Grundsätzlich dürfen die Türen nur freigegeben werden, wenn sich alle Türen am Bahnsteig stehen. Ist dies nicht der Fall, dann müssen Maßnahmen ergriffen werden damit nichts passiert, sei es durch das Absperren einzelner Türen oder durch Sicherung der Tür durch den Zugbegleiter/KiN/Kundenbetreuer damit dort keine Fahrgäste aussteigen können.

Bei modernen Triebwagen kann das Absperren einzelner Türen zum Teil vom Führerstand erfolgen.

Wenn etwas passiert, dann haftet der Triebfahrzeugführer.

Das Thema zurücksetzen ist etwas komplizierter. Hier muss der Fahrdienstleiter durch einen Befehl zustimmen. Einfach so mal „nen Meter zurückfahren“ geht nicht und endet mit Verlust der Zusatzbescheinigung, was den (vorübergehenden) Verlust der Arbeitsgrundlage entspricht.

Zitat
HerrG
Einfach so mal „nen Meter zurückfahren“ geht nicht und endet mit Verlust der Zusatzbescheinigung, was den (vorübergehenden) Verlust der Arbeitsgrundlage entspricht.

Das gleiche dürfte bei einer Signalüberfahrt gelten, falls es keinen Fahrtbegriff zeigte.

so long

Mario

Zitat
HerrG
Grundsätzlich dürfen die Türen nur freigegeben werden, wenn sich alle Türen am Bahnsteig stehen. Ist dies nicht der Fall, dann müssen Maßnahmen ergriffen werden damit nichts passiert, sei es durch das Absperren einzelner Türen oder durch Sicherung der Tür durch den Zugbegleiter/KiN/Kundenbetreuer damit dort keine Fahrgäste aussteigen können.

Bei modernen Triebwagen kann das Absperren einzelner Türen zum Teil vom Führerstand erfolgen.

Wenn etwas passiert, dann haftet der Triebfahrzeugführer.

Das Thema zurücksetzen ist etwas komplizierter. Hier muss der Fahrdienstleiter durch einen Befehl zustimmen. Einfach so mal „nen Meter zurückfahren“ geht nicht und endet mit Verlust der Zusatzbescheinigung, was den (vorübergehenden) Verlust der Arbeitsgrundlage entspricht.

Ich danke dir vielmals für die ausführliche Erklärung, ist ja doch ziemlich komplex das ganze Thema. Dann hoffe ich mal für den TF dass kein Fahrgast das gemeldet hat und er keinen Ärger dafür bekommt. Es ist ja zum Glück nichts passiert, weil er schnell genug eingegriffen hat!

Der Triebwagen war wie gesagt ein 445 (Twindexx), ich weiß nicht ob man da die Türen einzeln absperren kann, sonst wäre das sicher eine Option gewesen.

Zitat
HerrG
Bei modernen Triebwagen kann das Absperren einzelner Türen zum Teil vom Führerstand erfolgen.

Kannst Du das erläutern? Mir sind zahlreiche Führerstände bekannt wo das Sperren einzelner Türen einer Seite nicht möglich ist. Bei welcher Baureihe gibt es diese technische Möglichkeit? Dies kann ja nur digital in einem Display erfolgen. Bisherige Führerstände haben ja nur manuelle Steuerungen (Schalter / Taster)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.10.2022 00:37 von GraphXBerlin.

Bei Triebzügen geht das zumeist über das Display. Teilweise kann gezielt eine Tür (auch mittig des Zuges) von der Türfreigabe ausgeschlossen werden, teilweise geht es, indem man auswählt, von welcher bis welcher Tür die Freigabe wirken soll, alle anderen Türen bleiben demnach dann zu. BR 445.1 (ODEG KISS) kann ersteres, Desiro HC (ODEG) Letzteres, nur so als Beispiel.
Zum Thema Seite, die Sperre wirkt jeweils auf das Türpaar (links/rechts), letztlich entscheidet dann die Türfreigabe, auf welche Tür die Sperre wirkt. Die Seite, auf der keine Türfreigabe erfolgt, betrifft es dann ja nicht wirklich, die Türen bleiben ohnehin zu.

Dennis

Hier [www.youtube.com] habe ich noch ein Video über einen weiteren Unfall mit einem Doppeldecker in Steglitz gefunden. Welche Brücke ist das?

Auf jeden Fall scheint Berlin inkompatibel zu sein. Dabei ist der Doppelstockbus etwas sehr berlinisches, jedenfalls in meiner Erinnerung. Ich denke die DB ist schuld, die die Brücke zu niedrig gebaut hat. 🙄

Zitat
Henning
Welche Brücke ist das?

Genau dieselbe, unter der der jüngste Unfall geschehen ist. Vorne S-Bahn, dahinter Autobahn über die Bergstraße. Ob die Brücke einen Namen hat, weiß ich nicht.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.

