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Fragen 2022
geschrieben von GraphXBerlin 
Re: Fragen 2022
06.01.2022 20:04
Zitat
PassusDuriusculus
Sind die Leute heute weniger spontan als früher (Eure spontanen Reisebeispiele scheinen ja alle lange her zu sein) weil man vor Fahrt-/Flugantritt sein Ticket haben muss? Oder ist es andersherum: Weil die Leute weniger spontan sind, gibt es keinen Im-Fernbus-/Im-Zug-Verkauf?

Ich kann nur für mich sprechen:

Als Kind wurde alles immer mit dem Auto gemacht – Zugfahrten waren extrem selten. Vielleicht mal in den Ferien mit den Großeltern dorthin (also Großeltern hergekommen mit Zug, dann Großeltern + Enkel (=ich) weggefahren, später Eltern mit Auto nachgekommen und Kind (=mich) wieder zurückgeholt).
Als ich größer war, durfte ich auch allein zu Großeltern fahren, aber da ward ich vorher mit Fahr- und Platzkarte ausgestattet, also auch keine Spontanfahrt. Zumal es ja damals auch noch keinen Taktfahrplan gab, sondern nur wenige Direktzüge.

Als junger Erwachsener hab ich mich eigentlich nur hier in der Region rumgetrieben, da waren Spontanfahrten dank ABC-Fahrschein kein Problem.

Und als ich als nicht mehr junger Erwachsener angefangen habe, auch weitere Touren zu unternehmen, war das Sparpreis-Zugbindungs-System schon so etabliert, dass ich es einfach hingenommen habe, vorab zu planen. Wobei ich schon versuche, innerhalb des Zugbindungs-Korsetts so flexibel wie möglich zu fahren und daher die jede weitere Einschränkung bedaure.
Re: Fragen 2022
06.01.2022 20:05
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Jumbo
Zitat
PassusDuriusculus
Was spricht dagegen in Güstrow den Automaten zu verwenden?

Dagegen sprach möglicherweise, dass es in Güstrow vor 40 Jahren noch keinen Automaten gab – und selbst wenn es einen gegeben hätte, hätten wir vermutlich nicht genug Münzen gehabt. Scheine konnten die Robotron-Automaten ja nicht annehmen.
Außerdem sind wir sowieso als erstes zum Schalter um uns nach einer Fahrverbindung zu erkundigen.

Nur zum besseren Verständnis: Ihr habt Euch am Schalter lediglich über die Fahrerbindung erkundigt und letztendlich im Zug beim Schaffner die Fahrscheine gelöst?

Hm, an den Fahrkartenkauf selbst kann ich mich jetzt nach ca. 40 Jahren nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass wir nach der nächsten Verbindung nach Hause fragten und uns die Schalterdame dreiundzwanzig, vierundzwanzig vorzählte. Dass das die Abfahrtszeit 23 Uhr und 24 Minuten sein sollte, hatten wir erst nicht begriffen :-). Ich nehme aber stark an, dass wir die Fahrkarte auch bei dieser Dame gekauft haben.

Nur sind ja Fahrkartenschalter (in welcher Form auch immer) heutzutage noch seltener, sodass bei einem spontanen Autoausfall diese Kaufmöglichkeit noch unwahrscheinlicher besteht. Wie gesagt, meine Beispiele dienten vor allem als Beleg, dass auch spontane und nicht vorhersehbare Reiseanlässe geben kann.
def
Re: Fragen 2022
06.01.2022 20:31
Zitat
Wutzkman
Zitat
Global Fisch
So'ne "Opa erzählt vom Krieg"-Geschichte, die mir aus anderen Gründen gerade in den Sinn kam.
Mitte der 90er saß ich mit zwei Kumpels und einer Katze in der Kneipe und tranken paar Bier. Als so gegen Mitternacht schloss, fragten wir uns was "machen wir nun"? Und beschlossen, wir fahren nach Prag. Von Lichtenberg fuhr damals der Balt-Orient, also rein. Fahrkarten gabs um Mitternacht am Schalter damals nicht mehr, also im Zug gelöst (ob bei einem oder 2 Schaffnern weiß ich nicht). Tickets würden heute natürlich per Handy gehen, meinte nur solche Geschichte, wegen des spontanen Reisens.

Nächste Nacht fuhren zwei von uns mit dem Gegenzug zurück, dem dritten war die Katze in der Metro abgehauen; er kriegte sie wieder, aber den Zug nicht mehr und musste eine Nacht im Hotel bleiben.

