Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Berichterstattung zum ÖPNV in Berliner Tageszeitungen
geschrieben von Latschenkiefer 
Zitat
def
Zitat
Nemo
Ich habe die Lösung: Man sperrt eine der Fahrspuren auf der Stadtautobahn dauerhaft für Rettungsfahrzeuge!

Wäre ich dafür. Nachdem Giffey & Co ja neuerdings besorgt um die Sicherheit im Straßenverkehr sind, dürften sie mit hoher Sicherheit nichts dagegen haben.

Langsam, ganz langsam wird übrigens thematisiert, was wirklich passiert ist, oder auch nicht:

- Die Klimaaktivist:innen haben gar nicht die Autobahn blockiert, sondern sich an ein Schild gehängt. Von der Polizei wurden dann Fahrspuren gesperrt.
- Die behandelnde Notärztin geht davon aus, dass die Klimaaktion keinerlei Einfluss auf die Behandlung hatte.

Irgendwie wird immer deutlicher, dass sich weite Teile der Politik und der Medienlandschaft richtig tief in die Sch**ße gesetzt haben, indem sie versucht haben, eben diese kübelweise über den Protestierenden abzuladen. Dass selbst Beton-Franzi, die sonst sichere Radwege als "Bullerbü" diffamiert und tödliche Unfälle sonst komplett ignoriert, sich plötzlich für die Sicherheit Radfahrender "interessiert", ist selbst für ihre Verhältnisse niederträchtig.

Natürlich heißt das nicht, dass die Aktivist:innen ganz raus aus der Sache sind. Aber bei ihnen allein die Verantwortung für Jahrzehnte gescheiterter Verkehrspolitik abzuladen, und dafür, dass es in einer Millionenstadt wie Berlin nur drei solcher Spezialfahrzeuge gibt, ist wirklich erbärmlich.

@Florian Schulz: +1

Das das verspätete Eintreffen des Rüstwagen nicht mehr zur Lebenserhaltung der verunfallten beigetragen hat,weis man eben auch nur hinterher..
Im akuten Fall geht man aber davon aus, das die angeforderte Spezialtechnik auch zeitnah eintrifft.
Jeder der schonmal einen Hackepeter-VU erlebt hat,weis das den Beteiligten die Wartezeit bis zum Eintreffen der Rettungs/Hilfkräfte wie eine Ewigkeit vorkommt...

T6JP
Zitat
Philipp Borchert
Das hätte man nicht so organisieren können, dass die Straßenbahnen nicht blockiert werden? Das fänd' ich schräg, wenn man bewusst auch diejenigen schädigen würde, die schon deutlich klimafreundlicher unterwegs sind. Aber es würde mich nicht wundern, wenn die Blockade an sich das berücksichtigt hätte und die "Sicherheitsmaßnahmen" dann ganze Arbeit geliefert hätten.

Ich staune sowieso, das Angesichts der in TV und Presse oft hinter diesen Klebeidioten sichtbaren ( und damit behinderten) Busse etc noch kein Aufschrei durch das Forum ist...
während man sich wegen der durch Baustellenstau eingekürzten SL 21 vor Monaten seitenlang echauffiert hat.?!
Der (Klima)Zweck heiligt die Mittel??

T6JP
Zitat
samm
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Nordender
Die Polizei hat den Knoten komplett gesperrt.

Und das war notwendig weil...?

Und das Festkleben war notwendig weil ... ? Es ist halt beides nicht verhältnismäßig.

Das heißt du hast noch nicht verstanden, was auf die Menschheit durch den Klimawandel auf uns zu kommt.

Man klaut der Generation die Zukunft. Bei mir persönlich klappts vielleicht gerade so noch, dass ich mit 70 Jahren dann erlebe, wie alles den Bach runter geht und dann in Ruhe abtreten kann.

Das heißt: Die Kleber haben gesetzeswidrig gehandelt und das wird natürlich geahndet werden. Die Schuld am Tod der Verunfallten* trägt nun aber eindeutig der Unfallverursacher*.

