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Esels Brücke NVP — Straßenbahn Schöneweide - Potsdamer Platz
geschrieben von Christian Linow 
Zitat
Heidekraut
Aber steht irgendwo, das die beiden Bundesstraßen entwidmet werden sollen? Trotz A113 bleiben sie doch Bundesstraßen.

Nein, davon ist keine Rede. Aber selbst wenn das irgendwo stünde, würden Taten auf sich bestimmt warten lassen. Denn was wirklich hätte heruntergestuft werden sollen laut Planfeststellungsbeschluss ist die heutige A 117.

Aber auch die zerschneidet nach wie vor Bohnsdorf. Ganz im Gegenteil: Mit dem Bau der Anschlussstelle Hubertus soll sie verkehrlich sogar aufgewertet werden!
Zitat
nicolaas
Christian Linow hat genau das gemacht, den BUND, den NABU und die Mobilitätsverwaltung angeschrieben.
Zitat
Mein Artikel im nd
Am Freitag wandte er sich mit »nd« vorliegenden E-Mails an die Senatsmobilitätsverwaltung und die Umweltverbände Naturschutzbund Berlin und BUND Berlin. Er glaubt, einen juristischen Angriffspunkt für das Brückenbauvorhaben gefunden zu haben. »Statt Verkehrswende macht die Straßenbahn also Platz für den Autoverkehr. Und genau hier offenbaren sich mir Zweifel und die Frage, ob es sich bei der Marggraffbrücke wirklich um einen laut Wasserstraßen-Neubauamt nicht-planfeststellungspflichtigen Ersatzneubau handelt«, schreibt er. Die derzeit noch vorhandene mittlere der drei Brücken, auf der bis 1973 noch eine Straßenbahn fuhr, soll ersatzlos entfallen. Stattdessen soll, wie beschrieben, die Brücke in Fahrtrichtung Süden vier statt bisher drei Fahrspuren erhalten, um mehr Platz für Linksabbieger zu bekommen. Richtung Norden soll es bei den drei Autospuren bleiben. »Inwiefern ohnehin eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchzuführen wäre, vermag ich juristisch im Detail nicht abschätzen zu können«, schreibt Linow und bittet die Umweltverbände, »den Vorgang rund um die Marggraffbrücke rechtlich zu prüfen, um juristisch schnellstmöglich einen Planungs- respektive Baustopp zu erwirken«.
Am Sonntag soll es um 15 Uhr eine von der Linke und vom IGEB veranstaltete Demonstration für die Straßenbahn über die Brücke geben.

Die aktuelle Entwicklung in meinem Artikel im nd.

So 40 bis 50 Teilnehmer hatten sich eingefunden. RBB war auch dort, vielleicht gibt es heute was dazu in der Abendschau.


Zitat
ECG7C
So 40 bis 50 Teilnehmer hatten sich eingefunden. RBB war auch dort, vielleicht gibt es heute was dazu in der Abendschau.

Ja, es kam unter anderen Christian zu Wort, etwa eine Minute im Nachrichtenblock: [www.rbb-online.de]

so long

Mario
Zitat

"ECG7C" am 6.2.2022 um 16.58 Uhr:

RBB war auch dort, vielleicht gibt es heute was dazu in der Abendschau.

Ja, im Nachrichtenblock von 1'09" bis 2'13": Abendschau-Webseite, Mediathek, Direktlink (Auflösung 1280 x 720 Punkte).

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
RBB mal wieder. Da kommt im Beitrag nicht rüber, dass dort offiziell eine Straßenbahn in Planung ist, sondern es klingt als würden irgendwelche weltfremden Spinner gerne dort irgendwie eine Tram haben wollen
Zitat
PassusDuriusculus
RBB mal wieder. Da kommt im Beitrag nicht rüber, dass dort offiziell eine Straßenbahn in Planung ist, sondern es klingt als würden irgendwelche weltfremden Spinner gerne dort irgendwie eine Tram haben wollen.

Nun ja, die juristische Frage hier ist doch leider, wann ein kommunales bzw. landeseigenes Vorhaben so konkret als "in Planung" zu betrachten ist, dass andere - schon baureif geplante - Projekte einer übergeordneten staatlichen Ebene (hier der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes) dieses zwingend berücksichtigen muss. Bindet kommunale Bauleitplanung also Bundesbehörden bereits dann, wenn es sich noch "nur" um Optionen handelt...?