Das klingt nach einer illustren Truppe... :D

Auf jeden Fall. Aber wenn wir uns eine solche Truppe im Jahre 2022 vorstellen: Sind das wirklich typischerweise Menschen, die nicht mit einem Smartphone umgehen können und auch keines haben?
Joe
Re: Fragen 2022
06.01.2022 20:50
Zitat
def
Zitat
Global Fisch
So'ne "Opa erzählt vom Krieg"-Geschichte, die mir aus anderen Gründen gerade in den Sinn kam.
Mitte der 90er saß ich mit zwei Kumpels und einer Katze in der Kneipe und tranken paar Bier. Als so gegen Mitternacht schloss, fragten wir uns was "machen wir nun"? Und beschlossen, wir fahren nach Prag. Von Lichtenberg fuhr damals der Balt-Orient, also rein. Fahrkarten gabs um Mitternacht am Schalter damals nicht mehr, also im Zug gelöst (ob bei einem oder 2 Schaffnern weiß ich nicht). Tickets würden heute natürlich per Handy gehen, meinte nur solche Geschichte, wegen des spontanen Reisens.

Nächste Nacht fuhren zwei von uns mit dem Gegenzug zurück, dem dritten war die Katze in der Metro abgehauen; er kriegte sie wieder, aber den Zug nicht mehr und musste eine Nacht im Hotel bleiben.


Auf jeden Fall. Aber wenn wir uns eine solche Truppe im Jahre 2022 vorstellen: Sind das wirklich typischerweise Menschen, die nicht mit einem Smartphone umgehen können und auch keines haben?

Geht ja schon damit los, dass es im Jahr 2022 keinen Nachtzug nach Prag mehr gibt... :-(
PS: Die Katze hätte ich ja gerne mal gesehen... ;-)
Re: Fragen 2022
06.01.2022 22:56
Zitat
Joe
Zitat
def
Zitat
Global Fisch
So'ne "Opa erzählt vom Krieg"-Geschichte, die mir aus anderen Gründen gerade in den Sinn kam.
Mitte der 90er saß ich mit zwei Kumpels und einer Katze in der Kneipe und tranken paar Bier. Als so gegen Mitternacht schloss, fragten wir uns was "machen wir nun"? Und beschlossen, wir fahren nach Prag. Von Lichtenberg fuhr damals der Balt-Orient, also rein. Fahrkarten gabs um Mitternacht am Schalter damals nicht mehr, also im Zug gelöst (ob bei einem oder 2 Schaffnern weiß ich nicht). Tickets würden heute natürlich per Handy gehen, meinte nur solche Geschichte, wegen des spontanen Reisens.

Nächste Nacht fuhren zwei von uns mit dem Gegenzug zurück, dem dritten war die Katze in der Metro abgehauen; er kriegte sie wieder, aber den Zug nicht mehr und musste eine Nacht im Hotel bleiben.

Auf jeden Fall. Aber wenn wir uns eine solche Truppe im Jahre 2022 vorstellen: Sind das wirklich typischerweise Menschen, die nicht mit einem Smartphone umgehen können und auch keines haben?

Geht ja schon damit los, dass es im Jahr 2022 keinen Nachtzug nach Prag mehr gibt... :-(

Schon über 20 Jahre nicht mehr. Was es bis vor ein paar Jahren noch gab, war ein Nachtzug nach Wien/Budapest via Prag, Berlin gegen 19 Uhr ab. Für Prag war das noch Tagesrandlage.


Zitat
Joe
PS: Die Katze hätte ich ja gerne mal gesehen... ;-)

Die war auch megacool! Das Wegrennen in der Metro vor Zugabfahrt war nur die Spitze des Eisbergs. Vorher ist sie Herrchen ungefähr 10x ausgebüxt; samt slapstickreifer Verfolgungsjagd übern Wenzelsplatz. Hab in meinem Leben selten soviel gelacht, wie an dem Tag. Zur "illustren Truppe": wir gingen in eine Klasse, ohne groß befreundet zu sein, sind dann ein paar Jahre später in Berlin gelandet. Gab vorher diverse Treffen in allen drei Zweierkonstellationen und dann eben auch mal zu dritt.

@def, ich habe die Geschichte erzählt, weil es um die spontane Fernzugnutzung ging; nicht um die Unmöglichkeit des Ticketkaufs. Heute hätte es in Lichtenberg eh Automaten gegeben. Aber wenn du fragst: ich habe seit Jahren Smartphone und kaufe auch Fahrkarten damit.
Zu den beiden anderen kann ich wenig sagen: mit dem einen habe ich bis zu seinem Tod vor knapp einem Jahr rege per Messenger kommuniziert; er fuhr auch gelegentlich per Bahn zu seinen Verwandten, wie er Fahrkarten kaufte, weiß ich nicht. Der dritte hatte in der Tat bis vor 2 Jahren kein Smartphone, erst seitdem.


Zitat
Alter Köpenicker

Nur zum besseren Verständnis: Ihr habt Euch am Schalter lediglich über die Fahrerbindung erkundigt und letztendlich im Zug beim Schaffner die Fahrscheine gelöst?

Zugbindung kenne ich ja, aber Fahrerbindung? ;) Aber warum sollte das nicht gegangen sein? Es gab doch auch Auskunftsschalter, und wenn es die nicht speziell gab, hat der Fahrkartenschalter es mit gemacht.