*(jeweils m/w/d)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.2022 06:53 von PassusDuriusculus.
Zitat
T6Jagdpilot
Das das verspätete Eintreffen des Rüstwagen nicht mehr zur Lebenserhaltung der verunfallten beigetragen hat,weis man eben auch nur hinterher..

Eines weiß man aber vorher: der Stau wird durch die Autos verursacht. Hindernisse (ob nun Klimaaktivist:innen, ein umgestürzter Baum, eine geschlossene Bahnschranke oder ein Unfall) blockieren genau so viele Autos, wie es Fahrspuren gibt (bei 3 Fahrspuren also 3 Autos). Was hindert die Autos, die 10 m von Klimaaktivist:innen entfernt zum Halten kommen, daran, direkt bis zu den Demonstrierenden vorzufahren? Richtig, Autos, die im Weg stehen. Was hindert Autos auf der Rudolf-Wissell-Brücke daran, bis zur gesperrten bzw. eingeschränkten Stelle am Dreieck Funkturm vorzufahren? Richtig, hunderte Autos, die ihnen im Weg stehen.

Das Grundproblem ist der Prinzip Auto, das sich selbst - und damit oft genug allen anderen - ständig im Weg steht. Aber nachdem ja angeblich plötzlich das Vorankommen von Blaulichtorganisation allen so wichtig ist, gäbe es sehr simple Wege, sie umzusetzen:

- Aufhebung der blödsinnigen 20-Busse-pro-Stunden-Regel bei der Neuanlage von Busspuren, denn die können ja auch von Blaulichtorganisationen benutzt werden

- Durchsetzung von Rettungsgassen. Entgegen einem weit verbreiteten Mythos müssen die übrigens nicht erst gebildet werden, wenn sich Polizei, Feuerwehr oder Rettung nähern, sondern sobald Fahrzeuge "auf Autobahnen sowie auf Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung mit Schrittgeschwindigkeit fahren oder sich die Fahrzeuge im Stillstand befinden" (§11 Abs. 2 StVO).

- breite Radwege entlang von Hauptstraßen, so breit, dass sie auch von Rettungswagen benutzt werden kann

- Durchsetzung der StVO gegenüber Falschparkenden; sofortiges Abschleppen (mit ausschließlich persönlicher Abholung in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag irgendwo in einem Forst bei Doberlug-Kirchhain oder in der Uckermark, Kosten von 1.000 € pro Woche), im Wiederholungsfall sowie beim Blockieren von Rettungszufahrten sofortiger einjähriger Führerscheinentzug beim ersten Mal, dauerhaft beim zweiten Mal.

Der dritte und vierte Punkt hätten nebenbei den Vorteil, dass sie auch präventiv wirkten, also überhaupt weniger Krankenwagen unterwegs sein müssten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.2022 07:39 von def.
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
samm
Und das Festkleben war notwendig weil ... ? Es ist halt beides nicht verhältnismäßig.

Das heißt du hast noch nicht verstanden, was auf die Menschheit durch den Klimawandel auf uns zu kommt.

Man klaut der Generation die Zukunft.

Und das Festkleben auf der Strasse ändert das jetzt?
Die Zukunft kann man auch nicht klauen, man kann nur versuchen, sie bestmöglichst zu beeinflussen.
Die Menschen müssen lernen, sich daran anzupassen. Ist auch Teil der Evolution.
Und ausserdem spielt unser MIV immer noch eine sehr, sehr kleine Rolle, es ist und bleibt ein globales Problem.

___
Gute Nacht, Forum!
Zitat
Der Fonz
Und ausserdem spielt unser MIV immer noch eine sehr, sehr kleine Rolle, es ist und bleibt ein globales Problem.