Zitat
Philipp Borchert

Zitat
Henning
Welche Brücke ist das?

Genau dieselbe, unter der der jüngste Unfall geschehen ist. Vorne S-Bahn, dahinter Autobahn über die Bergstraße. Ob die Brücke einen Namen hat, weiß ich nicht.

Bei der fraglichen Brücke scheint es sich tatsächlich um eine der wenigen namenlosen Brücken Berlins zu handeln. Sie überspannt allerdings nicht die Bergstraße, sondern die Kieler Straße.

---

Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.

Da habe ich mich von der nahen Haltestelle leiten lassen. Aber tragen denn Eisenbahnbrücken sonst Namen in Berlin? Oder sonstwo? Heißen die nicht meist einfach nur "EÜ" mit dem dazugehörigen Namen der überquerten Straße?

Von so Ausnahmen wie der Kölner Hohenzollernbrücke abgesehen.

Bei Straßenbrücken sieht das ja anders aus, möglicherweise gilt Dein Hinweis ja lediglich der Brücke mit der Autobahn drauf.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.

Zitat
GraphXBerlin
Kannst Du das erläutern? Mir sind zahlreiche Führerstände bekannt wo das Sperren einzelner Türen einer Seite nicht möglich ist. Bei welcher Baureihe gibt es diese technische Möglichkeit? Dies kann ja nur digital in einem Display erfolgen.

Mit den einzelnen Türen habe ich mich etwas unpräzise ausgedrückt.

Zitat
drstar
Bei Triebzügen geht das zumeist über das Display. Teilweise kann gezielt eine Tür (auch mittig des Zuges) von der Türfreigabe ausgeschlossen werden, teilweise geht es, indem man auswählt, von welcher bis welcher Tür die Freigabe wirken soll, alle anderen Türen bleiben demnach dann zu. BR 445.1 (ODEG KISS) kann ersteres, Desiro HC (ODEG) Letzteres, nur so als Beispiel.
Zum Thema Seite, die Sperre wirkt jeweils auf das Türpaar (links/rechts), letztlich entscheidet dann die Türfreigabe, auf welche Tür die Sperre wirkt. Die Seite, auf der keine Türfreigabe erfolgt, betrifft es dann ja nicht wirklich, die Türen bleiben ohnehin zu.

So wie es drstar es geschildert hat war es auch von mir gemeint.
Am Beispiel Stadler Flirt und Kiss kann man einzelne Türpaare, also immer die gegenüberliegenden Türen, gemeinsam über das Führerstandsdisplay sperren. Allerdings ist hier ggf. zu beachten wie es sich mit Flucht- und Rettungswegen verhält. Zwei aufeinanderfolgende Türpaare sperren ist nicht zulässig, da sonst die Fluchtwege zu lang sind. Der Wagen müsste dann als ganzes für Fahrgäste versperrt werden.

Zitat
der weiße bim
Das gleiche dürfte bei einer Signalüberfahrt gelten, falls es keinen Fahrtbegriff zeigte.

Bei einer Fahrt über ein Haltzeigendes Signal ist die vorgehensweise klar geregelt - man bleibt stehen!

Den weiteren Ablauf entscheidet dann der Grund warum man drüber gefahren ist. Hängt es damit zusammen dass ein Signal, welches ein Fahrtbegriff zeigte und auf Halt zurückgefallen ist, man aber vorher nicht mehr zum stehen gekommen ist, darf man mit entsprechendem Befehl durch den Fdl weiterfahren.

Wenn man über Rot gefahren ist und das Signal zuvor keine Zustimmung zur Fahrt gegeben hat ist der Dienst für den Tf an diesem Tag beendet und der Zug bleibt solange stehen, bis der Notfallmanager EIU und EVU vor Ort sind.
Ohne Zustimmung des Notfallmanagers EVU bewegt sich das Fahrzeug keinen cm vor oder zurück, auch wenn der Fdl noch so sehr bettelt und fleht.

Im Nachgang folgt dann für den Tf, der das Haltzeigende Signal ohne Zustimmung überfahren hat ein Gespräch bei kalten Kaffee und trockenen Keksen, eine Nachschulung und eine Überwachungsfahrt. Sollte es im Vorfeld schon zu anderen, Sicherheitsrelevanten Vorfällen sein kann das auch zur Folge haben dass dem besagten Tf die Zusatzbescheinigung entzogen wird.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.10.2022 11:43 von HerrG.

Zitat
Alter Köpenicker

Zitat
Philipp Borchert

Zitat
Henning
Welche Brücke ist das?

Genau dieselbe, unter der der jüngste Unfall geschehen ist. Vorne S-Bahn, dahinter Autobahn über die Bergstraße. Ob die Brücke einen Namen hat, weiß ich nicht.

