einer Gesellschaft auf Dauer guttut, sei dahingestellt. Es gibt schließlich keine Gesellschaft - es ist zutiefst ironisch, wie die Streikenden ausgerechnet eine zentrale Aussage der Gewerkschaftsfeindin Margaret Thatcher leben.

Hat man eigentlich von Weselsky oder anderen GDL-Mitgliedern einmal wenigstens ein Wort des Bedauerns gehört? Wenigstens ein "Wir wissen, was wir Ihnen zumuten, sehen aber keine Alternative" an die Fahrgäste? Ich würde jetzt gern auf den Social-Media-Accounts nachschauen - aber selbst 140-280 Zeichen sind ja für den Großen Vorsitzenden zu viel.

Dank des Großen Vorsitzenden und seiner Jünger dürfen wir nun also wahrscheinlich künftig jährlich mit wochenlangen Streiks rechnen, abwechselnd von GDL und EVG. Tolle Aussichten, aber ihnen selbst ist das egal. Vielleicht sollte man sehr viel mehr Geld in Forschungsprojekte für autonomes Fahren stecken.

Ach ja, und die DB sollte endlich in die Verhandlung die Forderung mit einbringen, dass auch im Streikfall bestimmte Leistungen zu fahren sind. ÖPNV gehört zur Daseinsvorsorge, ein absolutes Grundangebot muss sichergestellt sein.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.09.2021 07:04 von def.
Ich kann nur jeden raten, sich dieses Interview mit Claus Weselski und Tilo Jung anzusehen und sich ein eigenes Bild von dem Mann zu machen: [m.youtube.com]

Und am besten dazu den Kontrast durch den Gewerkschaftsführer der EVG, Klaus-Dieter Hommel: [m.youtube.com]

Was die Erwartung zum Bedauern angeht, sowie grundlegende Schwierigkeiten seitens der Bahn als auch der Mitarbeiter den Streik zu bewerkstelligen, sei diese Podcast-Folge aus der Sicht dreier Lokführer ans Herz gelegt: [zugfunk-podcast.de]

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.09.2021 08:28 von Florian Schulz.
Zitat
micha774
Eine Zwischenfrage.
Das ist jetzt der dritte Warnstreik oder?

Wieviele dieser Art und bis zu welcher Länge sind rechtens?

Es gab keine Warnstreiks, das wurde in den Medien nur oft falsch dargestellt. Die GdL hat ja zunächst eine Urabstimmung gemacht bevor überhaupt der erste Streik begann. Ein Warnstreik wäre es wenn dann vor der Urabstimmung.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
04.09.2021 11:58
Zitat
def

Hat man eigentlich von Weselsky oder anderen GDL-Mitgliedern einmal wenigstens ein Wort des Bedauerns gehört? Wenigstens ein "Wir wissen, was wir Ihnen zumuten, sehen aber keine Alternative" an die Fahrgäste? Ich würde jetzt gern auf den Social-Media-Accounts nachschauen - aber selbst 140-280 Zeichen sind ja für den Großen Vorsitzenden zu viel

Häufig sogar in verschiedenen Interviews.

Im übrigen berichteten einige GDLer gestern, dass sie auch den Streik der Pflegekräfte unterstützt haben, vor Ort aber etwas Verwirrung darüber herrschte.


Zitat
def
Dank des Großen Vorsitzenden und seiner Jünger dürfen wir nun also wahrscheinlich künftig jährlich mit wochenlangen Streiks rechnen, abwechselnd von GDL und EVG. Tolle Aussichten, aber ihnen selbst ist das egal.

Der letzte GDL Streik fand vor 5 oder 6 Jahren statt, ein kurzer Streik der EVG 2018. Egal ist das kaum einem, schon aus ganz egoistischen Gründen, da ein Streik am Ende auch finanzielle Einbußen für die Streikenden mit sich bringt.

Zitat
def
Ach ja, und die DB sollte endlich in die Verhandlung die Forderung mit einbringen, dass auch im Streikfall bestimmte Leistungen zu fahren sind. ÖPNV gehört zur Daseinsvorsorge, ein absolutes Grundangebot muss sichergestellt sein.

Da stimme ich dir zu, allerdings ist doch auch heute bei S-Bahnen und Regio ein Grundangebot vorhanden. Ich möchte nicht bewerten, ob das ausreichend ist, nur lahm gelegt ist hier nicht wirklich etwas, wenn man von einem Teil des Rings mal absieht.
Zitat
def
Ach ja, und die DB sollte endlich in die Verhandlung die Forderung mit einbringen, dass auch im Streikfall bestimmte Leistungen zu fahren sind. ÖPNV gehört zur Daseinsvorsorge, ein absolutes Grundangebot muss sichergestellt sein.

Die Erkenntnis ist ja nicht neu und die Idee, dass deshalb nicht gestreikt werden darf auch nicht. Nur hat man sich halt im Rahmen der Bahnreform anders entschieden. Somit haben die Bahnbeschäftigten nun ein Streikrecht. Dennoch hat die DB als Arbeitgeber es selbst in der Hand, ob es zum Streik kommt, sie könnte ja auch sämtliche Forderungen der Gewerkschaften erfüllen, bevor es zum Streik kommt.

Mit einer Rückkehr zu einer "Beamtenbahn" könnte man Streiks ebenso vermeiden.

Abgesehen davon hat die Politik mit dem Tarifeinheitsgesetz noch zusätzlich Öl ins Feuer gegossen. Statt die Existenz mehrerer Gewerkschaften innerhalb eines Betriebs hinzunehmen, wurde der Tarifkampf zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern um einen in letzter Konsequenz existenziellen Machtkampf zwischen konkurrierenden Gewerkschaften ergänzt. Ohne diesen politisch forcierten Machtkampf wäre man vermutlich schon längst zu einer Einigung gekommen.
Anonymer Benutzer
Re: GDL- Streik 2. Runde 2021
04.09.2021 15:10
Zitat
Lopi2000
Statt die Existenz mehrerer Gewerkschaften innerhalb eines Betriebs hinzunehmen, wurde der Tarifkampf zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern um einen in letzter Konsequenz existenziellen Machtkampf zwischen konkurrierenden Gewerkschaften ergänzt. Ohne diesen politisch forcierten Machtkampf wäre man vermutlich schon längst zu einer Einigung gekommen.

Es steht der DB mE zudem auch frei, auf die Anwendung des TEG zu verzichten und 2 Verträge zuzulassen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.09.2021 15:10 von Railroader.
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