Der Verkehr ist für ein Viertel der CO2-Emissionen in der EU verantwortlich, davon 71,7 % der Straßenverkehr. Und das Problem an der Klimakrise ist ja, dass es die eine Maßnahme nicht gibt, es sind Abermillionen, wenn nicht Milliarden Maßnahmen, die notwendig sind - da hilft das Sankt-Florians-Prinzip überhaupt nicht weiter.

Gerade in verkehrspolitischen Diskussionen ist auch ziemlich viel Verlogenheit dabei. Könnten wir mal bitte aufhören so zu tun, als würden 170 % aller Autofahrten von Leuten durchgeführt, die auf einer oberbayrischen Alm die Wirtschaft leiten, nebenbei in einem Landkrankenhaus in der Uckermark als Krankenschwester im Schichtdienst arbeiten, und dabei täglich Waschmaschinen kaufen, die 112-jährige Schwiegermutter zum Arzt und die Kinder in die Schule bringen müssen? (Habe ich beim Bullshit-Bingo etwas vergessen? Ach ja, die Wochenendeinkäufe mehrmals täglich.)
Wenn man sich auf eine solche Kreuzung wie LaPe klebt, behindert man auch die Anfahrt zum Krankenhaus Friedrichshain, ringsum sind auch ein paar Senioreneinrichtungen.
Es werden also nicht nur Autos behindert wie sie es öffentlich darstellen. Die Polizei stand dann mit den Einsatzwagen auf den Gleisen der Kreuzung und hat alles dichtgemacht.
Zitat
Nordender
Wenn man sich auf eine solche Kreuzung wie LaPe klebt, behindert man auch die Anfahrt zum Krankenhaus Friedrichshain, ringsum sind auch ein paar Senioreneinrichtungen.
Es werden also nicht nur Autos behindert wie sie es öffentlich darstellen. Die Polizei stand dann mit den Einsatzwagen auf den Gleisen der Kreuzung und hat alles dichtgemacht.

Nur warum hat die Polizei die Straßenbahn dicht gemacht?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Der Fonz
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
samm
Und das Festkleben war notwendig weil ... ? Es ist halt beides nicht verhältnismäßig.

Das heißt du hast noch nicht verstanden, was auf die Menschheit durch den Klimawandel auf uns zu kommt.

Man klaut der Generation die Zukunft.

Und das Festkleben auf der Strasse ändert das jetzt?
Die Zukunft kann man auch nicht klauen, man kann nur versuchen, sie bestmöglichst zu beeinflussen.
Die Menschen müssen lernen, sich daran anzupassen. Ist auch Teil der Evolution.
Und ausserdem spielt unser MIV immer noch eine sehr, sehr kleine Rolle, es ist und bleibt ein globales Problem.

Genau das ist die Schwierigkeit. Ich bestreite den Klimawandel nicht. Es ist notwendig, dass die Menschheit etwas tut. Das Festkleben hilft hier nicht. Ich schreibe es schon länger: Einsparen hilft auch nicht mehr. Tempolimit am Ar*** und das 9€-Ticket auch. Wir brauchen Lösungen, die CO2 nicht nur einsparen, sondern binden. Wann hat sich irgendwann mal etwas positiv entwickelt, weil Leute panisch und verängstigt etwas blockiert haben? Wo ist der Konstruktivismus? Wie wollen wir so andere Länder mitnehmen? Mit dieser Lösungskompetenz können wir uns wirklich von diesem Planeten verabschieden.
Zitat
Der Fonz
Die Menschen müssen lernen, sich daran anzupassen.

Warum tun sie es dann nicht?

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
samm
Genau das ist die Schwierigkeit. Ich bestreite den Klimawandel nicht. Es ist notwendig, dass die Menschheit etwas tut. Das Festkleben hilft hier nicht. Ich schreibe es schon länger: Einsparen hilft auch nicht mehr. Tempolimit am Ar*** und das 9€-Ticket auch. Wir brauchen Lösungen, die CO2 nicht nur einsparen, sondern binden. Wann hat sich irgendwann mal etwas positiv entwickelt, weil Leute panisch und verängstigt etwas blockiert haben? Wo ist der Konstruktivismus? Wie wollen wir so andere Länder mitnehmen? Mit dieser Lösungskompetenz können wir uns wirklich von diesem Planeten verabschieden.

