Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 07.12.2021 00:16 |
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 14.12.2021 12:12 |
Zitat
B-V 3313
@Marienfelde: Ich glaube, du überschätzt die U9 (oder wie du sie nennst, die "Ulückeneun") nach Lankwitz massiv. Bovist66 hatte doch mal die Werte aus den 80ern dargelegt, die U9 nach Lankwitz hatte einen NKF von 0,6, mit der "S6" (also heute S25 und S26) von 0,8. Mittlerweile dürften viele Wege in Richtung Potsdamer Platz/Friedrichstraße/City-Ost gehen. Ich hielt auch immer eine Menge von dieser Verlängerung, das ist aber Vergangenheit. Um die U-Bahn zu füllen, müsste man den Busverkehr massiv beschneiden, ob man damit gewinnt? Was im Norden die U8, dürfte im Süden die U9 sein - der Todesstoß für viele Direktverbindungen. Die U9-Nord dagegen könnte abseits der Straßen ein echter Gewinn sein, gerade weil sie den Oberflächen-ÖPNV kaum kastrieren würde. Die U7 sehe ich in Spandau ebenfalls kritisch, das gilt auch für den BER. Zum Flughafen ist von Rudow aus eindeutig der Bus das beste Verkehrsmittel. Er kann passend eingesetzt werden (als Express- oder Stadtbus). Zur U7 sind Straßenbahnen als Querverbindungen eine gute Idee, eine parallele "47" wäre das wohl nicht. Die war schon in ihrer verkürzten Form ab Oktober 1963 nur noch dazu da, um das Britzer Personal zu beschäftigen. Nötig war dort keine Straßenbahn, sie konnte ihren Größenvorteil einzig zu den Besuchszeiten im Krankenhaus Neukölln ausspielen (Mi+So nachmittags).
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 14.12.2021 14:16 |
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 15.12.2021 07:56 |
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Jay
Und wer in der Schlossstraße shoppen will, muss dann halt in Lankwitz einmal umsteigen, statt ab Rathaus Steglitz direkt den Bus (oder irgendwann mal die Strab) zu nehmen. Die Regionalbahnfahrgäste freuen sich sicher auch, dass sie ihre gewohnten Wege nicht ändern müssen, ihnen aber neu eine Verbindung zum Zoo mit 2 Umstiegen auf eine Station geboten würde.
Mein Favorit für die U9-Süd bleibt weiterhin die Variante nach Lichterfelde Ost mit Halt am Benjamin Franklin und Ostpreußendamm als neue und schnelle Verbindung auf einer Relation, die es im ÖPNV bisher nicht gibt.
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 15.12.2021 09:16 |
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 15.12.2021 09:42 |
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Heidekraut
Klingt alles sehr theoretisch und ist nicht stichhaltig. Die Rolle der Straßenbahn wird überschätzt, sie ist kein Allheilmittel, zumal sie eben im Westen sehr schwach aufgestellt ist. Vorhandene Schnellbahnstrukturen ausbauen, scheint mir die weitsichtigere Strategie zu sein. Busse sollten endlich ihren Zubringercharakter wiedergewinnen und dieses Westberliner Unwesen der weiten Direktverbindungen endlich mal hinterfragt werden. Man zuckelt an jede Milchkanne und verstopft die Straßen. Dann schon lieber die Tram. Umsteigen ist des Hauptstädters Pläsier und Überlandverkehr einer Großstadt unwürdig.
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 15.12.2021 11:12 |
Zitat
Heidekraut
Man zuckelt an jede Milchkanne und verstopft die Straßen.