Zitat
Alter Köpenicker
Ich überlege nämlich gerade ob das damals überhaupt möglich war. Wir sind nämlich mal nach Prag gefahren und wollten dort erst die Rückfahrt lösen. Allerdings verkaufte man uns nur Fahrscheine bis zur Grenze und keinen Schritt weiter. In Bad Schandau wurden wir dann geweckt (es war mitten in der Nacht) und aus dem Zug komplimentiert. Da der Zug dort eine Weile stand, war es natürlich kein Problem, am Schalter neue Fahrkarten zu erwerben und wieder einzusteigen. Von der Möglichkeit, beim Schaffner zu lösen, war damals nicht die Rede.

In Jumbos Beispiel gings ja um Güstrow-Oranienburg (vermutlich im Nachtzug nach Karl-Marx-Stadt), nicht um Prag. Das sollte kein Problem gewesen sein.

In meinem Fall weiß ich es nicht mehr. In aller Regel konnten die Schaffner dann bis zur Grenze ausstellen; dann werden wir vermutlich beim tschechischen Schaffner den Rest gelöst haben. In Bad Schandau raus mussten wir jedenfalls nicht. Oder konnte der deutsche Schaffner damals doch bis Prag? Oder hat es den Tschechen nicht mehr interessiert? Habs vergesen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2022 23:43 von Global Fisch.
Re: Fragen 2022
06.01.2022 23:07
Zitat
PassusDuriusculus
Bin auch schon mal spontan mit dem ICE von Hbf nach Gesundbrunnen gefahren und hab dafür die 5€ gelöst. (Allerdings *Asche auf mein Haupt* digital im Navigator).

Ist doch keine Schande. Ich plane ja noch ne Reise mit dem abendlichen aus Hamburg kommenden IC von Berlin Südkreuz nach Lichtenberg.

Zitat

Sind die Leute heute weniger spontan als früher

Generell, aufs Leben bezogen: ich schätze, nein, eher im Gegenteil.

Zitat

(Eure spontanen Reisebeispiele scheinen ja alle lange her zu sein) weil man vor Fahrt-/Flugantritt sein Ticket haben muss? Oder ist es andersherum: Weil die Leute weniger spontan sind, gibt es keinen Im-Fernbus-/Im-Zug-Verkauf?

Bei DB-Fernzügen: es ist zweigeteilt, scheint mir. Die einen "buchen" Fahrkarten. Das ist das exakte Gegenteil von Spontanität, scheint mir. Und das reicht (für mich erschreckend) sehr weit in den eigentlich ÖPNV-affinen Bereich. Für mich ist das schon das Resultat einer gewissen "Erziehung" durch die DB, dass man durch diverse Sonderangebote weg von der Spontanität weg gelockt wird. Nichts gegen die Sonderangebot, aber mich frappiert, dass die nicht-mehr-spontane Fernzugnutzung einfach (auch hier im Thread) als selbstverständlcih angesehen wird.

Die anderen: reist mit BC100/BC50 auch in Fernzügen ganz selbstverständlich spontan. Ich eigentlich auch (bis auf die Sache mit der Fahrradmitnahme).

Ich bin seit dem auch zigfach in Fernzügen "spontan" mitgefahren. Allerdings ist ein Gutteil meines Freundeskreis in der Eisenbahnszene aktiv, also auf dementsprechenden Touren in verschiedenen Ländern, etc. Die Prag-Geschichte damals war mit "normalen" Menschen (oh Gott, waren die durchgeknallt ;-))

Ach so: zuletzt im Fernzug spontan gelöst: letzten September. Einfach auf einem Berliner Bahnhof eingestiegen, und bei der Zugbegleiterin gelöst. Allerdings in einem Zug, in dem das eben so üblich ist.

Zitat

Danke übrigens. Ich hatte bisher nicht gewusst, dass früher TM Ticketverkauf während der Fahrt scheinbar gang und gebe war. Oder ich komme aus einer sehr planenden, unspontanen Familie.

Um's aufzudröseln: zu Reichsbahnzeiten war Ticket-, ähm, Fahrausweiskauf während der Fahrt (gegen einen geringen Nachlösezuschlag) immer möglich. Sonderlich gang und gäbe war das nicht, man konnte ja nicht nur in Fangschleuse, sondern auf allen Stationen zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) Fahrkarten kaufen; unbesetzte Stationen waren selten.