Bei der fraglichen Brücke scheint es sich tatsächlich um eine der wenigen namenlosen Brücken Berlins zu handeln. Sie überspannt allerdings nicht die Bergstraße, sondern die Kieler Straße.

Dann gab es an dieser Brücke bis jetzt schon mindestens drei Unfälle mit den DL-Doppeldecker. Hat es bei den Vorgängertypen jemals Unfälle an dieser Stelle gegeben?

Die Brücke kann keinen Namen tragen da es schlicht eine Eisenbahnbrücke und dahinterliegende Stadtautobahnbrücke ist. Da gibt es nichts zu benennen.
Vermutlich spricht man hier auch eher von Überführungen als von klassischen Brücken. Keine Ahnung.
Genaugenommen ist es die Kieler Str. aber man schreibt halt immer Bergstr. da man es schneller verorten kann.
Ja, es waren bereits drei Unfälle. In der Vergangenheit sind mir keine bekannt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.10.2022 00:07 von GraphXBerlin.

Zitat
Philipp Borchert
Da habe ich mich von der nahen Haltestelle leiten lassen. Aber tragen denn Eisenbahnbrücken sonst Namen in Berlin? Oder sonstwo? Heißen die nicht meist einfach nur "EÜ" mit dem dazugehörigen Namen der überquerten Straße?

Von so Ausnahmen wie der Kölner Hohenzollernbrücke abgesehen.

Bei Straßenbrücken sieht das ja anders aus, möglicherweise gilt Dein Hinweis ja lediglich der Brücke mit der Autobahn drauf.

Da die meisten Brücken Namen trage, dachte ich, das gilt auch für Eisenbahnbrücken, die tatsächlich in der Mehrzahl namenlos sind. Aber es gibt auch in Berlin Ausnahmen:

• Humboldthafenbrücke
• Ringbahnbrücke Oberspree

---

Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.

Eigentlich schildert die BVG an ihren Straßenbahnen bei Bauarbeiten ja immer das Ziel welches mit diesem Zug eh nicht erreicht wird, warum schildert die M1 im Moment aber S Hackescher Markt statt Am Kupfergraben.

Findet ein Umdenken statt?

In Anbetracht dessen, dass die Baustelle in Karlshorst fast 9 Monate andauert, ich am Krankenhaus Köpenick in eine 67 nach S Schöneweide steigen kann, die kurz hinter der Alten Försterei auf S Adlershof umschildert, im Gegensatz zur 27, die am Krankenhaus Weißensee Pasedagplatz schildert um dann Wilhelminenhofstr. auf S Adlershof umzuschildern, würde ich sagen, nein.

Vor mittlerweile fünf Jahren wurde diskutiert, die U5-Bahnhöfe aus den 80er Jahren unter Denkmalschutz zu stellen. Nun bin ich beim Blick auf die Denkmalkarte erstaunt, dass das offensichtlich noch nicht geschehen ist. Wurde von der Planung abgesehen oder gibt es da mal wieder 500 verschiedene Dokumente, auf denen Denkmäler gesammelt sind?

Zitat
def
Vor mittlerweile fünf Jahren wurde diskutiert, die U5-Bahnhöfe aus den 80er Jahren unter Denkmalschutz zu stellen. Nun bin ich beim Blick auf die Denkmalkarte erstaunt, dass das offensichtlich noch nicht geschehen ist. Wurde von der Planung abgesehen oder gibt es da mal wieder 500 verschiedene Dokumente, auf denen Denkmäler gesammelt sind?

Hallo, vielleicht gab es da reichlich Einspruch seitens der BVG, da ja Denkmalschutz nun auch mal nicht ganz umsonst ist?

Mit freundlichen Grüßen

Theo

Zitat
lkf
Findet ein Umdenken statt?

Nein, im ganzen Gewusel der letzten zwei, drei Jahre mit verschiedenen 'Experimenten' scheint sich nichts anderes durchgesetzt zu haben. Geschildert wird das reguläre Ziel, sofern es mit dem SEV auf dem normalen Weg erreichbar ist. Für die M1 zum Kupfergraben besteht aber kein SEV, daher wird auch nicht "Am Kupfergraben" an den Zügen geschildert. Nachts allerdings sehr wohl.

Wir hatten das schon öfter, das Thema. Der SEV ist maßgeblich für die Beschilderung der Züge. Vor einiger Zeit hat die SL 62 ewig am Lienhardweg geendet und für die letzten zwei Haltestellen war ein kleiner SEV eingerichtet. Die Straßenbahnen schilderten also korrekterweise "Wendenschloß" - außer auf wenigen Fahrten, für die kein SEV-Anschluss (auch welchen Gründen auch immer) vorgesehen war. Dann stand "Lienhardweg" an den Bahnen.

Es muss einen explizit eingerichteten SEV geben. Valide Umfahrungen mit anderen Linien (wie in diesem Fall) zählen für die Beschilderung nicht.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.