Im Prinzip sollte man das tatsächlich einmal bis Karlsruhe durchziehen. Dafür müssten BUND und/oder NABU, evtl. auch SenUMVK selbst, aber erstmal in erster Instanz (Verwaltungsgericht) gegen das WNA klagen und eine Entscheidung des BVerfG könnte Jahre auf sich warten lassen.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
PassusDuriusculus
RBB mal wieder. Da kommt im Beitrag nicht rüber, dass dort offiziell eine Straßenbahn in Planung ist, sondern es klingt als würden irgendwelche weltfremden Spinner gerne dort irgendwie eine Tram haben wollen.

Nun ja, die juristische Frage hier ist doch leider, wann ein kommunales bzw. landeseigenes Vorhaben so konkret als "in Planung" zu betrachten ist, dass andere - schon baureif geplante - Projekte einer übergeordneten staatlichen Ebene (hier der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes) dieses zwingend berücksichtigen muss. Bindet kommunale Bauleitplanung also Bundesbehörden bereits dann, wenn es sich noch "nur" um Optionen handelt...?

Im Prinzip sollte man das tatsächlich einmal bis Karlsruhe durchziehen. Dafür müssten BUND und/oder NABU, evtl. auch SenUMVK selbst, aber erstmal in erster Instanz (Verwaltungsgericht) gegen das WNA klagen und eine Entscheidung des BVerfG könnte Jahre auf sich warten lassen.

In Planfeststellungsbeschlüssen zur "richtigen" Eisenbahn wird regelmäßig auf die Planwerke des Landes Bezug genommen, so auf FNP, Stadtentwicklungspläne usw. Voraussetzung der Berücksichtigung dürfte allerdings sein, dass die zugehörigen Behörden und Abteilungen des Landes diese auch entsprechend ins Verfahren einbringen. Und hier im speziellen Fall kommt noch dazu, dass es ja gar kein (abzuwägendes) Planfeststellungsverfahren gab.

EDIT: Vielen Dank an Christian und an Arnd für ihren "offiziellen" Einsatz fürs Gute! :-)

Viele Grüße
André



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.2022 23:18 von andre_de.
Zitat
Christian Linow
Zitat
Heidekraut
Aber steht irgendwo, das die beiden Bundesstraßen entwidmet werden sollen? Trotz A113 bleiben sie doch Bundesstraßen.

Nein, davon ist keine Rede. Aber selbst wenn das irgendwo stünde, würden Taten auf sich bestimmt warten lassen. Denn was wirklich hätte heruntergestuft werden sollen laut Planfeststellungsbeschluss ist die heutige A 117.

Aber auch die zerschneidet nach wie vor Bohnsdorf. Ganz im Gegenteil: Mit dem Bau der Anschlussstelle Hubertus soll sie verkehrlich sogar aufgewertet werden!

Es sind schon viele Rück- und Umbaumaßnahmen zur normalen Stadtstraße umgesetzt worden. Auf dem Adlergestell und der nahezu vollständig erneuerten Straße Am Seegraben (B96A) gilt nun statt Tempo 70 fast überall Tempo 50, was durchaus stationär und mobil überwacht wird. An einigen Stellen sogar Tempo 30, ob bauzeitlich oder ständig ist nicht ganz klar. Auf dem Adlergestell am Bahnhof Adlershof gibt es nur noch zwei Fahrstreifen stadtauswärts zugunsten breiterer Geh- und Fahrradwege. Der ÖPNV erhielt auf der Bundesstraße zur Entlastung Adlershofer Wohnstraßen eine neue Endstelle nebst separater Lichtzeichenanlage zur gefahrlosen Wende der Omnibusse (zur Zeit Linie 260).

Die B96A könnte eigentlich komplett aufgehoben werden, da die B96 seit der Jahrtausendwende wieder für alle Verkehrsteilnehmer zur Verfügung steht. Für den Fernverkehr ist sie inzwischen ungeeignet. Beispielsweise biegt sie am U-Bahnhof Eberswalder Straße von der Schönhauser Allee nach links in die Danziger Straße ab, dort ist jedoch Linksabbiegen seit langem wegen der Straßenbahn untersagt. Die Eisenbahnbrücke am Ringbahnhof Schönhauser Allee ist so marode, dass schon im Mai 2020 eine Sperrung für Fahrzeuge über einer zulässigen Gesamtmasse von 18 Tonnen angeordnet wurde [leute.tagesspiegel.de]. Die BVG störte das nicht, weiterhin die schwersten zur Verfügung stehenden Straßenbahnwagen (F8Z mit Leermasse von 51,5t, voll besetzt 70t!) auf der Linie M1 einzusetzen. Selbst im Ersatzverkehr fahren stets Gelenkbusse mit zulässiger Gesamtmasse von 28t. Wer soll denn die Verkehrsbehörde noch ernst nehmen?