In den 1990ern machten dann die Schalter serienweise zu. Da war also Kauf im Zug gang und gäbe. Dann erkannte die DB, dass das auch Aufwand macht, und immer mehr wurde auf die Automaten verlagert; regional unterschiedlich stark.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.01.2022 23:40 von Global Fisch.
Jay
Re: Fragen 2022
06.01.2022 23:59
Um es mal abzurunden: Bei mir war es exakt eine 'Schwangerschaftsdauer' (für die ich Treue geloben durfte), während der ich wirklich spontan Fernzüge nutzte. Wobei sich das "spontan" auf Sonntags (entweder den etwas früheren EC nach Hamburg oder ne Stunde später den ICE) und Freitags (ins Wochenende weggetreten) reduzierte. Und da die "Familienheimfahrt" eine Dauerfahrkarte zwischen Dienst- und Wohnort war, musste ich mir darum keine Gedanken machen. Der eine Unteroffizier löste aber tatsächlich einmal im Zug und das eine oder andere Mal war es freitags wirklich Strich-Kante. Da hätten wir den Zug verpasst, hätten wir erst noch zum Schalter oder Automaten gemusst. Smartphones waren 2002 natürlich noch eine Randerscheinung, ebenso wie mobiles Internet.

Ich bin da aber in der Tat auch etwas 'altmodisch' veranlagt. Der digitale Corona-Nachweis ist das erste Ding, das ich ausschließlich per Smartphone mitführe und angesichts meiner extensiven Unterwegs-Nutzung eines gewissen Spiels, ist das Akku-Management gar nicht so einfach. Den DB Navigator habe ich jedenfalls bis heute nicht installiert und führe Fahrkarten in der Automatenversion oder als ausgedrucktes Onlineticket mit. Aber selbst mit der Ferrero-Freifahrt 2006 oder irgendwelchen Bahn-Bonus-Sonstwas-Tickets habe ich eigentlich immer eine vorab geplante Verbindung genutzt. Spontan war ich dagegen mit der Deutschlang-Aktion der Verkehrsunternehmen unterwegs. Das lässt sich beim Wandern auch nicht so einfach vorherplanen, wenn man ein wenig erkunden will oder sich beim Ablaufen stillgelegter Bahnstrecken deutlich in der Begehbarkeit verkalkuliert. Die Bredower Kurver war da zeitlich ein ziemliches Desaster. ;)

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Re: Fragen 2022
07.01.2022 07:25
Zitat
Global Fisch
Zitat
PassusDuriusculus
Bin auch schon mal spontan mit dem ICE von Hbf nach Gesundbrunnen gefahren und hab dafür die 5€ gelöst. (Allerdings *Asche auf mein Haupt* digital im Navigator).

Ist doch keine Schande. Ich plane ja noch ne Reise mit dem abendlichen aus Hamburg kommenden IC von Berlin Südkreuz nach Lichtenberg.

Da musst du aber ein Ticket ab Ludwigslust lösen, in Berlin hält die Kiste ja nur zum Ausstieg.

—————————————————

Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Re: Fragen 2022
07.01.2022 08:28
Zitat
Bumsi
Zitat
Global Fisch
Zitat
PassusDuriusculus
Bin auch schon mal spontan mit dem ICE von Hbf nach Gesundbrunnen gefahren und hab dafür die 5€ gelöst. (Allerdings *Asche auf mein Haupt* digital im Navigator).

Ist doch keine Schande. Ich plane ja noch ne Reise mit dem abendlichen aus Hamburg kommenden IC von Berlin Südkreuz nach Lichtenberg.

Da musst du aber ein Ticket ab Ludwigslust lösen, in Berlin hält die Kiste ja nur zum Ausstieg.

Ja, ich weiß. Das ließe sich aber für mich gut mit anderen Sachen verbinden.
Re: Fragen 2022
07.01.2022 12:19
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Global Fisch
Was mich ebenfalls frappiert, wie sehr es hier von einigen als selbstverständlich angesehen wird, wie die DB ihr Vertriebsrisiko auf den Kunden abwälzt. Die EBO (bis 5 Minuten von Abfahrt hatte man Anspruch auf eine Fahrkarte) wurde kürzlich geändert, nun argumentiert man hier "nimm doch ein Smartphone". Tue ich ja auch, ist ja wunderbar bequem, kann aber doch nicht das einzige Maß der Dinge sein.

Das Smartphone soll doch gar nicht das einzige Maß aller Dinge werden. .

Ähm, ärger: ich selbst mag nicht, wenn man mir unterstellt, ich würde irgendetwas als "das einzige Maß der Dinge" ansehen, und dann schreibe ich das selbst. Sorry. Aber dennoch: was bleibt denn? Jemand kommt zum Bahnhof, am Bahnhof gibt es nichts, und im Zug darf er nicht lösen?

Zitat

Wenn das Smartphone doch so bequem ist, was es wie geschildert tatsächlich ist, warum wird das bei der Überlegung zu Spontanfahrten so wenig gewürdigt und immer die Rechnung aufgemacht, es würden die Vertriebswege weniger werden?

Wir reden hier über eine Entwicklung von Dezember 2021 zu Januar 2022. Vorher gab es die Vertriebswege
A, B, C... (passend fortsetzen)
hinterher nur
B, C... (passend fortsetzen)
Das ist eben einer weniger.

Zitat

Dann stellt man fest, dass der Fahrkartenerwerb - trotz aller Widrigkeiten um Akku und Netz - noch nie so bequem und universalverfügbar war wie heute.

