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Esels Brücke NVP — Straßenbahn Schöneweide - Potsdamer Platz
geschrieben von Christian Linow 
Beinahe wäre die Meldung von Peter Neumann in der Berliner Zeitung bei mir als Randnotiz untergegangen, wenn ich vor Ort nicht selbst öfter unterwegs wäre und nicht Tom G. zu Recht mit Empörung auf das Geschehen reagiert hätte.

Nach der Elsen-, der Salvador-Allende-Brücke und der Hochstraße an der Wuhlheide bahnt sich ein weiterer kapitaler Schaden bei den Viadukten in Treptow-Köpenick an. Die zwischen 1963 und 1965 neu erbaute Marggraffbrücke im Ortsteil Baumschulenweg - über die bis 1973 die Straßenbahnlinien 87 und 95 verkehrten, ehe sie der autogerechten Stadt weichen mussten - leidet unter akutem Betonkrebs und muss dringend ersetzt werden. So weit, so schlecht.

Aufhorchen lässt einen indes dieser knappe Kommentar: „Allerdings werde die künftige Überführung nur aus zwei Teilbrücken bestehen – eine Straßenbahn soll dort nicht mehr verkehren.

Bitte, was?!

Von wegen! Sehr wohl sieht der aktuelle und von dem letzten Senat unter der Leitung der zuständigen Senatorin Regine Günther im Jahre 2019 überarbeitete Nahverkehrsplan an dieser Stelle die bis 2035 fertigzustellende Straßenbahn von Schöneweide über die Sonnenallee bis zum Potsdamer Platz vor. Laut dem ÖPNV-Bedarfsplan hat die Linie, die vor allem den heutigen M41 ersetzen soll, sogar vordringliche Priorität! Nicht von ungefähr wurde sie natürlich ebenso im Jahre 2019 in die Themenkarte Straßenbahn des Flächennutzungsplans aufgenommen.


Quelle: Ausschnitt aus Themenkarte Straßenbahn des Flächennutzungsplans, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

Umso erstaunlicher, wenn zur selben Zeit im Jahre 2019 das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin als Baulastträger beginnt, für die damals bereits marode Marggraffbrücke einen Ersatzneubau zu planen, der sogar Thema in der Bezirksverordnetenversammlung ist.


Quelle: Schriftliche Anfrage SchA VIII/0769 vom 15.02.2019 des Bezirksverordneten Dustin Hoffmann

Trotz also der schon damals viel bemühten Lobhudeleien aus dem Hause SenUVK, wenn es um die Beweihräucherung eigener Leistungen und Planungen gerade auch mit Blick auf künftige Tramtrassen ging, hielten es offensichtlich weder die damalige Senatorin, Regine Günther, noch ihre Staatssekretäre für nötig, sich mit dem Wasserstraßen-Neubauamt Berlin ins Benehmen zu setzen. Anders als beispielsweise bei der Massantebrücke zwischen Rudow und Johannisthal oder der Spandauer Wasserstadtbrücke, wo man vorausschauend Platz ließ für eine spätere mögliche Straßenbahnverbindung, scheint bei der Marggraffbrücke jetzt der Drops gelutscht.


Sowohl beim Bau der Massantebrücke (oben) als auch bei der Spandauer Wasserstadtbrücke (unten) plante man vorausschauend und berücksichtigte künftige Straßenbahnstrecken, von denen leider bis heute keine verwirklicht wurde. Fotos: Christian Linow

Peter Neumann berichtet unter Berufung auf Rolf Dietrich, den Leiter des Wasserstraßen-Neubauamts (WNA) Berlin, dass die neue Brücke zwischen den Fahrbahnen lediglich noch einen Zwischenraum von 3,90 Meter lässt. Was sich auch mit den mir vorliegenden Skizzen deckt, von denen ich aus Urheberrechtsgründen eine eigene Grafik unter Berufung auf das Zitatrecht selbst angefertigt habe.


So sehen die aktuellen Planungen den Neubau der Marggraffbrücke vor. Der bislang 9,00 m breite Mittelstreifen der alten Brücke weicht einer 3,90 m schmalen Lücke. Zu wenig für eine Straßenbahn. Grafik basierend auf Visualisierungen der grbv Ingenieure im Bauwesen GmbH & Co. KG.