Die angesprochene A117 ist nur noch Schatten ihrer selbst. Selbstredend ist in der Ortsdurchfahrt Bohnsdorf trotz meterhoher Lärmwände die Geschwindigkeit auf 80 km/h limitiert. Die Behelfsbrücke über die neu angelegte Flughafenbahn im Brandenburger Abschnitt dieser "Autobahn" besitzt nur zwei Spuren gemeinsam für beide Fahrtrichtungen ohne Standstreifen, auf 60 km/h geschwindigkeitsbeschränkt. Die noch vorhandene Brücke über den aufgelassenen/entwidmeten Teil der Flughafen-Anschlussbahn aus DDR-Zeiten besaß nach 2x2 Fahrspuren plus Standstreifen. Die Tankstellen am Rasthof Waldeck sind längst geschlossen, der Parkplatz nur noch empfehlenswert für Autosex [parkplatzberlin.wordpress.com].
Die Renaturierung wäre wohl des Beste für diese Autobahn - allerdings wurden im letzten Jahr sämtliche Fahrbahnen der Auf- und Abfahrten zur Straße Am Seegraben komplett erneuert.

so long

Mario
Zitat
andre_de
Und hier im speziellen Fall kommt noch dazu, dass es ja gar kein (abzuwägendes) Planfeststellungsverfahren gab.

Ja, und gerade dann müsste der Neubau doch den Altbau 1:1 ersetzen. Also zwei Fahrbahnbrücken für die Noch-Bundesstraße mit Geh- und Fahrradwegen sowie eine Straßenbahnbrücke für zwei Richtungsgleise und diverse Strom-, Gas- und Wärmeleitungen. Immerhin hat es ja nachweislich Jahrzehnte lang Straßenbahnverkehr nicht nur auf der Vorgängerbrücke, sondern auch auf der derzeitig noch bestehenden Marggraffbrücke gegeben.

so long

Mario
Noch ein Artikel zum Thema, vom Samstag: [www.tagesspiegel.de]
Kommentare beachten ;-)

Es gibt jetzt einen Direktlink zu [www.rbb24.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2022 09:23 von ECG7C.
Zitat
ECG7C
Noch ein Artikel zum Thema, vom Samstag: [www.tagesspiegel.de]
Kommentare beachten ;-)

Es gibt jetzt einen Direktlink zu [www.rbb24.de]

Der Tagesspiegel berichtigt sich: "Korrektur: In einer früheren Version hieß es, dass die Verkehrsverwaltung unter Leitung von Regine Günther (Grüne) die Verlängerung der Linksabbiegespur zur Minna-Todenhagen-Straße bestellte. Dies geschah jedoch noch zu Zeiten ihres Vorgängers Andreas Geisel (SPD). Wir bitten den Fehler zu entschuldigen."
Zitat
tramfahrer
Nun gehts wohl doch

[www.berliner-zeitung.de]

Hat da jemand die Sabotage sabotiert? Oder war das sowieso nur ein Sturm im Wasserglas?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2022 17:59 von Nemo.
Zitat
tramfahrer
Nun gehts wohl doch

[www.berliner-zeitung.de]

Ich wollte es auch gerade schreiben! Wunderbare Neuigkeiten, der Einsatz hat sich offensichtlich gelohnt! Das soll aber keineswegs heißen, dass man sich jetzt auf dem Erfolg ausruhen kann.

Ich sage es mal so:

Warum bis 2035 warten und nicht gleich den bevorstehenden Brückenneubau nutzen, um mit der Straßenbahn zum Potsdamer Platz von Schöneweide aus anzufangen?!

Zeitversetzt könnte man dann parallel von der anderen Seite angreifen.


Zitat
Christian Linow
Zitat
tramfahrer
Nun gehts wohl doch

[www.berliner-zeitung.de]

Ich wollte es auch gerade schreiben! Wunderbare Neuigkeiten, der Einsatz hat sich offensichtlich gelohnt! Das soll aber keineswegs heißen, dass man sich jetzt auf dem Erfolg ausruhen kann.