In der Tat ist Kauf per Internet ganz einfach. (Die Superlative sehe ich allerdings generell skeptisch, es gab früher auch ganz einfache Wege)
Ich bevorzuge etwas Rechner zu Hause (tippt sich leichter), aber wenn ich unterwegs bin, ist Smartphone prinzipiell kein Problem; für VBB-Tickets muss ich sogar, die gehen nur per App, nicht per Desktop-Browser.

Aber meine persönliche stochastische Rechnung: es gibt a) ein signifikantes Risiko, mein Smartphone zu vergessen; b) eben das mit dem Akku etc. Kürzere Fahrten, kein Problem. Bei längeren Fahrten drucke ich gerne das Ticket aus und/oder maile es an Mitreisenden. Aber auf längeren Fahrten (oder später angetretenen) brauche ich eine Rückfallebene. Ich bin ungern auf das Smartphone angewiesen. Schon die Zwei-Faktor-Authenfizierung bei Bankgeschäften bereitet mir Bauchgrummeln. Wobei die sich zu Hause abspielt. Unterwegs ist es schlimmer. Brauche ich derzeit (Impfnachweis etc); gefällt mir aber nicht.

Generelle stochastische Rechnung: eine signifikante Minderheit in meinem Bekanntenkreis hat gar kein Smartphone. Eine noch größere Minderheit nutzt das Smartphone nicht für Geschäfte.
Vernutlich die Mehrheit hat gar keine Ahnung, wie man DB-Fahrkarten damit bucht.

Zitat

Auch eine Spontanreise mit dem Auto kann sehr "teuer" werden, wenn man last minute reist. Teuer in Anführungsstrichen wenn man über die monetäre Ebene hinausdenkt und Feierabendstau, nochmal Auftanken für die lange Fahrt, durchgängige Aufmerksamkeit beim Fahren, Pausenplanung etc. mit einberechnet.

Das hat nichts mit Spontan- vs. geplant zu tun. Nochmal: eine spontane Autofahrt ist genau so teuer wie eine geplante. Auftanken muss man so oder so. Der indirekte "Preis" (im Stau stehen) hat nichts mit spontan/geplant zu tun, sondern mit der Zeit des Fahrens. Geht auch geplant wunderbar, klassisches Beispiel Start der Sommerferien.

Zitat

Na klar ist Spontanfahren mit der Fernbahn teurer als geplantes Fahren, eben weil der Fernverkehr eigenwirtschaftlich organisiert ist. Aber das hat man in vielen anderen Lebensbereichen ja auch. Hotelbuchung, Terminplanung, Sitzplatzreservierung im Restaurant, Flugreisen bis hin zum Kauf von Backzutaten vor Weihnachten. Alles wird teurer je kurzfristiger man diese Dinge erwerben will.

Um das mal aufzudröseln: Sitzplatzreservierung im Restaurant kostet in der Regel gar nichts; wenn du Backzutaten für eine Geburtstagstore am 7. April jetzt kaufst, zahlst du auch nicht weniger, als wenn du sie Anfang April kaufst. Wenn sie Weihnachten etwas teuer sind, liegt das nicht an kurzfristig/geplant, sondern am Kaufzeitpunkt. Dass lange im voraus geplant deutlich billiger wäre, beschränkt sich auf wenige Branchen: Flug, Hotel, organisierte Reisen (wobei es auch dort ein starkes last-Minute-Segment gibt). Das ganze liegt nicht an "eigenwirtschaftlich", sondern daran, dass man einfach nur eine beschränkte Kapazität verkaufen kann, die man nicht auf Vorrat halten kann. Es gibt unbestritten ein paar Parallelen zwischen Bahn und Flug, aber durchaus auch größere Unterschiede. Könnte ich lange drüber reden, wird aber hier zu komplex. ;-)

Zitat

Aber das kann man meines Erachtens dem Fernverkehr nicht als verkehrspolitischen Nachteil vorwerfen. Andernfalls muss man so ehrlich sein und das Modell des eigenwirtschaftlichen FV infrage stellen und über subventionierten SPFV nachdenken wie wir ihn im SPNV haben.

Im subventionierten SPNV werden aber mit den Bestellerentgelten in der Regel nicht die Fahrkarten subventionert, sondern die Zugleistungen. Das ist eine andere Ebene. Der Betrieb der Züge würde sich sonst für den Betreiber nicht rechnen. Und nein, "dann machen wir die Fahrkarten teurer" hilft da auch nicht, weil dann weniger mitfahren.

Zitat

Und man sollte so vernünftig sein und beim Auto den richtigen Vergleich ziehen. Denn das Äquivalent zu Fernfahrten mit dem Zug sind in Wirklichkeit die Fernfahrten mit dem Leihwagen. Dann kommen wir auf ähnliche Preisnachteile.

