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Umgestaltung Straßenbahnendstelle Bahnhof Lichtenberg
geschrieben von ECG7C 
Moin,

heute ist eine parlamentarische Anfrage nebst Antworten zum Thema veröffentlicht worden:

Zitat

Anfrage der Abgeordneten Tamara Lüdke (SPD) vom 24.3.2023 und Antwort vom 17.4.2023: Die Erneuerung der Tram-Endhaltestelle am S+U Lichtenberg: Wie kommt die Wahl der BVG zu Stande?

Vorbemerkung der Verwaltung: Die Schriftliche Anfrage betrifft zum Teil Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl um eine sachgerechte Antwort bemüht und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) um Stellungnahme gebeten. Sie wird in der Antwort an den entsprechend gekennzeichneten Stellen wiedergegeben.

Vorbemerkung der Abgeordneten: Die Straßenbahn am S+U Lichtenberg erhält eine neue Haltestelle. Gleisbett, Schienen und Fahrbahnen sollen saniert, ausgebaut und modernisiert werden.

Frage 1: Aktuell befindet sich das Bauvorhaben in der Planungsphase. Die Öffentlichkeit wurde über die Website "meinetram.de" im Zeitraum vom 21.4.2022 bis 21.5.2022 daran beteiligt und aufgefordert, Fragen, Anregungen und Meinungen zu den Entwürfen abzugeben. Aus den drei verschiedenen Vorschlägen, u.a. vom FAN-Beirat, entschied sich die BVG für die von ihr von Beginn an favorisierte Option. Das teilte sie Anfang Juni 2022 mit. Es wird eine Kehranlage mit Haltestelle westlich der Siegfriedstraße in der (alten) Frankfurter Allee geben. Als Grund für die Entscheidung wurden die kurzen Wege für Umsteiger, die Barrierefreiheit und die Ausstattung der Haltestelle angeführt.

a. Was konkret versteht die BVG unter Barrierefreiheit bei Tramhaltestellen? Was genau kann die BVG an Barrierefreiheit dort gewährleisten? An wie vielen Türen wird der Einstieg mit dem Rollstuhl möglich sein?

Antwort zu 1a.: Hierzu teilt die BVG mit: "Die BVG versteht unter einer barrierefreien Haltestelle die Möglichkeit der uneingeschränkten Nutzung für alle Fahrgäste, mindestens auf einer Länge von 12 m. Sofern es die Örtlichkeiten zulassen, wird eine Barrierefreiheit auf gesamter Tram-Länge bzw. Bahnsteiglänge angestrebt. Die Barrierefreiheit definiert sich über die uneingeschränkte Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für geh-, seh- oder gehöreingeschränkte Fahrgäste. Zu einem barrierefreien Umfeld gehören neben den Haltestellen auch das öffentliche Wegenetz und die dadurch resultierenden Umsteigewege zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln.

Dementsprechend wird die Haltestelle in der (alten) Frankfurter Allee so konzipiert, dass alle Türen der Straßenbahn barrierefrei zu erreichen sind. Zusätzlich werden akustische Signale sowie Blindenleitstreifen installiert und die Umsteigewege zu den unterschiedlichen Verkehrsmitteln barrierefrei hergestellt."

b. Inwiefern unterscheidet sich die mögliche Barrierefreiheit an der Kehranlage zur Barrierefreiheit an einer barrierefreien Kaphaltestelle (wie sie durch den FAN-Beirat vorgeschlagen wurde)?

Antwort zu 1b.: Hierzu teilt die BVG mit: "Konstruktiv unterscheiden sich die beiden Haltestellenvarianten nicht. Der Vorschlag des FAN-Beirates hätte jedoch eine längere Umsteigebeziehung zum R+U+S-Bahnhof Lichtenberg bedeutet."

Frage 2: Laut der Website "meinetram.de" wird "den Hinweisen aus der FAN-Konferenz vom 11.11.2021 sowie aus der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung umfänglich nachgegangen und Untervarianten - hinsichtlich der Ein- bzw. Zweigleisigkeit in der Siegfriedstraße und im Haltestellenbereich sowie der Kap-Haltestelle in der Siegfriedstraße - werden im Zuge des Planfeststellungsverfahrens nochmals geprüft und in die Abwägungen einbezogen."

Führen Sie bitte - unter Berücksichtigung, dass Kaphaltestellen die sicherste Bauform für ein- und aussteigende Fahrgäste darstellen - aus, welche Argumente gegen eine Zweigleisigkeit in der Siegfriedstraße sowie gegen zwei kombinierte Kaphaltestellen für Straßenbahn und Bus sprechen?