Bleibt am Ende die Frage, wie oder besser warum es die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz unter der Führung von Regine Günther unterließ, rechtzeitig zu intervenieren. Der Ruf danach wird noch lauter, führt man sich die Drucksache 18 / 28 761 vom 21. Oktober 2021 zu Gemüte. In seiner Schriftlichen Anfrage möchte der Abgeordnete Stefan Evers (CDU) wissen, wann die Planungen für den Ersatzneubau der Altglienicker Brücke beginnen, um rechtzeitig mit der Baudurchführung ab 2025 starten zu können. SenUVK zitiert hier das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin (WNA Berlin), das sich explizit auf die Marggraffbrücke bezieht, nach deren Fertigstellung in Altglienicke angefangen werde.

Interessant ist allerdings eine ganz andere Auskunft aus dem in Rede stehenden Dokument. Das Wasserstraßen-Neubauamt teilt nämlich ferner mit: „Seit Beginn der Vorplanungen erfolgt eine enge Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK). Seitens des WNA Berlin werden die Forderungen des Landes Berlin dabei bauplanerisch berücksichtigt.“

Warum also unterblieb diese elementare Abstimmung bei der Marggraffbrücke, noch dazu, wo diese Stelle im Rahmen der zeitgleich laufenden Straßenbahnprojektierungen im Bewusstsein aller Verantwortlichen hat sein müssen! Was jetzt droht, ist, dass man sich entweder des Zusammenschlusses zweier Straßenbahnnetze beraubt, nämlich dem Köpenicker und dem künftigen Neuköllner. Das aber wäre schon betrieblich ein dringliches Gebot, um einerseits auch Neukölln an den neuen Betriebshof in Adlershof anzuschließen und andererseits vor dem Hintergrund von Bauarbeiten und anderen größeren Störungen Alternativen vorzuhalten. Oder aber man reißt die Brücke in ein paar Jahren wieder ab, was einem Stück aus dem Tollhaus gleichkäme.

Der Nahverkehrsplan hätte eigentlich wortwörtlich eine Eselsbrücke sein müssen beim Gedanken an die bevorstehenden Ersatzneubauten. So aber ist daraus eine Esels Brücke geworden!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.2022 21:51 von Christian Linow.
Ich hatte die Mobilitätsverwaltung deswegen heute früh bereits angefragt, bisher aber noch keine Antwort erhalten.
Es könnte indes eine Überlegung bei BVG und SenUMVK sein, bei Realisierung der Straßenbahn für diese eine separate Brücke auf der Südseite der B96a bauen zu wollen. Nicht immer muss die Tram in Mittellage das Optimum darstellen...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Es könnte indes eine Überlegung bei BVG und SenUMVK sein, bei Realisierung der Straßenbahn für diese eine separate Brücke auf der Südseite der B96a bauen zu wollen. Nicht immer muss die Tram in Mittellage das Optimum darstellen...

Bei der angedachten Verkehrsführung aber nicht wirklich vorstellbar, zumal ich mich frage, wie die Trasse dann dahinter weiter verlaufen soll. Sowohl Richtung Baume als auch Schöneweide gibt es Bebauung. Außerdem müsste die Straßenbahn dann ja die Seite wechseln und den MIV queren. Bei derlei muss ich immer an das vermurkste Karlshorst denken.
Zitat
Christian Linow
Zitat
Arnd Hellinger
Es könnte indes eine Überlegung bei BVG und SenUMVK sein, bei Realisierung der Straßenbahn für diese eine separate Brücke auf der Südseite der B96a bauen zu wollen. Nicht immer muss die Tram in Mittellage das Optimum darstellen...

Bei der angedachten Verkehrsführung aber nicht wirklich vorstellbar, zumal ich mich frage, wie die Trasse dann dahinter weiter verlaufen soll. Sowohl Richtung Baume als auch Schöneweide gibt es Bebauung. Außerdem müsste die Straßenbahn dann ja die Seite wechseln und den MIV queren. Bei derlei muss ich immer an das vermurkste Karlshorst denken.