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 17.12.2021 19:45 |
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Marienfelde
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B-V 3313
@Marienfelde: Ich glaube, du überschätzt die U9 (oder wie du sie nennst, die "Ulückeneun") nach Lankwitz massiv. Bovist66 hatte doch mal die Werte aus den 80ern dargelegt, die U9 nach Lankwitz hatte einen NKF von 0,6, mit der "S6" (also heute S25 und S26) von 0,8. Mittlerweile dürften viele Wege in Richtung Potsdamer Platz/Friedrichstraße/City-Ost gehen. Ich hielt auch immer eine Menge von dieser Verlängerung, das ist aber Vergangenheit. Um die U-Bahn zu füllen, müsste man den Busverkehr massiv beschneiden, ob man damit gewinnt? Was im Norden die U8, dürfte im Süden die U9 sein - der Todesstoß für viele Direktverbindungen. Die U9-Nord dagegen könnte abseits der Straßen ein echter Gewinn sein, gerade weil sie den Oberflächen-ÖPNV kaum kastrieren würde. Die U7 sehe ich in Spandau ebenfalls kritisch, das gilt auch für den BER. Zum Flughafen ist von Rudow aus eindeutig der Bus das beste Verkehrsmittel. Er kann passend eingesetzt werden (als Express- oder Stadtbus). Zur U7 sind Straßenbahnen als Querverbindungen eine gute Idee, eine parallele "47" wäre das wohl nicht. Die war schon in ihrer verkürzten Form ab Oktober 1963 nur noch dazu da, um das Britzer Personal zu beschäftigen. Nötig war dort keine Straßenbahn, sie konnte ihren Größenvorteil einzig zu den Besuchszeiten im Krankenhaus Neukölln ausspielen (Mi+So nachmittags).
1. Zur "U 9 Süd": Anders als bei der U 8 ins MV (mit nach meiner Erinnerung geschätzten 12.000 täglichen Fahrgästen) wäre hier aber mit erheblich höheren Fahrgastzahlen zu rechnen, ich stelle mal eine Größenordnung von 40 - 50.000 in den Raum. Bei so einer Größenordnung kommt eine U-Bahn sicher in Betracht, auch wenn beim heutigen Stand der "Light-Rail-Technik" für solche Potentiale selbstverständlich auch Tramlösungen denkbar wären.
(...)
Mit Sicherheit würden durch eine U 9 nach Lankwitz auch Busdirektverbindungen verlorengehen, aber glaube mir eins: Die Masse der heutigen Fahrgäste der Linie X 83 würde die Möglichkeit, in Lankwitz in die U 9 zu wechseln, freudig wahrnehmen, wenn es sie gäbe.
(...)
Marienfelde.
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 18.12.2021 12:25 |
Zitat
Bovist66
Zitat
Marienfelde
1. Zur "U 9 Süd": Anders als bei der U 8 ins MV (mit nach meiner Erinnerung geschätzten 12.000 täglichen Fahrgästen) wäre hier aber mit erheblich höheren Fahrgastzahlen zu rechnen, ich stelle mal eine Größenordnung von 40 - 50.000 in den Raum. Bei so einer Größenordnung kommt eine U-Bahn sicher in Betracht, auch wenn beim heutigen Stand der "Light-Rail-Technik" für solche Potentiale selbstverständlich auch Tramlösungen denkbar wären.
Die Schwierigkeit für eine Verlängerung der U9 nach Lankwitz besteht meines Erachtens darin, dass man viele Buslinien aus dem Raum Lichtenrade, Marienfelde und Mariendorf nicht ohne weiteres am Bahnhof Lankwitz oder im Ortsteil Südende enden lassen könnte. Man wird niemanden überzeugen können, am Steglitzer Damm auf die U9 umzusteigen, wenn man von Mariendorf kommt. Ebenso wenig sind die über die Birkbuschstraße verkehrenden Busse tauglich für eine Verlagerung auf die U9.
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 18.12.2021 13:43 |
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 18.12.2021 16:29 |
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 18.12.2021 16:34 |
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 18.12.2021 16:43 |
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 18.12.2021 17:46 |
Zitat
Nordender
Hätte denn eine Verlängerung von Lankwitz zur S2 Potenzial (wenn es Kamenzer Damm einen S-Bahnhof gäbe)?
Ich kenne die Ecke leider kaum.
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 18.12.2021 17:57 |
Zitat
Nemo
Ich weiß nicht, warum soll man eigentlich bei einer U9-Verlängerung im Süden immer die Regionalbahnhalte in der Ecke umfahren? Logisch wäre doch eigentlich im seit der Wiedervereinigung veränderten Berlin eine Verlängerung über Lichterfelde Ost zur Buckower Chaussee (mit Anschluss zum BER). Auf diese Weise würde man dann den Umlandpendlern auch eine günstige Verbindung in die City-West anbieten.