Heir scheint es ein großes Missverständnis zu geben. Lösungen muss nicht die junge Generation liefern. Lösungen müssen die liefern, die durch ihren Lebensstil die CO2-Verschwendungskultur unter dem Deckmantel des Wohlstands über Jahrzehnte erst herbeigeführt haben, sowie die die in den politischen Entscheidungspositionen sitzen. Das ist nicht die junge Generation. Die junge Generation kann auf ihre Rechte nur aufmerksam machen und sie einfordern. Und sie wird es so lange tun bis die ältere Generation begriffen hat, dass sie durch ihr Nichtstun und teils ignorant abfällige Haltung die Freiheiten zukünftiger Generationen verletzt.

Das wäre in etwa so als wenn man einem in einer Raucherfamilie aufgewachsenen Kind vorwirft, keine Lösungskompetenz für das Krebsrisiko durch passives Rauchen zu haben.

Die Folgen müssen aber alle von uns tragen, die Jüngeren von uns jedoch deutlich länger und schwerwiegender.


Zitat
samm
Wann hat sich irgendwann mal etwas positiv entwickelt, weil Leute panisch und verängstigt etwas blockiert haben?

Viel erschreckender finde ich, dass eine komplette Generation sich erst panisch und verängstigt irgendwo festkleben muss, um etwas zu erreichen.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.2022 10:38 von Florian Schulz.
Zitat
Florian Schulz
Viele erschreckender finde ich, dass eine komplette Generation sich erst panisch und verängstigt irgendwo festkleben muss, um etwas zu erreichen.
Ich bezweifel sehr stark, dass es sich hierbei um eine komplette Generation handelt. Allein der Blick zur Schulbeginnzeiten, wo ein nicht unerheblicher Teil mit Muttis SUV in die Schule gefahren werden, lässt mich doch sehr stark zweifeln, ob das überhaubt eine Mehrheit ist. Nicht zu vergessen, dass das ganze neumodischen Internet mit zig verschiedenen gehypten Plattformen (Tik-Tok und co.) nicht so ganze ohne erheblichen CO2-Freisetzung auskommt.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
samm
Genau das ist die Schwierigkeit. Ich bestreite den Klimawandel nicht. Es ist notwendig, dass die Menschheit etwas tut. Das Festkleben hilft hier nicht. Ich schreibe es schon länger: Einsparen hilft auch nicht mehr. Tempolimit am Ar*** und das 9€-Ticket auch. Wir brauchen Lösungen, die CO2 nicht nur einsparen, sondern binden. Wann hat sich irgendwann mal etwas positiv entwickelt, weil Leute panisch und verängstigt etwas blockiert haben? Wo ist der Konstruktivismus? Wie wollen wir so andere Länder mitnehmen? Mit dieser Lösungskompetenz können wir uns wirklich von diesem Planeten verabschieden.

Heir scheint es ein großes Missverständnis zu geben. Lösungen muss nicht die junge Generation liefern. Lösungen müssen die liefern, die durch ihren Lebensstil die CO2-Verschwendungskultur unter dem Deckmantel des Wohlstands über Jahrzehnte erst herbeigeführt haben, sowie die die in den politischen Entscheidungspositionen sitzen. Das ist nicht die junge Generation. Die junge Generation kann auf ihre Rechte nur aufmerksam machen und sie einfordern. Und sie wird es so lange tun bis die ältere Generation begriffen hat, dass sie durch ihr Nichtstun und teils ignorant abfällige Haltung die Freiheiten zukünftiger Generationen verletzt.