Meine Erfahrungen mit Leihwagen sind sehr begrenzt. Das letzte Mal vor zwei Jahren: es waren dringend und kurzfristig Sachen von Konstanz nach Berlin zu transportieren. Donnerstag einen Opel Insignia gebucht, Wochenendtarif, Sa Abholung Konstanz, 48h später (also Mo Mittag) Abgabe Berlin. Großes komfortables Auto. Fahrt (samt einigen Erledigungen in Konstanz Sa, einigen Abstechern bei der Rückfahrt So, Mo vor Berlin - wenn man schon ein Auto hat - Transport einiger Sachen aus dem Keller zum Recyclinghof) einschließlich Benzin und Leihgebühr billiger als die Hinfahrt (2 Erwachsene mit BC50).

Zitat

Nicht zustimmen würde ich dir hingegen bei der Aussage dass die Sparpreise das Spontanfahren zunichte machen.

Das machen sie natürlich nicht, da hast du Recht. Spontanfahren geht ja (mit nur einer leicht überproportionalen Preissteigerungsrate) genauso wie früher(TM).
Das meinte ich aber nicht: günstige Sparangebote einerseits (betrifft auch Sachen wie Ländertickets etc.) führen zu einer geringeren Akzeptanz der Normalpreise, selbst mit BC. Das liegt in der Natur der Sache und ist nicht an sich zu kriitisieren. Sie führen aber auch zu einer geringeren Vertrautheit damit.

Zitat

Das Problem ist meiner Meinung nach hier das Sitzplatzkontingent, das mit Last-Minute-Sparpreisen schlicht nicht umsetzbar ist, da das Fassungsvermögen von Fernzügen begrenzt ist. Das ist im Vergleich zum NV durch die wenigen Fahrtrelationen und den selteneren Takten und Querverbindungen geschuldet, aber ein systembedingtes Problem das kaum zufriedenstellend lösbar wäre. Man kann hier nur die Takte verdichten, mehr Querverbindungen und Halte schaffen. Aber zum Beispiel einen ähnliche Universalverfügbarkeit wie im Nahverkehr zu erreichen, also wo man ohne Sitzplatzreservierung auskommt, oder noch radikaler wie beim Privat-PKW, nahezu ausgeschlossen. Also muss man hier irgendwie ein zeitgestaffeltes Preissystem benutzen. Meiner Meinung nach.

Da sehen wir grundlegend verschiedene Probleme. Das Problem mit dem Sitzplatzkontigent sehe ich selten, wirklich voll ist nur ein kleiner Teil der Fernzüge, auch für die es übrigens oft merkwürdigerweise oft First-Minute-Sparpreise gab). Das Ziel "Auslastungssteuerung" ließe sich durch last-Minute-Sparpreise durchaus verbessern.

Takte im FV sind üblicherweise auch nicht dünner als im Regionalverkehr.

Ich halte dagegen eine maximale "Universalverfügbarkeit" für wichtig. Dass sie geringer ist, als beim Auto unbestritten. Dennoch sollte sie groß sein wie möglich. D.h. Taktverkehr; minimaler Aufwand beim Fahrkartenkauf. Das ist das Smartphone/sonstiger Internetverkauf ein wichtiger Baustein, kann aber nicht der einzige sein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.01.2022 12:33 von Global Fisch.
Re: Fragen 2022
07.01.2022 13:53
Zitat
Global Fisch
Zitat
Bumsi
Zitat
Global Fisch
Zitat
PassusDuriusculus
Bin auch schon mal spontan mit dem ICE von Hbf nach Gesundbrunnen gefahren und hab dafür die 5€ gelöst. (Allerdings *Asche auf mein Haupt* digital im Navigator).

Ist doch keine Schande. Ich plane ja noch ne Reise mit dem abendlichen aus Hamburg kommenden IC von Berlin Südkreuz nach Lichtenberg.

Da musst du aber ein Ticket ab Ludwigslust lösen, in Berlin hält die Kiste ja nur zum Ausstieg.

Ja, ich weiß. Das ließe sich aber für mich gut mit anderen Sachen verbinden.

Wie ist denn die Zugnummer bzw. Fahrplanlage? Oder meinst du den IC 2075? Der hält aber nicht in Südkreuz.
Re: Fragen 2022
07.01.2022 14:24
Zitat
Jay
Um es mal abzurunden: Bei mir war es exakt eine 'Schwangerschaftsdauer' (für die ich Treue geloben durfte), während der ich wirklich spontan Fernzüge nutzte. Wobei sich das "spontan" auf Sonntags (entweder den etwas früheren EC nach Hamburg oder ne Stunde später den ICE) und Freitags (ins Wochenende weggetreten) reduzierte. Und da die "Familienheimfahrt" eine Dauerfahrkarte zwischen Dienst- und Wohnort war, musste ich mir darum keine Gedanken machen. Der eine Unteroffizier löste aber tatsächlich einmal im Zug und das eine oder andere Mal war es freitags wirklich Strich-Kante. Da hätten wir den Zug verpasst, hätten wir erst noch zum Schalter oder Automaten gemusst. Smartphones waren 2002 natürlich noch eine Randerscheinung, ebenso wie mobiles Internet.