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 18.12.2021 18:16 |
Zitat
Nemo
Zitat
Nordender
Hätte denn eine Verlängerung von Lankwitz zur S2 Potenzial (wenn es Kamenzer Damm einen S-Bahnhof gäbe)?
Ich kenne die Ecke leider kaum.
Ich weiß nicht, warum soll man eigentlich bei einer U9-Verlängerung im Süden immer die Regionalbahnhalte in der Ecke umfahren? Logisch wäre doch eigentlich im seit der Wiedervereinigung veränderten Berlin eine Verlängerung über Lichterfelde Ost zur Buckower Chaussee (mit Anschluss zum BER). Auf diese Weise würde man dann den Umlandpendlern auch eine günstige Verbindung in die City-West anbieten.
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 18.12.2021 20:18 |
Zitat
Jay
Warum willst du denn die U9 "mit der Kirche ums Dorf" zur Buckower Chaussee führen?
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 19.12.2021 22:23 |
Zitat
Nemo
Zitat
Jay
Warum willst du denn die U9 "mit der Kirche ums Dorf" zur Buckower Chaussee führen?
Ach komm, bei den offiziellen U-Bahnplanungen fährt man doch viel größere Schleifen. Ich denke halt dass man das Zentrum entlasten sollte und das geht am besten, wenn man Nachfrage vor dem Zentrum aus den Zügen ableitet. Wäre doch eigentlich gut, wenn man die Regionalzüge an den Stellen, wo viele Leute, die eine Express-S-Bahn bräuchten, einsteigen auch ein paar Leute aussteigen, die ein anderes Ziel haben.
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 19.12.2021 22:31 |
Zitat
Bovist66
Zitat
Marienfelde
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B-V 3313
@Marienfelde: Ich glaube, du überschätzt die U9 (oder wie du sie nennst, die "Ulückeneun") nach Lankwitz massiv. Bovist66 hatte doch mal die Werte aus den 80ern dargelegt, die U9 nach Lankwitz hatte einen NKF von 0,6, mit der "S6" (also heute S25 und S26) von 0,8. Mittlerweile dürften viele Wege in Richtung Potsdamer Platz/Friedrichstraße/City-Ost gehen. Ich hielt auch immer eine Menge von dieser Verlängerung, das ist aber Vergangenheit. Um die U-Bahn zu füllen, müsste man den Busverkehr massiv beschneiden, ob man damit gewinnt? Was im Norden die U8, dürfte im Süden die U9 sein - der Todesstoß für viele Direktverbindungen. Die U9-Nord dagegen könnte abseits der Straßen ein echter Gewinn sein, gerade weil sie den Oberflächen-ÖPNV kaum kastrieren würde. Die U7 sehe ich in Spandau ebenfalls kritisch, das gilt auch für den BER. Zum Flughafen ist von Rudow aus eindeutig der Bus das beste Verkehrsmittel. Er kann passend eingesetzt werden (als Express- oder Stadtbus). Zur U7 sind Straßenbahnen als Querverbindungen eine gute Idee, eine parallele "47" wäre das wohl nicht. Die war schon in ihrer verkürzten Form ab Oktober 1963 nur noch dazu da, um das Britzer Personal zu beschäftigen. Nötig war dort keine Straßenbahn, sie konnte ihren Größenvorteil einzig zu den Besuchszeiten im Krankenhaus Neukölln ausspielen (Mi+So nachmittags).
1. Zur "U 9 Süd": Anders als bei der U 8 ins MV (mit nach meiner Erinnerung geschätzten 12.000 täglichen Fahrgästen) wäre hier aber mit erheblich höheren Fahrgastzahlen zu rechnen, ich stelle mal eine Größenordnung von 40 - 50.000 in den Raum. Bei so einer Größenordnung kommt eine U-Bahn sicher in Betracht, auch wenn beim heutigen Stand der "Light-Rail-Technik" für solche Potentiale selbstverständlich auch Tramlösungen denkbar wären.
