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Mutmaßliches Fehlverhalten mindestens eines S-Bahn-Tf
geschrieben von Arnd Hellinger 
Nach heutiger Pressemeldung von Peter Neumann soll es in der Nacht zum 3. April 2022 auf der Stadtbahn zu einer sicherheitsrelevanten Situation gekommen sein. Offenbar machte der Tf einer S3 in Hackescher Markt Kopf, ohne vor Abfahrt in Gegenrichtung das Freisein des Blockabschnitts zu prüfen. Derweil näherte sich vom Alex her bereits der Folgezug...

Da müssen ein paar Grundregeln des Bahnbetriebs irgendwie nicht sonderlich ernst genommen worden sein...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Slighter
Au einem scheinbar noch unbekannten Grund hat eine S3 Richtung Olympiastadion in der Nacht zu Sonntag am Hackeschem Markt gewendet und wäre beinahe bei der Falschfahrt mit einer nachfolgenden S7 kollidiert.

[www.berliner-zeitung.de]

In dem Artikel wird suggeriert, dass der Tzf. eigenmächtig gehandelt hätte. Irgendwie kann ich mir das schwer vorstellen. Waren/sind da Bauarbeiten angedacht gewesen?

Das durcheinanderwürfeln irgendwelcher Wörter ist bei Eisenbahnthemen immer etwas schwierig, da es Fachbegriffe gibt, mit denen eine präzise Aussage erzielt werden soll. Leider tut das sowohl der aufgeregte Insta-Filmer & DSO-Schreiber, als auch der Artikel von Peter Neumann.

Aber um deine Frage zu beantworten: Nein, es waren keine Bauarbeiten und ja, es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Tf hier durch Verstoß gegen das Regelwerk eigenmächtig gehandelt und damit diese gefährliche Situation herbeigeführt hat.

Hackescher Markt ist kein Bahnhof, sondern ein Haltepunkt (auf der freien Strecke). Dort kann also nicht einfach so die Fahrtrichtung gewechselt werden. Da sowohl Alexanderplatz, als auch Friedrichstraße Bahnhöfe mit für diesen Zweck passend liegenden Weichen sind, ergibt es (für den Fahrdienstleiter) auch keinerlei Sinn die Fahrtrichtung in Hackescher Markt zu wechseln.

Sehr wahrscheinlich ist, dass der Tf eine erhaltene Anweisung falsch verstanden und daraufhin falsch gehandelt hat. Dass da was nicht stimmt, hätte ihm allerdings auffallen müssen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Triebfahrzeugführer (auch gerne Lokführer genannt).
Wenn sich noch jemand etwas doof anstellt beim finden des erwähnten Beitrags: [www.drehscheibe-online.de]
Zitat
schenkcs
Was ist ein Tf?

Bei der Eisenbahn (also auch bei unserer S-Bahn) ist das die umgangssprachlich als "Fahrer" oder "Lokführer" bezeichnete Person - Triebfahrzeugführer (m/w/d).

Viele Grüße
Arnd
dramatisch !! nur gut, daß nichts passiert ist. Das zeigt, daß hier sicherheitsrelevante Aspekte (nicht nur vom Tf) grob missachtet wurden. Eigentlich müsste das Eisenbahnbundesamt (EBA) die gesamte S-Bahn Berlin aus Sicherheitsgründen stilllegen bis das zweifelsfrei geklärt ist !
Eine "Meldung zu einem gefährlichen Ereignissen" wird der EBA ja wohl vorliegen.
"Normalerweise" käme im gesamten Eisenbahnbetriebsdienst niemand auf die Idee, auf freier Strecke einfach mal Kopf zu machen (die Fahrtrichtung ändern) und auf gleichem Gleis zurückzufahren. Aber gerade (auch) deshalb müssen alle Sicherheitssysteme bei der Bahn müssen "faile-safe" ausgeführt sein ! Und das ist ist hier ganz klar nicht der Fall.
Die kronkrete Frage wird sein: warum hat ZBS-Balise an Sig 79 (im Regelgleis am Bahnsteigananfang Hackescher Markt) das nicht erkannt und nicht sofort alle davor liegenden Blockabschnitte auf rot geschaltet ?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.2022 21:48 von Jim Knopf vom Niederrhein.
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
dramatisch !! nur gut, daß nichts passiert ist. Das zeigt, daß hier sicherheitsrelevante Aspekte (nicht nur vom Tf) grob missachtet wurden. Eigentlich müsste das Eisenbahnbundesamt (EBA) die gesamte S-Bahn Berlin aus Sicherheitsgründen stilllegen bis das zweifelsfrei geklärt ist !