Ich sage es mal so:

Warum bis 2035 warten und nicht gleich den bevorstehenden Brückenneubau nutzen, um mit der Straßenbahn zum Potsdamer Platz von Schöneweide aus anzufangen?!

Von mir aus gerne. :-) Aber ohne Variantenuntersuchung, NKU und PFV im Vorlauf dürfte das schwierig werden. Da sind Projekte wie "Kulturforum" schon weiter...

Dummerweise hat das Verwaltungsgericht ja damals zu den Strieder'schen Vorleistungen auf Leipziger Straße und Oberbaumbrücke sehr deutlich gesagt, dass solcherlei künftig ohne vorherige entsprechende Planrechtsverfahren zu unterbleiben habe. :-(

Da kommen wir aber auch wieder zu meiner Grundsatzfrage, warum für ausschließlich in öffentlichem Straßenraum projektierte Tram-Neubaustrecken immer ein vollumfängliches Planfeststellungsverfahren notwendig sein soll und man es nicht bei einem (um vereinfachte Anwohnendenbeteiligung ergänztem) Plangenehmigungsverfahren bewenden lassen könnte...

Viele Grüße
Arnd
Auf der Route vom Potsdamer Platz nach Schöneweide wird die Marggraffbrücke nicht die einzige sein die neugebaut werden und eine Straßenbahn berücksichtigen muss. Auf der Karte sind wohl drei weitere Brücken zu sehen. Denen hoffentlich nicht das gleiche passiert ...
Zitat
tramfahrer
Nun gehts wohl doch

[www.berliner-zeitung.de]

Den Artikel las ich wohl, allein mir fehlt der Glaube...

...Jedenfalls so lange, bis ich das - hoffentlich - auch in der Stellungnahme von SenUVK auf meine Petition von vergangenem Samstag gelesen haben werde.

Viele Grüße
Arnd
[www.nd-aktuell.de] mit einem interessanten Zitat dazu: "Das Belastungsmodell der geplanten Brücke reicht hierfür aus, voraussichtlich sind nur einige Ertüchtigungen nötig"
Zitat
ECG7C
Auf der Route vom Potsdamer Platz nach Schöneweide wird die Marggraffbrücke nicht die einzige sein die neugebaut werden und eine Straßenbahn berücksichtigen muss. Auf der Karte sind wohl drei weitere Brücken zu sehen. Denen hoffentlich nicht das gleiche passiert ...

Überbrückt werden nicht nur Gewässer. Es sind noch weitere Brücken auf der Relation, die Christian oben visualisert:
- Landwehrkanal mit mind. zwei Brücken* (Mehringbrücke + Zossener Brücke)
(- bei Zwischenendstelle am Halleschen Tor (wie derzeit die M41-Verstärker) wären es sogar drei Brücken mit Straßenbahn am Landwehrkanal.)
- Neuköllner Schifffahrtskanal (Sonnenbrücke)
- eine unscheinbarere Brücke Höhe Ziegrastraße/Estrel
- Hatun-Sürücü-Brücke** über die A100 (oder was auch immer dann da im Betontrog sein wird)
- Marggraffbrücke



* Um Brücken zu "sparen", wäre bspw. eine (alternativ-fiktive) Führung südlich der Amerika-Gedenkbibliothek auf der Blücherstraße und nur über die Mehringbrücke möglich. Das würde aber einen quasi Verlust der Umsteigemöglichkeiten am U-Bhf. Hallesches Tor bedeuten. Alternativ könnte eine Straßenseite am Kanal (Waterloo-Ufer oder Gitschiner Straße) nur dem Umweltverbund zugesprochen werden und dann beide Straßenbahnfahrtrichtungen dort abgewickelt werden - unwahrscheinlich ;)
** Ist die A100-Brücke eigentlich für eine Straßenbahn ausgelegt?


Tante Edith hat noch für die Brücken ein "n" gekauft.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2022 21:23 von Stichbahn.
Zitat
Stichbahn
** Ist die A100-Brücke eigentlich für eine Straßenbahn ausgelegt?

Möchte ja wohl sein. Aber hatten wir die Frage nicht vor kurzem genau so schon einmal? Da war mir doch mal wieder aufgefallen, dass es diese Brücke auf den StreetView-Aufnahmen noch nicht ansatzweise gibt...

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