Das wäre in etwa so als wenn man einem in einer Raucherfamilie aufgewachsenen Kind vorwirft, keine Lösungskompetenz für das Krebsrisiko durch passives Rauchen zu haben.

Die Folgen müssen aber alle von uns tragen, die Jüngeren von uns jedoch deutlich länger und schwerwiegender.

Das ist kein Missverständnis sondern eine völlig gegensätzliche Auffassung über mündige Bürger:innen. Dann kann ich meine individuellen Umweltschutzmaßnahmen ja auch einfach sein lassen, wenn sie eine höhere Instanz eigentlich regeln müsste. Das sehe ich ganz anders. Ich begreife die Bürger:innen dieses Staates nicht als abhängige unmündige Kinder.

Zitat
Florian Schulz
Zitat
samm
Wann hat sich irgendwann mal etwas positiv entwickelt, weil Leute panisch und verängstigt etwas blockiert haben?

Viel erschreckender finde ich, dass eine komplette Generation sich erst panisch und verängstigt irgendwo festkleben muss, um etwas zu erreichen.

Dein Absatz zuvor erklärt mir jetzt aber auch, warum diese Menschen (eine komplette Generation ist hier aber ganz offenbar nicht involviert) mit genau den Taktiken agieren, wie es kleine, unmündige Kinder täten. Das ist interessant und deutet auf fehlende Problemlösungskompetenz und ein sehr gering ausgeprägtes Demokratieverständnis hin - wer auch immer dafür nun verantwortlich ist. Und was wurde denn bisher erreicht, weil nun andere als die Verantwortlichen jeden Tag im Verkehr genötigt werden? Wir diskutieren ja hier auch nicht über Klimaschutz. Das ist ja der Witz.

Ich mache noch ein Nebenthema auf und vermute, dass mehrere Lockdowns solche Neurosen und neurotischen Verhaltensweisen deutlich gefördert haben. (Und bei dieser Betrachtung geht es explizit nicht darum, ob durch Lockdowns Wellen gebrochen werden konnten, sondern ob es eben auch Nebenwirkungen gab.)



Alleine die Diskussion in diesem Forum über die Gruppe verbraucht mehr zusätzliche, elektrische Energie. :D
Nein, es sind immer nur ein paar Verrückte gewesen. Was spricht denn dagegen, eine Demonstration ordentlich anzumelden und dann für dieses wichtige Ziel zu demonstrieren? Tagelang, Wochenlang vor dem Reichstag beispielsweise ... oder wo auch immer!? Nein, die Leute wollen einfach nur Aufmerksamkeit erregen, was natürlich auch berechtigt ist, aber gleichzeitig nötigen sie andere Menschen mit ihrem Verhalten, verstossen also damit auch gegen geltende Gesetze. Und das muss aufhören!
Ich könnte mich ja auch am Montag Morgen am Hauptbahnhof auf die Gleise setzen und mich festketten und für ein besseres Klima demonstrieren. Wäre doch auch eine gute Idee, oder?


Zitat
Florian Schulz
Zitat
Der Fonz
Die Menschen müssen lernen, sich daran anzupassen.

Warum tun sie es dann nicht?

Machen sie doch. Tagtäglich, nur sieht man eben nicht immer von einem Tag auf den anderen das Ergebniss der Anpassung.

___
Gute Nacht, Forum!
Zitat
Florian Schulz
Zitat
samm
Wann hat sich irgendwann mal etwas positiv entwickelt, weil Leute panisch und verängstigt etwas blockiert haben?

Viel erschreckender finde ich, dass eine komplette Generation sich erst panisch und verängstigt irgendwo festkleben muss, um etwas zu erreichen.