Einen Großteil des ÖPNV einer Millionenstadt stilllegen, weil (vermutlich) einer einzelnen Person ein (zwar gravierender, aber glimpflich ausgegangener) Fehler unterlaufen ist??

Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Die kronkrete Frage wird sein: warum hat ZBS-Balise an Sig 79 (im Regelgleis am Bahnsteigananfang Hackescher Markt) das nicht erkannt und nicht sofort alle davor liegenden Blockabschnitte auf rot geschaltet ?

Kann eine Balise denn überhaupt erkennen und ans Stellwerk weitermelden, dass da ein Zug drüberfährt? Ich ging bisher davon aus, dass die Balisen nur Informationen vom Stellwerk an den Zug übertragen können, aber nicht umgekehrt.

Und andererseits könnte ich mir vorstellen, dass die Gleisfreimeldung (Achszähler oder Gleisstromkreis?) erkannt hat, dass der Blockabschnitt (durch die falsch fahrende S3) belegt wurde und das Signal für die (richtigrum fahrende) S7 auf Halt gestellt hat. Nur war dann möglicherweise deren Bremsweg zu lang, um noch vor dem auf Halt gefallenen Blocksignal zum stehen zu kommen.
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
dramatisch !! nur gut, daß nichts passiert ist. Das zeigt, daß hier sicherheitsrelevante Aspekte (nicht nur vom Tf) grob missachtet wurden. Eigentlich müsste das Eisenbahnbundesamt (EBA) die gesamte S-Bahn Berlin aus Sicherheitsgründen stilllegen bis das zweifelsfrei geklärt ist !
Eine "Meldung zu einem gefährlichen Ereignissen" wird der EBA ja wohl vorliegen.
"Normalerweise" käme im gesamten Eisenbahnbetriebsdienst niemand auf die Idee, auf freier Strecke einfach mal Kopf zu machen (die Fahrtrichtung ändern) und auf gleichem Gleis zurückzufahren. Aber gerade (auch) deshalb müssen alle Sicherheitssysteme bei der Bahn müssen "faile-safe" ausgeführt sein ! Und das ist ist hier ganz klar nicht der Fall.
Die kronkrete Frage wird sein: warum hat ZBS-Balise an Sig 79 (im Regelgleis am Bahnsteigananfang Hackescher Markt) das nicht erkannt und nicht sofort alle davor liegenden Blockabschnitte auf rot geschaltet ?

Da weder im Regelwerk noch in der Projektierung der LST (Leit- und Sicherungstechnik ein Zurückfahren/Wenden in Richtung Alex auf Hackescher Markt Gleis 4 vorgesehen ist, hat die LST auch keine dafür ausgelegte Überwachungseinrichtung (Hauptsignal). Da steht nur das Einfahr-Vorsignal für Alex und das zeigte wohl korrekt Halt erwarten.

Ich vermute, der Tf bekam wegen der hohen Verspätung - wodurch auch immer die verursacht worden sein mag - den Auftrag, in Friedrichstraße zu kehren und nach Erkner zurückzufahren. Zu klären dürfte sein, ob die entsprechende Betriebsstelle klar benannt war oder in dem Auftrag "sofort", "hier" oder ähnlich Unpräzises gesagt/geschrieben wurde.

Der EUB-Bericht dürfte jedenfalls interessant werden...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Ich vermute, der Tf bekam wegen der hohen Verspätung - wodurch auch immer die verursacht worden sein mag - den Auftrag, in Friedrichstraße zu kehren und nach Erkner zurückzufahren. Zu klären dürfte sein, ob die entsprechende Betriebsstelle klar benannt war oder in dem Auftrag "sofort", "hier" oder ähnlich Unpräzises gesagt/geschrieben wurde.

Der EUB-Bericht dürfte jedenfalls interessant werden...

Egal, was übermittelt wurde: Auch wenn ich "sofort" wenden soll, habe ich dafür noch lange keinen Abfahrauftrag.

Passend dazu war vorher der Zugverkehr im Bereich Köpenick unterbrochen (Personen im Gleis). Bei einer passenden Vorleistung von Friedrichshagen nach Erkner kam es zu einem kurzfristigen Ausfall der Ersatzfahrt für Reisende, da sich der Tf in Friedrichshagen ausgesperrt hatte. Der Zug wird dann leer nonstop bis Erkner gefahren sein.
Möglicher Weise ein und derselbe Tollpatsch, der erst vor verschlossenen Türen und dann vorm Gegenzug stand?
Hier wird aber sehr viel durcheinander gewürfelt.

Wo steht denn, dass die Signale vor Hackescher Markt für den Zug vom Alexanderplatz kommend nicht auf Halt waren? Und warum müssen "alle" Blockabschnitte vor Hackescher Markt Halt zeigen? Wie viele sollen das denn sein und wie soll so ein dichter Takt möglich sein?

Hier liegt ein Bericht eines Zeugen vor, der etwas Wissen über die Bahn hat, aber eben nur recht grob. Und es gibt tatsächlich auch Möglichkeiten, Züge an Haltepunkten wenden zu lassen. Dass das nie und nimmer geht, stimmt nicht. Der Bericht des Zeugen wurde weitestgehend so in den Presseartikel übernommen, die Polizei bestätigte einen Vorfall, aber nicht die Vermutungen. Es gibt auch den Begriff "Falschfahrt" längst nicht mehr.

Das EBA wird den Vorfall untersuchen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.2022 22:37 von Railroader.
Zitat
Jumbo
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
dramatisch !! nur gut, daß nichts passiert ist. Das zeigt, daß hier sicherheitsrelevante Aspekte (nicht nur vom Tf) grob missachtet wurden. Eigentlich müsste das Eisenbahnbundesamt (EBA) die gesamte S-Bahn Berlin aus Sicherheitsgründen stilllegen bis das zweifelsfrei geklärt ist !

Einen Großteil des ÖPNV einer Millionenstadt stilllegen, weil (vermutlich) einer einzelnen Person ein (zwar gravierender, aber glimpflich ausgegangener) Fehler unterlaufen ist??

Ja, klingt irre, das wäre aber konsequent. Wo Menschen arbeiten, können Fehler auftreten, aber die müssen systemisch abgefangen werden.
Wer kann denn garantieren, daß sich morgen nicht ein ähnlicher Vorfall ereignet, dann aber mit gravierenderen Folgen. Das ist kein "kleiner" Fehler, den man ähnlich der Rückrufaktionen in der Automobilindustrie mal "im Vorbeigehen" aus dem Weg räumen kann, sondern das betrifft direkt Leib und Leben der Fahrgäste, natürlich auch der Tf.
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Zitat
Jumbo
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
dramatisch !! nur gut, daß nichts passiert ist. Das zeigt, daß hier sicherheitsrelevante Aspekte (nicht nur vom Tf) grob missachtet wurden. Eigentlich müsste das Eisenbahnbundesamt (EBA) die gesamte S-Bahn Berlin aus Sicherheitsgründen stilllegen bis das zweifelsfrei geklärt ist !

Einen Großteil des ÖPNV einer Millionenstadt stilllegen, weil (vermutlich) einer einzelnen Person ein (zwar gravierender, aber glimpflich ausgegangener) Fehler unterlaufen ist??

Ja, klingt irre, das wäre aber konsequent.

Nein, es wäre nicht konsequent, sondern irre.

Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Wo Menschen arbeiten, können Fehler auftreten, aber die müssen systemisch abgefangen werden.
Wer kann denn garantieren, daß sich morgen nicht ein ähnlicher Vorfall ereignet, dann aber mit gravierenderen Folgen. Das ist kein "kleiner" Fehler, den man ähnlich der Rückrufaktionen in der Automobilindustrie mal "im Vorbeigehen" aus dem Weg räumen kann, sondern das betrifft direkt Leib und Leben der Fahrgäste, natürlich auch der Tf.

Genau dafür ist die BEU da, inkl. der von ihr anzuweisenden Konsequenzen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.2022 23:03 von andre_de.
Legen wir dann beim nächsten Geisterfahrer auf der Autobahn sämtliche Straßen bis auf weiteres still?
Zitat
andre_de
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Zitat
Jumbo
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
dramatisch !! nur gut, daß nichts passiert ist. Das zeigt, daß hier sicherheitsrelevante Aspekte (nicht nur vom Tf) grob missachtet wurden. Eigentlich müsste das Eisenbahnbundesamt (EBA) die gesamte S-Bahn Berlin aus Sicherheitsgründen stilllegen bis das zweifelsfrei geklärt ist !

Einen Großteil des ÖPNV einer Millionenstadt stilllegen, weil (vermutlich) einer einzelnen Person ein (zwar gravierender, aber glimpflich ausgegangener) Fehler unterlaufen ist??

Ja, klingt irre, das wäre aber konsequent.

Nein, es wäre nicht konsequent, sondern irre.

Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Wo Menschen arbeiten, können Fehler auftreten, aber die müssen systemisch abgefangen werden.
Wer kann denn garantieren, daß sich morgen nicht ein ähnlicher Vorfall ereignet, dann aber mit gravierenderen Folgen. Das ist kein "kleiner" Fehler, den man ähnlich der Rückrufaktionen in der Automobilindustrie mal "im Vorbeigehen" aus dem Weg räumen kann, sondern das betrifft direkt Leib und Leben der Fahrgäste, natürlich auch der Tf.

Genau dafür ist die BEU da, inkl. der von ihr anzuweisenden Konsequenzen.

Die BEU hat eine entsprechende Anzeige der S-Bahn erhalten und sich entschieden KEINE Ermittlungen aufzunehmen. [Antwort auf eine mir bekannte Presseanfrage]

Würde der Autoverkehr bei jedem gravierenden Regelverstoß (Rotfahrt, Fahrt entgegen einer Einbahnstraße...) eingestellt, dann hätten wir Ruhe auf den Straßen. Die Bundespolizei ermittelt gegen den Tf. Der ist automatisch aus dem Fahrdienst raus, sein Äquivalent zum Führerschein wurde mit Sicherheit vom Eisenbahnbetriebsleiter eingezogen.

--- Signatur ---
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Zitat
Jay
Die BEU hat eine entsprechende Anzeige der S-Bahn erhalten und sich entschieden KEINE Ermittlungen aufzunehmen. [Antwort auf eine mir bekannte Presseanfrage]

würde mich wundern, wenn keine formellen Ermittlungen aufgenommen werden, da der Vorfall per Gesetz "ein gefährliches Ereignis" (hier: Störung) des Bahnbetriebs bedeutet und mindestens in die Rubrik "keine Zustimmung zur Fahrt durch den Fdl bei Nicht-Vorhandensein ortfester Signale" fällt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.04.2022 00:04 von Jim Knopf vom Niederrhein.
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Zitat
Jay
Die BEU hat eine entsprechende Anzeige der S-Bahn erhalten und sich entschieden KEINE Ermittlungen aufzunehmen. [Antwort auf eine mir bekannte Presseanfrage]

würde mich wundern, wenn keine formellen Ermittlungen aufgenommen werden, da der Vorfall per Gesetz "ein gefährliches Ereignis" (hier: Störung) des Bahnbetriebs bedeutet und mindestens in die Rubrik "keine Zusatimmung zur Fahrt durch den Fdl bei Nicht-Vorhandensein ortfester Signale" fällt.

Die Polizei hat doch Ermittlungen aufgenommen und auf deren Basis wird dann die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob sie ein förmliches Verfahren gegen Tf und/oder özF einleitet oder eben nicht. Das nennt man rechtsstaatliches Vorgehen - ist eben glücklicherweise hier nicht Putinland.

Ja, die BEU muss erst zwingend tätig werden, wenn ein reales Schadensereignis eingetreten ist.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Ich vermute, der Tf bekam wegen der hohen Verspätung - wodurch auch immer die verursacht worden sein mag - den Auftrag, in Friedrichstraße zu kehren und nach Erkner zurückzufahren.

Mit Vermutungen ist keinem gedient. Das Vorkommnis wird untersucht und der Verursacher wird sich dafür verantworten müssen.
Die Eisenbahn-Sicherungstechnik wurde weiter entwickelt, denn an der gleichen Stelle gab es vor vielen Jahren mal einen Auffahrunfall, der sich so nicht mehr wiederholen kann. Fest steht auch, dass es 100%ige Sicherheit nicht geben kann.

so long

Mario
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Zitat
Jay
Die BEU hat eine entsprechende Anzeige der S-Bahn erhalten und sich entschieden KEINE Ermittlungen aufzunehmen. [Antwort auf eine mir bekannte Presseanfrage]

würde mich wundern, wenn keine formellen Ermittlungen aufgenommen werden, da der Vorfall per Gesetz "ein gefährliches Ereignis" (hier: Störung) des Bahnbetriebs bedeutet und mindestens in die Rubrik "keine Zustimmung zur Fahrt durch den Fdl bei Nicht-Vorhandensein ortfester Signale" fällt.

Die Polizei hat doch Ermittlungen aufgenommen und auf deren Basis wird dann die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob sie ein förmliches Verfahren gegen Tf und/oder özF einleitet oder eben nicht. Das nennt man rechtsstaatliches Vorgehen - ist eben glücklicherweise hier nicht Putinland.

Ja, die BEU muss erst zwingend tätig werden, wenn ein reales Schadensereignis eingetreten ist.

seh ich etwas anders. Die BEU ist nicht nur bei Unfällen mit Personen- oder Sachschäden gesetzlich gehalten zu ermitteln, sondern auch bei Störungen. Einfach mal auf die Seite der BEU gehen. Da heißt es schon auf der 1. Seite: Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) untersucht Unfälle und Störungen im Eisenbahnbetrieb.
Ergo: die BEU muss von sich aus hier vom Gesetz her aktiv werden. Das hat nichts mit den staatsanwaltlichen Untersuchungen zu tun.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.04.2022 09:02 von Jim Knopf vom Niederrhein.
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Zitat
Jay
Die BEU hat eine entsprechende Anzeige der S-Bahn erhalten und sich entschieden KEINE Ermittlungen aufzunehmen. [Antwort auf eine mir bekannte Presseanfrage]

würde mich wundern, wenn keine formellen Ermittlungen aufgenommen werden, da der Vorfall per Gesetz "ein gefährliches Ereignis" (hier: Störung) des Bahnbetriebs bedeutet und mindestens in die Rubrik "keine Zustimmung zur Fahrt durch den Fdl bei Nicht-Vorhandensein ortfester Signale" fällt.

Die Polizei hat doch Ermittlungen aufgenommen und auf deren Basis wird dann die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob sie ein förmliches Verfahren gegen Tf und/oder özF einleitet oder eben nicht. Das nennt man rechtsstaatliches Vorgehen - ist eben glücklicherweise hier nicht Putinland.

Ja, die BEU muss erst zwingend tätig werden, wenn ein reales Schadensereignis eingetreten ist.

seh ich etwas anders. Die BEU ist nicht nur bei Unfällen mit Personen- oder Sachschäden gesetzlich gehalten zu ermitteln, sondern auch bei Störungen. Einfach mal auf die Seite der BEU gehen. Da heißt es schon auf der 1. Seite: Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) untersucht Unfälle und Störungen im Eisenbahnbetrieb.
Ergo: die BEU muss von sich aus hier vom Gesetz her aktiv werden. Das hat nichts mit den staatsanwaltlichen Untersuchungen zu tun.

Es ist der BEU nur völlig egal, was du in einem Forum zusammenpolterst. Sie kennt den Bericht des Notfallmanagers, weiß was schief gelaufen ist und hat daher entschieden das Ereignis zur Kenntnis zu nehmen und keine weiteren Ermittlungen durchzuführen. Da sie unabhängig agiert, kann die Staatsanwaltschaft trotzdem ermitteln und gucken, ob und wie sie gegen den betroffenen Tf vorgeht.

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