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City-S-Bahn oder S21 - the never ending story - Bauzeitraum ab 03/2022
geschrieben von Arnd Hellinger 
Es geschehen noch Zeichen und Wunder ...
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Eine hoffentlich nicht zu doofe Laienfrage:
Warum werden verlaschte Gleisjoche gebaut? Ist das was provisorisches oder üblich? Ich hätte jetzt erwartet, dass da wenigstens 50 bis 100 m lange Schienen auf den Schwellen montiert werden.

Oder sind die Laschen nur vorrübergehend bis die Gleisjoche verschweißt werden?
Zitat
PassusDuriusculus
[...] Oder sind die Laschen nur vorrübergehend bis die Gleisjoche verschweißt werden?

korrekt. Um eine temporäre Befahrbarkeit mit Bauzügen herzustellen und ein verrutschen zu unterbinden, wird provisorisch gelascht und später verschweißt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Zitat
PassusDuriusculus
[...] Oder sind die Laschen nur vorrübergehend bis die Gleisjoche verschweißt werden?

korrekt. Um eine temporäre Befahrbarkeit mit Bauzügen herzustellen und ein verrutschen zu unterbinden, wird provisorisch gelascht und später verschweißt.

Korrekterweise werden die gelaschten Schienen nicht verschweißt sondern durch neue Langschienen ersetzt. Die werden schon im Werk auf eine Länge bis zu 150 m geschweißt und auf die Baustelle transportiert.
Die kurzen Gleisjoche dienen doch zunächst einmal zum Verlegen der Schwellen, so werden einige 10 Schwellen (Zahl geschätzt) auf einmal positioniert. Anschließend werden normalerweise die kurzen Gleise entfernt und stattdessen Lange Schienenstränge eingezogen. Teilweise gibt es aber auch Verfahren wobei die Schwellen einzeln ohne Joch verteilt werden und dann gleich die Stränge eingezogen werden. Sind Joche verlegt, so werden sie manchmal verlascht, damit Baufahrzeuge darüber fahren können, bevor die endgültigen Schienen eingezogen werden. So jedenfalls meine Beobachtungen. Ich bin natürlich nicht vom Fach.
Zitat
Bd2001
Korrekterweise werden die gelaschten Schienen nicht verschweißt sondern durch neue Langschienen ersetzt. Die werden schon im Werk auf eine Länge bis zu 150 m geschweißt und auf die Baustelle transportiert.

Langschienen werden so lang gewalzt, das ist ja der Clou. Dass die im Walzwerk verschweißt werden, wäre mir neu.

Viele Grüße
André
Er sprach ja von Schweißen im "Werk" :-) Geschweißt wird nicht im Walzwerk, sondern im Schienenwerk (siehe erstes Video): [www.vossloh.com] Daher habt ihr beide Recht.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Moin.

Mal wieder einige bisher noch nicht gesehene Fotos (zumindest nicht von mir) zum dritten Bauabschnitt der S21. Der soll bekanntlich am Postdamer Platz beginnen und Vorleistungen nutzen, die zuerst schon in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts für den Anschluss der Ringbahnspitzkehre eingebaut worden waren (ich meine die Tunnelstutzen der Gleise 11, 12 und 13), ...



... und die dann in den neunziger Jahren des gleichen Jahrhunderts beim Bau des Bürohauses auf dem Grundstück des ehemaligen "Haus Vaterland" um etwa 15 bis 20 Meter verlängert wurden (nur Gleise 12 und 13):




Die Vorleistung für das Gleis 11 wurde nicht verlängert, weil dieses Gleis anscheinend nicht für die Ausfahrt Richtung Gleisdreieck gebraucht wird. Es wurde aber ein Notausgang aus dieser Vorleistung (die in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts als Schutzraum genutzt wurde) gebaut, der in diesem auffälligen Häuschen in der Gabriele-Tergit-Promenade an die Oberfläche führt (von mir am 6.12.2008 fotografiert):



Mein anonymer Brieffreund hat mich nun in der letzten Nacht auf sechs Fotos aufmerksam gemacht, die er vor kurzem in der Vorleistung von Gleis 13 aufgenommen hat (die Fotos sind so auf seinem Server abgelegt, dass sie nicht auf anderen Seiten "eingebettet" werden können, deshalb hier nur die Links zu seinen Seiten):
Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Vielen Dank Thomas!

Und ja, ich halte den roten Tunnel für elementar und den Verzicht eine Einbindung vorzubereiten, ist ein großer Fehler, der sich irgendwann rächen wird. Die Einbindung der S21 in den Bahnhof Potsdamer Platz muss so erfolgen, dass alle Fahrtrichtungen flexibel verknüpfbar sind. Anderenfalls entstehen wieder neue Fahrplanzwänge durch Fahrstraßenausschlüsse und bei Störungen wird die Umleitung über den anderen Streckenteil erschwert.

Das gilt insbesondere (sehr) langfristig, sollte tatsächlich mal irgendwann der "Kreuzberger Tunnel" kommen und die S6 dann vom Hbf kommend Richtung Kreuzberg durchgebunden werden. Dann kann in selber Fahrplanlage keine andere Linie verkehren und selbst Anschlüsse mit Wartezeit sind aufgrund der asymmetrischen Anordnung der Zuläufe nicht möglich.

Es gilt also im Prinzip genau das, was Kaczmarek gestern den Medien erklärt hat: Wir müssen vorausschauend und mit Reserven planen und bauen.

--- Signatur ---
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Zitat
Jay
Es gilt also im Prinzip genau das, was Kaczmarek gestern den Medien erklärt hat: Wir müssen vorausschauend und mit Reserven planen und bauen.

Ist dann nicht aber schon die S1 über Wedding - Hauptbahnhof gestorben? Die verursacht doch am Nordkreuz nur Kopfschmerzen.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Jay
Es gilt also im Prinzip genau das, was Kaczmarek gestern den Medien erklärt hat: Wir müssen vorausschauend und mit Reserven planen und bauen.

Ist dann nicht aber schon die S1 über Wedding - Hauptbahnhof gestorben? Die verursacht doch am Nordkreuz nur Kopfschmerzen.

Aus meiner Sicht, ja. Das funktioniert nur über den Asttausch mit der S2 im Norden oder Umbauten im Westkopf von Gesundbrunnen. Aber schon die S15 als Vorläufer der Durchbindung soll uns in Gesundbrunnen die verfügbaren Trassen reduzieren.

--- Signatur ---
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Zitat

"Jay" am 4.6.2022 um 10 Uhr:

[...] ich halte den roten Tunnel für elementar und der Verzicht, eine Einbindung vorzubereiten, ist ein großer Fehler [...]

Das könnte eventuell auch durch den im Boden verbliebenden und in der dritten, mit dem Titel "Schnitt B-B - Kopfbau Baulos 1" versehenen Zeichnung zu erkennenden "Baugrubenverbau für Fernbahn" verursacht worden sein.

Zitat

Das gilt insbesondere (sehr) langfristig, sollte tatsächlich mal irgendwann der "Kreuzberger Tunnel" kommen und die S6 dann vom Hbf kommend Richtung Kreuzberg durchgebunden werden.

Hat sich denn irgendwann einmal jemand ernsthaft für die vom Fahrgastverband vorgeschlagene S-Bahnlinie S6 interessiert gezeigt? Z. Bsp. Herr Kaczmarek?

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Hat sich denn irgendwann einmal jemand ernsthaft für die vom Fahrgastverband vorgeschlagene S-Bahnlinie S6 interessiert gezeigt? Z. Bsp. Herr Kaczmarek?