Man kann ja den Mittelstreifen quasi auf die Seite legen und dann auf ihm die Straßenbahn bauen...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Danke Christian dass du die Causa Marggraffbrücke hier so umfassend zusammengestellt hast.

Hier will ich drei Ansichten zum besten geben

These 1: Man sieht an diesem Beispiel wunderbar dass unsere ganzen Pläne a la NVPs, FNPs, StEPs, und wie sie nicht alle heißen, völlig wert- und sinnlos sind! Kann es sein dass das schlichtweg vergessen worden ist?

These 2: Natürlich ist es völlig richtig dort eine Trogvorleistung für eine Straßenbahn mit vorzusehen. Und diese gehört in die Mitte der Straße. Alles andere passt nicht zu den Querschnitten davor und dahinter

These 3: Unabhängig von dem Erfordernis einer Straßenbahn auf der Brücke grundsätzlich vorzudenken halte ich eine M41 die in Baumschulenweg nach Schöneweide abknickt für verkehrlich sinnlos. Die M41 sollte besser in einer Wendeschleife an der Baumschulenstr / Fähre wenden. Welche Verkehrsströme sollen über die Ecke schon bedient werden? Wenn ich aus Sonnenallee oder Baumschulenstraße nach Schöneweide will steig ich S Baumschulenweg in die alle 3 bis 4 Minuten fahrende deutlich schnellere S-Bahn um.

Die Linie 165 liegt in dem Abschnitt goldrichtig und sollte ohnehin fahren, würde hoffentlich nicht gebrochen werden.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.2022 22:46 von Logital.
Zitat
Nemo
Man kann ja den Mittelstreifen quasi auf die Seite legen und dann auf ihm die Straßenbahn bauen...

Das ist das Problem! Es gibt keinen Mittelstreifen mehr, sondern freie Aussicht und freien Fall auf 3,90 Meter Breite. Im Gegensatz zum DDR-Bau sind es jetzt zwei Teilbrücken. Das gegenwärtige Bauwerk hat den 9,00 Meter breiten Mittelstreifen ja bloß noch als Relikt der bis 1973 darauf geführten Straßenbahn.


Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-D1006-0012-001 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE via Wikimedia Commons



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.2022 22:43 von Christian Linow.
Zitat
Arnd Hellinger
Es könnte indes eine Überlegung bei BVG und SenUMVK sein, bei Realisierung der Straßenbahn für diese eine separate Brücke auf der Südseite der B96a bauen zu wollen. Nicht immer muss die Tram in Mittellage das Optimum darstellen...

Für Turmstraße I war die (teilweise) Seitenlage expliziter Wunsch und wurde dann tatsächlich auch aufgenommen und "totgeprüft".

An Stelle der Marggrafbrücke ergibt es aber schlichtweg keinen Sinn. Die Trasse in Mittellage ist "von früher" vorhanden und wäre so bei einem 1:1 Ersatzneubau problemlos zu berücksichtigen gewesen. Ein Bau mit 3 Brückenfeldern hätte auch wunderbar während der Bauzeit funktioniert, weil die Freihaltetrasse in der Zeit als Ersatzfahrbahn/Fußweg hätte fungieren können.

Es ist festzustellen, dass nach der Rathausbrücke in Mitte (bewusste Sparvariante durch Sarrazin) und der noch zu errichtenden Brücke in Buckower Chaussee (Senat hat gegenüber der DB auf straßenbahntaugliche Auslegung der Brücke verzichtet) nun offenbar den nächsten Fall gibt, wo eine Brücke trotz vorgeblicher Trassensicherung ohne notwendige Tauglichkeit für die geplante Straßenbahn neu errichtet wird.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Nemo
Zitat
Christian Linow
Zitat
Arnd Hellinger
Es könnte indes eine Überlegung bei BVG und SenUMVK sein, bei Realisierung der Straßenbahn für diese eine separate Brücke auf der Südseite der B96a bauen zu wollen. Nicht immer muss die Tram in Mittellage das Optimum darstellen...