Ist das die gleiche Generation, die trotzdem Auto fährt, jedes zweite Jahr ein neues Handy besitzt, Online-Shopping mit allen negativen Folgen tätigt und neue Kleidung beim "In"- Discounter billig kauft und nach ein paar Wochen wegschmeißt? Stimmt, das verursacht natürlich alles kein CO2.
Vielleicht sollte man diese "komplette Generation" nicht alle über einen Kamm scheren.
Zitat
samm
Das ist kein Missverständnis sondern eine völlig gegensätzliche Auffassung über mündige Bürger:innen. Dann kann ich meine individuellen Umweltschutzmaßnahmen ja auch einfach sein lassen, wenn sie eine höhere Instanz eigentlich regeln müsste. Das sehe ich ganz anders. Ich begreife die Bürger:innen dieses Staates nicht als abhängige unmündige Kinder.

Von allgemein höheren Instanzen war auch nicht die Rede, sondern explizit von der jüngeren Generation. Und das sind nach meiner Auffassung alle Menschen unter 18. Diese sind in der Tat weitestgehend unmündig, irgendwas an Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen. Sie dürfen ja nicht mal wählen gehen, sondern müssen darauf vertrauen, dass ihre Eltern das für sie richtige Kreuzchen machen. Je jünger die Menschen, desto stärker sind sie noch vom Lebensstil ihrer Eltern beeinflusst, desto weniger sind sie institutionell in der Lage Lösungen zu erwirken. Und desto mehr sind die Eltern in die Verantwortung.

Mir erscheint dein Argument als seltsame Verdrehung des Verantwortungsbewusstseins.


Zitat
samm
Zitat
Florian Schulz
Viel erschreckender finde ich, dass eine komplette Generation sich erst panisch und verängstigt irgendwo festkleben muss, um etwas zu erreichen.

Dein Absatz zuvor erklärt mir jetzt aber auch, warum diese Menschen (eine komplette Generation ist hier aber ganz offenbar nicht involviert) mit genau den Taktiken agieren, wie es kleine, unmündige Kinder täten. Das ist interessant und deutet auf fehlende Problemlösungskompetenz und ein sehr gering ausgeprägtes Demokratieverständnis hin - wer auch immer dafür nun verantwortlich ist. Und was wurde denn bisher erreicht, weil nun andere als die Verantwortlichen jeden Tag im Verkehr genötigt werden?

Stimmt, dass sich eine ganze Generation anklebt, war von mir absichtlich überhöht um mal eine andere Perspektive auf die Sache zu bekommen. Andererseits kann man auch mal das Demokratieverständnis derer hinterfragen, die auf konventionelle Demonstrationsformen inhaltlich nicht ausreichend eingehen, dass man sich erst durch radikalere Maßnahmen Gehör verschaffen muss.


Zitat
samm
Wir diskutieren ja hier auch nicht über Klimaschutz. Das ist ja der Witz.

Ich finde es eher traurig, dass dieses Land viel zu viel Kraft damit verbringt über das Demonstrationsmittel zu moraliseren als über die politische Botschaft. Ist auch eine Form von CO2-Verschwendung.


Zitat
samm
Alleine die Diskussion in diesem Forum über die Gruppe verbraucht mehr zusätzliche, elektrische Energie. :D

Es steht dir frei, CO2 zu sparen und den Tab zu schließen. Bist doch ein mündiger Bürger :)

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.2022 11:37 von Florian Schulz.
Jedes Jahr finden Tausende von Demos und Dutzende von Laufveranstaltungen in Berlin statt (ok, meist angemeldet) mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen. Hier wird nun ein Aufriss gemacht, weil ein Einsatzfahrzeug (das dann tatsächlich nicht mal eingesetzt wurde!!!) erst mit 7 Minuten Verspätung am Unfallort eingetroffen ist, weil in 5 km Entfernung zur Unfallstelle eine nicht angemeldete Demonstration stattgefunden hat.

Die BLÖD-Zeitung hat hier wirklich einen herausragenden Job gemacht, und es wird bereitwillig aufgenommen, wie man an den Reaktionen auch hier im Forum sehr schön sieht. Ansonsten wird halt weiter CO2 in die Luft gepustet, weil a) die anderen machen es ja auch b) ich bin aufs Auto angewiesen c) so schlimm wird es schon nicht d) sucht euch selber etwas aus.