Ich bin da aber in der Tat auch etwas 'altmodisch' veranlagt. Der digitale Corona-Nachweis ist das erste Ding, das ich ausschließlich per Smartphone mitführe und angesichts meiner extensiven Unterwegs-Nutzung eines gewissen Spiels, ist das Akku-Management gar nicht so einfach. Den DB Navigator habe ich jedenfalls bis heute nicht installiert und führe Fahrkarten in der Automatenversion oder als ausgedrucktes Onlineticket mit. Aber selbst mit der Ferrero-Freifahrt 2006 oder irgendwelchen Bahn-Bonus-Sonstwas-Tickets habe ich eigentlich immer eine vorab geplante Verbindung genutzt. Spontan war ich dagegen mit der Deutschlang-Aktion der Verkehrsunternehmen unterwegs. Das lässt sich beim Wandern auch nicht so einfach vorherplanen, wenn man ein wenig erkunden will oder sich beim Ablaufen stillgelegter Bahnstrecken deutlich in der Begehbarkeit verkalkuliert. Die Bredower Kurver war da zeitlich ein ziemliches Desaster. ;)

Zu NVA-Wehrdienstzeiten war es recht einfach..Militärfahrkarte oder die ermäßigte gegen Vorlage Urlaubsschein am Schalter, oder halt beim Schaffner.
Heutzutage eben halt lange vorher geplant und Fk im Reisezentrum,notfalls am Automaten gekauft-in größeren Städten kein Problem,wenn nicht grad eine lange Schlange davor steht.
Und wenns jetzt spontan halt nicht mehr im Zug geht-dann halt eben Auto-ohne nerviges gefummel auf einem kleinen Bildschirm mit dem flehenden Blick zu Netzabdeckung
oder Akkuladung nebst notwendigem Anlegen von x"Kundenkonten" mit anschließender permanenter Werbeberieselung.

T6JP
Re: Fragen 2022
07.01.2022 14:40
Zitat
Wutzkman
Zitat
Global Fisch
Zitat
Bumsi
Zitat
Global Fisch
Zitat
PassusDuriusculus
Bin auch schon mal spontan mit dem ICE von Hbf nach Gesundbrunnen gefahren und hab dafür die 5€ gelöst. (Allerdings *Asche auf mein Haupt* digital im Navigator).

Ist doch keine Schande. Ich plane ja noch ne Reise mit dem abendlichen aus Hamburg kommenden IC von Berlin Südkreuz nach Lichtenberg.

Doch, der hält prinzipiell in Südkreuz, nur aktuell baubedingt nicht.
Da musst du aber ein Ticket ab Ludwigslust lösen, in Berlin hält die Kiste ja nur zum Ausstieg.

Ja, ich weiß. Das ließe sich aber für mich gut mit anderen Sachen verbinden.

Wie ist denn die Zugnummer bzw. Fahrplanlage? Oder meinst du den IC 2075? Der hält aber nicht in Südkreuz.

—————————————————

Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Re: Fragen 2022
07.01.2022 15:14
Zitat
Wutzkman
Zitat
Global Fisch
Zitat
Bumsi
Zitat
Global Fisch
Zitat
PassusDuriusculus
Bin auch schon mal spontan mit dem ICE von Hbf nach Gesundbrunnen gefahren und hab dafür die 5€ gelöst. (Allerdings *Asche auf mein Haupt* digital im Navigator).

Ist doch keine Schande. Ich plane ja noch ne Reise mit dem abendlichen aus Hamburg kommenden IC von Berlin Südkreuz nach Lichtenberg.

Da musst du aber ein Ticket ab Ludwigslust lösen, in Berlin hält die Kiste ja nur zum Ausstieg.

Ja, ich weiß. Das ließe sich aber für mich gut mit anderen Sachen verbinden.

Wie ist denn die Zugnummer bzw. Fahrplanlage? Oder meinst du den IC 2075? Der hält aber nicht in Südkreuz.

Doch der. Heute wird er nur umgeleitet, musst mal ein paar Tage in die Zukunft schauen.
Re: Fragen 2022
07.01.2022 16:06
Zitat
Global Fisch
Generelle stochastische Rechnung: eine signifikante Minderheit in meinem Bekanntenkreis hat gar kein Smartphone. Eine noch größere Minderheit nutzt das Smartphone nicht für Geschäfte.
Vernutlich die Mehrheit hat gar keine Ahnung, wie man DB-Fahrkarten damit bucht.

Und noch ein Argument, was mir da grade einfällt:
Kann man per Smartphone eigentlich wirklich spontan eine Fahrkarte bekommen oder braucht man da auch etwas Vorlauf, wenn man es noch nie gemacht hat?
App runterladen ist klar, aber wie sieht es mit der Bezahlung aus?