Bei der angedachten Verkehrsführung aber nicht wirklich vorstellbar, zumal ich mich frage, wie die Trasse dann dahinter weiter verlaufen soll. Sowohl Richtung Baume als auch Schöneweide gibt es Bebauung. Außerdem müsste die Straßenbahn dann ja die Seite wechseln und den MIV queren. Bei derlei muss ich immer an das vermurkste Karlshorst denken.

Man kann ja den Mittelstreifen quasi auf die Seite legen und dann auf ihm die Straßenbahn bauen...

Genau so ist das.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Logital
Danke Christian dass du die Causa Marggraffbrücke hier so umfassend zusammengestellt hast.

Hier will ich drei Ansichten zum besten geben

These 1: Man sieht an diesem Beispiel wunderbar dass unsere ganzen Pläne a la NVPs, FNPs, StEPs, und wie sie nicht alle heißen, völlig wert- und sinnlos sind! Kann es sein dass das schlichtweg vergessen worden ist?

Ich gehe bei so viel Dilettantismus sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass man einfach blindlings bunte Linien gezeichnet hat, ohne sich mit der Materie ernsthaft zu beschäftigen! Der Radverkehrsplan ist ja genau so eine Posse! Ich darf an die Brücke bei der Baumschulenfähre erinnern, die angeblich gebaut werden soll ...

Zitat
Logital
These 2: Natürlich ist es völlig richtig dort eine Trogvorleistung für eine Straßenbahn mit vorzusehen. Und diese gehört in die Mitte der Straße. Alles andere passt nicht zu den Querschnitten davor und dahinter

Das sehe ich genauso! Zumal man dann mehrfach den MIV kreuzen und queren muss, was zahlreiche Stauquellen nach sich zieht. Siehe Karlshorst!

Zitat
Logital
These 3: Unabhängig von dem Erfordernis einer Straßenbahn auf der Brücke grundsätzlich vorzudenken halte ich eine M41 die in Baumschulenweg nach Schöneweide abknickt für verkehrlich sinnlos. Die M41 sollte besser in einer Wendeschleife an der Baumschulenstr / Fähre wenden. Welche Verkehrsströme sollen über die Ecke schon bedient werden? Wenn ich aus Sonnenallee oder Baumschulenstraße nach Schöneweide will steig ich S Baumschulenweg in die alle 3 bis 4 Minuten deutlich schnellere S-Bahn um.

Die Linie 165 liegt in dem Abschnitt goldrichtig und sollte ohnehin fahren, würde hoffentlich nicht gebrochen werden.

Da hört meine Sympathie jedoch auf. Meines Erachtens ist gerade die Verknüpfung zwischen Schöneweide und Baume elementar!

  1. Betrieblich: Verbinden der Netze Köpenick und Neukölln, nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des neuen Betriebshofes Adlershof. Dadurch ergeben sich Redundanzen, die bei längerfristigen Bauarbeiten und Störungen von Bedeutung sind.
  2. Umfahrung S-Bahn: Was für WISTA II gilt, gilt auch hier. Streckensperrungen bei der S-Bahn lassen sich mithilfe der Straßenbahn von Baumschulenweg nach Schöneweide umfahren.
  3. Erschließungsfunktion: Abgesehen von den betrieblichen Vorteilen werden auch die Areale entlang der Köpenicker Landstraße/Schnellerstraße besser erschlossen. U. a. auch die Kaserne der Bundespolizei.
  4. Neue Relationen: Für die Fahrgäste ergeben sich neue Direktverbindungen, was den ÖPNV attraktiver macht und wodurch zusätzliche Fahrgäste generiert werden können.


An die Brechung des 165ers glaube ich nicht, weil es nur auf einem kurzen Abschnitt Parallelverkehr gibt. WISTA II ist für mich hier vergleichbar. Den 163er, der ursprünglich auch hätte gekappt werden sollen, fährt weiterhin, jetzt auf teilweise neuem Linienweg nach Schöneweide.
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Nemo
Zitat
Christian Linow
Zitat
Arnd Hellinger
Es könnte indes eine Überlegung bei BVG und SenUMVK sein, bei Realisierung der Straßenbahn für diese eine separate Brücke auf der Südseite der B96a bauen zu wollen. Nicht immer muss die Tram in Mittellage das Optimum darstellen...

Bei der angedachten Verkehrsführung aber nicht wirklich vorstellbar, zumal ich mich frage, wie die Trasse dann dahinter weiter verlaufen soll. Sowohl Richtung Baume als auch Schöneweide gibt es Bebauung. Außerdem müsste die Straßenbahn dann ja die Seite wechseln und den MIV queren. Bei derlei muss ich immer an das vermurkste Karlshorst denken.

Man kann ja den Mittelstreifen quasi auf die Seite legen und dann auf ihm die Straßenbahn bauen...

Genau so ist das.

Nein, genauso ist das eben nicht. Schlicht, weil es keinen Mittelstreifen mehr geben wird. Anstelle des ursprünglich neun Meter breiten Mittelstreifens gibt es jetzt eine Lücke von 3,90 Meter. Ich habe die Skizze noch mal präzisiert um das Detail des Wassers.


Zitat
Logital
Unabhängig von dem Erfordernis einer Straßenbahn auf der Brücke grundsätzlich vorzudenken halte ich eine M41 die in Baumschulenweg nach Schöneweide abknickt für verkehrlich sinnlos.

Es soll ja auch eine Linie M9 werden, die das macht, wenn ich mich recht entsinne. Und ich hätte gelegentlich durchaus Bedarf an einer solchen Verbindung - da werde ich sicherlich auch nicht der einzige sein.

Zitat
Logital
Die M41 sollte besser in einer Wendeschleife an der Baumschulenstr / Fähre wenden. Welche Verkehrsströme sollen über die Ecke schon bedient werden?

Wenn der M41 auch heute schon dort enden würde, könnte man ganz gut ablesen, welche Verkehrsströme das sind. Leider endet diese Linie irgendwo im nirgendwo, so daß diese Über-Eck-Verbindung, die früher von der Straßenbahnlinie 95 bedient wurde, äußerst unattraktiv ist.

Zitat
Logital
Wenn ich aus Sonnenallee oder Baumschulenstraße nach Schöneweide will steig ich S Baumschulenweg in die alle 3 bis 4 Minuten fahrende deutlich schnellere S-Bahn um.

In diesem Falle würde ich mich in einen Wagen der Linie 265 setzen und mir ein weiteres Umsteigen ersparen - zum Glück muß ich mein Ziel nicht in kürzester Zeit erreichen. Aber mein Ziel ist ja nicht der Bahnhof Schöneweide, sondern Köpenick, das sich dann bequem mit der M9 erreichen lassen würde.

Zitat
Logital
Die Linie 165 liegt in dem Abschnitt goldrichtig und sollte ohnehin fahren, würde hoffentlich nicht gebrochen werden.

Das hoffe ich natürlich ebenso, zumal diese Linie ja nochmal ganz andere Gebiete bedient, als die angedachte Straßenbahn; ein Parallelverkehr würde lediglich zwischen Bf. Schöneweide und Baumschulenstraße bzw. Rodelbergweg bestehen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Gegenwärtig hat die Brücke 3 Fahrspuren je Richtung, in der Planung hat man nun auf einmal 7 Fahrspuren und eine Fahrbahnbreite von knapp 24m, man hat also Platz für 8 Fahrspuren. Dazu dann noch eine Lücke, die zwar breit genug wäre für exakt 1 Gleis, aber vermutlich nicht breit genug ist für eine eingleisige Brücke - oder?

Und dann baut man die Brücke auch so, dass da keine Straßenbahn drauf fahren kann? Theoretisch hätte man ja auch Platz auf der Fahrbahn.

Ich bin hier durchaus geneigt, Sabotage zu vermuten. Jedenfalls kann sich die Schifffahrtsverwaltung nicht darauf hinausreden, dass man nur einen Ersatzbau plant, man erweitert die Fahrspuren, somit muss entweder der Senat diese bestellt haben oder die Schifffahrtsverwaltung muss diese zusätzlichen Fahrspuren aus eigener Tasche bezahlen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Ich hätte jetzt eher vermutet, dass man die M41/M9 geradlinig über Südostallee - Rixdorfer Str. - B96a (oder Kiefholzstr. weiter Südostallee - Sterndamm, je nachdem wo die Endhaltestelle geplant ist) führen will.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2022 10:23 von VvJ-Ente.
Zitat
Nemo
Gegenwärtig hat die Brücke 3 Fahrspuren je Richtung, in der Planung hat man nun auf einmal 7 Fahrspuren und eine Fahrbahnbreite von knapp 24m, man hat also Platz für 8 Fahrspuren. Dazu dann noch eine Lücke, die zwar breit genug wäre für exakt 1 Gleis, aber vermutlich nicht breit genug ist für eine eingleisige Brücke - oder?

Und dann baut man die Brücke auch so, dass da keine Straßenbahn drauf fahren kann? Theoretisch hätte man ja auch Platz auf der Fahrbahn.

Ich bin hier durchaus geneigt, Sabotage zu vermuten. Jedenfalls kann sich die Schifffahrtsverwaltung nicht darauf hinausreden, dass man nur einen Ersatzbau plant, man erweitert die Fahrspuren, somit muss entweder der Senat diese bestellt haben oder die Schifffahrtsverwaltung muss diese zusätzlichen Fahrspuren aus eigener Tasche bezahlen.

Wie Christian schon zitierte, lief die Planung in Abstimmung & Einvernehmen mit der zuständigen Senatsverwaltung. Insofern ist der Schifffahrtsverwaltung hier (sehr wahrscheinlich) kein Vorwurf zu machen. Umso mehr drängt sich natürlich der Verdacht auf, dass bei Senatens entweder die rechte Hand nicht weiß, was die Linke tut oder aber bewusste Sabotage vorliegt.

Die Frage wäre nun, ob man als "Rettung" zumindest noch eine Berücksichtigung auf den jeweils linken Fahrstreifen hin bekommt. Aber selbst da bin ich relativ skeptisch, weil so eine neue Tragfähigkeitsberechnung auch nicht Ohne ist.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
VvJ-Ente
Ich hätte jetzt eher vermutet, dass man die M41/M9 geradlinig über Südostallee - Rixdorfer Str. - B96a (oder Kiefholzstr. weiter Südostallee - Sterndamm, je nachdem wo die Endhaltestelle geplant ist) führen will.

Das wäre dann aber das typisch berliner Grundkonzept dass Kleingärten unbedingt einen Schienenanschluss brauchen oder eben vorallem dort eingerichtet werden, wo es eine gute Bahnanbindung gibt.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Jay

Die Frage wäre nun, ob man als "Rettung" zumindest noch eine Berücksichtigung auf den jeweils linken Fahrstreifen hin bekommt. Aber selbst da bin ich relativ skeptisch, weil so eine neue Tragfähigkeitsberechnung auch nicht Ohne ist.

Also ich würde jetzt als neu im Amt befindlicher Senator den Notaus-Knopf drücken.

Für mich ist es jetzt jedenfalls amtlich, dass Frau Günther und Herr Streese der Straßenbahnausbau so ziemlich egal war und daher die Verwaltung ihren Stiefel durchziehen konnte.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2022 10:59 von Nemo.
Wie sieht es eigentlich mit der Hatun-Sürücü-Brücke (das ist die Brücke der Sonnenallee über die A100) aus?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Wollte gerade mal auf maps/streetview nachschauen - geholfen hat's nichts, aber da war sei wieder, diese virtuelle Zeitreise :)

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Zitat
Nemo
Für mich ist es jetzt jedenfalls amtlich, dass Frau Günther und Herr Streese der Straßenbahnausbau so ziemlich egal war und daher die Verwaltung ihren Stiefel durchziehen konnte.

Es ist leider in der Tat so, dass die Verwaltungsebene teilweise aus Ideologie Straßenbahnprojekte blockiert oder zumindest verzögert. Mit dem neuen Staatssekretär als U-Bahn-Freund wird das nicht besser werden...
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