Und ergänzt sei noch dass ich die Aktionsformen "Kleben" oder "Gemälde mit Tomatensoße bespritzen" auch für ungeeignet halte. Aber etwas besseres ist mir auch noch nicht eingefallen.
Zitat
Der Fonz
Nein, die Leute wollen einfach nur Aufmerksamkeit erregen, was natürlich auch berechtigt ist, aber gleichzeitig nötigen sie andere Menschen mit ihrem Verhalten, verstossen also damit auch gegen geltende Gesetze. Und das muss aufhören!

Das ist der Sinn von Demonstrationen, dass sie andere Menschen aus ihren Routinen werfen. Eine Demo, die niemanden in ihren Freiheiten einschränkt, hat seinen Sinn verfehlt. Andererseits muss eine demokratische Gesellschaft es aushalten, dass für eine gewichtigere Sache andere weniger wichtigere Sachen für einen bestimmten Zeitraum zurückgesteckt werden. In dem Fall das Recht auf freie Mobilität.

Im Übrigen wurde weiter oben angemerkt, dass die Demonstranten ihre Absicht kurz zuvor der Polizei gemeldet haben. Damit ist dem Rechtsrahmen einer Spontan-Demonstration Genüge getan.


Zitat
Der Fonz
Ich könnte mich ja auch am Montag Morgen am Hauptbahnhof auf die Gleise setzen und mich festketten und für ein besseres Klima demonstrieren. Wäre doch auch eine gute Idee, oder?

Wir haben ja schon weiter oben festgestellt, dass die größeren CO2-Emissionen vom Autoverkehrs ausgehen. Die Antwort lautet also nein, wäre keine gute Idee, weil in deinem Beispiel konkret das Mittel nicht zum Zweck passt.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Latschenkiefer
Jedes Jahr finden Tausende von Demos und Dutzende von Laufveranstaltungen in Berlin statt (ok, meist angemeldet) mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen. Hier wird nun ein Aufriss gemacht, weil ein Einsatzfahrzeug (das dann tatsächlich nicht mal eingesetzt wurde!!!) erst mit 7 Minuten Verspätung am Unfallort eingetroffen ist, weil in 5 km Entfernung zur Unfallstelle eine nicht angemeldete Demonstration stattgefunden hat.

Die BLÖD-Zeitung hat hier wirklich einen herausragenden Job gemacht, und es wird bereitwillig aufgenommen, wie man an den Reaktionen auch hier im Forum sehr schön sieht. Ansonsten wird halt weiter CO2 in die Luft gepustet, weil a) die anderen machen es ja auch b) ich bin aufs Auto angewiesen c) so schlimm wird es schon nicht d) sucht euch selber etwas aus.

Und ergänzt sei noch dass ich die Aktionsformen "Kleben" oder "Gemälde mit Tomatensoße bespritzen" auch für ungeeignet halte. Aber etwas besseres ist mir auch noch nicht eingefallen.

Nicht Gemälde wurde mit Soße beschmiert, sondern Glasscheiben, die vor dem Gemälde hingen. Da ist es schon fast ein größerer Skandal, dass man hier Essen verwendet statt, wo doch so viele Menschen Hungern!

Das ist also auch ein Beispiel unausgewogener Berichterstattung.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Florian Schulz
Zitat
samm
Das ist kein Missverständnis sondern eine völlig gegensätzliche Auffassung über mündige Bürger:innen. Dann kann ich meine individuellen Umweltschutzmaßnahmen ja auch einfach sein lassen, wenn sie eine höhere Instanz eigentlich regeln müsste. Das sehe ich ganz anders. Ich begreife die Bürger:innen dieses Staates nicht als abhängige unmündige Kinder.