Antwort zu 2.: Hierzu teilt die BVG mit: "Bei einer Kaphaltestelle wird der Fußweg bis an die Gleise vorgezogen. Diese Bauform stellt die sicherste Ein- und Ausstiegsmöglichkeit für alle Fahrgäste dar. Eine Kombination von Bus- und Straßenbahnhaltestelle ist aus Platzgründen (Haltestellenlänge) in der (alten) Frankfurter Allee nicht möglich. Die Bushaltestelle wird daher in die Gudrunstraße vorgezogen, um die Umsteigebeziehungen zu verbessern.

Die Zweigleisigkeit bei Zweirichtungsverkehr ist in der Verordnung über den Bau und Betrieb der Straßenbahnen (BOStrab) §15 (5) verankert und daher verpflichtend für die BVG. Diese Zweigleisigkeit wird hier jetzt umgesetzt. Auf kombinierte Straßenbahn- und Bushaltestellen wird allerdings verzichtet, da die kürzeren Umsteigewege zur U- und S- Bahn Vorrang haben."

Frage 3: Die Planfeststellungsunterlage, die das Bauvorhaben dann verbindlich macht, sollte im zweiten Halbjahr 2022 vorliegen. Wie ist der Stand der Dinge und wird sie veröffentlicht?

Antwort zu 3.: Hierzu teilt die BVG mit: "Im Zuge der Planung wurden neue betriebliche Maßgaben eingearbeitet. Unter anderem wurden die Haltestellenlängen von 42 m auf jetzt 62 m verlängert, um die Haltestelle für die neuen längeren Straßenbahnen zukünftig nutzbar zu machen. Aufgrund der neuen Planungsansätze hat sich die Einreichung der Planfeststellungsunterlagen verzögert. Die Unterlagen befinden sich derzeit Abstimmung mit der zuständigen Behörde und werden vsl. im 4. Quartal 2023 öffentlich ausgelegt und digital einzusehen sein."

Frage 4: Laut der Website "meinetram.de" informiert die zuständige Behörde über den Beginn des Planfeststellungsverfahrens sowie zu Details der öffentlichen Auslegung der Unterlagen und den Möglichkeiten der Beteiligung. Um welche Behörde handelt es sich in diesem Fall?

Antwort zu 4.: Es handelt sich um die "Anhörungs- und Planfeststellungsbehörde für Straßen-/U-Bahnen, Seilbahnen sowie nicht bundeseigene Eisenbahnen" im Hause der für Mobilität zuständigen Senatsverwaltung.

Frage 5: Weiß die BVG, dass es aus der Nachbarschaft eine starke Unterstützung dafür gibt, den Vorplatz am S+U Lichtenberg umzugestalten und als öffentlichen Raum nutzbar zu machen? Welche konkreten Pläne hat die BVG zur Vorplatzgestaltung und wie berücksichtigt sie diese?

Antwort zu 5.: Hierzu teilt die BVG mit: "Im Zuge der Neugestaltung der Gleisanlagen ist es erforderlich, neben den betrieblichen Angelegenheiten auch die neuen Geh- und Radverkehrsanlagen, die Lieferzonen und Stellflächen für den ruhenden Verkehr sowie die neuen Baumstandorte zu beplanen. Die BVG steht im engen Kontakt mit dem Bezirk Lichtenberg, um eine adäquate und abgestimmte Planung des Vorplatzes auch über die Planungsgrenzen hinaus zu gewährleisten."
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Gruß, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Mitte letzter Woche kam ich zufällig in der Gudrunstraße vorbei.
Wie durch die BVG mitgeteilt, ist derzeit die Siegfriedstraße wegen Gleisbau der Straßenbahn und Fahrradwegbau des Bezirks für den Fahrzeugverkehr gesperrt, nur Busse und Fahrradfahrer werden durchgelassen. Noch interessanter vor allem in Bezug auf das Thema ist die Schattenbaumaßnahme in der Fanningerstraße und Gudrunstraße, die Teil der Blockwendeschleife am Endpunkt der Linien 21 und 37 ist. Der Ersatzverkehr mit EN-Bussen befährt dazu die Gudrunstraße entgegen der Straßenbahnfahrtrichtung und zurück über Rüdigerstraße, die auch von der Buslinie 256 zwischen Endpunkt Zentralfriedhof und der Siegfriedstraße genutzt wird und dazu ebenfalls zur Einbahnstraße wurde. Sogar eine temporäre Kap-Haltestelle wurde dort angelegt.

Die seit 2022 laufende Planung sieht eigentlich die Stilllegung der Straßenbahnendschleife und deren Rückbau vor. Scheinbar hat die BVG jede Hoffnung aufgegeben, dass die neue Endstelle direkt am U-Bahnausgang noch in diesem Jahrzehnt gebaut wird, denn derzeit wird die Bestands-Wendeschleife umfangreich erneuert.

Die Bilder zeigen die ausgebauten und vom Stahlschrott befreiten Großverbundplatten (GVP) aus den 1980er Jahren, die offenbar durch einbetoniertes Rahmengleis ersetzt werden sollen. Beide Weichen und die Fahrleitung wurden ebenfalls ausgebaut und abtransportiert. Geblieben ist nur das Überholgleis, das schon vor einigen Jahren bei der Abstandskorrektur für die Flexity-Fahrzeuge mit Rahmengleis erneuert wurde.


Hier noch die rückgebaute 130°-Kurve aus der Fanningerstraße in die Gudrunstraße (Einmündung Gernotstraße).

Anscheinend erhält auch die Bushaltestelle Gernotstraße der 256ers einen neuen Belag, obwohl ja eigentlich barrierefreie Borde nötig wären.

Besonders merkwürdig auf dem letzten Bild ist die Beschilderung, denn nach StVO Anlage 2 (zu § 41 Absatz 1) dürfen Fahrzeuge vor einem Zeichen 205 gar nicht halten, wenn dieses dabei verdeckt wird. Auch wenn das Schild eigentlich sinnlos ist, da die Straßenbahn von rechts kommt und deshalb ohnehin Vorfahrt hat.

so long

Mario


Hier wieder eine Aktualisierung vom Baugeschehen an der Blockschleife U-, S-, Regional- und Fernbahnhof Lichtenberg. Die Bilder entstanden vor einer Woche, am 20. November.
Die Erneuerung der künftigen Gleisreste in der Fanninger-, Gernot- und Gudrunstraße geht voran, sogar in den Nachmittagsstunden sind Mitarbeiter der Firma Strabag vor Ort tätig. Im Bogen aus der Fanningerstraße in die Gudrunstraße liegt bereits das neue Rahmengleis auf einer neuen Asphaltschicht, wird ausgerichtet und verschweißt.

Der Ersatzverkehr der Straßenbahnlinien 21 und 37 geht jetzt nur noch bis J.-Orlopp-Straße, da die beiden Linien nach Aufhebung der Straßensperrung wieder den Betriebshof Lichtenberg zum Wenden nutzen. Die Beschriftung an der Ersatzhaltstelle für den SEV der Linien 21 und 37 kündigt das Ende der Arbeiten nun bereits zum 27. Januar 2025 an, während auf der BVG-Internetseite noch von "bis auf weiteres" die Rede ist. Schon in zwei Monaten sollen hier wieder Straßenbahnen fahren.

Die alte Weiche zum Überholgleis, das gewöhnlich die Linie 37 nutzt, wird scheinbar wieder eingebaut, aber mit neuem Antrieb.
Wo vor zwei Wochen noch ausgebaute Großverbundplatten auf den Abtransport warteten, liegen jetzt Rillenschienen für das Rahmengleis. Der neue Asphalt-Unterbau ist auch hier schon fertig.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.11.2024 00:50 von der weiße bim.


Auch die Siegfriedstraße ist zwischen Alte Frankfurter und Fanningerstraße seit einem Monat nahezu gesperrt, nur die Linie 256 und SEV 21/37 fahren an der Baustelle in Richtung S+U Lichtenberg vorbei. Im Gegensatz zur Gudrunstraße könnte das neue Gleis eine längere Liegedauer erreichen, denn es wird auch für die seit zwei Jahren geplante neue Endpunktlösung in der alten Frankfurter Allee benötigt.

Bisher wurden die alten Gleisplatten beseitigt, eine neue Asphalt-Tragschicht eingebaut und Rillenschienen zum Rahmengleis verschraubt. Schweißer gingen auch noch in der Dämmerung ihrer Arbeit nach. Die aufgehobenen Parkplätze sollen nicht wieder kommen, da Fahrradwege eingerichtet werden. Ab Freyaplatz sind diese bereits fertig; soviel zu der Sage, dass der Radwegumbau von bisherigen Parkflächen gestoppt wurde.

so long

Mario


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