(...)
Mit Sicherheit würden durch eine U 9 nach Lankwitz auch Busdirektverbindungen verlorengehen, aber glaube mir eins: Die Masse der heutigen Fahrgäste der Linie X 83 würde die Möglichkeit, in Lankwitz in die U 9 zu wechseln, freudig wahrnehmen, wenn es sie gäbe.
(...)
Marienfelde.
Die Schwierigkeit für eine Verlängerung der U9 nach Lankwitz besteht meines Erachtens darin, dass man viele Buslinien aus dem Raum Lichtenrade, Marienfelde und Mariendorf nicht ohne weiteres am Bahnhof Lankwitz oder im Ortsteil Südende enden lassen könnte. Man wird niemanden überzeugen können, am Steglitzer Damm auf die U9 umzusteigen, wenn man von Mariendorf kommt. Ebenso wenig sind die über die Birkbuschstraße verkehrenden Busse tauglich für eine Verlagerung auf die U9. Die Busse von Marienfelde Süd aus müsste man vermutlich öfter als bisher verkehren lassen, um wegfallende Direktverbindungen zum Rathaus Steglitz zu kompensieren. Hinzu kommt, dass ein Wenden von Bussen in dichtem Takt in der Leonorenstraße wohl nur schwer umsetzbar wäre. Letztenendes würde man durch die U9-Verlängerung also nur in sehr begrenztem Umfang Bus-Kilometer einsparen können und damit die Wirtschaftlichkeit der U-Bahn schmälern. Zwar mag es zutreffen, dass viele Menschen die Möglichkeit, in Lankwitz auf die U9 umzusteigen, freudig wahrnehmen würden. Dieselben Menschen dürften aber auch auf die Barrikaden gehen, wenn man Linien wie den X83 in Lankwitz enden lassen würde. Unter den heutigen Rahmenbedingungen halte ich daher eine Verlängerung der U9 nach Lankwitz kaum für darstellbar. Anders sähe es für meine Begriffe jedoch aus, wenn der Autoverkehr deutlich reduziert würde. Dann allerdings sollte man gleich über eine Verlängerung der U9 bis Marienfelde Süd nachdenken, wodurch sich das Problem der gebrochenen Verkehre entschärfen ließe.
Re: Mobilität im Berliner Koalitionsvertrag 20.12.2021 06:13 |
Zitat
Marienfelde
Nee ja wieso? Beim M 44 konnten die Fahrgäste doch auch "überzeugt" werden, auf dem Weg zum Hermannplatz in die U 8 umzusteigen.
Zitat
Marienfelde
Deine Problembeschreibung ist ja (vom X 83 abgesehen, dem wohl kaum ein Mensch nachtrauern würde) richtig. Eine Lösung ähnlich wie im Tegel des Jahres 1958 (Verknüpfung von Busaußenästen in Lankwitz, Kirche und dadurch verschlechterte Einbindung der S-Bahn) käme wohl auch nicht mehr in Betracht.
Zitat
Marienfelde
Theoretisch ließe sich der Vorplatz vor dem Rathaus Lankwitz (südlich der Anhalter Bahn) unter Aufgabe der Nutzung als Wochenmarkt bzw. Parkplatz natürlich zu einem sehr schönen Busbahnhof umgestalten, was womöglich auch nicht nur auf Zustimmung stoßen würde.
Zitat
Marienfelde
Aber nochmal: Die derzeitige Koalition hält U-Bahnplanungen nach Staaken und zum BER für wichtiger als etwaige Planungen der U 9. Etwaige Planungen für die U 9 wandern also zeitlich weiter in die Zukunft. Vielleicht sollten Leute wie wir sich mehr für die M 4 nach Steglitz und natürlich die Tram zur Gropiusstadt einsetzen, damit in einigen Jahrzehnten eine "Straßenbahnalternative" in Lankwitz, Marienfelde, Mariendorf und Lichtenrade nicht schon deswegen scheitert, weil sie immer noch nicht (wieder) in der Schloßstraße und der Marienfelder Chaussee fährt ...