Ich kaufe die Fahrkarten ja – wenn nicht am Automaten oder an einem Fahrkartenschalter (Agentur, Reisezentrum, …) – nur per heimischen PC. Aber dort gibt es keine Möglichkeit mehr für eine wirklich spontane Bezahlung – alle Bezahlmöglichkeiten erfordern eine vorherige Freischaltung: entweder durch die Bahn selbst bei Lastschrift oder durch die Bank (Hinterlegung einer Telefonnummer für die Kreditkarte, Freischaltung von Onleinbanking) oder durch andere Dienstleister (Paypal).
Kann man per Smartphone vielleicht über die Telefonrechnung bezahlen?
Re: Fragen 2022
07.01.2022 17:51
Zitat
Jumbo
Kann man per Smartphone vielleicht über die Telefonrechnung bezahlen?

Das wird scheinbar nicht angeboten und setzt ja auch einen entsprechenden Vertrag voraus. Die Bezahlungsmöglichkeiten sind per Smartphone dieselben wie über die Website und sie werden hier erläutert: [www.bahn.de]

Auch die Barzahlung setzt ja einen nicht ganz unwesentlichen Schritt voraus, nämlich, dass man dieses Bargeld in einer angemessenen Stückelung parat haben muss, insofern ist es ohnehin ein Stück weit lebensfremd, dass man sich ohne jegliche Vorbereitung und Vorausstattung plötzlich an einem Bahnhof wiederfindet und sich überlegen muss, wie man nun mitfahren kann.
Re: Fragen 2022
07.01.2022 17:58
Allerdings kann man an der Fahrkartenausgabe und an den meisten Automaten auch mit ec-Karte bezahlen....

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Re: Fragen 2022
07.01.2022 18:30
Zitat
Lopi2000
Auch die Barzahlung setzt ja einen nicht ganz unwesentlichen Schritt voraus, nämlich, dass man dieses Bargeld in einer angemessenen Stückelung parat haben muss,

Man muss nicht passend zahlen.

Zitat

insofern ist es ohnehin ein Stück weit lebensfremd, dass man sich ohne jegliche Vorbereitung und Vorausstattung plötzlich an einem Bahnhof wiederfindet und sich überlegen muss, wie man nun mitfahren kann.

? Ohne Smartphone bzw. ohne DB App drauf an einer Station zu landen, wo es keinen Schalter und keinen funktionierenden Automaten(*) gibt, ist nun wahrlich keine Kunst.

(*) wenn man explizit an FV-Reisen denkt: funktionierende Automaten ohne die Möglichkeit, FV-Tickets zu erwerben, gibt es noch etliche mehr, in Brandenburg allerdings eher selten, woanders deutlich häufiger.
def
Re: Fragen 2022
07.01.2022 20:35
Zitat
Global Fisch
Zitat
Lopi2000
Auch die Barzahlung setzt ja einen nicht ganz unwesentlichen Schritt voraus, nämlich, dass man dieses Bargeld in einer angemessenen Stückelung parat haben muss,

Man muss nicht passend zahlen.

Genug sollte man aber schon dabei haben.

Zitat
Global Fisch
Zitat

insofern ist es ohnehin ein Stück weit lebensfremd, dass man sich ohne jegliche Vorbereitung und Vorausstattung plötzlich an einem Bahnhof wiederfindet und sich überlegen muss, wie man nun mitfahren kann.

? Ohne Smartphone bzw. ohne DB App drauf an einer Station zu landen, wo es keinen Schalter und keinen funktionierenden Automaten(*) gibt, ist nun wahrlich keine Kunst.

(*) wenn man explizit an FV-Reisen denkt: funktionierende Automaten ohne die Möglichkeit, FV-Tickets zu erwerben, gibt es noch etliche mehr, in Brandenburg allerdings eher selten, woanders deutlich häufiger.

Und Bankautomaten gibt es dann dort, in Fangschleuse zum Beispiel?
Re: Fragen 2022
08.01.2022 00:16
Zitat
Lopi2000
Auch die Barzahlung setzt ja einen nicht ganz unwesentlichen Schritt voraus, nämlich, dass man dieses Bargeld in einer angemessenen Stückelung parat haben muss, insofern ist es ohnehin ein Stück weit lebensfremd, dass man sich ohne jegliche Vorbereitung und Vorausstattung plötzlich an einem Bahnhof wiederfindet und sich überlegen muss, wie man nun mitfahren kann.

Das stimmt schon, wenigstens ein gängiges Zahlungsmittel sollte man mitführen. Darunter würde ich Bargeld, EC- oder Kreditkarte verstehen.

Der beispielhafte Autofahrer, welcher vom Pannenteufel heimgesucht oder verunfallt ist, und nun mit der Bahn weiterfahren muss, wird sicher nicht damit rechnen, dass er in eine Situation kommt, wo er mit diesen Zahlungsmitteln nicht weiter kommt. Oder gibt es Tankstellen, wo man nur mit Paypal bezahlen kann und die vorgelegte Kreditkarte nur dann akzeptiert wird, wenn eine zusätzliche Bestätigung von der Bank per Handy erfolgt?
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