Von allgemein höheren Instanzen war auch nicht die Rede, sondern explizit von der jüngeren Generation. Und das sind nach meiner Auffassung alle Menschen unter 18. Diese sind in der Tat weitestgehend unmündig, irgendwas an Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen. Sie dürfen ja nicht mal wählen gehen, sondern müssen darauf vertrauen, dass ihre Eltern das für sie richtige Kreuzchen machen. Je jünger die Menschen, desto stärker sind sie noch vom Lebensstil ihrer Eltern beeinflusst, desto weniger sind sie institutionell in der Lage Lösungen zu erwirken. Und desto mehr sind die Eltern in die Verantwortung.

Mir erscheint dein Argument als seltsame Verdrehung des Verantwortungsbewusstseins.


Zitat
samm
Zitat
Florian Schulz
Viel erschreckender finde ich, dass eine komplette Generation sich erst panisch und verängstigt irgendwo festkleben muss, um etwas zu erreichen.

Dein Absatz zuvor erklärt mir jetzt aber auch, warum diese Menschen (eine komplette Generation ist hier aber ganz offenbar nicht involviert) mit genau den Taktiken agieren, wie es kleine, unmündige Kinder täten. Das ist interessant und deutet auf fehlende Problemlösungskompetenz und ein sehr gering ausgeprägtes Demokratieverständnis hin - wer auch immer dafür nun verantwortlich ist. Und was wurde denn bisher erreicht, weil nun andere als die Verantwortlichen jeden Tag im Verkehr genötigt werden?

Stimmt, dass sie eine ganze Generation anklebt, war von mir absichtlich überhöht um mal einen andere Perspektive auf die Sache zu bekommen. Andererseits kann man auch mal das Demokratieverständnis derer hinterfragen, die auf konventionelle Demonstrationsformen inhaltlich nicht ausreichend eingehen, dass man sich erst durch radikalere Maßnahmen Gehör verschaffen muss.


Zitat
samm
Wir diskutieren ja hier auch nicht über Klimaschutz. Das ist ja der Witz.

Ich finde es eher traurig, dass dieses Land viel zu viel Kraft damit verbringt über das Demonstrationsmittel zu moraliseren als über die politische Botschaft. Ist auch einen Form von CO2-Verschwendung.


Zitat
samm
Alleine die Diskussion in diesem Forum über die Gruppe verbraucht mehr zusätzliche, elektrische Energie. :D

Es steht dir frei, CO2 zu sparen und den Tab zu schließen. Bist doch ein mündiger Bürger :)

1. Nein, da kleben nicht (oder nur in geringem Anteil) Minderjährige.

2. Wenn man nicht ausreichend Gehör findet, kann man dennoch nicht einfach illegale Sachen machen. Das hat nichts mit Moral sondern mit Rechtsstaatlichkeit zu tun. Wenn jemand so tut, als wäre es keine demokratische und rechtsstaatliche Frage, finde ich das moralisch verwerflich. Sonst wär das ja auch ein Argument noch weiter zu gehen, wenn auch die jetzige Form nicht zum Ziel führt.

3. Ich muss den Tab nicht schließen, weil ich nicht für Einsparung bin. Ich muss auch nicht auf mein Auto verzichten, wenn ich es hinbekomme umweltfreundlich damit zu fahren. (hier fehlt machen wieder die die Vision). Ginge es nur um Verzicht, müsste die nächste Forderung ja auch der Verzicht auf unnötige Fahrten mit dem ÖV sein - ein 9€-Ticket ist da kontraproduktiv. In meiner Zukunftsvision kann man das Internet ohne Verzicht nutzen, weil es CO2 bindet. Alles andere ginge ja auch gar nicht. Wie soll das zukünftig sonst dauerhaft klappen? Verzicht reicht eben nicht. Wir können alles anpassen. Dauert etwas, deshalb reicht Verzicht nicht sondern wir müssen CO2 binden, damit haben wir aber das Potenzial alle mitzunehmen und nicht nur ein paar Menschen - aus welchen Gründen und individuellen Motiven auch immer.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen