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Neun Euro Ticket
geschrieben von Heidekraut 
Zitat
Mont Klamott
Das 9 Euro Ticket nutzen sicher viele sehr gerne, bringt aber nicht den langfristigen ÖPNV-Umstieg und Ausbau der Netze.

Es nützt zunächst jenen, die ohnehin schon den ÖPNV benutzen. Eventuell werden mehr oder weniger Leute (denen das Auto zu teuer wird) versuchen, ihr Fahrrad mitzunehmen um zeitliche Nachteile wenigstens teilweise auszugleichen.

Die Verkehrsunternehmen der Großstädte arbeiten personell und fahrzeugtechnisch ohnehin längst am Limit, weitere Mehrleistungspakete können mit dem vorhandenen Personal-, Fahrzeug-, Infrastruktur- und Werkstättenbestand gar nicht umgesetzt werden. Vielmehr brechen eigene Einnahmen weg, nicht alle Unternehmen haben einen Bruttovertrag. [www.mobi-wissen.de]
Im Grunde ist es ein Vertragsbruch langfristig abgeschlossener Verkehrsverträge aus populistisch erscheinenden Motiven.

so long

Mario
Hallo zusammen!

Zitat
Balu der Bär
[...] Man möge sich bitte nur mal ausmalen, was passiert, wenn wirklich die beabsichtigte Lenkungswirkung eintritt. Alle lassen das Auto stehen. Super, aber wenn ich mir schon heute Bus und Bahn so anschaue, dann frag ich mich, ob die Busse dann mit Anhänger fahren sollen oder es Dachsitze wie in Indien geben wird. Weder die S-Bahn noch die BVG hat die Kapazitäts-Reserven, um den Nachfrage-Schub, der kommen wird, auch befördern zu können.

Ich denke, man braucht sich das nicht ausmalen, weil es nicht eintritt. Es gibt in der "analogen Welt" oder im "realen Leben" kein Null und Eins, kein alles oder gar nichts, kein Schwarz oder Weiß usw.

Ich werde zum Beispiel einen Teufel tun, so ein Ticket zu kaufen. Ich werde in den nächsten Monaten den ÖPNV meiden, soweit ich nur eben kann. Mit der Abschaffung der Maskenpflicht bei gleichzeitigen Rekord-Inzidenzwerten ist das für mich ein No-go. Da kann mir sogar Geld für die Nutzung geboten werden, es interessiert mich nicht.

Trotz zwischenzeitlicher Impfungen auf mittelmäßigem Niveau sind in Berlin laut Statistik des Landesamts für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) durch die Omikron-Variante inzwischen mehr Menschen verstorben als 2020 infolge der ersten Welle.

Aufgrund der Omikron-Variante sind (ebenfalls laut LaGeSo) bereits rund 63 Prozent mehr Menschen im Krankenhaus gelandet als bei der ersten Welle, und es dürften bald mehr Menschen sein als bei allen Wellen bisher, denn die aktuelle Welle dürfte noch lange anhalten.

Soviel zu den angeblich milden Verläufen. Die unfassbar hohen Inzidenzwerte "fressen" das alles auf: In der ersten Welle 2020 hatten wir durch die strikten Maßnahmen eine 7-Tage-Inzidenz von maximal knapp 38 (!) - da fehlen keine Nullen. Zuletzt waren wir in Berlin bei fast 2.000 (da sind keine Nullen zu viel)! So ein Wert bedeutet einschließlich geschätzter Dunkelziffer, dass es einer von 20 oder 30 aktuell hat.

Niemand, der halbwegs bei klarem Verstand ist, kann aktuell nach einem Wegfall der Maskenpflicht noch mit gutem Gefühl den ÖPNV nutzen. Damit ist das 9-Euro-Ticket für mich ein kompletter Schuss in den Ofen.

Die Masken sind ohne Zweifel lästig. Aber sie sind extrem effektiv (zumindest FFP2, wenn sie korrekt getragen werden) und ohne sie geht es m.E.noch für längere Zeit nicht.

In meinem Verwandschafts- und Freundeskreis hat es in den letzten zwei Wochen sechs Leute erwischt. Alle zum Glück geimpft und mit einer Ausnahme (zehnjähriges Kind) auch schon "geboostert", aber alle doch mit sehr unangenehmen Symptomen. Glücklicherweise alle unter 50 Jahre alt.

Viele Grüße
Manuel



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.2022 00:51 von manuelberlin.
Re: Neun Euro Ticket
27.03.2022 00:44
Ich nehme an, dass es dafür einen finanziellen Ausgleich für die Verkehrsbetriebe geben wird.
Re: Neun Euro Ticket
27.03.2022 03:37
Hallo Manuel,

die Maskenpflicht im ÖPNV entfällt doch aber gar nicht.
Re: Neun Euro Ticket
27.03.2022 08:38
Zitat
der weiße bim
[Vielmehr brechen eigene Einnahmen weg, nicht alle Unternehmen haben einen Bruttovertrag. [www.mobi-wissen.de]
Im Grunde ist es ein Vertragsbruch langfristig abgeschlossener Verkehrsverträge aus populistisch erscheinenden Motiven.

Das genaue Gegenteil ist der Fall! Die Verkehrsuntermen bekommen die Differenz zum Vollpreisticket vom Bund erstattet. Die Fahrgäste könnten für die drei Monate ihren bestehendes Abo sogar auf das VBB Gesamtnetz ändern. Fahrgäste, die sich einzeln Monatskarten kaufen kaufen natürlich gleich die größte Tarifstufe, wenn eh alles denselben Preis hat. Dann gehen noch mehr Einnahmen an die Verkehrsuntermen ohne dass wirklich mehr Leistungen erbracht werden müssen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Balu der Bär
[. Super, aber wenn ich mir schon heute Bus und Bahn so anschaue, dann frag ich mich, ob die Busse dann mit Anhänger fahren sollen oder es Dachsitze wie in Indien geben wird. Weder die S-Bahn noch die BVG hat die Kapazitäts-Reserven, um den Nachfrage-Schub, der kommen wird, auch befördern zu können.

So ein Quatsch, natürlich gibt es noch Kapazitätsreserven. Die 5 Leute die zusätzlich in den ÖPNV steigen werden, passen locker noch rein. Ich habe dieses Jahr noch kaum Fahrzeuge erlebt, wo alle Sitze belegt waren. Und so viel Prozent der Wege werden in Berlin nicht mit dem Auto zurückgelegt.
Lieber Manuel,

aktuell liegt die Berliner Inzidenz bei 1123.

In der ersten Welle waren Krankenhausbelegung und Todeszahlen unwesentlich höher als heute.

Bei 1562 Toten (Deutschlandweit pro Woche ca. Höchstwert 1. Welle) und ca. 37350 Neuinfizierten in einer Woche lag die Sterblichkeit also bei 4,1%

Heute bei wöchentlich/deutschlandweit 1506 Toten ca. 1,43 Mio Neuinfektionen ist di Sterblichkeit also auf 0,1 % gesunken.

Summasummarum. In der ersten Welle gab es trotz der niedrigen Inzidenz mind. genauso viel Krankenhausreife und Tote wie heute.

Vgl. z.B.
[interaktiv.morgenpost.de]
oder RKI

PS: Ich geh mal davon aus, dass sich die meisten bei Kollegen/Verwandten bzw. in der Schule anstecken und nicht weil man 15 Minuten mit Maske in einem gut durchlüfteten Verkehrsmittel saß.
Alle Bekannten, die es seit Omikron in meinem Umfeld hatten, wissen genau wo sie sich angesteckt haben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.2022 10:46 von PassusDuriusculus.
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
Balu der Bär
[. Super, aber wenn ich mir schon heute Bus und Bahn so anschaue, dann frag ich mich, ob die Busse dann mit Anhänger fahren sollen oder es Dachsitze wie in Indien geben wird. Weder die S-Bahn noch die BVG hat die Kapazitäts-Reserven, um den Nachfrage-Schub, der kommen wird, auch befördern zu können.

So ein Quatsch, natürlich gibt es noch Kapazitätsreserven. Die 5 Leute die zusätzlich in den ÖPNV steigen werden, passen locker noch rein. Ich habe dieses Jahr noch kaum Fahrzeuge erlebt, wo alle Sitze belegt waren. Und so viel Prozent der Wege werden in Berlin nicht mit dem Auto zurückgelegt.

Das stimmt leider so nicht.

Die Bahn streicht aktuell den RE66 mit dem Hinweis, die Wagen für den Transport von Flüchtlingen zu benötigen. (Vom Personal sprechen sie nicht.) Statt dessen fährt ein BUS. Es zeigt aber, dass man keine Reserven mehr hat, wenn man für den absolut verständlichen Mehraufwand zum Transport der Flüchtenden jetzt im Bestandsnetz Reduktionen vornehmen muss.
Re: Neun Euro Ticket
27.03.2022 17:19
Zitat
Balu der Bär
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
Balu der Bär
[. Super, aber wenn ich mir schon heute Bus und Bahn so anschaue, dann frag ich mich, ob die Busse dann mit Anhänger fahren sollen oder es Dachsitze wie in Indien geben wird. Weder die S-Bahn noch die BVG hat die Kapazitäts-Reserven, um den Nachfrage-Schub, der kommen wird, auch befördern zu können.

So ein Quatsch, natürlich gibt es noch Kapazitätsreserven. Die 5 Leute die zusätzlich in den ÖPNV steigen werden, passen locker noch rein. Ich habe dieses Jahr noch kaum Fahrzeuge erlebt, wo alle Sitze belegt waren. Und so viel Prozent der Wege werden in Berlin nicht mit dem Auto zurückgelegt.

Das stimmt leider so nicht.

Die Bahn streicht aktuell den RE66 mit dem Hinweis, die Wagen für den Transport von Flüchtlingen zu benötigen. (Vom Personal sprechen sie nicht.) Statt dessen fährt ein BUS. Es zeigt aber, dass man keine Reserven mehr hat, wenn man für den absolut verständlichen Mehraufwand zum Transport der Flüchtenden jetzt im Bestandsnetz Reduktionen vornehmen muss.

Da kam aber eher ein Umstand zum anderen. Die RB66 ist zum einen ohnehin aktuell stark durch Bauarbeiten eingeschränkt. Zugleich sind hier genau die Züge im Einsatz die zur Beförderung von Flüchtlingen gebraucht werden, weil sie polentauglch sind.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Eine gute Maßnahme wäre auch, das 2 Stunden Ticket in alle Richtungen gelten zu lassen, wie schon in den 90er Jahren.
Derzeit sind Rundfahrten etc. ausgeschlossen, man kann ungewollt zum Schwarzfahrer werden.

Wobei ich gerade einmal in der Fahrplanauskunft getestet habe:
Platz der Vereinten Nationen-U Hellersdorf (mit M6), zurück U Hellersdorf-Strausberger Platz (mit U5) wäre zum Preis von 3 Euro möglich, Einzelticket AB. Bei anderen Kombinationen (z.B. wenn die Tram 16 enthalten ist, also auf gleicher Trasse zurückgefahren) wird mir die Tageskarte für 8,80 Euro angeboten.
Re: Neun Euro Ticket
27.03.2022 19:00
Die Fahrpreisauskunft prüft nur ob eine Haltestelle mehrfach durchfahren wird. Solange das nicht der Fall ist: Einzelfahrt.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Balu der Bär
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
Balu der Bär
[. Super, aber wenn ich mir schon heute Bus und Bahn so anschaue, dann frag ich mich, ob die Busse dann mit Anhänger fahren sollen oder es Dachsitze wie in Indien geben wird. Weder die S-Bahn noch die BVG hat die Kapazitäts-Reserven, um den Nachfrage-Schub, der kommen wird, auch befördern zu können.

So ein Quatsch, natürlich gibt es noch Kapazitätsreserven. Die 5 Leute die zusätzlich in den ÖPNV steigen werden, passen locker noch rein. Ich habe dieses Jahr noch kaum Fahrzeuge erlebt, wo alle Sitze belegt waren. Und so viel Prozent der Wege werden in Berlin nicht mit dem Auto zurückgelegt.

Das stimmt leider so nicht.

Die Bahn streicht aktuell den RE66 mit dem Hinweis, die Wagen für den Transport von Flüchtlingen zu benötigen. (Vom Personal sprechen sie nicht.) Statt dessen fährt ein BUS. Es zeigt aber, dass man keine Reserven mehr hat, wenn man für den absolut verständlichen Mehraufwand zum Transport der Flüchtenden jetzt im Bestandsnetz Reduktionen vornehmen muss.


Schön. Ein Beispiel.

Ich bin ja auch viel außerhalb des Berufsverkehrs unterwegs, da ist natürlich sowieso Platz. Im Berufsverkehr (6-10 und 14-19) bin ich auf dem Weg zu versch. Kunden regelmäßig unterwegs auf:
RE1
S3/5/7/9 ab Alex Ri. Westen
S25(Nord)
U1, U2, U3, U8
M4

Da ist in allen Linien noch Platz (insb. wenn man an vor der Pandemie zurückdenkt)

Ausnahme: Manchmal die U8 und wenn wegen einer Störung mal ne größere Verspätung von 5-10 Minuten auftritt, dann mag auch mal das erste Fahrzeug ausgelastet sein. Das kommt - vllt. bin ich ja ein Glückspils ;-) - aber selten vor; im Gegensatz zur Pandemie ist das Folgefahrzeug dannach aber wirklich leer.


Ich würde behaupten die RB66 ist kein Kreuz-Bube ^^



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.2022 19:17 von PassusDuriusculus.
Re: Neun Euro Ticket
28.03.2022 23:36
Zitat
samm
Zitat
Wutzkman
Zitat
samm
Mimimi

Darf ich fragen, was deine ursprüngliche Intention war, dich in einem Nahverkehrsforum anzumelden und deine Zeit dafür zu investieren, wenn schlussendlich doch sowohl die aktuellen als auch die künftigen Gegebenheiten alle shice und absolut unzumutbar sind?

"Auf Einwände des Gegners, gegen welche sich unser Kopf zu schwach fühlt, antwortet unser Herz durch Verdächtigung der Motive seiner Einwände."
Menschliches, Allzumenschliches: Ein Buch für freie Geister (Nietzsche)

Wie soll ich denn deine Frage verstehen? Soll der Inhalt keine Rolle spielen und willst du mich stattdessen lieber persönlich angreifen? (Durch das Herauskürzen des Zitats geht es doch jetzt nur noch um die persönliche Ebene. Der Rest ist einfach weg. Es ging übrigens um volkswirtschaftliche Aspekte, mit Beispielen zum Thema Verkehr.) Möchtest du nur unreflektiert mit Nahverkehrsfans schreiben? So sieht es für mich dann aus.

Oh je. Natürlich habe ich dich "persönlich angegriffen", wenn ich deine Argumentation auf's Wesentliche reduziert habe, während du ganz sachlich ein Zitat aufbringst, das den 'Gegner' beinhaltet. Ich weiß ja nicht, wer hier wen "angreift".
Doch doch, der Inhalt darf, nein muss eine zentrale Rolle spielen. Nur habe ich ihn bei dir wiederholt vermisst. Erst waren es "Musikanten und Bettler" in Fridrichshagen, die dich an der Teilnahme am ÖPNV hindern, welche im entsprechenden Thread bereits in Frage gestellt wurden und dann kommst du hier mit den nächsten, mehr als einfach zu entlarvenden Scheinargumenten um die Ecke, die halt auch keiner Nachprüfung standhalten. Da habe ich mir erlaubt, freundlich nachzufragen. Geht das aus meinen Text nicht hervor? Dabei habe ich doch extra Signalwörter wie "darf ich fragen" und "Intention" verwendet, und dir die Möglichkeit gegeben, es nüchtern zu erklären. Stattdessen kommst du mit irgend 'nem Quark um die Ecke. Ich notiere: Du möchtest es nicht sagen, in Ordnung.


Zitat
samm
Mensch Wutzkman, du weißt doch, dass ich ewig in einem Nahverkehrsunternehmen gearbeitet habe.

Woher soll ich das wissen? Bin ich der verschollene dritte Ehrlich Brother, oder was? Und selbst wenn, rechtfertigt das doch nicht solche unreflektierten Bemerkungen.


Zitat
samm
Da bekommt man halt einen anderen Blick auf die Realität.

Verstehe. Man muss nur lange genug bei einem Nahverkehrsunternehmen gearbeitet haben, um zu "erkennen", dass der ÖPNV hier bei uns nichts leistet und man daher besser mit dem Auto fährt. So kam es im Thread der SRS ja rüber.


Zitat
samm
Was ist denn an meinen Ausführungen "Mimimi"? Stimmen die Aussagen nicht?

In der Art und Weise, wie sie dargebracht wurden, sind sie doch zumindest stark anzuzweifeln. Im SRS-Thread:

"Ich hab jedes Mal, wenn ich dann doch mal die U-Bahn nutze irgendwelche Stinker im Wagen [...]"
"Ich hab jedes Mal, wenn ich dann doch mal die U-Bahn nutze [...] im Wagen [...] Asis mit lauter Musik [...]"
"Ich hab jedes Mal, wenn ich dann doch mal die U-Bahn nutze [...] im Wagen [...] Döneressende"

Das lässt aus meiner Sicht zwei mögliche Schlussfolgerungen zu:

(1) Ich bin ein fucking Glückpilz, dass ich zwar auch manches mal dem einen oder anderen davon begegne, aber wirklich weit entfernt von immer, schon gar nicht in Kombination.

(2) Du übertreibst maßlos.

Lass' uns doch gemeinsam überlegen, was wahrscheinlicher ist ;)


Zitat
samm
Habe ich etwas bewertet und geschrieben, wie schlimm das hier ist?

Ja, ziemlich eindeutig sogar.


Zitat
samm
Es ist einfach real, dass wir ewig brauchen, um neue Verbindungen zu bauen - völlig ohne Wertung.

Das mag sein, nur ausgerechnet die Bauzeiten als Argument hast du gar nicht gebraucht bisher. Und sie wären auch kein Argument gegen den ÖPNV als solches. Stattdessen hast du behauptet, dass es [fiktive Zeitspannen einsetzen] brauchen würde, neue Verbindungen zu schaffen und wurdest prompt im nächsten Beitrag bereits zu Recht widerlegt.


Zitat
samm
PS: Ich weiß gerade gar nicht so recht, warum ich das so umfangreich beantworte.

Ich hoffe doch, aus Interesse an einem Diskurs. Genau dafür ist das das Forum da.


Zitat
samm
Ich könnte mich ja auch einfach abmelden. Ist das dann ein Gewinn für dieses Forum? ... wenn das so wahrgenommen wird, machen meine Beiträge eh keinen Sinn. Dann kann ich wirklich gehen.

Ganz und gar nicht. Wir alle begrüßen unterschiedliche Sichtweisen, über die man dann diskutieren kann. (Ich persönlich empfinde es sogar als schlechten Stil, gleich mit Abmeldung zu drohen, wenn man mal Widerrede und Nachfrage erfährt. Dann kommen wir nämlich wirklich in eine Bubble.)
Was aber sauer aufstößt ist, wenn man im Prinzip falsche Aussagen trifft (aus welchem Grund auch immer), prompt auf die eigene Fehlwahrnehmung hingewiesen wird und es trotzdem wenig später völlig unreflektiert wieder in de Runde spuckt. Dann kann man sich die Zeit insgesamt auch sparen.
Re: Neun Euro Ticket
28.03.2022 23:40
Zitat
PassusDuriusculus
vllt. bin ich ja ein Glückspils ;-)

Eine Perle der Natur ;)
Zitat
Lopi2000
Zitat
samm
PS: Die Höhe des Energiegeldes ist Einkommensabhängig, weil's besteuert wird.

Jein, wenn man es im Zusammenhang mit der Erhöhung der Pauschal- und Grundfreibeträge, die schon in der vergangenen Woche kommuniziert wurden, sieht, ist es faktisch steuerfrei.

Eigentlich ist es doppelt besteuert- von den Steuern die sich der Staat gegriffen hat, gibt er etwas heraus was er gleich wieder besteuert..

T6JP
def
Re: Neun Euro Ticket
29.03.2022 08:02
Zitat
Wutzkman
In der Art und Weise, wie sie dargebracht wurden, sind sie doch zumindest stark anzuzweifeln. Im SRS-Thread:

"Ich hab jedes Mal, wenn ich dann doch mal die U-Bahn nutze irgendwelche Stinker im Wagen [...]"
"Ich hab jedes Mal, wenn ich dann doch mal die U-Bahn nutze [...] im Wagen [...] Asis mit lauter Musik [...]"
"Ich hab jedes Mal, wenn ich dann doch mal die U-Bahn nutze [...] im Wagen [...] Döneressende"

Das lässt aus meiner Sicht zwei mögliche Schlussfolgerungen zu:

(1) Ich bin ein fucking Glückpilz, dass ich zwar auch manches mal dem einen oder anderen davon begegne, aber wirklich weit entfernt von immer, schon gar nicht in Kombination.

(2) Du übertreibst maßlos.

Lass' uns doch gemeinsam überlegen, was wahrscheinlicher ist ;)

Da bin ich also nicht der Einzige, dem es im Umgang mit Leuten so geht, die allenfalls mal zu einer Großveranstaltung den ÖPNV benutzen, aber genau wissen, wie er aussieht. Die gleichen Leute erklären mir dann auch ganz gern, dass sie bei jedem Fußweg von Gehwegradlern drangsaliert werden, obwohl sie ungefähr so häufig zu Fuß gehen wie sie ÖPNV fahren. (Auch hier gilt: natürlich gibt es das Phänomen, aber man ist wirklich weit entfernt von immer.)
Anonymer Benutzer
Re: Neun Euro Ticket
29.03.2022 09:00
Zitat
Wutzkman

"Ich hab jedes Mal, wenn ich dann doch mal die U-Bahn nutze irgendwelche Stinker im Wagen [...]"
"Ich hab jedes Mal, wenn ich dann doch mal die U-Bahn nutze [...] im Wagen [...] Asis mit lauter Musik [...]"
"Ich hab jedes Mal, wenn ich dann doch mal die U-Bahn nutze [...] im Wagen [...] Döneressende"

Das lässt aus meiner Sicht zwei mögliche Schlussfolgerungen zu:

(1) Ich bin ein fucking Glückpilz, dass ich zwar auch manches mal dem einen oder anderen davon begegne, aber wirklich weit entfernt von immer, schon gar nicht in Kombination.

(2) Du übertreibst maßlos.

Lass' uns doch gemeinsam überlegen, was wahrscheinlicher ist ;)

Samms Argumente kommen aber in dieser Form weder nur von Samm, noch nur von Autofahrern. Diese Klagen höre ich auch immer wieder von Menschen, die den ÖPNV weiterhin nutzen oder genau deswegen eben lieber Rad fahren. 'Immer" ist dabei sicher so übertrieben wie "hin und wieder" untertrieben ist, allerdings ist die Berliner S-Bahn gerade im Winter (bei der U-Bahn kann ich es nicht einschätzen) ein Zufluchtsort für Obdachlose, sei es zum Betteln, trinken oder schlafen. Das Problem ist derart massiv geworden, dass die Züge ein paar Stationen vor dem Aussetzen durch eine Vielzahl Sicherheitsmitarbeiter von entsprechenden Mitfahrern geräumt werden, um den betrieblichen Ablauf nicht zu verzögern. Nicht selten kam es nämlich vor, dass du dann deinen Zug räumen musst und warst in jedem Wagen mit einem oder mehreren Schlafenden und / oder Betrunkenen konfrontiert, mal mehr übel riechend, mal weniger übel riechend.

Dass die Züge gerne mal als mobile Party inkl. lauter Musik genutzt werden, kann ich auch nur bestätigen. Gerade Freitagabends geht es dann los. Hinzu kommt die Drogenproblematik.

Von diesen Zuständen sind nicht nur Fahrgäste, sondern auch Mitarbeiter genervt, denn auch die Tf werden häufig unfreiwillig durch laute Musik beschallt oder müssen den Mief, der in den Führerstand zieht, ertragen. Berlin ist da schon besonders, in FFM habe ich sowas tatsächlich sehr selten erlebt, hier nicht immer, aber recht häufig. Dort, in Hessen, waren auch die Züge nicht so versifft wie hier, womit ich Müll, Urin, leere Suffflaschen und hin und wieder auch das große Geschäft meine.

Ich halte es auch für falsch, diese Klagen pauschal als Scheinargumente abzutun oder runterzuspielen. Dass es nur Ausreden sind, ist die Bewertung einiger Foristen, ich sehe es anders, weil ich sowohl als ÖPNV Nutzer, als auch als Mitarbeiter, recht häufig damit konfrontiert bin.

Wenn der ÖPNV derart attraktiv sein soll, um Menschen zum Umsteigen zu bewegen, muss man auch diese Probleme angehen. Der Vorwurf einer Scheinargumentation verharmlost einfach ein offensichtliches Problem.

In deiner Aufzählung gibt es übrigens noch Möglichkeit

3) Du nimmst es nicht so wahr, weil du es gewohnt bist, es nicht anders kennst oder weil es dich einfach nicht so stört. Es soll auch Menschen geben, die das toll finden, weil das eben zu Berlin gehört. Inwieweit das auf dich zutrifft, kann ich aber nicht beurteilen.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.2022 09:14 von Railroader.
def
Re: Neun Euro Ticket
29.03.2022 09:16
Zitat
Railroader
Wenn der ÖPNV derart attraktiv sein soll, um Menschen zum Umsteigen zu bewegen, muss man auch diese Probleme angehen. Der Vorwurf einer Scheinargumentation verharmlost einfach ein offensichtliches Problem.

Dass es das Problem nicht gibt, hat auch niemand behauptet, und wahrscheinlich werden die meisten zustimmen, dass die hiesigen Verkehrsbetriebe gut daran täten, die eigenen Beförderungsbedingungen stärker durchzusetzen. Aber ich sehe dennoch eine gewisse Antiproportionalität zwischen der Häufigkeit der ÖPNV-Nutzung und dem Wehklagen über solche Zustände.
Anonymer Benutzer
Re: Neun Euro Ticket
29.03.2022 09:25
Zitat
def

Dass es das Problem nicht gibt, hat auch niemand behauptet, und wahrscheinlich werden die meisten zustimmen, dass die hiesigen Verkehrsbetriebe gut daran täten, die eigenen Beförderungsbedingungen stärker durchzusetzen. Aber ich sehe dennoch eine gewisse Antiproportionalität zwischen der Häufigkeit der ÖPNV-Nutzung und dem Wehklagen über solche Zustände.

Die sehe ich tatsächlich nicht so. Natürlich sind das alles nur subjektive Eindrücke, nur stelle ich eben fest, dass sich Fahrgäste des ÖPNV genau so oft darüber beklagen wie Autofahrer, die es nicht (mehr) tun. Und zumindest ein befreundeter Radfahrer, der genau diese Zustände "überall stinkt es nach Pisse, ständig wird man belästigt" beklagt, fährt eben uA deswegen in Berlin fast nur noch mit dem Rad, während er zuvor in einer anderen Stadt, in der er lebte, auch häufig den ÖPNV nutzte.
Zitat
Wutzkman
In der Art und Weise, wie sie dargebracht wurden, sind sie doch zumindest stark anzuzweifeln. Im SRS-Thread:

"Ich hab jedes Mal, wenn ich dann doch mal die U-Bahn nutze irgendwelche Stinker im Wagen [...]"
"Ich hab jedes Mal, wenn ich dann doch mal die U-Bahn nutze [...] im Wagen [...] Asis mit lauter Musik [...]"
"Ich hab jedes Mal, wenn ich dann doch mal die U-Bahn nutze [...] im Wagen [...] Döneressende"

Also ich finde, dass das zwar etwas übertrieben ist, aber generell doch eine ganz gute Beschreibung des Zustands im Berliner Nahverkehrs ist - je nach Linie und Tageszeit natürlich mal mehr, mal weniger.
Schon in Hamburg ist der Nahverkehr merklich angenehmer. Die Stationen und Züge sind deutlich sauberer (selbst S Reeperbahn oder U St. Pauli...), man wird nicht alle fünf Minuten angebettelt.


Mich stört das persönlich zwar weniger, aber viele Menschen werden in Berlin vom Nahverkehr schon deshalb fernbleiben, weil sie keine Lust auf den Aufenthalt in einer Müllkippe haben. Dabei haben wir in Berlin eigentlich ein extrem gutes ÖPNV-Angebot.
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