Die unterirdische Verbindung der Görlitzer Bahn mit dem Anhalter Bahnhof (unten, damals Ahu) stammt aus der Germania-Planung des Reichsverkehrsministeriums und führte damals zu erheblichen Umplanungen und Bauverzögerungen am Nordkopf Ahu. Schon aufgrund der Herkunft ist sie ein No-Go ohne Chance auf Realisierung.
Ersatzweise soll ja nach dem Willen der jetzigen Regierungskoalition die Straßenbahnstrecke von Schöneweide zum Potsdamer Platz wieder aufgebaut werden.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Zitat
krickstadt
Hat sich denn irgendwann einmal jemand ernsthaft für die vom Fahrgastverband vorgeschlagene S-Bahnlinie S6 interessiert gezeigt? Z. Bsp. Herr Kaczmarek?

Die unterirdische Verbindung der Görlitzer Bahn mit dem Anhalter Bahnhof (unten, damals Ahu) stammt aus der Germania-Planung des Reichsverkehrsministeriums und führte damals zu erheblichen Umplanungen und Bauverzögerungen am Nordkopf Ahu. Schon aufgrund der Herkunft ist sie ein No-Go ohne Chance auf Realisierung.

Bei Autobahnen kümmert es auch niemanden, wer dessen größter Fan war.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat

"der weiße bim" am 4.6.2022 um 14.10 Uhr:

Die unterirdische Verbindung der Görlitzer Bahn mit dem Anhalter Bahnhof (unten, damals Ahu) stammt aus der Germania-Planung des Reichsverkehrsministeriums und führte damals zu erheblichen Umplanungen und Bauverzögerungen am Nordkopf Ahu. Schon aufgrund der Herkunft ist sie ein No-Go ohne Chance auf Realisierung.

Sorry Mario, aber die Germania-Planung mit dem Entwurf des Fahrgastverbands für eine S-Bahnlinie S6 von Gartenfeld über die S21-Strecke zur Görlitzer Bahn zu vergleichen, ist schon selbst ein "No Go" (N a z i-Vergleiche lenken immer wieder von dem eigentlichen Problem ab, das solltest Du doch wissen, oder?). Siehe die PDF-Ausgabe des Artikels im Signal-Heft 1/2020 (1.032.994 Bytes).

Viele Grüße, Thomas

PS: Der Brieffreund hatte in seiner E-Mail neun Fotos erwähnt und mir nun noch die drei fehlenden nachgereicht:
--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.2022 15:25 von krickstadt.
Zitat
der weiße bim
Die unterirdische Verbindung der Görlitzer Bahn mit dem Anhalter Bahnhof (unten, damals Ahu) stammt aus der Germania-Planung des Reichsverkehrsministeriums und führte damals zu erheblichen Umplanungen und Bauverzögerungen am Nordkopf Ahu. Schon aufgrund der Herkunft ist sie ein No-Go ohne Chance auf Realisierung.

Das juckt bei dem S-Bahnneubau Wedding-StadtkreuzHauptbahnhof auch niemanden wo die Planungsherkunft liegt.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Nemo
Bei Autobahnen kümmert es auch niemanden, wer dessen größter Fan war.

Doch, Autobahngegner kommen vor allem aus dem links/grünen Lager.

so long

Mario
Also schon der Na*zischeiß war hängebuchen, aber nun schießt du wirklich den Vogel ab!
Zitat
Florian Schulz
Das juckt bei dem S-Bahnneubau Wedding-StadtkreuzHauptbahnhof auch niemanden wo die Planungsherkunft liegt.

Eindeutig aus dem Pilzkonzept der Nachwendezeit, als die Teilung überwunden und die Besatzungsmächte abgezogen waren. Der zentrale Hauptbahnhof für die Bundeshauptstadt war dann das Motiv, parallel zum Nordsüdtunnel aus den 1930er Jahren und dem viergleisigen Regional-/Fernbahntunnel der 2000er zusätzlich eine weitere Nord-Süd S-Bahnverbindung (City-S-Bahn) zu bauen.

so long

Mario
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